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Heteropterygini ist die einzige Tribus innerhalb der Unterfamilie der Heteropteryginae aus der Ordnung der Gespenstschrecken Phasmatodea Mit 19 beschrieben Vertretern stellt diese Unterfamilie sowohl die artenarmste und als auch diejenige der drei zur Familie Heteropterygidae gehorenden Unterfamilien dar zu der die grossten und auffallendsten Arten gezahlt werden 1 HeteropteryginiVerschiedene Heteropterygini ArtenSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Gespenstschrecken Phasmatodea Uberfamilie BacilloideaFamilie HeteropterygidaeUnterfamilie HeteropteryginaeTribus HeteropteryginiWissenschaftlicher Name der UnterfamilieHeteropteryginaeKirby 1896Wissenschaftlicher Name der TribusHeteropteryginiKirby 1896GattungenHeteropteryx Haaniella Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Grosse und Gewicht 1 2 Morphologie 1 3 Acanthotaxie 2 Verbreitung 3 Fortpflanzung und Lebenserwartung 4 Systematik 5 Weblinks 6 QuellenMerkmale BearbeitenGrosse und Gewicht Bearbeiten Die Vertreter der Heteropterygini sind meist verhaltnismassig gross und schwer Mannchen werden 2 5 bis 13 cm lang Weibchen erreichen Korperlangen zwischen 4 5 und 17 cm wobei die grosseren Arten deutlich in der Mehrheit sind Lediglich die Weibchen von Haaniella parva Haaniella kerincia und Haaniella scabra bleiben kleiner als 8 5 cm Die Mannchen dieser Arten werden mindestens 2 5 bis 4 0 cm und maximal 3 7 bis 5 7 cm lang Die 14 bis 17 cm langen Weibchen der Malaiischen Riesengespenstschrecke Heteropteryx dilatata durften mit 30 bis 70 g zu den schwersten Phasmiden uberhaupt gehoren 1 2 Morphologie Bearbeiten Ein Merkmal dieser Tribus sind die bei den Weibchen aller Arten zu Stridulationsorganen umgewandelten Flugel 3 Die kurzen Vorderflugel Tegmina bedecken die ebenso kurzen Hinterflugel und dienen primar der Lauterzeugung Abwehrstridulation Auch die Flugel der Mannchen sind bei den meisten Arten verkurzt und zu Stridulationsorganen umgebaut Die Abwehrstridulation wird erganzt durch das Anheben des Hinterleibs Abdomen und das Zusammenschlagen der bedornten Hinterbeine Bei Wahrnehmung taktiler Reize werden die Schienen klappmesserartig gegen die Schenkel geschlagen was ein Einklemmen des Gegners zum Ziel hat Bei adulten Weibchen ist der Hinterleib zur Mitte verbreitert und durch die in grosser Zahl produzierten Eier deutlich erhoht Ihr Abdomen endet in einem spitzen Legestachel welcher den eigentlichen Ovipositor umgibt Dieser wird ventral aus dem achten Sternit gebildet welches hier als Subgenitalplatte 4 oder auch Operculum bezeichnet wird Dorsal besteht der Legestachel aus dem als Supraanalplatte oder Epiproct bezeichneten elften Tergum 5 Die kleineren Mannchen haben einen im Querschnitt rundlichen mittleren Abdomenbereich welcher hier ganz im Gegensatz zu den Weibchen am dunnsten ist Das verdickte Abdomenende wird bei ihnen ventral durch die Subgenitalplatte und dorsal vom achten neunten und dem als Analsegment bezeichneten zehnten Tergum gebildet 1 Acanthotaxie Bearbeiten nbsp Acanthotaxie der Heteropteryginae am Beispiel einer Haaniella gorochovi Der Korper ist mit zahlreichen oft spitzen Stacheln aber auch Tuberkeln besetzt Deren Anordnung ist fur die Unterfamilie typisch Ihre Auspragung ist sehr unterschiedlich und so artspezifisch dass sie zur Bestimmung und Abgrenzung der Arten genutzt wird Diese als Acanthotaxie bezeichnete Methode wurde 1939 von James Abram Garfield Rehn amp John W H Rehn fur die Obriminae entwickelt 1998 und 2001 von Philip Edward Bragg fur die Dataminae modifiziert und 2016 von Frank H Hennemann et al fur die Heteropteryginae angepasst Die jeweiligen Strukturen werden dabei nach ihrer Lage bezeichnet Die Stacheln die sich auf dem fur Heteropteryginae typischen konisch geformten Scheitel des schrag nach vorn unten gerichteten Kopfes befinden wirken wie eine Krone und werden