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Der Herrensee ursprunglich Herrenteich 1 genannt ist ein Gewasser auf 530 m u A in der Stadtgemeinde Litschau im nordlichen Waldviertel im osterreichischen Bundesland Niederosterreich Das Gewasser wurde durch Aufstauung des Reissbaches fur die im nordlichen Waldviertel verbreitete Teichwirtschaft angelegt Es ist 1600 Meter lang und umfasst eine Flache von ca 24 Hektar Er ist auch bei Anglern wegen seines Reichtums an Edelfischen sehr beliebt Der jahrliche Besatz betragt zwischen 5000 und 6000 kg Vorwiegend handelt es sich um Karpfen Weissfisch vor allem Brachsen und Aitel Hechte Zander Schleien und Welse Die letzte Abfischung erfolgte wegen Erneuerung der Wehrschutzen im Jahr 1975 HerrenseeGeographische Lage Litschau Waldviertel NiederosterreichZuflusse ReissbachAbfluss ReissbachDatenKoordinaten 48 57 8 N 15 2 38 O 48 952240120278 15 043973922778 530 Koordinaten 48 57 8 N 15 2 38 OHohe uber Meeresspiegel 530 m u A Flache 24 haLange 1 6 kmVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS FLACHEVorlage Coordinate Wartung POSKARTE unpassend Der Herrensee ist von einem 4 5 km langen markierten Rundweg nur fur Fussganger Wanderer bis 2018 auch fur Radfahrer der auch im Winter gut begeh und befahrbar ist umgeben Dieser Rundweg ist auch kinderwagen und bedingt rollstuhltauglich Am ostlichen Seeufer verlauft der Eisenwurzen Weitwanderweg Schautafeln informieren uber die Flora und Fauna des Waldviertels Ein Strandbad sowie eine Bootsvermietung Elektro Tret und Ruderboote erganzen das Freizeitangebot Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wanderwege 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenFruhe Neuzeit 16 18 Jh Die Anlage des Herrensees damals Herrenteich bzw Muhlteich genannt geht zuruck auf das 16 Jahrhundert und zwar auf die Zeit der Grundherren Kraiger von Kraigk zu Landstein und Neubistritz von 1541 bis 1572 Den Anfang bildete dabei ein Bauvorhaben unmittelbar am Fusse des Litschauer Burgbergs namlich die Anlage eines Teiches entlang der Senke des von Norden gegen die Stadt zulaufenden Kastenitzerbaches Kostenicky prutok Dabei sollte der Teich zum einen ausreichend Wasserkraft zum Betrieb einer grossen mehrgangigen Hofmuhle bieten offenbar im Bereich der im Urbar von 1369 erwahnten Muhle bei der Burg und zum anderen gleichzeitig der Fischzucht vorrangig Karpfen dienen Dies war bei weitem nicht das erste diesbezugliche Projekt der Grundherren gewesen hatten doch die Kraiger die zu jenem Zeitpunkt neben Litschau auch mehrere sudbohmische Herrschaften innehatten in Chlumetz Chlum u Trebone in den 1540er Jahren ein weit aufwendigeres und grosseres Teichsystem anlegen lassen Uberliefert ist die Anlage des Litschauer Teiches durch bohmische Teichgraber ob die Planung moglicherweise auf den fur die Kraiger arbeitenden Teich Architekten Mikulas Rutard von Malesov zuruckgeht ist nicht gesichert aber denkbar Neben dem Litschauer Teich der in den folgenden Jahrhunderten hinweisend auf den Zweck seiner Errichtung in den Quellen Muhlteich und erst in spaterer Zeit Herrenteich genannt wurde liessen die Kraiger auch noch vier weitere Teiche auf dem Gebiet der Herrschaft Litschau anlegen 2 Am Abfluss des Herrenteiches errichteten die Grundherren Kraiger eine grosse Hofmuhle welche in einem herrschaftlichen Grundbuch des 16 Jahrhunderts als eine mul mit funf gangen und ain sag beschrieben wo mel griess und dergleichen fur den Eigenbedarf der Herrschaft erzeugt wurden Grosse Gewinne konnte die Herrschaft damals aus der Muhle allerdings nicht ziehen da in den Dorfern eine vielfaltige Untertanen Muhlenlandschaft existierte sonst ist der gniess darvon nit gross weil der orten vil mulen sein Dennoch verwies die grosse Hofmuhle 1576 und 1627 im Rahmen von