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Der Hutungsberg 474 m ist eine Kuppe auf dem Neugersdorfer Lossrucken in der Ostlichen Oberlausitz Er liegt im Ortsteil Neugersdorf der Stadt Ebersbach Neugersdorf HutungsbergBild gesucht BWHohe 474 m u NNLage Freistaat Sachsen Deutschland TschechienGebirge Ostliche OberlausitzKoordinaten 50 58 11 N 14 36 2 O 50 969643888889 14 600508611111 474 Koordinaten 50 58 11 N 14 36 2 OHutungsberg Sachsen Gestein Basalt BismarckturmWasserturmInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Geologie 4 Geschichte 5 Name 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Hutungsberg befindet sich im sudlichen Stadtgebiet von Neugersdorf Sein breiter Rucken erstreckt sich von der deutsch tschechischen Grenze im Westen uber ca 800 m entlang der Strasse Hutung nach Osten Nordlich vorgelagert ist auf bohmischem Gebiet der Butterberg Vyhlidka 453 m Nordostlich erheben sich der Beerberg 427 m und der Hetzwalder Berg 441 m sudostlich der Wacheberg 452 m Nach Westen hin schliesst sich in Bohmen der Ziegenrucken an Der Nordhang des Berges ist mit den Ortschaften Philippsdorf Filipov und Neugersdorf vollstandig bebaut Umgeben wird der Hutungsberg im Nordosten von Hetzwalde im Osten von Oberleutersdorf im Sudosten von Neuwalde und Neuleutersdorf im Sudwesten von Rumburg Rumburk im Westen von Aloisburg Aloisov und Butterberg Vyhlidka sowie im Nordwesten von Johannesthal Janske Udoli und Altgeorgswalde Jirikov Der Hutungsberg ist Teil der Nordsee Ostsee Wasserscheide die sich nach Nordosten uber den Beerberg bis zum Lerchenberg und nach Westen zwischen Rumburg und Georgswalde uber den Ziegenrucken hinzieht Am nordlichen Fusse des Berges entspringen die Spree Spreedorfer Spreeborn und Neugersdorfer Spreequelle und deren Zufluss Schnauder Snaudry am Westhang der ebenfalls in die Spree mundende Ritterbach Jirikovsky potok Ostlich des Hutungsberges liegt die Quelle des Leutersdorfer Wassers und sudwestlich die des Leitengrabens beide Bache gehoren ebenso wie die am Sudhang entspringende Kaltbach und der Sudwesthang am Sudwesthang quellende Wiesenbach Moje zum Einzugsgebiet der Mandau Beschreibung BearbeitenDer Bergrucken uber dessen Westseite die Grenze zu Tschechien verlauft ist von Norden bis auf den Gipfelbereich vollstandig besiedelt Der Hutungsberggipfel erstreckt sich uber das Areal zwischen der Seifhennersdorfer Strasse Hutung Durerstrasse Liechtensteiner Strasse Bergstrasse und Hans Sachs Strasse in Neugersdorf Von der Westseite des Gipfels auf der der Bismarckturm steht bietet sich ein weiter Blick uber das Bohmische Niederland Auf der ostlichen Gipfelseite steht der Neugersdorfer Wasserturm Nordlich des Gipfels befindet sich der Festplatz des Jacobimarktes Uber den Sudhang mit dem Hollengrund erstreckt sich der Neugersdorfer Stadtwald Geologie BearbeitenDie Haube des Hutungsberges ist Teil der Neugersdorf Leutersdorfer Basaltdecke Im Westteil betragt ihre Starke zwolf Meter im Liegenden besteht sie aus Basalttuff In dem heute verfullten Basaltsteinbruch an der Grenze sudlich des Bismarckturmes war die direkte Uberlagerung der Vulkanite aus zwei aufeinanderfolgenden Eruptionen die sich lediglich in ihrer Saulenbildung unterschieden sichtbar Uber den Sud und Westhang streicht der bis zu 50 m machtige Quarzitgang der sich von Schluckenau bis zum Weissen Stein bei Spitzkunnersdorf erstreckt In der Umgebung des Waldschlosschens befinden sich beiderseits der Grenze auf dem Gang Reste fruherer Steinbruche Geschichte BearbeitenWahrend der hochmittelalterlichen Ostkolonisation wurde in dem kleinen Quertal am nordlichen Fuss des Berges das Waldhufendorf Gersdorf Gherardesdorpp gegrundet dessen Hof bei der Lampelburg nahe dem Blattbinderteich vermutet wird Nachdem Gersdorf 1429 durch die Hussiten zerstort worden war bewaldeten die Hufen des wusten Dorfes wieder es entstand der Gersdorfer Wald 1588 erfolgte eine Teilung des Gersdorfer Waldes entlang des Quertales wobei der am Hutungsberghang gelegene sudliche Teil an die Herrschaft Rumburg gelangte Den nordlichen und ostlichen Teil des Waldes erwarb 1597 der Rat zu Zittau Nach dem Ubergang der Oberlausitz an das Kurfurstentum Sachsen und der Rekatholisierung Bohmens liess der Besitzer