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Das Historisch Technische Museum Peenemunde HTM befindet sich seit 1991 in der Bunkerwarte und dem Areal des ehemaligen Kraftwerks in Peenemunde auf der Insel Usedom im Osten des Landes Mecklenburg Vorpommern Das Museum befasst sich mit der Geschichte der Heeresversuchsanstalt Peenemunde HVA und der Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemunde West insbesondere der dort zwischen 1936 und 1945 entwickelten Raketen und anderen Flugkorpern Historisch Technisches Museum Peenemunde Grossexponate auf dem Freigelande des MuseumsFreigelande mit Ausstellungsgebaude Kraftwerk PeenemundeDatenOrt Peenemunde DeutschlandArt Historisches Technik und MilitarmuseumEroffnung 9 Mai 1991Besucheranzahl jahrlich 150 000 160 000Betreiber Historisch Technisches Museum Peenemunde GmbHLeitung Michael Gericke 1 Website museum peenemuende deISIL DE MUS 417116Der Museumsbetrieb des am 9 Mai 1991 eroffneten rechtlich unselbstandigen Eigenbetriebes Historisch Technisches Informationszentrum HTI der Gemeinde Peenemunde ging mit Beginn des Jahres 2010 auf die Historisch Technisches Museum Peenemunde GmbH uber 2 Inhaltsverzeichnis 1 Ausstellung 2 Museumseinbindung und Veranstaltungen 3 Schaustucke im Freigelande 4 Informationstafeln auf dem Peenemunder Haken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAusstellung Bearbeiten nbsp Eingang und Kasse in einem ehemaligen Bunker nbsp Peenemunde Kapelle 20161991 eroffnete mit dem Historisch Technisches Informationszentrum HTI eine erste Ausstellung in der Bunkerwarte Diese erste Ausstellung unter dem Motto Peenemunde Geburtsort der Raumfahrt zog ein Massenpublikum an Ein medialer Erinnerungsskandal um eine fur den 3 Oktober 1992 von der deutschen Luft und Raumfahrtindustrie geplanten Gedenkveranstaltung in Peenemunde mit dem Titel 50 Jahre Raumfahrt Erbe Verpflichtung Perspektive wurde den Museumsmachern jedoch zum Verhangnis Die offentliche Kritik gegenuber einer popularwissenschaftlichen und zu technikbezogenen Ausstellung wuchs so dass die Landesregierung Mecklenburg Vorpommern eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte der Versuchsanstalten veranlasste 3 1996 wurde eine externe Projektgruppe aus Historikern vom Land Mecklenburg Vorpommern eingesetzt die mit der Konzeption und Umsetzung einer neuen grosseren Dauerausstellung beauftragt wurde Die daraus resultierende Dauerausstellung Peenemunde Mythos und Geschichte der Rakete 1923 bis 1989 wurde 2000 2001 eroffnet und ist bis heute auf zwei Etagen im Schalthausanbau des ehemaligen Kraftwerks zu sehen Die Schau im Kraftwerk ist in erster Linie eine historische Ausstellung in welcher neben der Technikgeschichte auch das Andenken der Opfer seinen Platz findet Die Besucher werden anhand von Exponaten Dokumenten und Filmen daruber informiert welch verhangnisvollen Pakt die Raketenbauer und ihr technischer Leiter Wernher von Braun mit den damaligen Machthabern eingingen Aufbauend auf den technischen Erfahrungen aus Peenemunde konnten Wernher von Braun und viele der vormaligen Mitarbeiter aus Peenemunde Mitte der 1960er Jahre fur die NASA die Saturn V Rakete fur den Flug zum Mond konstruieren Der Auftrag fur die damaligen Raketenbauer in der HVA war jedoch die Entwicklung von Kriegswaffen Die Wirkung der sogenannten Wunderwaffen wird dem Besucher beispielsweise anhand von Filmen gezeigt Der Wissensschatz aus der HVA bildeten die Grundlage der Atomraketen Entwicklung der Siegermachte In den USA in der UdSSR in Grossbritannien und in Frankreich waren Peenemunder Fachleute daran beteiligt Im Rahmen einer ausfuhrlichen Chronik der Versuchsanstalt wird die Situation und die Arbeitsbedingungen der Zwangsarbeiter beleuchtet