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Iko Iko ˈaɪkoʊ ˈaɪkoʊ ist ein Lied aus dem Jahr 1953 mit dem ursprunglichen Titel Chock A Mo das bei der Erstveroffentlichung irrtumlich unter dem Titel Jock A Mo erschien Die bekannte Melodie stammt aus der Feder des lebenslang in New Orleans beheimateten Musikers James Sugar Boy Crawford und wurde von dem ebenfalls aus Louisiana stammenden Lloyd Price arrangiert 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die nichtenglische Textpassage 3 Coverversionen 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEs gibt viele Spekulationen uber die im Lied verwendeten nicht englischen Worter und eine Reihe von sich teilweise widersprechenden Interpretationen dazu Durch die Verwendung des Liedes beim Karneval in New Orleans und den dortigen Mardi Gras Umzugen 2 in indianerahnlichen Kostumen vermutete man lange einen indianischen Ursprung der Worte Diese Theorie wurde vor allem dadurch unterstutzt dass Sugar Boy Crawford die Herkunft der von ihm benutzten Worte damit erklarte zwei Indianerstamme am Mardi Gras gehort zu haben die sich spasseshalber gegenseitig mit diesem Lied aufgezogen hatten Und tatsachlich soll chockma bzw die Wortkombination chockma finha in der Chickasaw Sprache eine Begrussung beschreiben wobei Chockma wortlich so viel wie es ist gut heisst und finha ein verstarkender Elativ ist der in diesem Zusammenhang als sehr zu deuten ist 3 Einen weitaus grosseren Bekanntheitsgrad erzielte das Lied durch die Aufnahme des US amerikanischen Gesangstrios The Dixie Cups das 1965 von dem Produzentenduo Leiber Stoller nunmehr unter dem Titel Iko Iko auf den Markt gebracht wurde Die Sangerinnen erklarten das Lied von ihrer Grossmutter schwarzafrikanischer Herkunft zu kennen was neue Spekulationen zu im Lied vorkommenden Wortern in Gang setzte Unterstutzung fand diese Version vor allem durch die Recherchen des Reporters Drew Hinshaw der bei einer Parade in Ghana mit den wechselseitigen Rufen Iko Iko Aaye konfrontiert wurde und dem anschliessend ein Professor fur Linguistik bestatigte dass die meisten der im Lied verwendeten Fremdworter tatsachlich einer westafrikanischen Sprache entstammen sollen Des Weiteren wurde ihm spater von einem Professor fur kreolische Studien die Verwandtschaft zur kreolischen Sprachgruppe bestatigt wonach die im Lied vorkommenden Worter eine Mischung der in Westafrika vorkommenden Yoruba Sprache und franzosischem Kreolisch seien 4 So kommt eine Deutung zu dem Ergebnis dass der Text in einer kreolischen Sprachform verfasst ist wie sie in Louisiana gesprochen wurde und diese um einige indianische Chickasaw Worter angereichert wurde 3 Diese Annahme stimmt mit anderen Untersuchungen uberein die zu dem Schluss kommen dass die entsprechenden Worter der Cajun Sprache bzw dem akadischen Dialekt entstammen In dieser Interpretation werden die Cajuns als eine in Louisiana ansassige frankophone Bevolkerungsgruppe mit auch indianischen und afroamerikanischen Vorfahren beschrieben 1 Die nichtenglische Textpassage BearbeitenIn den folgenden Untersuchungen geht es um diese Textpassage Iko iko an dayJockomo feena a dan dayJockomo feena nayDie vielleicht wahrscheinlichste Ubersetzung der nichtenglischen Textzeilen des Liedes wird wie folgt interpretiert 3 1 Originaltext Sprachliche Herkunft Ursprungsworte UbersetzungIko Iko Kreolisches Franzosisch Akout Akout vom frz ecoute Hort hortAn day Kreolisches Franzosisch an deye vom frz au derrierre Da hintenJockomo feena Chickasaw chokma finha Es ist sehr gut Begrussung A dan day Kreolisches Franzosisch au dan deye Da hintenJockomo feena a dan