deshalb als Coronalen bezeichnet Corona lat fur Kranz oder Krone Die uber der Basis der Antennen werden Supraantennalen die auf dem Hinterhaupt Supraoccipitalen genannt occiput lat fur Hinterhaupt siehe occipital Stacheln auf dem Pro Meso und Metanotum werden als Pronotalen Mesonotalen beziehungsweise Metanotalen bezeichnet Stacheln an den Meso und Metapleuren werden allgemein als Lateralen bezeichnet und die Einzelstacheln uber deren Coxen werden als Supracoxalen angesprochen 1 nbsp Verbreitungsgebiet der Heteropteryginae nach Bank et al 2021 6 Verbreitung BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Heteropteryginae erstreckt sich vom Suden Vietnams uber den thailandischen Teil der malaiischen Halbinsel und schliesst mit Borneo Sumatra und Java die Grossen Sundainseln ausser Sulawesi ein Von den Kleinen Sundainseln wird lediglich Bali bewohnt Die ostliche Verbreitungsgrenze entspricht somit dem sudlichen Verlauf der Huxley Linie ohne im Norden Palawan einzuschliessen 1 6 Fortpflanzung und Lebenserwartung Bearbeiten nbsp Eier von acht Heteropteryginae ArtenDie adulten Weibchen legen ihre verhaltnismassig grossen Eier mittels Ovipositor meist einzeln mehrere Zentimeter tief im Erdboden ab Die zwischen 6 und 12 mm langen und 4 5 bis 7 mm breiten Eier gelten als die schwersten Gespenstschreckeneier Ihre Form ist typisch eiformig mit entweder stumpfem oder spitzem unterem Pol Ahnlich sieht es beim Deckel Operculum aus Er ist jeweils kreisrund und kann flach oder mittig leicht spitz erhoben sein Die Mikropyle befindet sich zwischen den beiden unteren Armen einer vierarmigen Mikropylarplatte Diese vier Arme sind x formig ausgerichtet wobei die unteren Arme meist kurzer sind und in einem grosseren Winkel oder sogar in einer Linie nebeneinander liegen Bei einigen Arten sind die Arme an den Enden erweitert bei anderen um den Schnittpunkt Bis zum Schlupf vergehen je nach Art 6 bis 12 Monate bis die Nymphen adult sind meist eine ahnliche Zeitspanne Neben Arten mit durchschnittlicher Lebenserwartung gibt es Arten die mit bis zu funf Jahren ein fur Gespenstschrecken erstaunliches Alter erreichen 1 Siehe auch Bau des PhasmideneiesSystematik BearbeitenKladogramm der HeteropteryginaeHaaniella saussurei nbsp Haaniella gorochovi nbsp Haaniella gintingi nbsp Haaniella erringtoniae nbsp Heteropteryx sp Khao Lak Heteropteryx dilatata nbsp Heteropteryx dilatata Kuala Boh Haaniella scabra nbsp Haaniella grayii nbsp Haaniella dehaanii nbsp Haaniella echinata Similajau Haaniella echinata Mulu Haaniella echinata Brunei Haaniella echinata Tenom Haaniella echinata Kiansom Haaniella echinata Luyang nbsp Vorlage Klade Wartung StyleVerwandtschaftsverhaltnisse der bisher genanalytisch untersuchten Heteropteryginae Arten nach Sarah Bank et al 2021 6 William Forsell Kirby errichtete 1896 fur die Gattung Heteropteryx die Unterfamilie Heteropteryginae innerhalb der Familie Bacillidae 7 Im Jahr 1904 schloss er alle damals bereits bekannten Gattungen der heutigen Heteropterygidae sowie die Gattung Parectatosoma in diese Unterfamilie ein 8 Josef Redtenbacher fuhrte 1906 die Gattungen Heteropteryx Leocrates heute Synonym zu Heteropteryx und wiederum Parectatosoma sowie die neu errichtete Anisacantha in der Tribus Heteropterygini 9 Klaus Gunther uberfuhrte 1953 die beiden Triben Obrimini und Datamini in die Unterfamilie Heteropteryginae Deren bisherige sudostasiatische Gattungen Heteropteryx und Leocrates stellte er in die Heteroperygini Fur die madagassischen Gattungen Parectatosoma und Anisacantha errichtete er die Anisacanthini 10 Oliver Zompro erhob 2004 die Unterfamilie Heteropteryginae in den Rang einer Familie Von den vier enthaltenen Triben wurden drei in den Rang von Unterfamilien der Heteropterygidae gestellt wahrend die madagassischen Arten in die neu errichtete Familie Anisacanthidae uberfuhrt wurden Fur die Unterfamilie Heteropteryginae wurden