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Das Herzogsschlosschen auch Herzogschlosschen Herzogschlossl oder Wilhelmsruhe ist ein herzoglicher Sommersitz im Landshuter Stadtteil Berg in Niederbayern Das Schloss befindet sich in der Parkanlage des Herzogsgartens der sich an den Hofgarten dem Schlosspark von Burg Trausnitz anschliesst Das Herzogsschlosschen in LandshutDer Freundschaftstempel im HerzogsgartenTorbau des Herzogsgartens Vorderansicht Torbau des Herzogsgartens Ruckansicht Das Herzogsschlosschen und seine Parkanlage sind als Baudenkmal mit der Nummer D 2 61 000 564 vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege erfasst Der Torbau der Umfassungsmauer erhielt die Nummer D 2 61 000 223 Die untertagigen fruhneuzeitlichen Befunde im Bereich des Areals wurden als Bodendenkmal mit der Nummer D 2 7438 0398 in die Denkmalliste aufgenommen und sind Teil der Baudenkmaler in Landshut Berg 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Herzogsgarten 3 1 Koniglgarten 3 2 Lust und Irrgarten 3 3 Heutiger Garten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEnde des 16 Jahrhunderts liess Herzog Wilhelm V auf dem Areal den sogenannten Koniglgarten errichten dessen Mauer noch heute den Herzogsgarten umgibt 200 Jahre spater gab Wilhelm von Birkenfeld Gelnhausen der letzte Herzog der von 1780 bis 1800 in Landshut residierte dem Landschaftsgartner Friedrich Ludwig von Sckell den Auftrag den Garten in einen Park umzugestalten Von Sckells jungerer Bruder Matthias der spatere koniglich bayerische Hofgartner erbaute die Anlage 2 Im Zuge der Umgestaltung des Herzogsgartens wurde im Jahr 1782 das Herzogschlosschen als Sommersitz fur Herzog Wilhelm vom Stadtbaumeister Thaddaus Leitner im klassizistischen Stil erbaut Zeitgleich entstand im ostlichen Bereich der alten Mauer ein Torbogen als Einfahrt und der Freundschaftstempel 3 Beschreibung BearbeitenDas klassizistische Herzogsschlosschen ist ein erdgeschossiger Walmdachbau mit Mezzaningeschoss Vor dem Gebaude steht ein Denkmal aus Sandstein fur Friedrich Ludwig und Matthias Sckell von 1784 das sich ursprunglich unterhalb des Sommersitzes befand Da Herzog Wilhelm von der Arbeit der Bruder sehr angetan war liess er beiden als Anerkennung dieses Denkmal errichten 3 Es besteht aus einer grossen girlandengeschmuckten Urne die auf einem Sockel mit lateinischer Inschrift steht Die deutsche Ubersetzung der Widmung lautet 4 Dem hingebungsvollen Nacheiferer der segenspendenden Mutter Natur dem Planer in diesem Bereich hier Friedrich Ludwig Sckell dem ersten Schopfer von derartigem in Bayern und in der Pfalz geweiht und seinem Bruder Matthaus Sckell der dies alles verwirklichte im Jahre 1784 Der Torbogen an der Umfassungsmauer wurde im Stil eines antiken Triumphbogens in einen zweigeschossigen Torbau mit Satteldach und verblendeter Ruckfassade in die Mauer aus dem 16 Jahrhundert eingebaut die noch in Teilen vorhanden war An diesem Eingangsportal liess Herzog Wilhelm Marmortafeln anbringen die seinen beiden Kindern gewidmet sind die in Landshut geboren wurden 5 Der in der Nahe errichtete runde Freundschaftstempel wurde ebenfalls im Stil des Klassizismus ausgefuhrt Heute befindet sich im Herzogsschlosschen das Depot der Museen der Stadt Landshut Herzogsgarten BearbeitenDer Herzogsgarten ist der Schlosspark des Herzogsschlosschens und grenzt im Nordosten an den Hofgarten an Der mauerumschlossene Landschaftsgarten hat eine Grosse von 2 5 Hektar Koniglgarten Bearbeiten Herzog Wilhelm V liess Ende des 16 Jahrhunderts eine Mauer um den Koniglgarten errichten Hier wurden 150 Jahre lang Kaninchen Konigl oder Kinigl 6 gehalten die zum Jagdvergnugen und fur die Munchner Hofkuche dienten 1754 wurde im Koniglgarten eine Baumschule fur Maulbeerbaume eingerichtet Der Munchner Hofkuchengartner Antoni Gugler liess Terrassen mit symmetrischen Beeten anlegen Mit runden Bassins in der Mittelachse wurde Wasser in den Garten geleitet 6 Lust und Irrgarten Bearbeiten Einen weiteren Park liess Herzog Wilhelm V 1578 fur seine Ehefrau Renata von Lothringen als Lust und Irrgarten anlegen der ebenfalls in der Literatur als Herzogsgarten und Vorlaufer der heutigen Anlage bezeichnet wird Dieser Garten lag aber nicht auf dem Hofberg sondern vor der Befestigung im Nordosten der Stadt und ist noch heute anhand der Strassenfuhrung im Stadtgrundriss erkennbar 7 Fur diese Anlage waren der Baumeister Georg Stern der Jungere und der Gartnermeister Mathurin Morin verantwortlich Die Arbeiten begannen ab 1574 Als der Garten fast fertiggestellt war wurde 1579 die Hofhaltung in Landshut aufgelost und das herzogliche Paar zog nach Munchen Schliesslich wurde die Anlage verkauft und im Dreissigjahrigen Krieg zerstort Der Garten wurde dann nach dem Tod der hochverschuldeten Besitzer von den Herzogen zuruckerworben Nachdem Versuche scheiterten auf dem Areal Hopfen und Maulbeerbaume anzubauen wurde der Garten 