www.wikidata.de-de.nina.az
Hubert Lesaar 17 Januar 1888 in Rheinberg 19 Marz 1963 in Ahlen vollstandiger Name Hubert Franz Anton Lesaar war von 1920 bis 1945 Burgermeister der Rechtsvorganger der Stadt Kamp Lintfort Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 1 1 Schulbesuch und Berufsausbildung 1 2 Karriere als Verwaltungsbeamter 1 3 Auszeichnungen 1 4 Entlassung Pensionierung und Entnazifizierung 2 Ehe und Familie 3 LiteraturLeben und Beruf BearbeitenDer spatere Kommunalbeamte Hubert Lesaar entstammte einer Mitte des 19 Jahrhunderts von Emmerich nach Rheinberg zugewanderten katholischen Handwerkerfamilie Seine Eltern waren der Rheinberger Kufer und Kleinhandler Hubert Lesaar sen 1851 1918 und seine Frau Henriette geb Bohm 1851 1927 aus deren Ehe insgesamt sieben Kinder hervorgingen Schulbesuch und Berufsausbildung Bearbeiten Geboren als dritter Sohn besuchte Hubert Lesaar jun von 1894 bis 1902 die Volksschule in Rheinberg und sodann bis 1905 das bischofliche Collegium Augustinianum Gaesdonck in Goch das er mit dem Zeugnis der Mittleren Reife verliess Nach einer anschliessenden kaufmannischen Tatigkeit im vaterlichen Geschaft betatigte er sich von 1907 bis 1911 zu Ausbildungszwecken als Volontar bzw Burohilfsarbeiter beim Burgermeisteramt in Rheinberg bei der Kreiskasse in Kempen sowie beim Landratsamt und Kreisausschuss in Moers Karriere als Verwaltungsbeamter Bearbeiten Am 1 August 1911 trat Lesaar als Verwaltungssekretar und Burodirektor in den Dienst des damaligen Burgermeistereiverbandes Kamp Hoerstgen und Vierquartieren dessen Entwicklung zu dieser Zeit bereits massgeblich durch die im Aufbau befindliche Zeche Friedrich Heinrich und das damit verbundene Bevolkerungswachstum gepragt wurde Nach dem Ausscheiden des Burgermeisters Wilhelm Liermann wurde der dem Zentrum nahestehende Lesaar inzwischen Obersekretar mit mustergultigen Leistungen und weitschauendem Blick am 24 Marz 1920 durch Erlass des Oberprasidenten der Rheinprovinz zunachst zum kommissarischen Burgermeister bestellt Lesaar war zwar politisch bisher nicht hervorgetreten jedoch als Burgermeister politisch von Anfang an umstritten Die ortliche SPD hielt ihm 1921 22 wiederholt vor dass er Antrage der sozialdemokratischen Fraktion undemokratisch behandle und nicht auf dem Boden der Republik und der Verfassung stehe Der Gemeinderat von Lintfort forderte 1922 mehrheitlich sogar seine sofortige Abberufung sowie die Besetzung der Stelle mit einem Beamten der auch den Mut hat die Republik und die Verfassung zu schutzen Erst am 9 Januar 1923 konnte die definitive Ernennung Lesaars zum Burgermeister ausgesprochen werden Eine Bewerbung als Burgermeister der Stadt Kevelaer blieb im September des gleichen Jahres erfolglos Am 1 Mai 1933 trat der bis dahin parteilose Lesaar in die NSDAP ein Spater wird er angeben dass sein Parteieintritt nur unter Androhung des Amtsverlustes zustande gekommen sei und er in der Folgezeit unter politischer Beobachtung seiner Buroleiter gestanden habe Zum 1 Dezember 1934 erfolgte fur die Dauer von zwolf Jahren die Ernennung zum hauptamtlichen Burgermeister der Gemeinde Kamp Lintfort die mit Wirkung zum 1 April 1934 durch Zusammenschluss der bisherigen Amter Kamp Hoerstgen und Vierquartieren entstanden