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Das heute 18 ha grosse eisenzeitliche Museumsdorf danisch Jernalderlandsby Hvolris liegt etwa 17 0 km nordlich von Viborg in Jutland in Danemark Inhaltsverzeichnis 1 Der Name 2 Entdeckung des Platzes 3 Kontext 4 Die Siedlung 5 Die Steinboden 6 Die Quelle 7 Die Steinkreise 8 Das Grubenhaus 9 Blocksteingraber 10 Die Ofenanlage 11 Bronzezeithugel 12 Pflasterung 13 Kultplatz der Jungsteinzeit 14 LiteraturDer Name BearbeitenSandiger Humus liegt hier in einer dicken Schicht auf Blaulehm Da dieser wasserundurchlassig ist bildete sich in der Vertiefung zwischen den Hugeln eine Quelle jutlandisch hwol wovon Hvolris einen Teil seines Namens hat Der hintere Namensteil ist das alte Wort fur Gestrupp deutsch Reis oder Reisig Entdeckung des Platzes Bearbeiten1961 fiel Anders Olesen die Haufung von Keramikscherben und Feuersteinen am Hugel auf Er wandte sich an das Viborger Museum Eine Grabung legte mehrperiodische Siedlungsreste frei insbesondere aus der Eisenzeit Im Jahre 1963 wurde ein sieben Hektar grosses Gebiet gekauft und man beschloss ein Grabungsfeld anzulegen und die Funde der Offentlichkeit zuganglich zu machen Hvolris nbsp Hvolris Blocksteingrab nbsp Hvolris Steinkreis nbsp Hvolris Hausgrundriss nbsp OfenanlageKontext BearbeitenDie meisten Siedlungsreste stammen aus der alteren oder der romischen Eisenzeit um 100 v Chr Zu dieser Zeit verliessen die Kimbern und Teutonen die Halbinsel und suchten im Suden nach besseren Gegebenheiten Die Siedlung BearbeitenIn Hvolris fanden sich mehrere Hausgrundrisse Das alteste Haus Haus VIII war ein Langhaus dessen Wande aus Pfostenreihen mit Geflecht und Lehmfullung errichtet waren Der Boden bestand aus Stampflehm Das mit Gras oder Heidetorf gedeckt Satteldach wurde in der Hausmitte von einer Reihe kraftiger Pfosten getragen Vor der Mitte beider Langseiten fand man Steinboden die Eingange markieren Nachdem dieses Haus abgebrannt war wurden mehrere neue errichtet Sechs von ihnen sahen etwa aus wie das altere Eines hatte eine Plankenwand und kein pfostengestutztes Dach Um die Feuerstellen in Haus I und III lagen halbrunde Lehmbanke Haus VIII enthielt eine aus Steinen gesetzte und von einer dicken Lage rot gebrannten Lehms bedeckte Feuerstelle Vor dem Haus hatte man einen grossen Krug vergraben moglicherweise fur Vorrate Bei der Feuerstelle im Haus IX wurde eine kleine vergrabene Tasse gefunden Uber die Siedlung verteilt fand man eine Reihe Gruben die mit Holzkohle und feuergesprengten Steinen gefullt waren Teilweise waren sie gleichzeitig partiell aber auch alter als die Siedlung Es konnte sich um so genannte Gargruben handeln Westlich einer heutigen Hecke liegen zwei Hauser mit anderen Grundrissen Sie sind junger als die ostlichen und entstanden etwa zur Zeitenwende Eine in allen Hausern durchgefuhrte Untersuchung zeigte dass jeweils im Ostteil der Phosphatgehalt besonders hoch ist Das deutet darauf dass man hier Tiere lose bzw in Boxen untergebracht hat Die Hauser sind im Inneren zweigeteilt die westliche Halfte als Wohnung mit dem Herd und die ostliche mit Trennwanden fur das Vieh Angebaut wurde vornehmlich Weizen und Gerste aber auch Hafer Das Korn wurde auf den in grosseren Mengen gefundenen Mahlsteinen gemahlen Die Dorfgemeinschaft war autark Das galt fur Essen und Trinken den Hausrat sowie auch fur die Bekleidung und die Schuhe Schafwolle wurde gesponnen und gewoben Das Tuch wurde zu Kleidern vernaht Man hatte Verbindungen zu anderen Dorfern Eisen musste eingetauscht werden Bezeichnend ist das in dem armen Dorf Hvolris sehr wenige Eisengerate gefunden wurden Ein kleiner Mannerkopf aus Ton gehort zu den wenigen Dingen die keinen praktischen Wert besassen Die Steinboden BearbeitenEtwa auf gleicher Hohe wie das Dorf liegen 100 m westlich einige Steinboden Sie sind aus etwa gleich grossen Steinen gelegt die auf der Oberflache abgenutzt sind Zwischen ihnen fanden sich Tonscherben die gleichzeitig mit der Keramik der Siedlung sind Der Zweck des Platzes ist unklar Die Quelle BearbeitenDie Quelle war wesentlich fur die Besiedlung des Platzes Eine grossere Steinlage erstreckt sich von der Quelle aus nach Suden und Westen Sie bestand aus handgrossen Steinen die einen Teppich bildeten der mit scherben und aschevermischter Erde bedeckt war Ein Teil der Scherben stammte aus der romischen Eisenzeit Nordlich dieser Steinlage war das Gelande der Quelle mittels Sand eingeebnet Darauf fanden sich Pflasterungen aus grosseren flachen Steinen Im hellen Sand waren nordlich davon