Ausfuhrlich wird der KZ Haftlinge gedacht die unter unmenschlichen Bedingungen die Wunderwaffen montieren mussten In der aus dem Jahr 1876 stammenden Kapelle Peenemunde neben dem Gelande wird aller Opfer in Peenemunde gedacht Ab 1936 befand sich die Kapelle im militarischen Sperrgebiet wurde nicht mehr genutzt und war dem Verfall preisgegeben In den 1990er Jahren wurde sie abgetragen und anschliessend originalgetreu wiederaufgebaut Im Kesselhaus befindet sich seit 2012 zudem eine Ausstellung uber die Geschichte des Kraftwerks den Bau und die Nutzung der Anlage bis zum Jahr 1990 Seit Mai 2015 fuhrt ein glaserner Aufzug zu einer Aussichtsplattform auf dem Dach des Kraftwerks Zusatzlich zur Dauerausstellung zeigt das Museum jahrlich wechselnde Sonderausstellungen 4 Seit der Eroffnung 1991 bis zum Jahr 2020 haben mehr als 6 Millionen Besucher 5 das Museum besichtigt darunter viele Schulklassen Derzeit laufen die Planungen fur eine Neukonzeption der Dauerausstellung Museumseinbindung und Veranstaltungen BearbeitenSeit Januar 2007 ist das Museum ein Ankerpunkt der Europaischen Route der Industriekultur ERIH einem europaweiten Netzwerk von Industriedenkmalern und damit Teil der ERIH Themenrouten Energie sowie Transport amp Kommunikation Das HTM erhielt 2002 das Nagelkreuz von Coventry und 2013 den Europa Nostra Preis den hochsten Preis in der europaischen Denkmalpflege in der Kategorie I Restaurierung Konservierung fur das Ende 2011 abgeschlossene Restaurierungsprojekt im Kraftwerk Peenemunde 6 Das Museum ist heute mit Kulturveranstaltungen aus den Bereichen Theater Performance Musik Bildende Kunst und Literatur eine internationale Begegnungs und Kulturstatte Vor allem die Konzerte die jahrlich in der Turbinenhalle des Kraftwerkes im Rahmen des Usedomer Musikfestivals stattfinden sind mit Kunstlern von internationalem Rang stets ein kultureller Hohepunkt und Anziehungspunkt fur international wichtige Personlichkeiten aus Politik Wirtschaft und Kultur 7 Schaustucke im Freigelande BearbeitenBesondere Schaustucke sind Nachbauten der Fieseler Fi 103 und der A4 Rakete im Freiareal des Museums nbsp A4 Modell HTM Peenemunde nbsp Die Fieseler Fi 103 V1 mittlerweile auf der Startrampe liegend ausgestellt nbsp Raketenschnellboot Hans Beimler der Tarantul Klasse der Volksmarine gegenwartig nicht vom Museumsgelande sondern von der gegenuberliegenden Hafenseite begehbar nbsp Ehemaliger Triebwagen der Peenemunder Werkbahn im Freigelande nbsp Startrampe fur die Fieseler Fi 103 V1 nbsp Ehemaliger Prufstand VII Modell nbsp Gedenkstein zu Ehren von Michail Petrowitsch Dewjatajew und der mit ihm geflohenen Haftlinge mittlerweile restauriert und auf einem Sockel stehend Informationstafeln auf dem Peenemunder Haken Bearbeiten nbsp Informationstafel im Eingangsbereich der Dauerausstellung Himmel und Holle nbsp Ruinen der Peene BunkerVerteilt uber den gesamten Peenemunder Haken betreibt das HTM eine Vielzahl von Informationstafeln an historischen Orten die mit der Heeresversuchsanstalt und der Erprobungsstelle der Luftwaffe in Verbindung stehen Die Denkmal Landschaft Peenemunde Sie ist ein Rundweg von 25 km Lange mit derzeit 23 Stationen Unter Aussparung sensibler Bereiche werden Besucher zu den historisch interessantesten Punkten gefuhrt An jeder Station befindet sich ein Schild mit weiteren Informationen Ausgehend vom Historisch Technischen Museum Peenemunde ermoglicht der individuelle Rundgang dem Besucher aber auch den okologischen und symbolischen Wert dieser Landschaft zu erfahren denn sie ladt dazu ein uber das Verhaltnis von Mensch Natur und Technik nachzudenken Darunter befinden sich unter anderem die Ruine des Sauerstoffwerks Peenemunde Dorf ehemalige Zwangsarbeiterlager und Haltepunkte der