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Horst Bischoff 25 Juli 1936 in Stettin war von 1970 bis 1990 Offizier im besonderen Einsatz des Ministeriums fur Staatssicherheit der DDR und in dieser Funktion von 1988 bis 1990 Leiter des Instituts der Zollverwaltung der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDie Eltern von Horst Bischoff waren Bauern in Mecklenburg Von 1943 bis 1950 war er Schuler an der Volksschule in Reinkenhagen bei Greifswald 1950 wurde er Mitglied der FDJ und hauptamtlicher Pionierleiter Von 1951 bis 1953 war er Lehrling im VEB Bau Union Stralsund und machte seinen Abschluss als Maurer Schon als 16 Jahriger beantragte er Mitglied der SED zu werden vier Jahre spater 1956 wurde dem stattgegeben und er wurde Kandidat der SED Seine Eltern waren gegen diesen Parteieintritt und hatten eigentlich die Absicht dass der Sohn einmal den elterlichen Bauernhof ubernimmt Dies wurde von Horst Bischoff jedoch abgelehnt er brach mit seinen Eltern Von 1955 bis 1956 war Bischoff Angehoriger der Kasernierten Volkspolizei ab 1956 der NVA 1957 wurde er Angehoriger des Amtes fur Zoll und Kontrolle des Warenverkehrs AZKW und wurde hier in der Abteilung Untersuchung und Recht der spateren Zollfahndung verwendet 1959 wurde er Mitglied der SED Von 1960 bis 1962 besuchte er die Mittlere Schule der Volkspolizei in Aschersleben und wurde als Kriminalist ausgebildet Am 13 August 1961 nahm Bischoff in dieser Verwendung am Bau der Berliner Mauer teil Noch vor 1964 legte Bischoff die Hochschulreife an der Volkshochschule ab Von 1964 bis 1968 war er Student an der Humboldt Universitat in Berlin in der Fachrichtung Kriminalistik In der Zeit von etwa 1967 bis 1970 war Bischoff Inoffizieller Mitarbeiter IM des Ministeriums fur Staatssicherheit der DDR MfS ab dem 1 November 1970 fungierte er als Offizier im besonderen Einsatz des MfS OibE unter dem Decknamen Manfred Bis 1972 oder 1973 war er Sachgebietsleiter Zollfahndung in der Hauptverwaltung Berlin bevor er an die Fachschule der Zollverwaltung der DDR in Plessow wechselte und hier Erster Stellvertreter des Direktors wurde Horst Bischoff war seit 1972 Dr jur nachdem er an der Juristischen Hochschule Potsdam in der Fachrichtung Kriminalistik seine Dissertation Die Tatigkeit des Zollfahndungsdienstes zur Aufklarung und Bekampfung des organisierten Versandes von Paketen und Packchen in die DDR der im Rahmen der politisch ideologischen Diversion und der feindlichen Kontaktpolitik des Gegners durch westdeutsche und West Berliner Organisationen erfolgt verfasste 1976 und Ende der 1970er Anfang der 1980er Jahre studierten auch Angehorige der Zollorgane Kubas und Athiopiens in Plessow In diesem Zusammenhang bereiste Bischoff diese Lander Am 27 April 1979 erfolgte zum OibE Genossen Major Horst Bischoff eine Einschatzung des Leiters der Abteilung Zoll Abwehr der HV VI des MfS In dieser wurden Bischoff umfangreiche und fundierte tschekistische Kenntnisse und Fahigkeiten bescheinigt die er dazu nutzte um bei seinen Dienstreisen nach Kuba und Athiopien die Delegation der Zollverwaltung gegen feindliche Aktivitaten abzuschirmen und Informationen von operativer Bedeutung zu Kontaktpersonen zu erlangen Bischoff unterstand personlich ein FIM der wiederum ein Netz von vier IM GMS fuhrte Durch seinen personlichen Einsatz konnte u a mehr Kontinuitat