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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die Hussaria polnisch husaria auch Flugelhusaren genannt ist eine aus den Husaren entwickelte litauisch polnische Reiterei die im 16 und 17 Jahrhundert den Kampftruppenkern der polnisch litauischen Armee bildete Im Laufe dieser Zeit entwickelte sich die Hussaria von einer leichten oder gemischten zu einer einheitlich schweren Reiterei deren Auftrag es war in einem massiven Angriff die feindlichen Truppen zu zerschlagen und zur Flucht zu zwingen Ihren bedeutendsten Sieg errang sie 1683 in der Schlacht am Kahlenberg wo es ihr unter der Fuhrung von Konig Johann III Sobieski gelang das Wien belagernde Osmanische Heer vernichtend zu schlagen HussariaAktiv 1503 bis 1776Staat Polen Litauen Polen LitauenTyp schwere KavallerieFarben Rot weisse FlugelSchlachten Moldawische Magnatenkriege Osmanisch Polnische Kriege Schwedisch Polnische Kriege Russisch Polnische KriegeFuhrungOberbefehlshaber Johann III Sobieski OleskoEhemaligeKommandeure Stephan Bathory Jan Zamoyski Stanislaw Zolkiewski Jan Karol Chodkiewicz Stanislaw KoniecpolskiJozef Brandt Husare 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Liste von Schlachten mit Beteiligung der Hussaria 3 Ausrustung 3 1 Waffen 3 1 1 Lanzen 3 1 2 Schusswaffen 3 1 3 Klingen und Schlagwaffen 3 2 Rustung 3 2 1 Panzerung 3 2 2 Flugel 4 Erinnerungskultur 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Jozef Brandt Schlacht am Kahlenberg nbsp Johann III Sobieski Befehlshaber der HussariaDie Hussaria war die Elite Kavallerie Polen Litauens in der fruhen Neuzeit Sie war uber einen Zeitraum von 125 Jahren ungeschlagen und gilt daher als eine der effektivsten Kavalleriegattungen der Weltgeschichte Sie hatte eine untypische Bewaffnung und Kampffuhrung meist in Unterzahl was fur ihre taktische Uberlegenheit sprach Der bedeutendste Sieg der Hussaria war 1683 die Schlacht am Kahlenberg Unter der Fuhrung von Johann III Sobieski besiegte sie dort das Osmanische Heer bei dessen zweiter Belagerung Wiens 1 Der polnische Staat hatte wahrend der Blutezeit der Hussaria mit mehreren Gegnern zu tun die unterschiedlich in ihrer Kriegsweise wie auch Bewaffnung waren An den Norden grenzten die Schweden die uber exzellente Infanterieverbande und eine gut geschulte Reiterei verfugten an den Osten die Russen sowie an den Sudosten die Tataren und Kosaken grosstenteils leichte Reiter Sudlich der polnischen Grenzen dominierten die Osmanen die Hauptstarke der Osmanen war ihre zahlenmassige Uberlegenheit Der Gegner im Westen waren die Teilstaaten des Heiligen Romischen Reichs darunter das Habsburgerreich die der westlichen Militartradition verpflichtet waren Verbesserungen der Schusswaffen und damit einhergehende Veranderungen der Kriegskunst reduzierten den Wert gepanzerter Reiterei deutlich sodass die Hussaria im 18 Jahrhundert meist nur noch fur Reprasentationszwecke eingesetzt wurde 1775 wurde sie abgeschafft und durch modernere leichtere Reiterei ersetzt wie z B durch die Ulanen oder Husaren Dennoch ist die Hussaria den Polen bis heute als die legendare Reiterei im Gedachtnis geblieben die auch symbolisch in den Abzeichen der modernen polnischen Panzertruppe und Luftwaffe weiterlebt Liste von Schlachten mit Beteiligung der