1799 aufgelassen und an verschiedene Burger verkauft Die Anlage wurde nicht wie in dieser Zeit ublich als Renaissancegarten im italienischen Stil angelegt sondern als franzosischer Garten und war somit das fruheste Beispiel ostlich des Rheins 7 Die langgestreckte Anlage mit Zier und Nutzpflanzen war in mehrere Bereiche untergliedert Sie beinhaltete ein Gartenhaus mit einem Saal von dem eine Mittelachse das Areal erschloss Im oberen Bereich existierten ein Schalenbrunnen und Knotenbeete Im mittleren Gartenteil war der Irrgarten mit einem zentralen Pavillon im unteren Teil sollte eine Grotte errichtet werden Heutiger Garten Bearbeiten Den heutigen Garten liess Herzog Wilhelm von Birkenfeld Gelnhausen durch Friedrich Ludwig und Matthias Sckell als klassizistischen Park gestalten Damit war der Landschaftsgarten der erste Englische Park in Bayern 8 Die Anlage beinhaltete auch einen Gemusegarten und eine Menagerie fur Federvieh Nachdem Herzog Wilhelm im Jahr 1800 Landshut verlassen hatte wurde 1807 der Herzogsgarten an die Universitat Landshut verkauft Mit deren Nutzung gingen wesentliche Gestaltungselemente verloren Man entfernte insbesondere einen Teich mit Bachlauf eine Knuppelbrucke verschiedene Wege und exotische Baume 6 1836 gelangte die Anlage zusammen mit dem Hofgarten in den Besitz der Stadt Landshut und wurde dann zu einem offentlichen Park Teile des Parks wurden auch als kurfurstliche Baumschule genutzt Ab 1913 bewahrte der Hofgartner August Grill die Anlage vor dem endgultigen Verfall Noch bis 1945 wurden die Geholzbestande forstwirtschaftlich genutzt bis 1963 die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlosser Garten und Seen die Bestande regenerieren liess Heute liegt vor dem Herzogschlosschen ein leicht modelliertes Wiesental woran eine waldartige Geholzgruppe anschliesst durch die ein Rundweg an der Umfassungsmauer fuhrt Der Baumbestand umfasst einheimische Arten wie Spitz und Berg Ahorn Rotbuche Esche Stieleiche Hainbuche sowie wenige Nadelbaume Zurgelbaume Edelkastanien und einen Tulpenbaum Weitere Wiesenstreifen sind in nordwestlicher Richtung beim Freundschaftstempel und am Torhaus Im Jahr 1999 liessen schwere Sturme einige Baume auf die Umfassungsmauer sturzen und zerstorten Teile davon Ab 2002 wurden unter der Leitung des Landshuter Stadtgartenamtes Sanierungsmassnahmen im Schlosspark vorgenommen 9 Literatur BearbeitenGerhard Tausche Werner Ebermeier Geschichte Landshuts Verlag C H Beck Munchen 2003 S 91 ISBN 3406510485Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hofgarten Landshut Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Torbau Hofgarten 3 Landshut Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Herzogsschlosschen Landshut bei www schloesserrundschau deEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste fur Landshut PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege PDF 256 kB Stadt Landshut Historien der Sehenswurdigkeiten Online auf www landshut de Abgerufen am 21 Februar 2016 a b Volker Liedke Denkmaler in Bayern Stadt Landshut S 260f Schnell amp Steiner Munchen 1988 ISBN 3 7954 1002 9 Georg Spitzlberger Fachtagung fur lateinische Epigraphik des Mittelalters und der Neuzeit Landshut 18 20 Juli 1980 Verlag Michael Lassleben Kallmunz 1982 S 51 ISBN 978 3784744193 Stadt Landshut Hof und Herzoggarten Online auf www landshut de Abgerufen am 21 Februar 2016 a b c Uschi Engels Pollinger Der Landshuter Hofgarten Kurze Geschichte in 15 Stationen Benkler Reprotechnik GmbH Landshut 2012 ISBN 978 3 927612 33 4 a b Hilda Lietzmann Der Landshuter Renaissancegarten Herzog Ludwigs V von Bayern Ein Beitrag zur Garten und Kulturgeschichte der Fruhen Neuzeit Kunstwissenschaftliche Studien Bd 93 Deutscher Kunstverlag Munchen u a 2001 ISBN 3 422 06318 8 Hofgarten Landshut Online auf parks und gaerten de Abgerufen am 21 Februar 2016 Michael Goecke Der Herzoggarten in Landshut Ein Fruhwerk von Friedrich Ludwig von Sckell Memento des Originals vom 22 Februar 2016 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot archiv patzerverlag de 2003 S 28 30 PDF 5 51 MB 48 S 48 53279 12 16276 Koordinaten 48 31 58 N 12 9 45 9 O Burgen und Schlosser in Landshut Schlosser Schloss Achdorf Adelspalais Zum Hofreiter Adelmannschloss Balsschlosschen Ottonianum Draxlmaierschlosschen Palais Etzdorf Herzogsschlosschen Palais Konigsfeld Adelspalais neben Palais Konigsfeld Monischlosschen Palais Pettenkofer Palais Pfetten Ruffinischlosschen Schloss Schonbrunn Stadtresidenz Landshut Schloss Stallwang abgegangen Burgen und Ruinen Burg Trausnitz Burgruine WolfsteinBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Grosse Schwedenschanze Abschnittsbefestigung Hoglberg Burgstall Kleine Schwedenschanze Burgstall Neudeck Burgstall Schaumburg Burgstall Steppach Burgstall Sterneck Burgstall Strassburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogsschlosschen amp oldid 217005755 Herzogsgarten