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Die Huta Hoch und Tiefbau AG bzw bis 1916 Lolat Eisenbeton GmbH war ein deutsches Bauunternehmen mit Sitz in Breslau und Hannover Ullsteinhaus in BerlinAktie uber 1000 RM der HUTA Hoch und Tiefbau AG vom Marz 1928ehemaliges Gebaude des Bundesrechnungshofs in Frankfurt am MainContinental Hochhaus in Hannover jetzt Universitat Ehemaliges Postscheckamt Breslau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauten 2 1 Vor dem Zweiten Weltkrieg 2 2 Im Zweiten Weltkrieg 2 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGegrundet wurde das Unternehmen durch den Bauingenieur Hans Bechtel aus Mannheim Bechtel war zunachst bei den Fortifikationsbauamtern in Metz und Ulm beschaftigt ehe er in das Bauunternehmen von Gustav Lolat in Dusseldorf einem der damals fuhrenden Bauunternehmen fur Eisenbetonbau eintrat und mit der Leitung des Berliner Buros beauftragt wurde Nach seinem Ausscheiden bei Lolat grundete er am 4 Mai 1904 in Breslau mit dessen Billigung ein eigenes Unternehmen unter der Firma Baugesellschaft fur Lolat Eisenbeton GmbH das durch Spezialisierung auf grosse Industrieprojekte in der noch vergleichsweise neuen Eisenbetonbauweise rasch wachsen konnte Filialen unterhielt das Unternehmen unter anderem in Berlin Halle Saale Hannover Stettin und Nurnberg 1907 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von einer Million Mark Durch die Beteiligung an der Oppeln Frauendorfer Portlandzement AG stieg das Unternehmen auch in die Baustoffindustrie ein Mit der Ubernahme der osterreichischen Betonbauunternehmung G A Wayss in Wien mit ihren Zweigsitzen in Linz und Salzburg breitete sie sich auch im Ausland aus Gustav Adolf Wayss gehort bis zu seinem Tod 1917 dem Aufsichtsrat der Gesellschaft an Schwerpunkt der Auslandsaktivitaten war allerdings Russland wo die Lolat Eisenbeton GmbH seit 1907 engagiert war und Elektrizitats und Gaswerke Kokereianlagen Zementfabriken eine Quecksilberhutte und Stauanlagen errichtete Filialen fur das Russland Geschaft entstanden in St Petersburg Riga Warschau Kiew und Charkow 1912 gelang der Abschluss eines Vertrags mit dem Reichskolonialamt uber den Ausbau des Hafens von Apia sowie den Bau einer Eisenbahn und einer Wasserversorgungsanlage Er konnte aber wegen des Ersten Weltkriegs nicht mehr ausgefuhrt werden Die Firma Huta Hoch und Tiefbau AG nahm das Unternehmen 1916 wahrend des Kriegs an Das Osterreich Geschaft wurde nach dem Krieg aus wirtschaftlichen Grunden aufgegeben In der zweiten Halfte des Jahres 1942 war die Huta uber seine Filiale in Kattowitz unter anderem an Baumassnahmen in Auschwitz so zur Errichtung der Krematorien beteiligt 1 2 3 In dieser Zeit befand sie sich unter massgeblichem Einfluss der Dresdner Bank die 26 Prozent der Aktien hielt und den Aufsichtsratsvorsitz uber den stellvertretenden Leiter der Filiale in Breslau innehatte Der Wirtschaftshistoriker Johannes Bahr der die Geschichte der Dresdner Bank und ihrer Beteiligungen untersuchte kommt daher zum Urteil Kaum ein Unternehmen sei dem Zentrum des Holocausts so nah gewesen wie die Huta 4 In Berlin beschaftigte die Huta bei der BEHALA im Osthafen in Berlin Friedrichshain und in Berlin Charlottenburg Zwangsarbeiter ebenso ihre Niederlassung Halle Saale auf der Baustelle der Junkers Flugzeug und Motorenwerke AG Zweigwerk Magdeburg 5 In der SBZ wurde 1946 aufgrund des Befehls Nr 124 der SMA das Vermogen der AG Niederlassung Berlin beschlagnahmt 6 Deutliche Veranderungen brachte der verlorene Zweite Weltkrieg und die damit verbundene Aufgabe des Stammsitzes in Breslau In Hannover wo die einzige westdeutsche Niederlassung des Unternehmens bestand fand die Huta 1946 eine neue Heimat und war am Wiederaufbau der zerstorten Stadt beteiligt Hans Bechtel der nach seinem Ruckzug aus dem operativen Geschaft bis zuletzt Mitglied des Aufsichtsrats war starb 1950 in Hannover Das 