Hussaria BearbeitenSchlacht bei Orscha 1514 Schlacht bei Obertyn 1531 Schlacht bei Lubiszewo 1577 Schlacht bei Byczyna 1588 Schlacht bei Kokenhausen 1601 Schlacht bei Kirchholm 1605 Schlacht bei Kluschino 1610 Schlacht bei Chotyn 1621 Schlacht bei Stuhm 1629 Schlacht bei Martynow 1624 Schlacht bei Ochmotow 1644 Schlacht bei Berestetschko 1651 Schlacht bei Polonka 1660 Schlacht bei Chotyn 1673 Schlacht bei Lesienice 1675 Schlacht am Kahlenberg 1683 Gefecht bei Hodow 1694 Ausrustung BearbeitenWaffen Bearbeiten Lanzen Bearbeiten Die Kopia ist eine 4 bis 5 5 m lange Art Lanze des Husaren aber doch vollkommen anders aufgebaut Die Kopia wurde aus Espenholz hergestellt war sehr leicht hohl und deswegen bruchig Schon nach dem ersten Aufprall bei einem Angriff brachen die Kopien Sie dienten nur zum Durchbrechen der vorderen Formationsreihen Fur langere Reisen oder Paraden wurden an den Satteln spezielle Halterungen fur die Lanze angebracht wie sie etwa auch bei kosakischer Reiterei und den Ulanen ublich waren Die Lanze war der einzige Teil der Ausrustung der vom Staat finanziert wurde Deshalb bestand die Truppe meist aus reichen Adligen Szlachta und den von ihnen unterhaltenen Gefolgsleuten Schusswaffen Bearbeiten Die Hussaria bevorzugte lange Zeit Pfeil und Bogen Sie waren treffsicherer und wurden auch beim Angriff ab zirka 200 Metern Entfernung wahrend des Reitens benutzt Meist reichte es fur nur eine Salve doch erlangte man zumindest eine Schwachung des Gegners Spater wurden auch Pistolen grosstenteils als Paar und Gewehre eingesetzt Klingen und Schlagwaffen Bearbeiten Die anfanglich eingesetzten Schwerter wurden spater von Sabeln verdrangt da diese fur einen starken Schlag nicht so schwer sein mussten und es mehr auf Korpereinsatz und Klingenkrummung ankam Der Sabel war auch handlicher da er leichter und kurzer war Da die Husaren ihre Waffen selbst beschafften kamen diverse Sabelmodelle darunter auch diverse Beutewaffen zum Einsatz Auch Pallasch oder Kriegshammer Nadziak und der sog Koncerz eine bis zu 1 8 m lange Mischung aus Schwert und Lanze mit Dreieckspitze fanden Verwendung Rustung Bearbeiten Panzerung Bearbeiten nbsp Hussaria Rustungen aus dem 17 Jh Die Rustung der Husaren veranderte sich im Laufe der Zeit Zuerst orientierte sich der Konig an der europaischen Entwicklung und liess die Husaren auf leichtere Rustungen umsteigen Die ersten Rustungen bestanden somit nur aus einem leichten Kettenhemd und einem dunnen Plattenpanzer Der Kopfschutz bestand aus einem Helm mit breitem Nasenschutz dieser war jedoch besonders umstritten Spater wurden Armschienen angeschafft und der Nasenschutz entfernt da er die Sicht raubte dieser wurde jedoch spater wieder eingefuhrt Das Kettenhemd wurde abgeschafft und der Plattenpanzer verstarkt und innen mit Rehleder ausgekleidet Dies war die endgultige Form des Panzers Die Adeligen liessen die Rustungen in Venedig herstellen da dort die besten Schmiede arbeiteten Die polnischen Husaren blieben als einzige Kavallerie in ganz Europa eine schwere Kavallerie Es gab noch eine weniger beliebte leichte Rustung die kaum im Kampf eingesetzt wurde Diese bestand aus hartem Leder das mit Nieten bestickt wurde Flugel Bearbeiten Flugel waren bei Husaren nicht verpflichtend Sie bestanden aus Holz oder Stahlbugeln mit daran