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Hradcany bis 1948 Kummer 2 ist ein Ortsteil der Stadt Ralsko in Tschechien Er liegt funf Kilometer sudwestlich des Stadtzentrums von Mimon und gehort zum Okres Ceska Lipa HradcanyHradcany Ralsko Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Liberecky krajBezirk Ceska LipaGemeinde RalskoFlache 2512 5701 1 haGeographische Lage 50 37 N 14 42 O 50 618055555556 14 706666666667 270 Koordinaten 50 37 5 N 14 42 24 OHohe 270 m n m Einwohner 142 1 Marz 2001 Postleitzahl 471 24Kfz Kennzeichen LVerkehrStrasse Doksy MimonOrtsmitteBlick von der Hradcanska vyhlidka uber Hradcany zum FlugplatzInfocentrum VLSHotel PlazKummerteichSteg uber die Ploucnice Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenHradcany befindet sich im Kummergebirge am Unterlauf des Baches Hradcansky potok vor dessen Mundung in die Ploucnice Nordlich erhebt sich der Lisci vrch Fuchsberg 321 m im Osten der Cerveny vrch 299 m die Borova 360 m und der Bor 361 m sudostlich der Visek Wischken 308 m die Mala Bukova Kleiner Buchberg 431 m und die Velka Bukova Grosser Buchberg 474 m sudlich der Bahno Bahumberg 328 m und der Pec Petzberg 451 m im Sudwesten der Jindrichuv kopec Heinrichsberg 357 m westlich der Dub Eichberg 458 m der Mufloni vrch 339 m der Vysoky vrch Grosser Berg 387 m und der Jeleni vrch Hirschberg 320 m sowie nordwestlich der Jeleni vrsek Hirschhubel 307 m Gegen Sudwesten liegt das Sandsteinfelsgebiet Hradcanske steny Bornkamm am sudostlichen Ortsrand der Hradcansky rybnik Kummerteich Ostlich befindet sich der ehemalige Militarflugplatz Hradcany Durch Hradcany fuhrt die Strasse II 270 zwischen Doksy und Mimon Nachbarorte sind Borecek im Norden Plouznice und Hvezdov im Nordosten Skelna Hut im Osten Kurivody sowie die Wustungen Trojzubec Dreizipfel und Strazov im Sudosten Brehyne im Suden Doksy und Stare Splavy im Sudwesten Dvojdomi Jestrebi Provodin Brana und Srni im Westen sowie Veseli Brenna Bozikov und Bohatice im Nordwesten Geschichte BearbeitenDas Kummergebirge wurde wegen seiner trockenen Sandsteinhohen und morastiger aber wasserarmer Grunde wahrend der fruhen Landeskolonisation nur sehr dunn besiedelt und bildete eine Siedlungsscheide zwischen den deutschen und tschechischen Siedlungsgebieten Das grosstenteils mit Kiefernwaldern bestandene Gebiet war Teil des Grossen Tiergartens der die Herrschaften Hirschberg Weisswasser und Munchengratz fast ganzlich umschloss Am ostlichen Fusse der Felskamme fuhrte die Alte Kummerstrasse Hradcanska cesta vom Eichelberg Dubova hora durch das Moorgebiet des Wusten Teiches Pusty rybnik in den Kummergrund und entlang der Ploucnice weiter uber Brenna nach Leipa Der erste schriftliche Nachweis von Kummer erfolgte im Jahre 1711 als eine Brettmuhle an der Ploucnice erwahnt wurde Spater entstand am Damm des Kummerteiches eine kleine Ansiedlung deren Bewohner von der Holzverarbeitung lebten Nachdem der preussische General von Mollendorff wahrend des Bayerischen Erbfolgekrieges im Juli 1778 die strategisch gunstige Hohe an den Mickenhaner Steinen besetzt und dort einige Zeit sein Lager aufgeschlagen hatte liess Kaiser Joseph II im Herbst 1778 im Kummergebirge Befestigungsanlagen errichten Sudwestlich von Kummer entstand im Langen Grund Dlouha rokle eine Redoute die uber den Kanonenweg