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Holger Pedersen 7 April 1867 in Gelballe bei Kolding 25 Oktober 1953 in Hellerup bei Kopenhagen war ein danischer Linguist Inhaltsverzeichnis 1 Indogermanist und Keltologe 2 Das Nostratische 3 Werke 4 Siehe auch 5 Mitgliedschaften 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseIndogermanist und Keltologe BearbeitenPedersen promovierte 1897 als Sprachwissenschaftler an der Universitat Kopenhagen und wurde dort 1903 Professor fur Linguistik Im akademischen Jahr 1926 27 amtierte er als Rektor der Universitat 1 Er arbeitete im Bereich der Vergleichenden Sprachwissenschaft insbesondere in der Indogermanistik und Keltologie Seine Vergleichende Grammatik der keltischen Sprachen 1909 1913 nimmt in der Keltologie des fruhen 20 Jahrhunderts eine bedeutende Stellung ein und gilt auch heute noch als ein Standardwerk In seiner Arbeit Die gemeinindoeuropaischen und die vorindoeuropaischen Verschlusslaute von 1951 schlug Pedersen vor dass die aspirierten Verschlusslaute des Proto Indogermanischen nicht bh dh gh sondern ph th kh gewesen seien Diese Theorie wurde 1984 in modifizierter Form als glottalisierte Serie p t k von Tamas Gamkrelidze und W W Iwanow wieder aufgegriffen Das Nostratische BearbeitenPedersen kam durch den Vergleich des Indogermanischen mit anderen eurasischen Sprachfamilien zum Begriff der nostratischen Sprachen den er in seiner Arbeit uber turkische Phonologie 1903 zum ersten Mal verwendete In seinem wissenschaftshistorischen Buch Linguistic Science in the 19th Century von 1931 definierte er Nostratisch wie folgt As a comprehensive designation for the families of languages which are related to Indo European we may employ the expression Nostratian languages from Latin nostras our countryman Als umfassende Bezeichnung fur jene Sprachfamilien die mit dem Indogermanischen verwandt sind kann man den Ausdruck nostratische Sprachen von lat nostras unser Landsmann verwenden In diesem Werk postulierte er die genetische Verwandtschaft des Indogermanischen mit dem Uralischen und wenn auch etwas schwacher mit dem Altaischen Als noch fernere Verwandte benennt er die Eskimo Sprachen das Semitische und damit das Hamito Semitische insgesamt und mit Vorbehalten auch das Baskische Einen Nachweis der genetischen Einheit des Nostratischen versuchte Pedersen jedoch nicht Erst in den 1960er Jahren wurde die nostratische Idee vor allem von Aharon Dolgopolsky wiederbelebt und mit konkretem Inhalt gefullt siehe den Artikel Nostratisch Das Baskische fand dabei allerdings keine Berucksichtigung Werke Bearbeiten1903 Turkische Lautgesetze In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Band 57 1909 1913 Vergleichende Grammatik der keltischen Sprachen 2 Bande Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1908 Die indogermanisch semitische Hypothese und die indogermanische Lautlehre In Indogermanische Forschungen Band 22 1931 Linguistic Science in the Nineteenth Century Methods and Results Harvard University Press Cambridge Mass 1933 Zur Frage der Urverwandtschaft des Indoeuropaischen mit dem Finno Ugrischen In Memoires de la Societe Finno Ougrienne Band 67 1951 Die gemeinindoeuropaischen und vorindoeuropaischen Verschlusslaute Det Kongelige Danske Videnskabernes Selkab Historis filologiske Meddelelser 32 5 Kopenhagen Siehe auch BearbeitenNostratisch Aharon Dolgopolsky MakrofamilieMitgliedschaften Bearbeiten1933 Auswartiges Mitglied der Koniglich Niederlandischen Akademie der Wissenschaften 2 1948 Auswartiges Mitglied der Academie des Inscriptions et Belles Lettres Literatur BearbeitenHeinrich Koppelmann Die Eurasische Sprachfamilie Carl Winters Universitatsbuchhandlung Heidelberg 1933 Allan R Bomhard und John C Kerns The Nostratic Macrofamily A Study in Distant Linguistic Relationship Mouton De Gruyter Berlin New York 1994 Aharon Dolgopolsky The Nostratic Macrofamily and Linguistic Palaeontology The McDonald Institute for Archaeological Research Oxford 1998 Rudiger Schmitt Holger Pedersen In Dietz Otto Edzard Michael P Streck Hrsg Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archaologie Bd 10 de Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 978 3 11 018535 5 S 381 382 Weblinks BearbeitenFotografie von Holger PedersenEinzelnachweise Bearbeiten Liste der Rektoren auf der Website der Universitat Kopenhagen Past Members Holger Pedersen Koniglich Niederlandische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 25 Juni 2023 Normdaten Person GND 119280264 lobid OGND AKS LCCN n81077166 VIAF 56721666 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pedersen HolgerKURZBESCHREIBUNG danischer LinguistGEBURTSDATUM 7 April 1867GEBURTSORT Gelballe bei KoldingSTERBEDATUM 25 Oktober 1953STERBEORT Hellerup bei Kopenhagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Holger Pedersen amp oldid 234912856