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Hinrik Funhof 1485 in Hamburg war ein norddeutscher Maler der Spatgotik Carl Georg Heise der als Erster 1918 uber die Malerei Funhofs arbeitete zahlt Funhof gemeinsam mit Meister Bertram und Meister Francke zu den Hohepunkten hamburgischer Malerei ihrer Zeit Weiter zahlen Funhofs vier Tafeln des Hochaltars der Luneburger St Johanniskirche von Qualitat und Erhaltungszustand her zu den wertvollsten niedersachsischen Malereien der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts Funhof Maria im Ahrenkleid ca 1480 Hamburger Kunsthalle Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stil 3 Wirkung 4 Werke Auswahl 5 LiteraturLeben BearbeitenHinrik Funhof scheint westfalischer Herkunft gewesen zu sein Er stammte wohl aus der Stadt Werne heute Kreis Unna Dort konnte bereits im 15 Jahrhundert die beguterte burgerliche Familie Funhof Vunhoff nachgewiesen werden Der Name leitete sich anscheinend von der Lage des Hofes an der Funne her und ist allein im Bereich Werne nachweisbar Da der Vorname Hinrik in keinem der dort erhaltenen Dokumente auftaucht wird spekuliert ob sein Vater bereits in Hamburg ansassig gewesen sei zumal Hinriks Schwester Kyneke dort wohnte Erstmals urkundlich erwahnt wurde Hinrik Funhof 1475 als er eine Zahlung vom Rat erhalten hatte Die Annahme Funhof habe Gherburg Bornemann die Witwe Hans Bornemanns 1473 74 geheiratet und dadurch dessen Maleramt ubernommen ist nicht eindeutig geklart So ging Johann Martin Lappenberg davon aus dass Funhof anstatt der Witwe Bornemanns eine ihrer Tochter geheiratet habe Nach Funhoffs Tod 1485 habe Gherburg Absolon Stumme zum zweiten Ehemann genommen Gesichert ist dass Funhof 1480 bis 1482 Altermann der Bruderschaft des Heiligen Thomas von Aquin zu St Johannis war Die Hamburger Stadtrechnungen belegen dass Funhof von 1475 bis 1483 zahlreiche Auftrage fur den Rat der Stadt ausfuhrte kleine und grossere Arbeiten meist zur praktischen Verwendung wie etwa 1475 Bilder auf Schilden und Fahnen 1483 malte Funhof fur die St Marien Kirche ein Fahnentuch Urkundlich belegt sind zwischen 1479 und 1484 auch grossere Zahlungen fur ein Altarwerk in der St Georg Kirche welches heute jedoch nicht mehr bekannt ist Zur gleichen Zeit malte Funhof wohl eine Maria im Ahrenkleid Hamburger Kunsthalle 1484 und 1485 erhielt Funhof Zahlungen von der Bruderschaft Unserer Lieben Frauen Kronung fur eine Arbeit im Hamburger Mariendom Da der Betrag 1485 an Funhofs Ehefrau gezahlt wurde muss der Maler wohl um den Jahreswechsel verstorben sein moglicherweise an der Pest Bestatigt wird sein Tod im Totenbuch der St Joost Bruderschaft im Fruhjahr 1485 Der Funhofweg in Hamburg Barmbek ist nach ihm benannt Stil BearbeitenAnhand stilistischer Vergleiche gehen die Kunsthistoriker davon aus dass Funhof seine Wanderjahre in den Niederlanden verbracht haben muss So wurde schon sehr fruh der Einfluss von Dierk Bouts auf die Altartafeln in der Luneburger Johanniskirche festgestellt Dies lange bevor die Autorenschaft Funhofs feststand Nach Carl Georg Heises Ansicht hat Funhof in Bouts Werkstatt gearbeitet Andere halten auch den Einfluss von Memling fur bedeutsam So habe Funhof von Memling die Montagetechnik gelernt das Zusammenfuhren von verschiedenen Bilderzahlungen die durch einen architektonischen Rahmen gegliedert sind Auch das Schonheitsideal schlanker Frauen konnte von Memling wenn nicht sogar von Rogier van der Weyden ubernommen worden sein Wirkung BearbeitenAls unbestritten gilt Funhofs Einfluss auf die Einfuhrung niederlandischer Darstellungsprinzipien in Hamburg und deren Umformung in eine lokale niederdeutsche Formensprache Werke Auswahl BearbeitenVon Funhofs Werken sind nur wenige erhalten darunter Maria im Ahrenkleid ca 1480 im Besitz der Hamburger Kunsthalle Hochzeit zu Kana um 1481 in deutschem Privatbesitz Die Aussenseiten der Flugel des Altars von 1482 in der Johanniskirche in LuneburgLiteratur BearbeitenPaul Pieper Funhof Hinrik In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 731 f Digitalisat Dorte Zbikowski Zum Beispiel Hinrik Funhof in Volker Plagemann Hrsg Die Kunst des Mittelalters in Hamburg Aufsatze zur Kulturgeschichte Stiftung Denkmalpflege Hamburg 1999 ISBN 3 933374 49 9 S 212 218 Stephan Kemperdick Hinrik Funhof ein Nachfolger Hans Bornemanns im Spannungsfeld zwischen niederlandischer und Kolner Malerei In Hartmut Krohm Uwe Albrecht Matthias Weniger Hrsg Malerei und Skulptur des spaten Mittelalters und der fruhen Neuzeit in Norddeutschland Kunstlerischer Austausch im Kulturraum zwischen Nordsee und Baltikum Veroffentlichung der Beitrage des Internationalen Kolloquiums 15 19 Oktober 1996 Reichert Verlag Berlin Wiesbaden 2004 S 257 270 Normdaten Person GND 123350239 lobid OGND AKS VIAF 77219815 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Funhof HinrikKURZBESCHREIBUNG norddeutscher Maler der SpatgotikGEBURTSDATUM 15 JahrhundertSTERBEDATUM 1485STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hinrik Funhof amp oldid 225575384