mit den Kaiser Josephs Schanzen am Langen Berg Dlouhy vrch bei Mickenhan in Verbindung stand Als Ernst von Waldstein Wartenberg 1797 die vaterlichen Herrschaften erbte liess er den Grossen Tiergarten aufheben Als 1813 die Vorhut der franzosischen Truppen von Zittau nach Leipa vorgeruckt war wurden die Befestigungsanlagen ausgebessert und erweitert Wegen der durch den grossen Hochwildbestand verursachten Schaden liess Ernst von Waldstein Wartenberg in den Jahren 1825 und 1826 die zur Herrschaft Hirschberg gehorigen Walder des Haider Kummerer und Thamer Reviers wieder als Tiergarten bewirtschaften dessen Haupteingang das Heutor am Langen Berg bildete Ein Teil des Dorfes Kummer lag innerhalb des Tiergartens 1832 erbte Christian von Waldstein Wartenberg die Herrschaften Im Jahre 1832 bestand Kummer aus 78 Hausern mit 501 deutschsprachigen Einwohnern Im Ort gab es eine Schule ein Wirtshaus eine Schaferei sowie eine Mahlmuhle mit Brettsage Abseits lag das Jagerhaus Neubrucke mit einer weiteren obrigkeitlichen Brettsage Pfarrort war Niemes 3 1846 wurde unweit des Heutores im Tiergarten das Forsthaus Eichberg erbaut Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb das Dorf zur Allodialherrschaft Hirschberg untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Kummer ab 1850 eine Gemeinde im Bunzlauer Kreis und Gerichtsbezirk Niemes Ab 1868 gehorte Kummer zum Bezirk Bohmisch Leipa Zum Ende des 19 Jahrhunderts entwickelte sich das Dorf am Kummerteich zum Ausflugsort Im Jahre 1903 bestand das Dorf Kummer aus 75 Hausern in denen 416 Personen lebten Darin inbegriffen waren die Ortsteile Hradschin acht Hauser und Zweihausl vier Hauser sowie das herrschaftliche Jagerhaus Eichberg 4 Ab 1909 erfolgte der Bau der Strasse von Hirschberg nach Niemes an dieser wurde gegenuber dem Eingang zum Langen Grund das Forsthaus Dreizipfel errichtet 1914 liess das Graflich Waldsteinische Oberforstamt die 26 Kilometer lange schmalspurige Waldbahn Reckov anlegen die von Dreizipfel uber Strassdorf und Eierbrunn zur Sagemuhle und Papierfabrik Velky Reckov verlief 5 Kummer bestand im Jahre 1921 aus 83 Hausern mit 370 Einwohnern darunter 361 Deutsche und acht Tschechen Im Jahre 1930 lebten in der Gemeinde Kummer mit dem Ortsteil Hradschin und den Einschichten Dreizipfel Trojzubec Eichberg Heuthor Brana Zweihausl U Dvou chalup und Neubruck Novy Most 382 Personen In dem Erholungsort der mit dem inoffiziellen Marketingnamen Kummer am See bekannt war gab es ein Strandbad das um den ganzen Kummerteich reichte sechs Hotels sowie Pensionen Villen und Restaurants Nach dem Munchner Abkommen erfolgte 1938 die Angliederung an das Deutsche Reich zunachst gehorte Kummer zum Landkreis Bohmisch Leipa und seit dem 1 Mai 1939 zum Landkreis Deutsch Gabel 1939 hatte die Gemeinde 391 Einwohner 6 Im Marz 1945 begann auf dem Kummerfeld bei Zweihausl der Bau eines Flugplatzes der bei US amerikanischen Luftangriffen beschadigt und erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von der Tschechoslowakischen Armee fertiggestellt wurde Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Kummer zur Tschechoslowakei zuruck In den Jahren 1946 und 1947 wurden die meisten deutschbohmischen Bewohner vertrieben 1948 wurde der Ort in Hradcany umbenannt und kam zum Okres Ceska Lipa zuruck Zur selben