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Die Wasserburg Reipoltskirchen ist eine Wasserburg in der Ortsgemeinde Reipoltskirchen im Landkreis Kusel in Rheinland Pfalz Sie gilt als die besterhaltene Wasserburg der Pfalz Wasserburg ReipoltskirchenWasserburg ReipoltskirchenWasserburg ReipoltskirchenAlternativname n Burg ReipoltskirchenStaat DeutschlandOrt ReipoltskirchenEntstehungszeit 1100 bis 1200Burgentyp Niederungsburg OrtslageErhaltungszustand Wesentliche Teile erhaltenStandische Stellung AdligeBauweise SandsteinGeographische Lage 49 38 N 7 40 O 49 635138888889 7 6635277777778 208 Koordinaten 49 38 6 5 N 7 39 48 7 OHohenlage 208 m u NHNWasserburg Reipoltskirchen Rheinland Pfalz Peter Gayer Burg Reipoltskirchen um 1830 zweitalteste bekannte Darstellung Wasserburg Reipoltskirchen mit BurggrabenDie Burg befindet sich im Ort bei 208 m u NHN auf einem kunstlichen um einen Felssporn aufgeschutteten Hugel am Odenbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Herrschaft Reipoltskirchen 3 Anlage 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits um 1190 wird Meffried von Reipoltskirchen als bolandischer Lehnsmann genannt somit konnte die Burg schon in dieser Zeit bestanden haben Die erste Erwahnung der Burg Reipoltskirchen findet sich in einer Urkunde von 1276 als Philipp und Dietrich von Hohenfels ihre Burgen abteilten und die Burg in Dietrichs Besitz kam Die von Hohenfels waren eine Seitenlinie der Herren von Bolanden die sich spater in einem erneuten Hohenfelser Seitenzweig auch Herren von Reipoltskirchen nannten Als im Jahr 1351 die Stammburg derer von Hohenfels zerstort wurde suchten die Hohenfelser aus der alteren Linie womoglich vorubergehend Zuflucht bei ihrem Vetter Konrad in der Wasserburg Reipoltskirchen Der letzte Hohenfelser aus der alteren Linie verkaufte wegen Armut und notturfft lipplicher narung den Rest seines verbliebenen Erbteils und musste seinen Lebensabend in einem zur Neuenbaumburg gehorenden Haus in der Nahe seiner raugraflich bolandischen Verwandtschaft verbringen Nikolaus Vogt und Herr von Hunolstein nutzte 1401 die in Besitz Wittum seiner Ehefrau Ida von Erbach befindliche Burg als Stutzpunkt wahrend einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Herzog Karl von Lothringen Der Herzog belagerte die Burg Sloss Ripoltzkirchen und nahm diese ein Nikolaus und sein Stiefsohn Eberhard von Hohenfels Herr zu Reipoltskirchen schlossen am 27 Marz 1401 einen Suhnevertrag mit Herzog Karl von Lothringen Ein Viertel der Burg und Herrschaft musste an Lothringen abgetreten werden Der Vogt von Hunolstein und seine Nachfolger wurden als Verwalter des lothringischen Viertel Anteils eingesetzt 1 Zu Beginn des 16 Jahrhunderts wurde die Burg wahrscheinlich durch die Bruder Johann Mitstreiter Franz von Sickingens und Wolfgang von Hohenfels Reipoltskirchen feuerwaffentauglich ausgebaut Johann II dem bisher dieser Ausbau zugeschrieben wurde war zu dieser Zeit noch im Kindesalter und kann erst von 1538 bis 1570 nachgewiesen werden 2 Die von Hohenfels starben mit Johann III Enkel von Johann II 1602 aus Infolge einer Testamentsverfugung aus dem Jahre 1603 durch Grafin Amalia die Mutter des letzten Hohenfelsers gelangte die Anlage nach ihrem Tod 1608 an ihre beiden Bruder Emich u Sebastian Grafen von Daun Falkenstein Diese verstarben jedoch ohne erbberechtigte Nachkommen Leibeserben deshalb kamen Burg und Herrschaft durch Grafin Amalias nachwirkende Verfugung im weiteren Erbgang 1628 an ihre beiden Neffen Sohne ihrer Schwester Sidonia die schwedischen Grafen Johann Casimir u Sten Steino von Lowenhaupt Rasburg Vettern Grosscousins des Schwedenkonigs Gustav II Adolf aus dem Hause Wasa Stens Halfte von der Burganlage und der Herrschaft kam durch Heirat und auf dem Erbweg an die Grafen von Manderscheid Kail 1730 konnte Reichsgraf Franz Wilhelm Kaspar von Hillesheim diesen Halfteanteil erwerben Die andere