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Hugo Machhaus 4 Juli 1889 in Haunzenbergersoll 1 4 Mai 1923 in Munchen war ein deutscher Kapellmeister und Journalist Er war von 1920 bis 1921 Chefredakteur des Volkischen Beobachters Er wurde vor allem bekannt als eine der Zentralfiguren des sogenannten Fuchs Machhaus Putsches von 1923 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 1 1 Fruhe Jahre und Tatigkeit als Redakteur beim Volkischen Beobachter 1 2 Die Fuchs Machhaus Affare 1923 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit BearbeitenFruhe Jahre und Tatigkeit als Redakteur beim Volkischen Beobachter Bearbeiten Wahrend des Ersten Weltkriegs geriet Machhaus in franzosische Gefangenschaft aus der er Anfang 1920 entlassen wurde Im Marz dieses Jahres beteiligte er sich am Kapp Putsch Nach dessen Scheitern siedelte er nach Munchen uber wo er sich dem Freikorps Oberland und eventuell auch der NSDAP anschloss Kurz nachdem die NSDAP im Jahr 1920 die Munchener Zeitung Volkischer Beobachter erworben hatte wurde Machhaus am 25 Dezember 1920 zu ihrem Chefredakteur ernannt Er verblieb auf diesem Posten bis zum Mai 1921 als Hermann Esser und kurz danach Dietrich Eckart an seine Stelle traten Anschliessend war Machhaus noch bis 1922 einfacher Redakteur des Beobachters um in diesem Jahr endgultig aus der Redaktion auszuscheiden Die Fuchs Machhaus Affare 1923 Bearbeiten Im Jahr 1922 und Anfang 1923 war Machhaus zusammen mit Georg Fuchs dem zeitweiligen Fuhrer des Blucherbundes der vormals ebenfalls als Redakteur im Dienst des Volkischen Beobachters gestanden hatte in fuhrender Weise in Bestrebungen verwickelt einen separatistischen Putsch zu organisieren der das Ziel hatte Bayern als autonomen Staat vom Deutschen Reich abzutrennen Fuchs Machhaus Affare Diese Aktivitaten wurden heimlich von franzosischen Stellen speziell vom Deuxieme Bureau finanziert die hofften durch eine Zerstorung der Einheit des Deutschen Reiches dieses politisch und militarisch zu schwachen so dass es endgultig aufhoren wurde eine Bedrohung fur seine Nachbarn darzustellen Im Einzelnen sahen die Plane von Machhaus und Fuchs vor eine vorubergehende Diktatur in Bayern zu errichten in der die Regierungsgeschafte von einem Regentschaftsrat gefuhrt werden sollten dem prominente volkstumliche Personlichkeiten wie Franz von Epp Gustav von Kahr und Ernst Pohner angehoren sollten Nach einer Konsolidierungsphase sollte in einer Volksabstimmung daruber abgestimmt werden ob der Freistaat zur Monarchie zuruckkehren oder ob eine demokratische Republik eingefuhrt werden sollte Die Bemuhungen von Fuchs und Machhaus gelangten schliesslich zur Kenntnis der bayerischen Regierung die sie und einige weitere in die separatistischen Putschplane verwickelte Personen den Kaufmann Johann Munk den Kaufmann Johann Berger den Studenten Richard Gutermann und den Landwirt Rudolf Gutermann am 28 Februar 1923 verhaften liess Im sogenannten Fuchs Machhaus Prozess der vom 4 Juni bis 9 Juli 1923 unter dem Vorsitz von Richter Georg Neithardt vor dem Volksgericht I in Munchen stattfand wurde Fuchs am 9 Juli 1923 wegen Hoch und Landesverrats zu einer Zuchthausstrafe von zwolf Jahren verurteilt Munk erhielt ein Jahr und drei Monate Berger und Gutermann wurden freigesprochen Machhaus war zu diesem Zeitpunkt bereits tot er hatte sich wahrend der Untersuchungshaft das Leben genommen indem er sich in seiner Zelle erhangte Ein anderer Angeklagter Karl Kuhles hatte bereits am 6 Marz 1923 Suizid begangen Fuchs ausserte in seinem 1931 erschienenen Buch Wir Zuchthausler Zweifel daran dass es sich bei Machhaus Tod um einen Freitod gehandelt hatte und argwohnte dass es sich um einen kaschierten Fememord gehandelt haben konnte Die Finanzierung von Machhaus Aktivitaten in den Jahren 1922 und 1923 und seine Verbindungen zum Hitler Kreis gaben in spateren Jahren so bei dem fruhen Hitler Biographen Konrad Heiden wiederholt Anlass zu Vermutungen dass Machhaus in diesen Jahren als eine Art Verbindungsmann der NSDAP nach Frankreich fungiert haben konnte und dass er der NSDAP in ihrer Fruhphase verdeckte finanzielle Unterstutzungen durch den franzosischen Staat vermittelt habe der durch eine Starkung der radikalen Partei zu einer Destabilisierung des deutschen Staates habe beitragen wollen Heiden verweist auf Mitteilungen die er erlangt habe dass franzosische Regierungsstellen de NSDAP uber 8 oder 9 Zwischenstellen die sich insbesondere im Saarland befunden hatten Gelder hatten zukommen lassen Heiden halt das Szenario einer bewussten Tatigkeit Hitlers fur die Franzosen jedoch fur ausserst unwahrscheinlich Stattdessen stellt er die ihm als plausibler erscheinenden Moglichkeiten in den Raum dass Machhaus der NSDAP franzosische Gelder vermittelt habe ohne dass Hitler als geschworener Franzosenfeind von der Herkunft derselben gewusst habe sondern hieruber getauscht geworden sei bzw dass Hitler hiervon schliesslich erfahren habe und Machhaus deswegen verstossen habe Auch Heiden bezweifelte dass Machhaus Tod ein authentischer Suizid gewesen war Dies begrundete er damit dass Machhaus sich nach seinen Informationen in seiner Zelle mit seinem Hosengurt erhangt habe was aber insofern verwunderlich sei als es normalerweise ublich sei Gefangenen anlasslich ihrer Inhaftnahme Gurtel und ahnliches abzunehmen Dementsprechend halt er es fur naheliegend dass bei Machhaus sonderbarem Suizid nachgeholfen worden ist 2 Literatur BearbeitenUlrike Claudia Hofmann Verrater verfallen der Feme Fememorde in Bayern in den zwanziger Jahren Bohlau Koln 2000 Ernst Rudolf Huber Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 Band 7 Ausbau Schutz und Untergang der Weimarer Republik Kohlhammer Stuttgart 1984 S 322 f Bayerisch Deutsch oder Bayerisch Franzosisch ein Sittenbild nationalaktiver Verwahrlosung der Hochverratsprozess gegen Fuchs und Genossen vor dem Munchener Volksgericht im Juni 1923 Munchen Birk 1925Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag von Hugo Machhaus in der Kriegsstammrolle der bayerischen Armee Kraftwagen Kolonne 171 Konrad Heiden Adolf Hitler Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit Europa Verlag Zurich 1936 S 264f Normdaten Person GND 124752578 lobid OGND AKS VIAF 50169242 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Machhaus HugoKURZBESCHREIBUNG deutscher Kapellmeister und JournalistGEBURTSDATUM 4 Juli 1889GEBURTSORT HaunzenbergersollSTERBEDATUM 4 Mai 1923STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugo Machhaus amp oldid 236538429