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Hermann Paul Pirich 26 April 1906 in Pettau Osterreich Ungarn 1980 in Leonberg war ein osterreichischer Journalist Redakteur und Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHermann Pirich wuchs in Pettau auf Er emigrierte als die Untersteiermark nach dem Ersten Weltkrieg Teil Jugoslawiens wurde Die Reifeprufung legte er im Jahre 1924 in Osterreich am Klagenfurter Gymnasium ab Anschliessend studierte er an der Grazer Universitat Rechtswissenschaft und promovierte 1928 zum Doktor der Rechte Im Jahre 1929 begann er in Munchen mit dem Studium der Philosophie Germanistik und Slawistik und war journalistisch tatig Im selben Jahr lernte er in Munchen seine spatere Frau Margarete Diederichs kennen Zunachst arbeitete er fur die Munchen Augsburger Abendzeitung Von 1932 bis 1933 wurde er Mitarbeiter der Satirezeitschrift Simplicissimus zur selben Zeit schrieb er auch fur das antisemitische Hetzblatt die Brennessel Im Knorr amp Hirth Verlag arbeitete er unter Anton Betz in der Anzeigenabteilung und im Archiv und wurde schliesslich Redakteur der Munchner Illustrierten Presse aus der er am 25 April 1933 auf Befehl der Staatspolizei fristlos entlassen wurde Es folgten vier Jahre ohne feste Stellung drei Jahre schrieb er unter dem Pseudonym Franzjoseph Friedl 1 im vierten Jahr veroffentlichte er wieder unter eigenem Namen Am 1 Mai 1937 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 4 577 950 2 3 und war seit dem 1 April 1937 als verantwortlicher Feuilleton Redakteur bei der nationalsozialistischen Berliner Tageszeitung Der Angriff fur Kurzgeschichten und Romane zustandig Dort blieb er bis er Anfang Marz 1940 eingezogen wurde Frau und Sohne brachte er von Berlin in seine Geburtsstadt Pettau Pirich der fliessend Slowenisch sowie Serbokroatisch sprach trat zum 1 Juli 1933 der SS bei SS Nummer 142 158 4 Im Jahre 1940 kam er als Kriegsberichter der SS Standarte Kurt Eggers zum Kriegseinsatz Drei Jahre darauf wurde er zu einem Panzerregiment strafversetzt und als Kommandant im Juli 1943 bei Belgorod in Russland schwer verwundet Nach seiner Genesung war Pirich von Januar 1944 bis April 1945 in der Operationszone Adriatisches Kustenland als Chefredakteur bei der Deutschen Adriazeitung in Triest tatig Nach Kriegsende wurde Pirich aufgrund seiner Tatigkeit als Kriegsberichterstatter vom amerikanischen Geheimdienst angeworben In der Sowjetischen Besatzungszone wurden seine Schriften Die verrufene Insel Die Heimbucherei Berlin 1942 und Wir sind gerade dabei Verl Die Heimbucherei Berlin 1944 auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 5 6 Pirich remigrierte 1947 48 nach Deutschland wo er zunachst als politischer Redakteur in Aachen tatig wurde Spater baute er die Zeitschrift Lies mit nach 5 auf die im Holtzbrinck Verlag erschien Ab dem Jahre 1956 wurde er in Berlin Redakteur beim Tagesspiegel In dieser Zeit verfasst er auch Theatertexte Die Stelle beim Tagesspiegel unterbrach er einmal kehrte aber Mitte der 60er Jahre als politischer Redakteur wieder zuruck Pirich war ein scharfer Beobachter des Zeitgeschehens das er vor und wahrend des Dritten Reiches in Reportagen und Romanen und nach 1945 in Leitartikeln Dramen und Kurzgeschichten beschrieb und kommentierte Zahlreiche Erlebnisse und Details seines Lebens insbesondere die von ihm selbst in Brief und in einem Tagebuch aufgezeichneten Beschreibungen und Wertungen seiner eigenen Gratwanderung zwischen Anpassung an das nationalsozialistische System und