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Das Ullsteinhaus im Suden Berlins im Ortsteil Tempelhof des Bezirks Tempelhof Schoneberg ist ein Baudenkmal des Backsteinexpressionismus und wurde Mitte der 1920er Jahre nach Planen von Eugen Schmohl errichtet Es ist mit einer Hohe von 77 Metern eine weithin sichtbare Landmarke und ein architektonisches Wahrzeichen dieses Ortsteils Bis zur Fertigstellung des Friedrich Engelhorn Hochhauses Abriss 2014 im Jahr 1957 war es 30 Jahre lang das hochste Hochhaus Deutschlands UllsteinhausTurm des HausesBasisdatenOrt Berlin TempelhofBauzeit 1925 1927Baustil BacksteinexpressionismusArchitekt Eugen SchmohlKoordinaten 52 27 12 N 13 23 7 O 52 453333333333 13 385277777778 Koordinaten 52 27 12 N 13 23 7 OUllsteinhaus Berlin Nutzung RechtlichesNutzung siehe NutzerEigentumer ursprunglich Ullstein Verlag 1986 2015 Becker amp Kries Immobilien Management GmbH Medienberichten zufolge seit 1 Oktober 2015 Ullsteinhaus GmbH der Samwer Bruder 1 Bauherr Huta Hoch und Tiefbau AGTechnische DatenHohe 77 mTiefe 6 mEtagen 12 Turm Nutzungsflache 80 000 2 m Baustoff BacksteineAnschriftAnschrift Mariendorfer Damm 1 3Stadt BerlinLand DeutschlandTurmuhr am UllsteinhausUllsteinhaus Luftbild 2006Das Bauensemble steht am Mariendorfer Damm 1 3 Ecke Ullsteinstrasse 114 142 direkt am Teltowkanal an der Stubenrauchbrucke gegenuber dem Hafen Tempelhof Unmittelbar davor befindet sich der U Bahnhof Ullsteinstrasse an dem die Zuge der Linie U6 halten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Nutzer 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Ullsteinhaus wurde zwischen 1925 und 1927 von der Huta Hoch und Tiefbau AG errichtet Der Architekt Schmohl hatte zuvor schon den Borsigturm in Tegel geplant Vor der Fertigstellung des Gebaudes fur den Ullstein Verlag verstarb er allerdings Das Gebaude hiess ursprunglich Ullstein Druckhaus um es von den spater im Zweiten Weltkrieg zerstorten Gebauden des Ullstein Verlages im seinerzeitigen Zeitungsviertel an der Kochstrasse seit 2008 Rudi Dutschke Strasse zu unterscheiden Das Gebaude war Verlagssitz und Ort fur die verlagseigene Druckerei Hier wurden die Zeitschriften und Bucher hergestellt die Zeitungen verblieben in der Kochstrasse Das NS Regime presste der judischen Verlegerfamilie den seinerzeit grossten deutschen Verlag 1934 zu einem Spottpreis ab und versuchte den Namen Ullstein aus dem offentlichen Bewusstsein zu tilgen Am 3 Mai 1935 wurde die am Ullsteinhaus anliegende Ullsteinstrasse in Zastrowstrasse 3 umbenannt dieser Name blieb bis 21 Februar 1949 bestehen 1937 wurde aus Ullstein der Deutsche Verlag und das Ullsteinhaus hiess bis 1945 Deutsches Haus 4 Die 1934 durch Arisierung enteignete Familie Ullstein erhielt ihren Besitz 1952 zuruck In den Jahren 1956 1957 wurde der ursprunglich nur bis zum zweiten Obergeschoss reichende Gebaudeteil an der Ullsteinstrasse etwas erhoht und damit den ubrigen Bauteilen angepasst Die Ullstein Erben verkauften bis 1960 grossere Aktienpakete des Hauses an den Verleger Axel Springer Dieser verkaufte bald danach das gesamte Gebaude liess jedoch noch bis 1985 Zeitungen und Zeitschriften hier drucken Zwischen 1986 und einem von 1991 bis 1993 durch Gernot und Johanne Nalbach errichteten neungeschossigen Anbau zogen in das Geschaftshaus kleinere Gewerbe und Modefirmen ein Die Nutzflache des Erweiterungsbaus betragt etwa 80 000 m Um das Jahr 2012 fuhrte die Eigentumer Gesellschaft einen Wettbewerb zum Umbau der Heizungsanlage des gesamten Gebaudekomplexes durch um eine umweltfreundliche und effiziente Losung zu erhalten Die Gasag die die Ausschreibung gewann schloss den Gebaudekomplex zunachst an das Erdgas Netz an und demontierte die alten Olkessel Mittels eines Blockheizkraftwerks entstand eine Kraft Warme Kopplung Die Gasag ubernahm zugleich die Warmeversorgung und Wartung fur die Anlagen bis zum Jahr 2028 Von der Planung bis zur Endabnahme investierte sie fast 1 5 Millionen Euro 2 Im Oktober 2015 teilte der bisherige Eigentumer Becker amp Kries mit dass das Ullsteinhaus zum 1 Oktober an ein Familienunternehmen verkauft wurde 5 Nach Recherchen der RBB Abendschau wurde das Gebaude von einer Immobiliengesellschaft der Samwer Bruder