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Marthe Luise Hildegard Lachert 1 19 Marz 1920 in Berlin 14 April 1995 2 war eine deutsche Aufseherin in den Konzentrationslagern Ravensbruck Majdanek Auschwitz und im Durchgangslager Bozen Hildegard Lachert beim Auschwitzprozess Krakau 1947 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nach Kriegsende 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLachert begann nach ihrer Schulzeit eine Schneiderlehre die sie jedoch abbrach Danach war sie als Fabrikarbeiterin tatig 3 Sie wurde ab April 1942 im KZ Ravensbruck zur KZ Aufseherin ausgebildet und entsprechend ihrer Ausbildung eingesetzt Ab Oktober 1942 arbeitete sie im KZ Majdanek und wurde aufgrund einer Schwangerschaft im August 1943 aus dem Lagerdienst entlassen Ihre ungezugelten und plotzlichen Wutausbruche waren dort gefurchtet und sie wurde daher krwawa Brygida blutige Brigitte genannt Auf eine junge schwangere Frau hetzte sie ihren Schaferhund der sie zerfleischte Ein mannlicher Lagerinsasse wurde von Lachert mit ihrer Eisenkugel Peitsche und ihren eisenbeschlagenen Stiefeln so lange geschlagen und getreten bis er nicht mehr wie ein Mensch aussah Zwei junge Griechinnen wurden von ihr in die Latrinengrube gestossen und ertranken im Kot 4 Von April bis Juni 1944 war sie als Aufseherin in den Aussenlagern Rajsko und Budy des KZ Auschwitz tatig Ab Januar 1945 war Lachert im Durchgangslager Bozen tatig und blieb dort bis zur Auflosung des Lagers im April 1945 Nach Kriegsende BearbeitenNachdem sie bereits 1946 in Internierungshaft genommen worden war stand sie beim Krakauer Auschwitz Prozess vor dem Obersten Nationalen Tribunal Polens vom 24 November 1947 bis zum 22 Dezember 1947 vor Gericht Am 22 Dezember 1947 wurde sie zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt die sie bis zu ihrer Entlassung 1956 in Polen verbusste Lachert soll nach ihrer Haftentlassung in Reichartshausen bei Heidelberg gelebt und als Hilfsarbeiterin sowie als Putzfrau in einem Bordell gearbeitet haben Akten aus den National Archives in Washington belegen dass sie auch fur den CIA und den BND aktiv war 5 6 Noch 1979 kandidierte sie bei der Europawahl fur die rechtsextreme Aktionsgemeinschaft Nationales Europa von Erwin Schonborn auf Listenplatz 4 Im dritten Majdanek Prozess der ab Mitte der 1970er Jahre vor dem Landgericht Dusseldorf stattfand wurde sie der Mordbeihilfe in 1196 Fallen beschuldigt und am 30 Juni 1981 wegen gemeinschaftlicher Beihilfe zum Mord an mindestens hundert Menschen zu zwolf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt Zugleich wurde festgestellt dass ihr kein Taterinnenwille nachgewiesen werden konnte 7 Eine Haft musste sie nicht antreten da die Haftzeit in Polen und die Untersuchungshaft angerechnet wurden Ihr Strafverteidiger im Dusseldorfer Majdanek Prozess Ludwig Bock erzeugte 1977 mit seiner Verteidigung durch einen Skandal bundesweit Aufmerksamkeit Am 154 Verhandlungstag beantragte Bock die Zeugin und KZ Insassin Henryka Ostrowska im Gerichtssaal wegen Beihilfe zum Mord festnehmen zu lassen Sie hatte ausgesagt in Majdanek gezwungen worden zu sein Behalter mit Zyklon B in die Gaskammern zu bringen 8 9 Ein italienisches Militargericht ermittelte ab 1946 gegen Lachert als Aufseherin des Frauenblocks im Durchgangslager Bozen Die Untersuchung wurde aus Rucksicht auf den NATO Partner Deutschland eingestellt und die belastenden Dokumente beim italienischen Generalstaatsanwalt von Rom im Schrank der Schande archiviert 10 Literatur BearbeitenStaatliches Museum Auschwitz Birkenau Hrsg Auschwitz in den Augen der SS Oswiecim 1998 ISBN 83 85047 35 2 Costantino Di Sante Criminali del campo di concentramento di Bolzano Deposizioni disegni foto e documenti inediti Bozen Edition Raetia 2018 ISBN 978 88 7283 674 3 Ernst Klee Auschwitz Tater Gehilfen Opfer und was aus ihnen wurde Ein Personenlexikon S Fischer Frankfurt am Main 2013 ISBN 978 3 10 039333 3 Ulrike Weckel Edgar Wolfrum Bestien und Befehlsempfanger Frauen und Manner in NS Prozessen nach 1945 Vandenhoeck amp Ruprecht ISBN 3 525 36272 2 Weblinks BearbeitenDietrich Strothmann Von einer die das Blut liebte in Die Zeit Nr 05 25 Januar 1980 Dietrich Strothmann Als waren wir Vieh in Die Zeit Nr 11 6 Marz 1981 Index der Tater Die Blutige Brygida wurde sie genannt Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Portrat und Bild von Hildegard LachertEinzelnachweise Bearbeiten Staatliches Museum Auschwitz Birkenau Hrsg Auschwitz in den Augen der SS Oswiecim 1998 S 235 Hildegard Lachert PDF In majdanek eu Abgerufen am 12 April 2021 englisch Ernst Klee Auschwitz Tater Gehilfen und Opfer und was aus ihnen wurde Ein Personenlexikon Frankfurt am Main 2013 S 246 Dietrich Strothmann als waren wir Vieh In Die Zeit 6 Marz 1981 Christoph Franceschini Klaus Wiegrefe CIA und BND heuerten eine ehemalige KZ Warterin an In Spiegel Online 4 September 2016 abgerufen am 5 September 2016 Oliver Das Gupta Hildegard Lachert Wie eine KZ Aufseherin von CIA und BND angeheuert wurde sueddeutsche de 6 September 2016 abgerufen im 1 Januar 1 Ellen Fischer Leerstelle Taterinnenwille In Neues Deutschland Neues Deutschland Druckerei und Verlag GmbH 31 Juli 2021 ISSN 0323 3375 S 20 nd aktuell de abgerufen am 8 August 2021 Bock Ludwig Belltower News Abgerufen am 2 August 2017 Yvonne Brandt Majdanek Prozess In den Nachten kam das Grauen In Westdeutsche Zeitung 18 Januar 2017 wz de abgerufen am 2 August 2017 Juliane Wetzel Italien In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 9 Arbeitserziehungslager Ghettos Jugendschutzlager Polizeihaftlager Sonderlager Zigeunerlager Zwangsarbeiterlager C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 57238 8 S 302 f Normdaten Person GND 1016046405 lobid OGND AKS VIAF 187186047 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lachert HildegardALTERNATIVNAMEN Lachert Marthe Luise Hildegard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche KZ AufseherinGEBURTSDATUM 19 Marz 1920GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 14 April 1995 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hildegard Lachert amp oldid 233835300