war 1937 gab Lesaar die vier Jahre zuvor ubernommene Funktion eines Ortsgruppenamtsleiters der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt ab Der Personalstand der Kamp Lintforter Gemeindeverwaltung inkl Gemeindesparkasse lag am 1 September 1939 als man gut 23 000 Einwohner zahlte bei nunmehr 107 Gefolgschaftsmitgliedern darunter 41 Beamte 44 Angestellte und 22 Arbeiter Hinzu kamen noch 25 Polizeibeamte Unter Burgermeister Lesaar wurde seit 1933 wie anderenorts auch der politische Wille des NS Regimes in Verwaltungshandeln umgesetzt Auszeichnungen Bearbeiten Wahrend seiner Dienstzeit in Kamp Lintfort ist Hubert Lesaar nach eigenen Angaben bis September 1936 nur mit dem Verdienstkreuz fur Kriegshilfe dem Ehrenzeichen der Sanitatskolonne vom Roten Kreuz und dem Feuerwehr Ehrenzeichen 2 Klasse dekoriert worden Entlassung Pensionierung und Entnazifizierung Bearbeiten Lesaars Verhalten wahrend der Zeit des Nationalsozialismus wurde 1945 48 sehr unterschiedlich beurteilt Aus Sicht seiner politischen Gegner vermochte er im Sommer 1945 nicht den Forderungen der neuen Zeit gerecht zu werden Am 2 Oktober 1945 beantragte er seine Pensionierung da sein Gesundheitszustand durch den Krieg und die Nachkriegszeit empfindlich gelitten habe Zum 31 Oktober 1945 wurde Lesaar aus politischen Grunden von der britischen Militarregierung entlassen und am gleichen Tag ehrenvoll verabschiedet konnte jedoch bei der Gemeindeverwaltung seine antragsgemasse Pensionierung zum 1 Januar 1946 erwirken Im Zuge der Entnazifizierung wurde 1947 insbesondere mit Blick auf den fruhen Eintritt in die NSDAP eine 33 prozentige Kurzung der Pensionsbezuge verfugt Diese Entscheidung hob der Entnazifizierungs Hauptausschuss fur den Kreis Moers am 22 September 1948 wieder auf da Lesaar trotz der festgestellten politischen Belastungen u a wegen der durch Zeugenaussagen belegten Unterstutzung von judischen Hilfesuchenden kein aktiver Nationalsozialist gewesen sei Ehe und Familie BearbeitenHubert Lesaar war seit dem 2 Oktober 1914 mit Margarethe Justus 1892 1962 Tochter eines Gastwirts in Moers verheiratet Drei der sechs Sohne kamen 1943 44 wahrend des Zweiten Weltkrieges als Soldaten in Rumanien bzw Russland um Leben Mitte der 1950er Jahre verzogen die Eheleute Lesaar von Kamp Lintfort nach Ahlen wo ein Sohn zu dieser Zeit als Kaplan lebte Hubert Lesaar ruht neben seiner Frau auf dem katholischen Friedhof des Kamp Lintforter Ortsteils Kamp Literatur BearbeitenE Gunter Piecha Kamp Lintfort im Spiegel der Geschichte Vom Entstehen und Werden einer jungen Stadt 2 Aufl Rheinland Verlag Koln 1983 S 303 ff und 331 Albert Spitzner Jahn Politisch bisher nicht hervorgetreten Hubert Lesaar Burgermeister von Kamp Lintfort In Jahrbuch Kreis Wesel 2013 S 104 ff ISBN 978 3 87463 514 1Normdaten Person GND 1028535007 lobid OGND AKS VIAF 282342539 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lesaar HubertALTERNATIVNAMEN Lesaar Hubert Franz Anton vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Burgermeister der Rechtsvorganger der Stadt Kamp Lintfort 1920 1945 GEBURTSDATUM 17 Januar 1888GEBURTSORT RheinbergSTERBEDATUM 19 Marz 1963STERBEORT Ahlen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hubert Lesaar amp oldid 174171590