Herrschaftsschatzungen erwahnt mit ihren funf bzw 1751 ausdrucklich erwahnten sechs Gangen auf die von Anfang an geplante Nutzung verschiedener Aggregate und war nur zum kleineren Teil Getreidemuhle Da in der Fruhen Neuzeit hinsichtlich der Muhlentechnik das mehrstufige Triebwerk noch unbekannt war musste jeder Gang von einem eigenen Wasserrad angetrieben werden Die verschiedenen zum Einsatz kommenden Aggregate standen wiederum in Verbindung mit weiteren gewerblichen Produktionssparten der Herrschaft etwa die 1627 und 1751 ausdrucklich erwahnte n Brettersage n welche auf die Holzproduktion bzw den Holzverkauf der Herrschaft verwies en Als die Kraiger in den fruhen 1570er Jahren im nur einen Steinwurf entlegenen Burg Meierhof ein Brauhaus errichteten wurde ein Gang speziell zum Antrieb einer Schrotmuhle gewidmet in welcher das Brechen des Malzes fur das Brauhaus besorgt wurde Die Nutzung der anderen Gange ist erst aus spaterer Zeit bekannt so nennt Schweickhardt im Jahr 1839 neben Sage und Malzschrote zusatzlich eine Loh und eine Olstampfe 3 In den 1730er und 1740er Jahren wurde laut Sterbematriken die Hofmuhle in Litschau von den Mullern Schleritzko betrieben 4 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panoramaaufnahme des Herrensees in LitschauWanderwege Bearbeiten nbsp Tafel am Herrensee mit Ubersicht der WanderwegeDer Herrensee ist der Ausgangspunkt zahlreicher beschilderter Wanderwege Darunter gibt es auch einen Rundwanderweg um den See Siehe auch Bearbeiten7 Dorfer Rundweg Fiedelsteinweg Hollgrabenweg Litschauer MarathonwegLiteratur BearbeitenBlauel Leopold Litschauer Wanderbuch Litschau 2007 Stefan Rene Buzanich Die Lebenswelt der dorflichen Untertanen der Herrschaft Litschau in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Eine sozial und wirtschaftsgeschichtliche Fallstudie auf Basis von Verlassenschaftsabhandlungen Mit 66 Abbildungen und 3 Grafiken Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes herausgegeben von Doris Gretzel und Marlene Mullner Band 60 Horn 2020 Stefan Rene Buzanich Die Lebenswelt der dorflichen Untertanen der Kuefstein schen Herrschaft Litschau im Spiegel der Verlassenschaftsabhandlungen der 1 Halfte des 18 Jahrhunderts Dissertation an der Universitat Wien 2020 4 Bande Niederosterreichische Landeszeitung Der Herrenteich In Das Waldviertel Neue Folge 31 1982 S 52 Einzelnachweise Bearbeiten Osterreichische Karte 1 50 000 Nr 5 Litschau Bundesamt fur Eich und Vermessungswesen Wien 1977 und altere Ausgaben Stefan Rene Buzanich Die Lebenswelt der dorflichen Untertanen der Kuefstein schen Herrschaft Litschau im Spiegel der Verlassenschaftsabhandlungen der 1 Halfte des 18 Jahrhunderts Dissertation an der Universitat Wien 2020 4 Bande S 112 Stefan Rene Buzanich Die Lebenswelt der dorflichen Untertanen der Kuefstein schen Herrschaft Litschau im Spiegel der Verlassenschaftsabhandlungen der 1 Halfte des 18 Jahrhunderts Dissertation an der Universitat Wien 2020 4 Bande S 112 f Stefan Rene Buzanich Die Lebenswelt der dorflichen Untertanen der Herrschaft Litschau in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Eine sozial und wirtschaftsgeschichtliche Fallstudie auf Basis von Verlassenschaftsabhandlungen Mit 66 Abbildungen und 3 Grafiken Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes herausgegeben von Doris Gretzel und Marlene Mullner Band 60 Horn 2020 S 136 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herrensee Litschau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung des Herrensees durch die Stadt Litschau Fischrevier Herrensee Vergleichende Fotoaufnahmen von 1934 und 2007 Wanderwege am Herrensee und Umgebung u a mit Karten Langenangaben und Schwierigkeitsgrad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herrensee Litschau amp oldid 238479675