day vgl die beiden oberen Zeilen chokma finha au dan deye Anmerkung Zusammenfassung der beiden oberen Zeilen bei denen es sich um eine Kombination von Chickasaw und kreolischem Franzosisch zu handeln scheint wie auch in der nachsten Zeile Da es eine Begrussungsformel ist konnte es in etwa so viel zu bedeuten wie Geht es euch da hinten gut bzw im ubertragenen Sinne Seid Ihr gut drauf Jockomo feena nay Chickasaw Kreolisch ane vom frz annee Es ist ein sehr gutes Jahr diese Feststellung bezieht sich moglicherweise direkt auf den heutigen Faschingsdienstag und den bevorstehenden Umzug auf den man ja wieder ein Jahr gewartet hat Coverversionen BearbeitenChartplatzierungen Erklarung der DatenSingles 7 8 5 6 Iko Iko von den Dixie Cups UK 23 19 05 1965 8 Wo US 20 03 04 1965 10 Wo Iko Iko von Dr John US 71 15 04 1972 5 Wo Aiko Aiko von der Saragossa Band DE 37 14 12 1981 11 Wo 5 AT 15 15 01 1982 2 Wo 6 Iko Iko von Natasha UK 10 05 06 1982 11 Wo Iko Iko von den Belle Stars DE 30 22 05 1989 8 Wo AT 13 15 05 1989 10 Wo CH 6 16 04 1989 12 Wo UK 35 05 06 1982 2 Wo US 14 04 03 1989 18 Wo Iko Iko von Unique II AT 8 04 10 1992 12 Wo Iko Iko von Captain Jack DE 22 11 06 2001 12 Wo AT 16 10 06 2001 14 Wo CH 62 10 06 2001 11 Wo Iko Iko My Bestie von Justin Wellington amp Small Jam DE 7 07 05 2021 31 Wo AT 5 07 05 2021 30 Wo CH 5 04 04 2021 30 Wo UK 99 02 09 2021 1 Wo Der Song wurde immer wieder gecovert sowohl als Pop als auch als Jazz und Reggae Song Coverversionen des Liedes wurden unter anderem aufgenommen von 1965 The Dixie Cups 1965 The Rockin Berries 1967 The Teckels 1969 Warren Zevon 1972 Dr John 1978 Grateful Dead 1982 Natasha 1982 The Belle Stars Soundtrack Rain Man 1988 Hangover 2009 1983 Pia Zadora 1986 Cyndi Lauper 1989 Amy Holland Soundtrack Mein Partner mit der kalten Schnauze 1989 1992 Unique II 1995 Willy DeVille 1995 Goombay Dance Band 2000 Aaron Carter Soundtrack Der kleine Vampir 2000 2012 Larry Williams als Jockamo a k a Iko Iko 2014 Brenda Boykin 2016 SiaMit verandertem Text und weitgehend beibehaltenem Refrain gibt es einige weitere Coverversionen unter anderem von 1965 Rolf Harris Textveranderungen 1981 The Neville Brothers Textveranderungen 1982 Saragossa Band als Aiko Aiko Textveranderungen 2001 Captain Jack Textveranderungen 2017 Justin Wellington amp Small Jam neuer Text Mit vollstandig neuem Text 2000 Zap Mama Soundtrack Mission Impossible II 2000 2002 Donald Harrison Instrumental Coverversionen mit neuem Text in anderen Sprachen 1978 Daniel David Ein Schuss Rum in den Tee in Deutsch 1982 Tina York Aiko Aiko in Deutsch teilweise beibehaltener Refrain 1994 Schtarnefoifi Heicho ohni Znacht is Bett in Schweizerdeutsch 2005 Henri Des Allo Pepe in Franzosisch 2021 Kings of Gunter Saufi saufi ole in DeutschEinzelnachweise Bearbeiten a b c Matt Marshall American Blues Scene Magazine Mardi Gras A Brief History of Iko Iko Jock a mo Fee No Nay Englisch Artikel vom 17 Februar 2012 vgl Christian Neeb Spiegel Online Mardi Gras in New Orleans Die fetteste Party der USA Artikel vom 9 Februar 2016 a b c Marc Winter blues news Iko Iko New Orleans Stimmungs Klassiker Memento vom 8 April 2016 im Internet Archive Artikel vom 7 Dezember 2014 Arika Okrent mental floss Iko iko wan dey What Do the Words of the Mardi Gras Song Mean Englisch Artikel vom 12 Februar 2013 a b Aiko Aiko Saragossa Band in den deutschen Charts a b Aiko Aiko Saragossa Band in den osterreichischen Charts Chartquellen DE AT CH UK Top Pop Singles 1955 2006 von Joel Whitburn Record Research 2007 ISBN 978 0 89820 172 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iko Iko amp oldid 230506717