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Ibandronsaure syn Ibandronat ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Bisphosphonate und wird in der Therapie von postmenopausaler Osteoporose und zur Behandlung von Knochenmetastasen bei Brustkrebs eingesetzt StrukturformelAllgemeinesFreiname IbandronsaureAndere Namen 1 Hydroxy 3 methylpentylamino propyliden diphosphonsaure IUPAC IbandronatSummenformel C9H23NO7P2 Ibandronsaure C9H22NNaO7P2 Ibandronsaure Natriumsalz Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 114084 78 5 Ibandronsaure 138844 81 2 Ibandronsaure Natriumsalz 138926 19 9 Ibandronsaure Natriumsalz Monohydrat EG Nummer Listennummer 688 095 0ECHA InfoCard 100 214 537PubChem 60852ChemSpider 54839DrugBank DB00710Wikidata Q166825ArzneistoffangabenATC Code M05BA06Wirkstoffklasse BisphosphonateWirkmechanismus OsteolysehemmerEigenschaftenMolare Masse 319 23 g mol 1 Ibandronsaure 341 21 g mol 1 Ibandronsaure Natriumsalz Aggregatzustand festSchmelzpunkt 84 C Zersetzung 1 SicherheitshinweiseBitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht fur Arzneimittel Medizinprodukte Kosmetika Lebensmittel und Futtermittel beachtenGHS Gefahrstoffkennzeichnung 2 keine GHS PiktogrammeH und P Satze H keine H SatzeP keine P SatzeSoweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Klinische Angaben 1 1 Indikationen Anwendungsmoglichkeiten 1 2 Art und Dauer der Anwendung 1 3 Kontraindikationen Gegenanzeigen 1 4 Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten 1 5 Anwendung wahrend Schwangerschaft und Stillzeit 1 6 Unerwunschte Wirkungen Nebenwirkungen 2 Pharmakologische Eigenschaften 2 1 Wirkungsmechanismus Pharmakodynamik 3 Handelsnamen 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseKlinische Angaben BearbeitenIndikationen Anwendungsmoglichkeiten Bearbeiten Ibandronsaure ist zur Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen mit erhohtem Frakturrisiko der Osteodystrophia deformans und der Tumor assoziierten Hyperkalzamie zugelassen Daruber hinaus findet sie Einsatz bei Knochenmetastasen Eine Reduktion des Risikos vertebraler Frakturen wurde gezeigt eine Wirksamkeit hinsichtlich Oberschenkelhalsfrakturen ist nicht ermittelt worden Ibandronsaure fuhrt zu einem progressiven Nettozuwachs an Knochenmasse und zu einer Abnahme der Inzidenz von Frakturen durch Reduzierung des erhohten Knochenumbaus hin zu pramenopausalen Werten bei postmenopausalen Frauen 3 Art und Dauer der Anwendung Bearbeiten Seit 2004 gibt es das Medikament Bonviva Roche als Monatspille oder als 3 Monatsspritze Es soll die Zuverlassigkeit Compliance gegenuber einer taglichen Einnahme deutlich verbessern Seit Oktober 2003 ist Bondronat zur Vorbeugung skelettaler Ereignisse bei Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen zugelassen Es kann sowohl oral in Tablettenform als auch intravenos als Infusion verabreicht werden unter anderem auch als 15 Minuten Kurzinfusion Therapieziel bei einer Behandlung von Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen ist die Hemmung der Knochenzerstorung durch Verminderung von Bruchen in der Wirbelsaule und im ubrigen Skelett Ausserdem werden Knochenschmerzen dauerhaft gelindert Kontraindikationen Gegenanzeigen Bearbeiten Uberempfindlichkeit gegen Ibandronsaure Die Sicherheit und Wirksamkeit bei der Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wurde bisher nicht untersucht Hypokalzamie Eine bestehende Hypokalzamie muss vor Beginn der Therapie mit Ibandronsaure behoben werden Andere Storungen des Knochen und Mineralstoffwechsels sollten ebenfalls wirksam therapiert werden Eine ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D ist bei allen Patienten wichtig 3 Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten Bearbeiten Interaktionen mit polyvalenten KationenDurch die gleichzeitige Einnahme mit polyvalenten