ehemaligen Peenemunder Werkbahn Die gezeigten Objekte und Gelande sind zumeist frei begehbar Einige wurden in Zusammenarbeit mit Jugendlichen im Rahmen der internationalen Jugendbegegnung freigelegt 8 Literatur BearbeitenHistorisch Technisches Museum Peenemunde Hrsg Das Historisch Technische Museum Peenemunde Museumsfuhrer durch Freigelande Ausstellung Denkmallandschaft Peenemunder Hefte 4 2 Schriftenreihe des Historisch Technischen Museums Peenemunde Peenemunde 2015 Johannes Erichsen Bernhard M Hoppe Hrsg Peenemunde Mythos und Geschichte der Rakete 1923 1989 Katalog des Museums Peenemunde Nicolai Verlag Berlin 2004 ISBN 978 3 89479 127 8 Leo Schmidt Uta K Mense Denkmallandschaft Peenemunde Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme Conservation Management Plan Ch Links Verlag Berlin 2013 ISBN 978 3 86153 718 2 Manfred Kanetzki Operation Crossbow Bomben auf Peenemunde Begleitband zur gleichnamigen Sonderausstellung Ch Links Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 86153 805 9 Philipp Aumann Rustung auf dem Prufstand Kummersdorf Peenemunde und die totale Mobilmachung Begleitband zur gleichnamigen Sonderausstellung Ch Links Verlag Berlin 2015 ISBN 978 3 86153 864 6 Historisch Technisches Museum Peenemunde Hrsg NS Grossanlagen und Tourismus Chancen und Grenzen der Vermarktung von Orten des Nationalsozialismus Ch Links Verlag Berlin 2016 ISBN 978 3 86153 877 6 Historisch Technisches Museum Peenemunde Hrsg Wunder mit Kalkul Die Peenemunder Fernwaffenprojekte als Teil des deutschen Rustungssystems Begleitband zur gleichnamigen Sonderausstellung Ch Links Verlag Berlin 2016 ISBN 978 3 86153 926 1 Philipp Aumann Thomas Kohler Vernichtender Fortschritt Serienfertigung und Kriegseinsatz der Peenemunder Vergeltungswaffen Begleitband zur gleichnamigen Sonderausstellung Ch Links Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 96289 030 8 Historisch Technisches Museum Peenemunde Hrsg Krieg oder Raumfahrt Peenemunde in der offentlichen Erinnerung seit 1945 Begleitband zur gleichnamigen Sonderausstellung Ch Links Verlag Berlin 2019 ISBN 978 3 96289 068 1 Philipp Aumann Thomas Kohler Kunst und Waffen Das militarische Ritual der Raketenbemalung Begleitband zur gleichnamigen Sonderausstellung Edition Braus Berlin 2018 ISBN 978 3 86228 230 2 Volkhard Bode Christian Thiel Raketenspuren Peenemunde 1936 2004 Eine historische Reportage Mit Fotos von Christian Thiel Ch Links Verlag Berlin 2004 ISBN 3 86153 345 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Historisch technisches Museum Peenemunde Album mit Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website des Historisch Technischen Museums PeenemundeEinzelnachweise Bearbeiten Impressum auf museum peenemuende de Abgerufen am 3 Marz 2020 Information der Landesregierung M V uber die Beteiligung an der HTM Peenemunde GmbH Abgerufen am 3 Marz 2020 Constanze Seifert Hartz Thomas Kohler Der Erinnerungsskandal von Peenemunde Gastbeitrag im Magazin der Technischen Universitat Braunschweig 27 Dezember 2017 abgerufen am 3 Marz 2020 Ubersicht uber alle Sonderausstellungen ab 2009 auf museum peenemuende de Abgerufen am 3 Marz 2020 Newsmeldung vom 19 August 2019 auf museum peenemuende de Abgerufen am 3 Marz 2020 Information auf museum peenemuende de Abgerufen am 3 Marz 2020 Information auf museum peenemuende de Abgerufen am 3 Marz 2020 Ubersicht zur Denkmal Landschaft auf museum peenemuende de Abgerufen am 3 Marz 2020 54 137777777778 13 768888888889 Koordinaten 54 8 16 N 13 46 8 O Normdaten Korperschaft GND 1052593860 lobid OGND AKS LCCN no2015167524 VIAF 309596097 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Historisch Technisches Museum Peenemunde 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