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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Hortus Eystettensis Begriffsklarung aufgefuhrt Der Hortus Eystettensis Eichstatter Garten war ein Botanischer Garten der in der Zeit der Renaissance unter Furstbischof Johann Konrad von Gemmingen auf den Bastionen der Willibaldsburg in Eichstatt angelegt wurde Die Pflanzen des Gartens wurden beschrieben im botanischen Prachtwerk Hortus Eystettensis das im Auftrag des Furstbischofs 1613 erstmals erschien WillibaldsburgKolorierter Druck des Hortus EystettensisDer 1998 auf der Willibaldsburg wieder angelegte Eichstatter Bastionsgarten wird mitunter als Hortus Eystettensis bezeichnet doch zeigt er lediglich die Pflanzen die im Werk beschrieben wurden 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits bevor Furstbischof Johann Konrad von Gemmingen den beruhmten Hortus Eystettensis anlegen liess gab es auf der Willibaldsburg Garten So liess Furstbischof Martin von Schaumberg 1523 1590 newe Gaerten hinter dem Schloss anlegen Der ab 1595 amtierende Erzbischof Gemmingen beauftragte den Arzt und Botaniker Joachim Camerarius 1534 1598 mit einer Erweiterung des Gartens was ab 1597 umgesetzt wurde 2 Nach dessen Tod setzte der Nurnberger Apotheker Basilius Besler 1561 1629 seine Arbeit fort Der Hortus Eystettensis bestand aus acht Gartenbereichen um die Residenz auf dem Willibaldsberg zu den Altanen gelangte der Furstbischof auf einer botanischen Treppe Stiegenhaus mit pflanzenbemalter Holzkassettendecke Fur die Anlage des Gartens war vermutlich nicht ausschliesslich die Naturliebe des Furstbischofs ausschlaggebend die Anlage mit den kostbaren und exotischen Pflanzen war auch Reprasentation seiner furstlichen Macht Die Beauftragung der Grafiken die die dort gezeigten Pflanzen darstellten war die logische Fortsetzung dieser Machtprasentation 1613 erschien das Prachtwerk Hortus Eystettensis verfasst von dem Apotheker Botaniker Sammler Kupferstecher und Verleger Basilius Besler aus Nurnberg 1561 1629 Der Druck ist wohl in verschiedenen Werkstatten erfolgt Das Werk zeigt Pflanzenarten aus aller Welt darunter 349 Arten die in Deutschland vorkamen 209 sud und sudosteuropaischer Herkunft 63 asiatische neun afrikanische und 23 amerikanische Arten Ob diese Pflanzen alle im furstbischoflichen Garten auf Willibaldsburg wuchsen muss offenbleiben Das Buch ist ein wichtiger Beitrag zur furstbischoflichen weltmannischen Reprasentation uber das kleine Furstentum hinaus Nach dem Tod des Furstbischofs im Jahr 1612 wurde der Garten vernachlassigt Teile des Gartens gingen zugunsten von Erweiterungen der Bastion verloren 3 Im Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 wurde der Garten beschadigt 1648 begann unter Furstbischof Marquard II Schenk von Castell 1605 1685 die Wiederherstellung und unter Furstbischof Johann Anton I Knebel von Katzenelnbogen 1646 1725 war der Garten letztmals intakt Danach gab es nur noch einen Nutzgarten Die Gartner wohnten ausserhalb der Burg Von 1710 12 hat sich das sogenannte Botanikerhaus unterhalb der Burg am Mondscheinweg als Wohnstallhaus erhalten dessen Renovierung durch den Bayerischen Staat 2007 abgeschlossen wurde Vom steinernen Gartenschmuck des furstbischoflichen Gartens ist eine Springbrunnenschale aus dem 17 Jahrhundert erhalten Der ab 1995 von der Bayerischen Schlosserverwaltung auf der nordlichen Bastion der Vorburg der Schmiede Bastion neu errichtete und 1998 eroffnete Bastionsgarten zeugt von der einstigen Pracht des furstbischoflichen Reprasentationsgartens Es ist unklar wo sich der historische Garten tatsachlich befand Siehe auch BearbeitenListe von botanischen Garten in DeutschlandLiteratur BearbeitenBasilius Besler Hortus Eystettensis Nurnberg 1613 OCLC 634196059 Bruno Boegl Ein wenig enges Gartlein Johann Konrad von Gemmingens Hortus Eystettensis In Orion Bd 13 1958 ZDB ID 207436 9 S 902 906 Der Garten von Eichstatt das grosse Herbarium des Basilius Besler von 1613 Munchen 1988 Nachdruck nach einem handkolorierten Exemplar der Erstausgabe der Bibliotheque Nationale de Paris ISBN 3 88814 285 7 Nicolas Barker Hortus Eystettensis the Bishop s garden and Besler s magnificent book Abrams New York 1995 ISBN 0 8109 3424 8 Jost Albert Alexander Laar Gabriele Ehberger Hortus Eystettensis Ein vergessener Garten Munchen Bayerische Verwaltung der Staatlichen Schlosser Garten und Seen 1998 Ausstellungsbegleitheft Eichstatt ISBN 3 932982 14 2 Monika Schattenhofer Inn meinem wenig engen gartlein Der Hortus Eystettensis des Johann Conrad von Gemmingen Manuskript Munchen Bayerischer Rundfunk 1998 OCLC 643022014 Karl Rottel Redaktion Beitrage zum letzten Hofbaumeister und zum neuen Hortus Eystettensis Vereinigung der Freunde des Willibald Gymnasiums Eichstatt 1999 OCLC 165587654 Daniel Burger Der Blick auf den Hortus Eystettensis Die Grosse Altane auf der Willibaldsburg als Kunstkammer des Eichstatter Bischofs Johann Conrad von Gemmingen In Forschungen zu Burgen und Schlossern 5 Munchen Berlin 2000 S 187 198 Werner Dressendorfer Bluten Krauter und Essenzen Heilkunst alter Krauterbucher Darmstadt Wissenschaftliche Buchgesellschaft Ostfildern Jan Thorbecke 2003 S 42f ISBN 9783799535090 Werner Dressendorfer Die Pflanzen des Hortus Eystettensis Ein botanischer und kulturhistorischer Spaziergang durch das Gartenjahr In Klaus Walter Littger et al Hrsg Hortus Eystettensis Commentarium Sansepolcro Aboca 2006 S 58 274 OCLC 237050648Weblinks BearbeitenGeschichte des Gartens und des BuchesEinzelnachweise Bearbeiten https www eichstaett de sehenswertes bastionsgarten mit pflanzen au 1756 Geschichtstafel der Stadt Eichstatt eichstaett de Zugriff am 28 September 2019 Sabine Schulze Hrsg Garten Ordnung Inspiration Gluck Stadel Museum Frankfurt am Main Hatje Cantz Verlag Ostfildern 2006 ISBN 3 7757 1870 2 S 42 Normdaten Geografikum GND 4533179 0 lobid OGND AKS VIAF 240754287 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hortus Eystettensis amp oldid 238964895