seinem Aufbegehren gegen dieses System hat das Suddeutsche Zeitung Magazin in einem Schwerpunktthema eingehend dokumentiert Pirichs Enkelin Carolin Pirich bezieht sich darin auf ein umfangreiches von ihr ausgewertetes Archiv ihres Grossvaters Unter anderem zitiert sie einen Brief den Hermann Pirich am 17 Januar 1941 an den Hauptsturmfuhrer seiner SS Kriegsberichter Kompanie geschrieben hat Mit der Zeit neigt bekanntlich auch der Widerspenstigste dazu selber schliesslich das zu glauben was man ihm hartackig und ohne mude zu werden vorerzahlt Es ist ja alles so erbarmlich 7 Carolin Pirich bezog in dem im SZ Magazin veroffentlichten Portrat ihres Grossvaters dessen im Bundesarchiv Berlin Lichtenfelde gesammelten personenbezogenen Akten der SS Mitglieder mit ein und schliesst daraus Er war nicht der Aussenseiter im Reich der Verbrecher Er war kein Held Aber er gehorte auch nicht zu den Henkern Er lavierte sich so durch Bis zu seinem Lebensende haderte er damit dass er sich nicht getraut hatte den Mund aufzumachen 8 Nach dem Tode seiner Frau Margarete Pirich Diederichs die ebenfalls als Journalistin und Schriftstellerin tatig war ging er im Jahre 1971 in den beruflichen Ruhestand und starb im Jahre 1980 mit 74 Jahren nach einem Schlaganfall im Krankenhaus Werke BearbeitenDie verrufene Insel Eine Erzahlung aus deutschem Grenzland Die Heimbucherei Berlin 1938 Sudsteirisches Grenzland Roman 1939 Wir sind gerade dabei Erlebnisse und Randbemerkungen eines Kriegsberichters zwischen Gibraltar und Leningrad Die Heimbucherei Berlin 1944 Drehscheibe Triest Der Adriaraum im Zeitraffer der Deutschen Adria Zeitung Triest 1945Literatur BearbeitenRudolf Pertassek Hermann Pirich In Pettau Die alteste steirische Stadt Graz 1992 Carolin Pirich Aus der Kiste In Suddeutsche Zeitung Magazin 21 April 2017 S 10 16Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Pirich im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Franzjoseph Friedl Der Gretchentragodie zweiter Teil in Die Brennessel 6 1936 S 54 55 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 32550785 Uwe Baur und Karin Gradwohl Schlacher Literatur in Osterreich 1938 1945 Band 1 Steiermark Bohlau Wien 2008 S 285 88 fedora e book fwf ac at Bundesarchiv R 9361 III 547752 Buchstabe P Liste der auszusondernden Literatur Herausgegeben von der Deutschen Verwaltung fur Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone Vorlaufige Ausgabe nach dem Stand vom 1 April 1946 Berlin Zentralverlag 1946 Abgerufen am 27 Dezember 2020 Buchstabe P Liste der auszusondernden Literatur Herausgegeben von der Deutschen Verwaltung fur Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone Erster Nachtrag nach dem Stand vom 1 Januar 1947 Berlin Zentralverlag 1947 Abgerufen am 27 Dezember 2020 Carolin Pirich Familiengeschichte Die rote Kiste Suddeutsche Zeitung Magazin Ste 14 20 April 2017 abgerufen am 23 April 2017 Carolin Pirich zitiert aus dem Brief Hermann Pirichs erklart hingegen nicht wie der Brief an den Absender gelangte Carolin Pirich Familiengeschichte Die rote Kiste Suddeutsche Zeitung Magazin Ste15 20 April 2017 abgerufen am 23 April 2017 Normdaten Person GND 116191341 lobid OGND AKS VIAF 54893829 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pirich HermannALTERNATIVNAMEN Pirich Hermann Paul vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und JournalistGEBURTSDATUM 26 April 1906GEBURTSORT PtujSTERBEDATUM 1980STERBEORT Leonberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Pirich amp oldid 224422846