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Die Susswassermilben Hydrachnidiae Syn Hydrachnidia Hydrachnellae Hydracarina sind eine im Wasser lebende Gruppe der Parasitengonina innerhalb der Unterordnung Prostigmata der Milben Sie umfasst je nach Autor sieben bis acht Uberfamilien und ist weltweit mit mehreren tausend Arten in 47 Familien vertreten Diese Milben besiedeln samtliche Feuchtbiotope wie Stillgewasser temporare Kleingewasser Seen Teiche und Fliessgewasser Flusse Bache und Quellen Einige Arten sind auch im Grundwasser vertreten Zwei Gattungen mit insgesamt 17 Arten sind auch im marinen Bereich der Kustengewasser vertreten 1 SusswassermilbenSusswassermilbe im LichtmikroskopSystematikUnterklasse Milben Acari Uberordnung AcariformesOrdnung TrombidiformesUnterordnung ProstigmataKohorte ParasitengoninaUnterkohorte SusswassermilbenWissenschaftlicher NameHydrachnidiaeKrantz amp Walter 2009Eine WassermilbeMannchen von Arrenurus fimbriatusLibelle mit Wassermilben als ParasitenWeberknecht befallen von WassermilbenWeibchen von Sperchon glandulosus Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Atmung 3 Systematik 4 Arten Auswahl 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDie systematische Stellung dieser Gruppe ist umstritten viele Autoren und vor allem altere Literatur gingen von einer wahrscheinlich polyphyletischen Gruppe aus die nur durch die Anpassung der Lebensweise an das Wasser ahnliche Merkmale aufweist Heute wird die Gruppe aber oft als monophyletisch eingestuft hauptsachlich aufgrund der in der Cuticula vorhandenen Drusen Glandularia die es sonst bei keiner anderen Milbengruppe gibt Viele Susswassermilben tragen typische Schwimmhaare an den Beinen Die Palpen der Hydrachnidia sind in der Regel funfgliedrig Atmung BearbeitenSusswassermilben besitzen dasselbe Atmungssystem wie die anderen Spinnentiere Dies ermoglicht es ihnen auch ausserhalb des Wassers atmen zu konnen Sie haben ein geschlossenes Tracheensystem das jedoch uber die Hautoberflache mit der Umgebung in Verbindung steht Wenn die Haut zum Schutz stark verdickt ist gibt es dicht stehende feine Poren die bis an die Verastelungen der Tracheen reichen Dadurch wird der Gasaustausch moglich Ein entsprechend hoher Sauerstoffgehalt des Wassers ist ausschlaggebend Dadurch sind Susswassermilben ein Indikator fur die Gewassergute Die Milben schwimmen in oberflachennahe sauerstoffreiche Schichten wenn sie unter Stress sind oder der Sauerstoffgehalt am Boden abnimmt Viele Arten sind auf Wasserpflanzen zu finden auf deren Blattoberflache Sauerstoff abgegeben wird Mit den mit Schwimmhaaren ausgestatteten Hinterbeinen konnen sie auch wahrend des Sitzens frisches Wasser herbeistrudeln 1 Systematik BearbeitenDie Systematik umfasst folgende in Europa verbreitete Uberfamilien und Familien 2 Uberfamilie Arrenuroidea Arrenuridae Acalyptonotidae Athienemanniidae Bogatiidae Chappuisididae Hungarohydracaridae Krendowskiidae Mideidae Mideopsidae Momoniidae Neoacaridae Uberfamilie Eylaoidea Eylaidae Limnocharidae Piersigiidae Uberfamilie Hydrachnoidea Hydrachnidae Uberfamilie Hydrovolzioidea Hydrovolziidae Uberfamilie Hydryphantoidea Hydrodromidae Hydryphantidae Uberfamilie Hygrobatoidea Aturidae Feltriidae Hygrobatidae Limnesiidae Pionidae Pontarachnidae Unionicolidae Uberfamilie Lebertioidea Anisitsiellidae Lebertiidae Oxidae Rutripalpidae Sperchontidae Teutoniidae TorrenticolidaeFallweise wird auch die im Interstitial der Flusse lebende Uberfamilie Stygothrombidioidea mit nur einer Familie Stygothrombididaezur Gruppe der Susswassermilben gezahlt Arten Auswahl BearbeitenArrenurus buccinator Arrenurus globator Atractides ovalis Sichelfussmilbe Frontipoda musculus Muschelkrebsmilbe Hydrachna globosa Kugelmilbe Hydrachna geographica Hydrodroma despiciens Gelbfussmilbe Hydryphantes ruber Sattelmilbe Hygrobates longipalpis Igelmilbe Eylais extendens Brillenmilbe Lebertia insigens Hupfmilbe Lebertia lineata Runenmilbe Limnesia spec Teichmilben Limnochares aquatica Sackmilbe Neumania vernalis Glasmilbe Panisus michaeli Fleckenmilbe Piona nodata Sperchon glandulosus Quellenmilbe Unionicola aculeataEinzelnachweise Bearbeiten a b Reinhard Gerecke Susswassermilben Hydrachnellae In Lauterbornia Heft 18 1994 S 1 84 zobodat at PDF Gerald W Krantz David E Walter Hrsg A Manual of Acarology 3rd edition Texas Tech University Press Lubbock TX 2009 ISBN 978 0 89672 620 8 S 256 272 Literatur BearbeitenIlse Bartsch Cornelis Davids Ralf Deichsel Antonio Di Sabatino Grzegorz Gabrys Reinhard Gerecke Terence Gledhill Peter Jager Joanna Makol Harry Smit Henk van der Hammen Gerd Weigmann Andreas Wohltmann Eberhard Wurst Chelicerata Acari I Susswasserfauna von Mitteleuropa 7 2 1 Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2007 ISBN 978 3 8274 1693 3 Antonio Di Sabatino Reinhard Gerecke Terence Gledhill Harry Smit Chelicerata Acari II Susswasserfauna von Mitteleuropa 7 2 2 Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2010 ISBN 978 3 8274 1894 4 Reinhard Gerecke Susswassermilben Hydrachnellae Ein Bestimmungsschlussel fur die aus der Westpalaarktis bekannten Gattungen der Hydrachnellae mit einer einfuhrenden Ubersicht uber die im Wasser vorkommenden Milben In Lauterbornia H 18 1994 ISSN 0935 333X Weblinks BearbeitenEuropaische Wassermilbenhomepage Fotos von Susswassermilben Water Mites of North America Hydrachnidiae Mikrofotos von Wassermilben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Susswassermilben amp oldid 222879516