Herrschaftshalfte von Johann Casimir blieb bis 1763 im Familienbesitz der Grafen von Lowenhaupt Rasburg und kam anschliessend durch Verkauf an Reichsgraf Philipp Andreas von Ellrodt 1770 1773 folgte ein Versuch den Ellrodt schen Herrschaftsanteil an Pfalz Zweibrucken zu verkaufen der allerdings wegen nicht beachteter Vorkaufsrechte scheiterte 1777 1778 wurde der Besitz unter Graf Wilhelm Ernst Gottfried von Hillesheim und Furstin Karoline von Isenburg einer Tochter des Pfalzer Kurfursten Karl Theodor im Kondominat verwaltet 1797 enteignete man den Besitz im Rahmen der franzosischen Okkupation Das Burggelande mit seinen Gebauden ersteigerten am 30 November 1808 der Maire von Lauterecken Karl Baumann der Handler Heinrich Puricelli und der Bauer Johann Bacher Kurze Zeit spater 1836 werden die Bauten als ruinos bezeichnet weil sie zum Teil auch als Steinbruch genutzt wurden Um 1830 hat der Speyerer Kreisarchivar Peter Gayer 1793 1836 den damaligen Zustand in einer Sepiazeichnung festgehalten das zweitalteste bekannte Bild der Burg 3 Die alteste Darstellung stammt von dem Freiherrn Stephan von Stengel Es handelt sich dabei um eine Radierung die er mit a ReipoldsKirchen betitelte und mit franzosisiertem Namen p Et de Stengel 1772 signierte Die Burg wird in einem ruinosen Zustand wohl von Norden gesehen dargestellt Moglicherweise konnten auch Ansichten aus verschiedenen Blickwinkeln in Stengels Radierung vereint sein Den grossten Teil der Kernanlage erwarb 1988 der Landkreis Kusel Mit umfassenden Sanierungsmassnahmen wurde sie 2005 renoviert Heute befindet sich in ihr ein Restaurant ein Standesamt und eine Malschule Der Bergfried ist frei zuganglich und kann als Aussichtsturm bestiegen werden Von der mittig aufgesetzten stahlernen Aussichtsplattform bietet sich ein guter Blick auf Reipoltskirchen Herrschaft Reipoltskirchen BearbeitenDie Burg Reipoltskirchen war Sitz der gleichnamigen reichsunmittelbaren Herrschaft Im Jahre 1602 kam sie zur Grafschaft Falkenstein Die Herrschaft bestand zuletzt aus folgenden 15 Ortschaften 4 Reipoltskirchen Berzweiler Dornbach Finkenbach Gersweiler Hefersweiler Moorbach Niederkirchen Nussbach Rathskirchen Reichsthal Rolsberg Rudolphskirchen Schonborn und Seelen Anlage BearbeitenVon der aus Sandstein erbauten Burg sind noch der 17 Meter hohe Bergfried und die Ringmauern erhalten Die seit den 1970er Jahren ausgebauten Raume werden heute als Malschule genutzt Literatur BearbeitenMartin Dolch Hans Joachim Kuhn Stefan Ulrich Achim Wendt Reipoltskirchen In Jurgen Keddigkeit Ulrich Burkhart Rolf Ubel Hrsg Pfalzisches Burgenlexikon Band 4 1 Kaiserslautern 2007 S 227 240 Alexander Thon Hans Reither Peter Pohlit Wie Schwalben Nester an den Felsen geklebt Burgen in der Nordpfalz Regensburg 2005 ISBN 3 7954 1674 4 Henner Wolfgang Harling u a Hrsg Ein Schongeist in diplomatischen Diensten Druckgrafik und Zeichnungen von Stephan von Stengel Publikationen der Reiss Engelhorn Museen 32 Mannheim 2008 ISBN 978 3 89735 566 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Reipoltskirchen Sammlung von Bildern Eintrag zu Wasserburg Reipoltskirchen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts nbsp Brucke uber den Odenbach dahinter die WasserburgWasserburg auf der Webseite der Gemeinde Reipoltskirchen Memento vom 24 Januar 2016 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Toepfer Hrsg Urkundenbuch fur die Geschichte des graflichen und freiherrlichen Hauses der Voegte von Hunolstein Band II Nurnberg 1867 Nr 120 S 108 ff Digitalisat Historie Reipoltskirchen Home Abgerufen am 21 Januar 2017 Zum altesten Bild von Peter Gayer unter dem Jahr 1830 Michael Frey Versuch einer geographisch historisch statistischen Beschreibung des koniglich bayerischen Rheinkreises Band 1 Speyer 1837 S 466 Google Books Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserburg Reipoltskirchen amp oldid 221509554 Herrschaft Reipoltskirchen