der Herrschaft Rumburg Franz Eusebius von Potting auf seinem Besitz auf der Oberlausitzer Seite des Hutungsberges 1657 beim Buttnerborn die Hauslerzeile Neu Gersdorf anlegen Die Siedler waren aus Bohmen vertriebene Protestanten die von Potting damit als Untertanen behalten konnte Die Besiedlung von Neu Gersdorf erfolgte parallel zur bohmischen Grenze am Hutungsberghang auf dem Bergrucken wies von Potting des Siedlern eine Hutung zu 1662 entstand ostlich von Neu Gersdorf auf Zittauer Gebiet eine weitere Exulantensiedlung die Alt Gersdorf genannt wurde Beide Dorfer deren Bewohner hauptsachlich Weber waren wuchsen bis zum Ende des 18 Jahrhunderts stark an Zu dieser Zeit reichten sowohl Neu Gersdorf heutige August Bebel Strasse als auch Alt Gersdorf heutige Karl Liebknecht Strasse bereits bis auf den Hutungsberggipfel Westlich von Alt Gersdorf wurde auf der oberen Hutberglehne eine Windmuhle betrieben Neu Gersdorf litt von Anfang an an Wassermangel das den Hutungsberg herabfliessende Rinnsal wurde deshalb im Dorf in einer Kaskade von vier bis funf kleinen Teichen aufgestaut In den Jahren 1828 1829 erfolgte der Bau der von Aloisburg von der alten Georgswalder Strasse abzweigenden neuen Chaussee von Rumburg nach Lobau die nordlich des Hutungsberggipfels uber die Grenze fuhrte und sowohl Neu Gersdorf als auch Alt Gersdorf durchquerte Neben dem Zollamt am Grenzubergang entstanden auf der bohmischen Seite bald mehrere Wirtshauser die kleine Siedlung wurde nach dem bohmischen Vorgipfel Butterberghauser genannt Die in der heutigen Kurzen Strasse gestandene Windmuhle wurde 1835 abgebrochen 1848 wurde auf den Hutungsberggipfel die Neugersdorfer Brauerei angelegt Im Laufe des 19 Jahrhunderts verdichtete sich die Bebauung zwischen Neu Gersdorf und Alt Gersdorf auch entlang der Chaussee entstanden Hauser 1866 wurde auf der Bergkuppe eine Buntweberei errichtet zur Versorgung der Farberei mit Brauchwasser wurde 1887 am sudlichen Fuss des Berges an der Kaltbach ein Pumpwerk angelegt In der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts entwickelte sich die Chaussee zur Hauptstrasse der inzwischen zu einer Gemeinde Neugersdorf fusionierten Dorfer Altgersdorf und Neugersdorf Sowohl die Fluren am Nordhang zwischen beiden ehemaligen Dorfern als auch der Gipfel des Berges wurden bebaut Nachdem bereits ab 1879 Plane zum Bau eines Aussichtsturmes auf dem Hutungsberggipfel bestanden wurden diese 1903 mit dem Bau des Bismarckturmes realisiert Zwischen 1926 und 1928 erhielt die Stadt Neugersdorf eine stadtische Wasserversorgung vom Wasserwerk an der Kaltbach wurde das Leitungswasser zum 1927 errichteten Wasserturm auf den Hutungsberg gepumpt und von dort an die Verbraucher abgegeben Nach der Stilllegung der Neugersdorfer Brauerei erhielten deren Gebaude eine anderweitige Nutzung zuletzt ab 1978 als Lehrlingswohnheim des VEB Lautex Neugersdorf Der Grenzubergang auf dem Hutungsberg war zu Zeiten der DDR der einzige fur LKW zugelassene Transitubergang in die Tschechoslowakei in Ostsachsen Die Hauptstrasse erhielt eine Standspur fur den LKW Ruckstau an der Grenze der sich zumeist durch die gesamte Stadt zog Die Zunahme des LKW Verkehrs nach der Wende sorgte fur einen standigen Stau am Grenzubergang durch das Stadtgebiet von Neugersdorf In den 1990er Jahren wurde deshalb die Ortsumgehung Neugersdorf Staatsstrasse 148n angelegt die Neugersdorf vom Oberland an ostlich umfahrt und am Sudhang des Hutungsberges uber die tschechische Grenze fuhrt Seitdem hat die an der nordlichen Berglehne befindliche ehemalige Chaussee nur noch den Charakter einer grenzuberschreitenden Ortsverbindungsstrasse In den Jahren 2006 und 2007 wurde gegenuber dem Bismarckturm auf der Terrasse des Hutungsberggipfels ein Park mit Aussichtspunkt angelegt Unter dem Park befindet sich der Eiskeller der ehemaligen Brauerei 1 Name BearbeitenDer Name des Berges leitet sich von dem fruher auf seinem Gipfel bestandenen Hutungswald her Literatur BearbeitenDie sudostliche Oberlausitz mit Zittau und dem Zittauer Gebirge Werte der deutschen Heimat Band 16 27f Auflage Akademie Verlag Berlin 1971 Einzelnachweise Bearbeiten sehenswertes in Neugersdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hutungsberg amp oldid 227239133