in der konspirativen Zusammenarbeit mit positiven Ergebnissen erreicht werden Weiter wurde eingeschatzt dass Horst Bischoff das MfS uber alle ihm bekannt gewordenen politisch operativ relevanten Vorgange informierte und entsprechend seiner Funktion mit einem sehr hohen Informationsaufkommen Veranderungen im Interesse des MfS herbeigefuhrt hat und einen wesentlichen Anteil bei der konspirativen Durchsetzung der Interessen des MfS an der Zollfachschule gehabt habe 1 Mit ausdrucklicher Zustimmung des MfS wurde die Fachschule der Zollverwaltung ab dem 1 Januar 1981 Institut mit Hochschulcharakter Bischoff wurde hier Stellvertreter fur Forschung Die B Promotion mit der Dissertation Anforderungen an die wirksame Gestaltung der Zollkontrolle des grenzuberschreitenden Wechselreiseverkehrs entsprechend den innen aussen und sicherheitspolitischen Erfordernissen in Durchsetzung der Politik unserer Partei erfolgte im Jahr 1984 die Erstellung dieser war massgeblich nur unter Zuhilfenahme des Fachwissens einiger ihm unterstellter Mitarbeiter des Lehrstuhls Recht am Institut moglich 1985 wurde er Professor fur Staatsrecht am Institut der Zollverwaltung der DDR 1988 erfolgte die Ernennung von Bischoff zum Direktor des Instituts und zum Zollhauptinspekteur nachdem der bisherige Direktor Zollinspekteur Dieter Rutsch als IM fur das MfS weitestgehend unwichtig wurde und nach einem Vorkommnis unter Alkoholeinfluss welches im Institut bekannt wurde fur das MfS nicht mehr tragbar war Horst Bischoff war als OibE des MfS neben Dieter Rutsch massgeblicher Wegbereiter fur die engen Verbindungen des Instituts der Zollverwaltung zur Juristischen Hochschule Potsdam mit deren dogmatischen Staatssicherheits Richt und Leitlinien Nach Wende und Deutscher Einheit engagierte sich Bischoff als Grundungsmitglied und stellvertretender Vorsitzender der Initiativgemeinschaft zum Schutz der sozialen Rechte ehemaliger Angehoriger bewaffneter Organe und der Zollverwaltung der DDR e V ISOR Dieser eingetragene Verein steht zumindest im Verdacht Geschichtsrevisionismus zu betreiben Im Internetauftritt des Kai Homilius Verlages Werder Havel wird Horst Bischoff als Mitautor des Buches Siegerjustiz genannt In der Autorenbiographie wird die damalige konspirative MfS Tatigkeit Bischoffs komplett ausgeblendet Seine Ehefrau war in der ehemaligen DDR Verkauferin im Intershop in Potsdam Horst Bischoff lebt heute in Berlin Neu Hohenschonhausen Literatur BearbeitenJorn Michael Goll Kontrollierte Kontrolleure Die Bedeutung der Zollverwaltung fur die politisch operative Arbeit des Ministeriums fur Staatssicherheit der DDR Gottingen 2011 Seiten 321 323 440 441 Gunter Forster Die juristische Hochschule des Ministeriums fur Staatssicherheit die Sozialstruktur ihrer Promovenden Munster 2001 Seiten 481 und 520 Weblinks BearbeitenAutorenbiographie Horst Bischoff im Kai Homilius VerlagEinzelnachweise Bearbeiten Jorn Michael Goll Kontrollierte Kontrolleure Die Bedeutung der Zollverwaltung fur die politisch operative Arbeit des Ministeriums fur Staatssicherheit der DDR Gottingen 2011 Seite 441 PersonendatenNAME Bischoff HorstKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier des Ministeriums fur Staatssicherheit der DDRGEBURTSDATUM 25 Juli 1936GEBURTSORT Stettin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horst Bischoff amp oldid 224385312