Zeit wurde das Gebiet wegen der Errichtung des Truppenubungsplatzes Ralsko entsiedelt Der Betrieb der Waldbahn wurde 1950 eingestellt Im Gegensatz zu den meisten Orten auf dem Militargebiet wurde Hradcany nicht ganzlich zerstort der Ort blieb als Wohnsiedlung fur Angestellte des Militarforstbetriebs und Offiziere erhalten verfiel jedoch Nach dem Prager Fruhling 1968 benutzte die Rote Armee bis 1991 das Gelande Die Landebahn des Militarflugplatzes Hradcany wurde in den 1980er Jahren auf eine Lange von 2700 Meter und Breite von 90 Meter ausgebaut so dass der Flugplatz bei schlechtem Wetter auf dem Weltraumbahnhof Baikonur als Ersatzlandeplatz fur die sowjetische Raumfahre Buran dienen sollte Nach dem Abzug der Sowjets bildet Hradcany seit dem 1 Januar 1992 einen Ortsteil der Gemeinde Ralsko Von den Erholungsobjekten hat sich lediglich das Hotel Plaz erhalten Der Flugplatz wird heute teilweise als Sportflugplatz genutzt im Jahre 1999 war er Veranstaltungsort des CzechTek Ausserdem war er Drehort fur die Filme Dark Blue World und Stalingrad Im Jahre 2001 bestand Hradcany aus 41 Wohnhausern in denen 142 Menschen lebten 7 Insgesamt besteht der Ort aus 76 Hausern Die Grundsiedlungseinheit Hradcany sidliste wurde im Zuge der Neugliederung des Stadtgebietes am 14 Juli 2010 dem Ortsteil Plouznice zugeordnet 8 Das Teichgebiet am Hradcansky potok ist seit 1933 und 1967 auf einer Flache von 158 ha als Naturreservat Hradcanske rybniky geschutzt Darin liegen der Cerny rybnik Vavrouskuv rybnik Strazovsky rybnik und der Drznik Ortsgliederung BearbeitenDer Ortsteil Hradcany ist Teil des Katastralbezirkes Hradcany nad Ploucnici Dieser gliedert sich in die Grundsiedlungseinheiten Hradcany und Hradcany sidliste wobei letztere seit 2010 zum Ortsteil Plouznice gehort Sehenswurdigkeiten BearbeitenSandsteinfelsgebiet Hradcanske steny mit Sance Redoute sowie Sandsteinformationen Psi kostel Hundskirche Skalni brana Frauentor Havrani skala Rabenfels und Tvaroznik Quargelstein sowie Aussichtspunkt Hradcanska vyhlidka Naturlehrpfad Jerab Hradcansky rybnik 30 m hohe Bergulme mit einem Stammumfang von 3 55 m Baumdenkmal Informationszentrum des Staatsbetriebes Vojenske lesy a statky CR s p VLS mit Ausstellung zur Geschichte des Truppenubungsplatzes sowie Forstwirtschaft Geologie Sehenswurdigkeiten Flora und Fauna in der Ralska pahorkatina Kapelle am Dorfplatz Nischenkapelle an der Strasse nach MimonWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hradcany Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung auf anikleralsko cz Beschreibung auf ralsko wz cz Website der Infozentrums des VLSEinzelnachweise Bearbeiten uir cz zakonyprolidi cz Johann Gottfried Sommer Franz Xaver Maximilian Zippe Das Konigreich Bohmen Band 2 Bunzlauer Kreis J G Calve schen Buchhandlung Prag 1834 S 180 joachim richter de Jan Kobr Reckovska lesni draha prochazela celym Ralskem tschechischer Artikel auf einer offentlich zuganglichen Schautafel an der Marianska cesta auf dem Areal des fruheren Truppenubungsplatzes Ralsko Hrsg staatlicher Forstbetrieb Vojenske lesy a statky CR VLS 2015 Michael Rademacher Sud dgabel Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 czso cz PDF regionalni rozvoj kraj lbc cz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hradcany Ralsko amp oldid 192443925