1952 1953 errichtete Verwaltungsgebaude der Continental AG in Hannover galt damals als hochstes Stahlbetongebaude in der Bundesrepublik Ausser in Hannover war das Unternehmen auch in anderen deutschen Grossstadten prasent Zweigniederlassungen bestanden Mitte der 1950er Jahre in Berlin Dortmund Frankfurt am Main und Bonn wo die Huta am Bau des Bundespostministeriums und des Bundesfinanzministeriums beteiligt war 1962 erwarb das Unternehmen die Willy Christiansen KG in Schleswig und die E Hegerfeld Industriebau KG in Essen 1963 die Munchner Best Bau KG Das Stammunternehmen und seine Tochtergesellschaften fusionierten 1967 zur Huta Hegerfeld AG Zugleich wurde der Hauptsitz nach Essen verlegt 1985 musste die Gesellschaft Konkurs anmelden Bauten BearbeitenVor dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Wasserschloss in Gorlitz Ausstellungsgebaude fur die Industrie Ausstellung 1905 pramiert mit einer goldenen Medaille Stadttheater Breslau Markthalle 1 in Breslau 7 Kraftwerk Suderoder und Kraftwerk Norderoder in Breslau Werderbrucke Mitte und Nord in Breslau in Arbeitsgemeinschaft mit Beuchelt amp Co 8 Postscheckamt Breslau nach Entwurf von Postbaurat Lothar Neumann mit keramischen Reliefs von Bildhauer Felix Kupsch 1927 1929 Wasserturm in Breslau Carlowitz Wasserturm in Pyritz Wasserturm in Glogau Zweites Dianabad in Wien 1913 1917 Pommernhaus in Stettin Stadttheater Warschau Talsperre Ottmachau 1928 1933 Kraftwerk in Chorzow Oberschlesien Odertal Kokerei in Deschowitz Schlesien 1931 Ullsteinhaus in Berlin Tempelhof 1925 1927 Hermannshof in Berlin Neukolln nbsp St Hedwig in OberurselIm Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Kraftwerk Lunen 1938 1941 Krematorien im KZ Auschwitz 1942 1943 Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Wiederaufbau des Altenbekener Viadukts 1948 1949 Zementsilos fur die Hannoversche Portland Cementfabrik AG in Hannover Misburg 1950 1951 Grandhotel Mussmann in Hannover 1950 1951 Versorgungskuranstalt in Bad Pyrmont 1951 1952 Kraftwerk Siersdorf 1951 1953 Wiederaufbau der Marktkirche in Hannover 1952 Fernseh und Fernmeldeturm in Mellendorf 1952 Bundesrechnungshof in Frankfurt am Main 1952 1953 Continental Hochhaus in Hannover 1952 1953 Bundespostministerium in Bonn 1953 1954 Warenhaus Karstadt in Hannover Georgstrasse 1953 1954 Geschaftshaus Dobbs in Frankfurt am Main 1953 1954 Bull Hochhaus in Koln Mulheim Wiener Platz 1959 1960 Haseltalbrucke Unterbau und Pfeiler 1959 1961 Stadtparkrestaurant Favorite in Mainz 1962 Kirche St Hedwig in Oberursel 1963 1966 Stadttheater Russelsheim 1965 1969 Fernmeldeturm Hochsauerland in Bodefeld 1966 1968 Kropcke Center in Hannover Georgstrasse 1971 1975 Beteiligung am Lar Tunnel Konsortium im Iran 1976 1979 Autosilo des Motor Presse Verlags in Stuttgart Kraftfutterwerk der Deuka in DusseldorfLiteratur Bearbeiten50 Jahre Huta 1904 1954 Darmstadt 1954 Huta Hegerfeld Aktiengesellschaft Essen Essen 1967 Weblinks BearbeitenFruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Huta Hoch und Tiefbau in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Klaus Dietmar Henke Johannes Bahr Harald Wixforth Dieter Ziegler Die Dresdner Bank im Dritten Reich Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2006 ISBN 3 486 57759 X S 560 ff Schreiben der Zentral Bauleitung der Waffen SS und Polizei Auschwitz O S an Huta Hoch und Tiefbau A G Kattowitz vom 29 Juli 1942 Bl 21 zitiert nach ebd S 557 fotopolska eu spiegel de recherche lha sachsen anhalt de nd archiv de Agnieszka Gryglewska Wroclawskie hale targowe 1908 2008 Muzeum Architektury we Wroclawiu Wroclaw 2008 ISBN 978 83 8926249 3 S 19 Werner Steinwender Gunther Trauer Heinrich Wendt Der Ausbau des Werderbruckenzuges uber die Stadtoder in Breslau Hrsg Magistrat der Hauptstadt Breslau Breslau 1930 wroc pl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Huta Hoch und Tiefbau amp oldid 238989982