knapp beieinander befestigten Adlerfedern die bis uber den Kopf des Reiters hinausragten daher die deutsche Bezeichnung Flugelhusaren Ursprunglich wurden sie auf dem Sattel im Laufe des 17 Jahrhunderts dann auf dem Ruckenpanzer befestigt Die Flugel sollen beim schnellen Ritt einer grosseren Einheit ein deutlich horbares Gerausch produziert haben wobei dies auch auf die charakteristischen und obligatorischen Stoffwimpel an der Lanzenspitze zuruckzufuhren sein konnte Sie dienten dazu die gegnerischen Pferde mit dem Geraschel der Adlerfedern zu verangstigen und sie somit unkontrollierbar zu machen Die Pferde der Husaren wurden auf dieses Gerausch trainiert damit sie nicht scheuten Die Flugel dienten aber auch zum Schutz gegen Hiebe auf den Rucken und verhinderten dass die Tataren ihre Wurfschlingen verwenden konnten Die Flugel sollten vermutlich die galoppierenden Husaren durch ihr Rauschen und Aussehen besonders furchteinflossend erscheinen lassen Der Ursprung der Flugel bleibt ratselhaft fest steht dass sie nicht zwingend vorgeschrieben waren und auch ofter zum Paradieren als zum Kampfen aufgezogen wurden Erinnerungskultur Bearbeiten nbsp Hussariastaffel bei Feierlichkeiten in Polen 1966Die Hussaria nimmt im polnischen Geschichtsbild eine bedeutende Rolle ein da ihre Schlagkraft Grundlage der Grossmachtstellung Polen Litauens in der fruhen Neuzeit war Der polnische Literaturnobelpreistrager Henryk Sienkiewicz stellte sie in seiner Trilogie Ogniem i mieczem Mit Feuer und Schwert 1884 Potop Die Sintflut 1886 und Pan Wolodyjowski Herr Wolodyjowski der kleine Ritter 1888 dar die Jerzy Hoffman von 1969 bis 1999 verfilmte Pan Wolodyjowski Potop und Ogniem i mieczem In jungerer Zeit wird die Rolle der Hussaria bei der Abwehr der Turken 1683 betont wobei auch islamophobe Stereotype bedient werden So wird z B die zufallige Datumsgleichheit der Schlacht am Kahlenberg und der Terroranschlage am 11 September 2001 hervorgehoben worauf auch der Originaltitel The Day of the Siege September Eleven 1683 des 2012er Spielfilms Die Belagerung anspielt Polnische Rechtsradikale bedienen sich des Motivs der Flugelhusaren in ihrer Propaganda in der Polen als Bollwerk Europas gegen eine angebliche Islamisierung dargestellt wird 2 Umgekehrt ist die Hussaria fur das russisch ukrainische Kosakentum das Symbol der polnisch litauischen Unterdruckung und wurde entsprechend in Gogols Erzahlung Taras Bulba und dessen Verfilmungen 1936 1962 und 2009 sowie in der sowjetischen Filmbiografie uber den Kosakenfuhrer Bohdan Chmelnyzkyj von 1941 und im 2007er russischen Historienfilm 1612 Der blutige Kampf um das Vaterland dargestellt Literatur BearbeitenJerzy Cichowski Andrzej Szulczynski Husaria Warschau 1977 OCLC 3483516 Richard Brzezinski Polish Armies 1569 1696 Band 1 Osprey Men at Arms 188 Osprey Oxford 1987 ISBN 0 85045 736 X Richard Brzezinski Polish Winged Hussar 1576 1775 Osprey Warrior 94 Osprey Oxford 2006 ISBN 1 84176 650 X Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte der Hussaria Abgerufen am 4 Marz 2017 Irene Gotz Klaus Roth Marketa Spiritova Herausgeber Neuer Nationalismus im ostlichen Europa Kulturwissenschaftliche Perspektiven Bielefeld 2018 ISBN 978 3 8394 3962 3 Seite 275f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hussaria amp oldid 239276496