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Aharon Dolgopolsky hebraisch אהרון דולגופולסקי russisch Aron Borisovich Dolgopolskij Aron Borissowitsch Dolgopolski 18 November 1930 in Moskau Sowjetunion 20 Juli 2012 in Haifa Israel 1 war ein in der Sowjetunion geborener spater in Israel lebender Linguist der entscheidenden Anteil an der Entwicklung der nostratischen Makrofamilie hatte Aharon Dolgopolsky Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirkung 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirkung BearbeitenDolgopolsky war zunachst Mitglied des Instituts fur Linguistik der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften in Moskau sein Forschungsgebiet die Vergleichende Sprachwissenschaft In den fruhen 1960er Jahren begann er gleichzeitig mit aber unabhangig von Wladislaw Illitsch Switytsch das Studium lexikalischer und grammatischer Gemeinsamkeiten verschiedener Sprachfamilien Eurasiens und Afrikas Dabei wurden das Indogermanische Afroasiatische Kartwelische Uralische und Altaische zum Vergleich herangezogen Dolgopolsky und Illitsch Switytsch kamen zum Ergebnis dass diese Sprachfamilien genetisch miteinander verwandt seien und auf einen gemeinsamen Vorganger zuruckgehen mussen den sie in Anlehnung an eine Begriffspragung Holger Pedersens aus dem fruhen 20 Jahrhundert Nostratisch nannten Dolgopolsky und Illitsch Switytsch fuhrten als Erste einen breit angelegten Vergleich der Protosprachen der Tochterfamilien des Nostratischen durch etablierten zahlreiche Wortgleichungen und stellten Lautgesetze fur diese Makrofamilie auf Acht Jahre lehrte Dolgopolsky nostratische Linguistik an der Moskauer Universitat und bildete dort eine Reihe heute weltweit bekannter sowjetischer Linguisten aus darunter Sergei Starostin den Begrunder des Dene Kaukasischen einer anderen eurasischen Makrofamilie Im Gegensatz zu Starostin lehnt er jedoch die Glottochronologie entschieden ab 2 1976 verliess Dolgopolsky die Sowjetunion wurde israelischer Staatsburger und Professor fur Linguistik an der Universitat Haifa Seine nostratische Hypothese fand insgesamt nur die Zustimmung einer Minderheit der einschlagigen Forscher Ahnlich erging es Joseph Greenberg mit seinem konkurrierenden Modell der eurasiatischen Makrofamilie die allerdings nicht die riesige Gruppe der afroasiatischen Sprachen mit einbeschliesst Dolgopolsky hat sich inzwischen dem Greenbergschen Ansatz inhaltlich aber nicht methodisch angenahert indem er das Afroasiatische eher als einen Parallelzweig zum restlichen Nostratischen sieht und nicht mehr als eine Untergruppe des Nostratischen Werke BearbeitenEine ubersichtliche Zusammenfassung zum Nostratischen stellt sein Werk The Nostratic Macrofamily and Linguistic Palaeontology von 1998 dar in dem er nicht nur 124 ausfuhrliche beschriebene nostratische Wortgleichungen zusammenstellt sondern auch aus den sprachlichen Gemeinsamkeiten auf die Kultur ihrer Trager schliesst Folgende Titel Dolgopolskys sind in englischer Sprache erschienen 1964 A Long Range Comparison of Some Languages of Northern Eurasia Nauka Moskau 1984 On Personal Pronouns in the Nostratic Languages Braunmuller Wien 1986 A Probabilistic Hypothesis Concerning the Oldest Relationships among the Language Families in Northern Eurasia Karoma Ann Arbor Mich 1987 Cultural Contact of Proto Indo European and Proto Indo Iranian with Neighbouring Languages Folia Linguista Historica 1988 The Indo European Homeland and Lexical Contacts of Proto Indo European with Other Languages Mediterranean Language Review 1989 Problems of Nostratic Comparative Phonology Brockmeyer Bochum 1992 The Nostratic Vowels in Indo European Brockmeyer Bochum Russisch bereits 1976 1998 The Nostratic Macrofamily and Linguistic Palaeontology McDonald Institute for Archaeological Research Oxford Oakville 1999 From Proto Semitic to Hebrew Phonology Centro Studi Camito Semitici Mailand Literatur BearbeitenMerritt Ruhlen On the Origin of Languages Studies in Linguistic Taxonomy Stanford University Press 1994 Merritt Ruhlen The Origin of Language Tracing the Evolution of the Mother Tongue John Wiley New York 1996 Popularfassung des vorigen Titels Merrit Ruhlen A Guide to the World s Languages Arnold New York Melbourne Auckland 1991 Sydney M Lamb E Douglas Mitchell Hrsg Sprung from Some Common Source Investigations into the Prehistory of Languages Stanford University Press Stanford CA 1991 Vitaly Shevoroshkin Reconstructing Languages and Cultures Abstracts and Materials from the First International Interdisciplinary Symposium on Language and Prehistory Brockmeyer Bochum 1989 Joseph Greenberg Indo European and Its Closest Relatives The Eurasiatic Language Family Volume 1 Grammar Stanford University Press 2000 Joseph Greenberg Indo European and Its Closest Relatives The Eurasiatic Language Family Volume 2 Lexicon Stanford University Press 2000 Einzelnachweise Bearbeiten About the Center Information auf der Homepage des Aharon Dolgopolsky Center for Nostratic Research englisch Abgerufen am 20 August 2020 Aharon Dolgopolsky Sources of linguistic Chronology In Renfrew MacMahon Trask Hrsg Time Depth in Historical Linguistics The McDonald Institute of Archaeological Research 2000 ISBN 1 902937 14 7 Normdaten Person GND 13576338X lobid OGND AKS LCCN n85229606 VIAF 52912472 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dolgopolsky AharonALTERNATIVNAMEN Dolgopolski Aron Borissowitsch Dolgopolskij Aron Borisovich russisch אהרון דולגופולסקי hebraisch KURZBESCHREIBUNG israelischer LinguistGEBURTSDATUM 18 November 1930GEBURTSORT Moskau SowjetunionSTERBEDATUM 20 Juli 2012STERBEORT Haifa Israel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aharon Dolgopolsky amp oldid 232500188