zwei tiefe Rinnen zu erkennen in denen sich Pfostenspuren fanden Vielleicht sind es die Reste von Holzrinnen die das Quellwasser zu einer Horizontalrad Wassermuhle fuhrten Die Steinkreise BearbeitenAuf dem sudlichen Hugelkamm liegt eine Reihe Steinkreise von denen einer 16 m Durchmesser hat wahrend die anderen sechs Meter messen Die kleinen sind die alteren Sie stammen aus der Zeit um etwa 500 v Chr Ein Steinkreis schliesst ein kleines Brandgrab mit den Resten eines Kruges als Grabbeigabe ein Aus etwas alterer Zeit stammen Brandgraber mit verbogenen Schwertern als Beigabe die ausserhalb des grossen Steinkreises gefunden wurden Der grosse Kreis schloss mehrere Feuergruben mit Tierknochen und Tonscherben ein Er war zeitgleich mit den Hausern die um 100 v Chr entstanden waren Das Grubenhaus BearbeitenUnter dem westlichen Teil des grossen Steinkreises fanden sich die Reste eines Grubenhauses aus der Jungsteinzeit Das Haus war 6 5 3 5 m gross und 40 cm in die Erde eingetieft Zwei Pfosten trugen das Zeltdach das ansonsten auf der Erde ruhte Die in und am Haus gefundene Tonscherben stammen von der Einzelgrabkultur Blocksteingraber BearbeitenZwischen den Steinkreisen liegen viereckige etwa einem Meter in den Grund gegrabene Gruben die mit grossen Steinen umstellt sind Es handelt sich um Graber der romischen Eisenzeit 100 n Chr Zu vier gefundenen Blocksteingrabern kommt ein Grab hinzu bei dem die Steine durch Planken ersetzt worden sind Sie alle sind zur Korperbestattung verwendet worden Der Tote lag auf der Seite mit leicht angezogenen Beinen der Rucken nach Norden und der Kopf nach Westen gerichtet In die Hand gab man dem Toten ein Messer Am Sudende lagen ein Fass Korn oder Mehl ein langhalsigen Krug und eine Reihe von Schalen und Bechern Dieses Grab wurde mit Planken abgedeckt Mehrere Graber dieses Typs wurden ostlich des eigentlichen Hvolrisgebietes gefunden noch fehlen jedoch die Hauser in denen die Menschen gewohnt haben Hvolris wurde um etwa um Christi Geburt aufgegeben Die Ofenanlage BearbeitenDie Ofenanlage in der Mulde zwischen den Hugelkammen ist Teil einer mittelalterlichen Hofanlage die nur durch die Ofenanlage vertreten ist Sie war aus Lehm der bienenkorbartig uber einem Skelett aus Asten oder Zweigen lag Zum Ofen fuhrte ein langer Feuerungskanal Das Aufheizen geschah indem man ihn mit Brennmaterial voll stopfte und anzundete Wenn der Ofenraum aufgeheizt war buk man Brot in der Warme der Ofenwande Wahrend der Ausgrabung fand man eine Munze aus der Zeit Erik VI Menved 1319 mittels der man die Anlage datieren konnte Daruber hinaus fand man eine Bronzespange Bronzezeithugel BearbeitenDie bronzezeitliche Periode die Epoche bevor die altesten Kreisgraber auf dem Hugel angelegt wurden ist hier bislang noch ungenugend erhellt Wahrscheinlich stammt der nahe gelegene Store Bussehoj hoj Hugel ebenso aus dieser Zeit wie der untersuchte Lille Bussehoj Hier grub man nicht weniger als 16 Urnen aus alle aus der jungeren Bronzezeit etwa 1100 bis 500 v Chr Pflasterung BearbeitenDie Pflasterung ahnelt den beiden Steinboden im westlichen Teil doch wurden hier keine Scherben gefunden die bei der Datierung helfen konnten Sie konnte die gleiche Funktion haben wie die beiden anderen Nur ein Detail unterscheidet sie eine kleine runde Schale in einem der Steine Kultplatz der Jungsteinzeit BearbeitenDiese Anlage ist eine der altesten in dem Gebiet Sie stammt aus der Zeit der Schnurkeramik und liegt ostlich des eisenzeitlichen Dorfes Ein Teil lag ursprunglich unter dem Dorf und wurde erst entdeckt als man die Fundamente der Hausgruben entfernte Viele der eisenzeitlichen Hauspfosten gehen hinab bis in die steinzeitliche Schicht Auch die an anderen Stellen in diese Schicht gegrabenen Gargruben haben sie ziemlich zerstort Geblieben sind Spuren von Feuerstellen die uber kleinen hufeisenformigen Steinhaufen mit der Offnung nach Sud aufgebaut sind Innerhalb des Hufeisens wurden eine kleinere und eine grossere Steinsetzung gefunden mit einem hohen spitzen Stein am einen Ende Man fand auch eine Menge kleiner ornamentierter Scherben und eine 5 cm lange brotlaibformige Tonform Literatur BearbeitenIngrid Falktoft Anderson Vejviser til Danmarks oldtid 1994 ISBN 87 89531 10 8 S 132 189 192 198 Karsten Kjer Michaelsen Politikens bog om Danmarks oldtid Kopenhagen 2002 ISBN 87 567 6458 8 S 86 Peter Seeberg Hvolris en neolitisk kompleks Kuml 196856 580541666667 9 5165416666667 Koordinaten 56 34 50 N 9 30 59 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hvolris amp oldid 232594079