Kationen kann die Wirksamkeit von Ibandronsaure beeintrachtigt werden Es handelt sich um einen pharmakokinetischen Mechanismus Die Bioverfugbarkeit des Arzneistoffs ist sehr niedrig Bei gleichzeitiger Einnahme mit polyvalenten Kationen bilden sich stabile schwer absorbierbare Komplexe die die Absorption weiter gravierend verschlechtern konnen Ibandronsaure soll in der Regel nuchtern eine halbe Stunde bis eine Stunde je nach Praparat vor dem Fruhstuck oder zu einem anderen Zeitpunkt mit zweistundigem Abstand zu jeglicher Aufnahme von Nahrung oder Getranken mit einem Glas Leitungswasser eingenommen werden Calcium haltige Nahrungsmittel einschliesslich Mineralwasser Antazida und Mineralstoffpraparate sind innerhalb von 2 Stunden vor und nach der Einnahme von Ibandronsaure zu meiden Anwendung wahrend Schwangerschaft und Stillzeit Bearbeiten SchwangerschaftEs liegen keine hinreichenden Daten uber die Anwendung von Ibandronsaure bei Schwangeren vor Studien an Laborratten haben eine Reproduktionstoxizitat gezeigt Das potenzielle Risiko fur den Menschen ist nicht bekannt Deshalb ist die Anwendung wahrend der Schwangerschaft kontraindiziert StillzeitEs ist nicht bekannt ob Ibandronsaure in die Muttermilch ubergeht In Studien an laktierenden Ratten wurden nach intravenoser Gabe geringe Konzentrationen von Ibandronsaure in der Milch nachgewiesen es darf wahrend der Stillzeit nicht angewendet werden Unerwunschte Wirkungen Nebenwirkungen Bearbeiten Als Nebenwirkungen sind vor allem gastro intestinale Probleme zu beachten Bei einigen Patientinnen kam es zu Schadigungen am Kieferknochen Diese sogenannten Bisphosphonat assoziierten Kieferosteonekrosen sind ein seltener Klasseneffekt der Bisphosphonate Haufig sind Zahnextraktionen unter Bisphosphonat Therapie der entscheidende Ausloser fur eine Kiefernekrose Meist treten sie bei parenteraler Applikation auf es gibt allerdings auch einige in der Literatur beschriebenen Falle unter oraler Therapie 3 Pharmakologische Eigenschaften BearbeitenWirkungsmechanismus Pharmakodynamik Bearbeiten Bisphosphonate wie Ibandronsaure sind Analoge von Pyrophosphat P O P in denen das Sauerstoffatom durch ein Kohlenstoffatom ersetzt ist Sie binden spezifisch an Hydroxylapatit werden wenn der Knochen abgebaut wird von Osteoklasten aufgenommen hemmen deren Funktionen und damit den Knochenabbau Da die Knochenneubildung nicht beeintrachtigt ist und weiterlauft kommt es zu einem Zugewinn an Knochenmasse und einer Senkung erhohter Ca2 Konzentrationen im Blut Ibandronsaure ist ein Stickstoff haltiges Bisphosphonat und hemmt die Cholesterinbiosynthese interferiert dadurch mit der Prenylierung kleiner G Proteine wie Ras und Rho und stort damit nachhaltig Signalverarbeitung und Funktion der Osteoklasten 3 Handelsnamen BearbeitenMonopraparateBondenza A Bondronat A CH D Bonviva A CH D Destara A diverse GenerikaKombinationspraparateAscendra Trio D Weblinks BearbeitenOffentlicher Beurteilungsbericht EPAR der europaischen Arzneimittelagentur EMA zu Bonviva Offentlicher Beurteilungsbericht EPAR der europaischen Arzneimittelagentur EMA zu BondronatLiteratur BearbeitenW Forth D Henschler W Rummel Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie 9 Auflage Urban amp Fischer Munchen 2005 ISBN 3 437 42521 8 Christine Vetter Osteoporose Neues Bisphosphonat als Monatstablette In Deutsches Arzteblatt Band 102 Nr 44 2005 S A 3043 online Einzelnachweise Bearbeiten The Merck Index An Encyclopaedia of Chemicals Drugs and Biologicals 14 Auflage 2006 S 845 ISBN 978 0 911910 00 1 Datenblatt Ibandronate sodium salt bei Sigma Aldrich abgerufen am 4 April 2011 PDF a b c d Bonviva Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels Stand 19 Mai 2009 auf der Website der Europaischen Arzneimittelagentur PDF 484 kB Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ibandronsaure amp oldid 223836413