die Heteropterygini als einzige Tribus festgelegt 11 Deren Arten werden seit der Bearbeitung dieser Gruppe 2016 durch Hennemann et al durch die Synonymisierung der von Zompro aufgestellten Gattung Miniopteryx nur noch in zwei und nicht mehr in drei Gattungen eingeteilt 1 12 13 In der ersten Genanalyse zur Klarung der Phylogenie einer Phasmidenfamilie wurden von Sarah Bank et al sieben mitochondriale Gene und Gene aus dem Zellkern untersucht um die Verwandtschaftsverhaltnisse der ausseren und inneren Systematik zu klaren In deren Ergebnis wurde gezeigt dass die Vertreter der Heteropterigini zwar eine gemeinsame Klade bilden aber die Gattung Heteropteryx phylogenetisch mitten in mehreren Linien von aktuell in Haaniella gefuhrten Arten zu platzieren ist Dem folgend musste entweder Haaniella in mehrere Gattungen aufgespalten werden oder zugunsten der fruher beschrieben Gattung Heteropteryx eingezogen werden Letzteres erscheint aufgrund fehlender grosserer autapomorpher Unterschiede wahrscheinlicher 6 Gultige Gattungen und ihre Synonyme sind 12 Haaniella Kirby 1904 Syn Heteropteryx Redtenbacher 1906 Syn Miniopteryx Zompro 2004 Heteropteryx Gray G R 1835 Syn Leocrates Stal 1875 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heteropteryginae Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellen Bearbeiten a b c d e f g Frank H Hennemann Oskar V Conle Paul D Brock amp Francis Seow Choen Zootaxa 4159 1 Revision of the Oriental subfamiliy Heteropteryginae Kirby 1896 with a re arrangement of the family Heteropterygidae and the descriptions of five new species of Haaniella Kirby 1904 Phasmatodea Areolatae Heteropterygidae Magnolia Press Auckland New Zealand 2016 ISSN 1175 5326 Oliver Zompro Zwergformen der Phasmatodea die Kleinsten unter den Riesen Arthropoda 16 3 November 2008 Sungaya Verlag Kiel ISSN 0943 7274 Oliver Zompro Stabschrecken Gespenstschrecken Wandelnde Blatter Phasmidensystematik im Uberblick I Arthropoda 17 1 April 2009 Sungaya Verlag Kiel ISSN 0943 7274 Ingo Fritzsche Stabschrecken Carausius Sipyloidea amp Co Natur und Tier Verlag Munster 2007 ISBN 978 3 937285 84 9 Christoph Seiler Sven Bradler Rainer Koch Phasmiden Pflege und Zucht von Gespenstschrecken Stabschrecken und Wandelnden Blattern im Terrarium bede Ruhmannsfelden 2000 ISBN 3 933646 89 8 a b c d Sarah Bank Thomas R Buckley Thies H Buscher Joachim Bresseel Jerome Constant Mayk de Haan Daniel Dittmar Holger Drager Rafhia S Kahar Albert Kang Bruno Kneubuhler Shelley Langton Myers amp Sven Bradler Reconstructing the nonadaptive radiation of an ancient lineage of ground dwelling stick insects Phasmatodea Heteropterygidae Systematic Entomology 2021 DOI 10 1111 syen 12472 William Forsell Kirby VI On some new or rare Phasmidae in the Collection of the British Museum Transactions of the Linnean Society of London 2nd Series Zoology Volume 6 Issue 6 Juli 1896 S 447 475 William Forsell Kirby A synonymic catalogue of Orthoptera 1 Orthoptera Euplexoptera Cursoria et Gressoria Forficulidae Hemimeridae Blattidae Mantidae Phasmidae 1904 S 396 400 Online Version Joseph Redtenbacher Die Insektenfamilie der Phasmiden Vol 1 Phasmidae Areolatae Verlag Wilhelm Engelmann Leipzig 1906 S 162 172 Online Version Klaus Gunther Uber die taxonomische Gliederung und die geographische Verbreitung der Insektenordnung der Phasmatodea Beitrage zur Entomologie Band 3 1953 Nr 5 S 541 563 Online Version Oliver Zompro Revision of the genera of the Areolatae including the status of Timema and Agathemera Insecta Phasmatodea Goecke amp Evers Keltern Weiler 2004 S 191 240 ISBN 978 3931374396 a b Paul D Brock Thies H Buscher amp E Baker Phasmida Species File Online Version 5 0 5 0 abgerufen am 23 Januar 2021 Roy Bathe Anke Bathe amp Mario Fuss Phasmiden Schuling Verlag Munster 2009 S 134 137 ISBN 978 3 86523 073 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heteropterygini amp oldid 225296939