erworben 1 wie auch verschiedene andere Tageszeitungen berichteten Architektur Bearbeiten nbsp Ullsteinhaus Sudwestecke am Mariendorfer Damm nbsp Ullsteinhaus Blick vom Teltowkanal Ullstein Eule auf dem ehemaligen ArbeitereingangDas Bauwerk ist eine funf bis siebengeschossige Vierflugelanlage die sich um einen fast quadratischen Innenhof legt An der Nordwestseite ist der Turm angebaut In den 1920er Jahren war das Ullsteinhaus der grosste deutsche Stahlbetonskelettbau Die Fassaden sind mit Klinkern verblendet und reich profiliert Die gestaffelten Wandpfeiler und hohen Fensterachsen zeigen Anklange an die Neugotik sind allerdings grundsatzlich vom Expressionismus der 1920er Jahre gepragt Der kompakte hohe Turm ist mit einem kupfergedeckten Zeltdach abgeschlossen und mit schmalen Lanzett fenstern bekront Fur die reich geschmuckten Fassaden des Hauses sorgen unter anderem Bildhauerarbeiten von Wilhelm Gerstel Einige Fassadenelemente bestehen aus Travertin darunter Kragsteine und Blocke mit figurlichen Darstellungen uber dem Gebaudesockel Sie betonen die Eingangs und Eckbereiche Dreiteilige Reliefs uber dem Haupteingang am Mariendorfer Damm zeigen eine Figurengruppe und Ornamente Die ursprunglich grosszugige Eingangshalle wurde bei den Umbauarbeiten in der Nachkriegszeit beseitigt An der Nordwestecke des Gebaudes befand sich ein gesonderter Eingang fur die Verlagsmitarbeiter hervorgehoben durch einen baldachinartigen Eingangsvorbau mit schlanken Stutzen In den beiden Untergeschossen befinden sich Sozialeinrichtungen deren Fenster in der Kaimauer des Teltowkanals angeordnet sind Eine uberdimensionale Ullstein Eule seit jeher Markenzeichen des Ullstein Verlags schmuckt den Eingang des Ullsteinhauses am Mariendorfer Damm die Bronzeplastik stammt von dem Bildhauer Fritz Klimsch Nutzer Bearbeiten nbsp Ullsteinhaus mit NeubauSeit den spaten 1990er Jahren beherbergt das Ullsteinhaus verschiedene Dienstleistungsunternehmen und andere Einrichtungen darunter das Systemhaus Computacenter ICF Berlin christliche Freikirche verschiedene medizinische Einrichtungen ein Cafe Restaurant WBS Training AG Bildungspartner der SAP AG ein Callcenter der Deutschen Bank Hella Aglaia Mobile Vision GmbH Tochterunternehmen der Hella GmbH amp Co KGaA The Drivery GmbH Marktplatz und Community fur Mobilitat ein Callcenter der Lufthansa Kunstler aus verschiedenen Bereichen das Deutsche Pressemuseum im Ullsteinhaus Im Untergeschoss des Ullsteinhauses uber den Mariendorfer Damm 1 zu erreichen war von 1996 bis 2003 die Diskothek Blonds untergebracht die vor allem wegen ihrer gunstigen Lage und der einladenden Terrasse mit Blick auf den Teltowkanal grossen Zuspruch fand Heute befindet sich hier das IoT Campus der Robert Bosch GmbH 6 Literatur BearbeitenEin Industriebau von der Fundierung bis zur Vollendung Bauwelt Verlag Berlin 1927 S 301 lodz pl PDF 20 0 MB ausfuhrliche Dokumentation der Baugeschichte mit Verzeichnis der beteiligten Ingenieure Handwerksbetriebe und Kunstler Egon Bannehr Die Eule lasst Federn Das Ullsteinhaus 1926 1986 Setzer Drucker Journalisten trafo Literaturverlag Berlin 1996 2 durchgesehene und erganzte Auflage 2012 ISBN 978 3 89626 638 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ullsteinhaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kulturdenkmal Ullstein Druckhaus Mariendorfer Damm 1 3 Ullsteinstrasse 114 142 1925 1927 von Eugen Schmohl Historische Fotos vom Ullsteinhaus Aktuelle Fotos vom UllsteinhausEinzelnachweise Bearbeiten a b U a Samwer Bruder kaufen Ullsteinhaus Memento vom 8 Oktober 2015 im Webarchiv archive today Rundfunk Berlin Brandenburg 7 Oktober 2015 a b Klimaschutz und Denkmalschutz im Einklang die Gasag versorgt die 80 000 Quadratmeter des Ullsteinhauses mit klimaneutraler Warme Anzeige der Gasag In Berliner Zeitung 20 Mai 2014 S 15 Zastrowstrasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins Hermann Ullstein Das Haus Ullstein PDF 271 kB S 4 Ullsteinhaus in Tempelhof ist verkauft In Der Tagesspiegel 7 Oktober 2015 abgerufen am 7 Februar 2016 Bosch IoTNormdaten Geografikum GND 4524436 4 lobid OGND AKS LCCN n96100276 VIAF 245403178 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ullsteinhaus amp oldid 230765859