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Die Munchen Augsburger Abendzeitung war eine Zeitung welche unter verschiedenen Namen zwischen 1676 und 1934 zunachst in Augsburg und ab 1912 in Munchen veroffentlicht wurde 1 Das Blatt war ursprunglich im 17 und 18 Jahrhundert an die konservative protestantische Leserschaft gerichtet und stand in Konkurrenz zur katholischen Augsburger Postzeitung Spater vertrat die Zeitung eine eher gemassigte liberale Haltung In der Zeit der Weimarer Republik besass die Munchen Augsburger Abendzeitung bedingt durch einen neuen Eigentumer eine nationalkonservative Grundhaltung und anderte damit ihre Ausrichtung abermals 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beilagen 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDie ursprunglich als Wochentlich Ordinari Postzeitung bezeichnete Zeitung wurde von Jakob Koppmayer 1640 1701 in Augsburg gedruckt einem Schwiegersohn des Johann Kaspar Schultes dem Sohn von Friedrich Schultes Koppmayers Geselle August Sturm trat 1685 in die Selbstandigkeit ein und grundete darauf eine katholische Konkurrenzzeitung die anfangs der evangelischen Zeitung Koppmayers sehr ahnlich war und spater unter dem Titel Augsburger Postzeitung bekannt wurde nbsp Augspurgische Ordinari Post Zeitung Titelblatt 1762Nach Jakob Koppmayer folgten zunachst 1701 sein Schwiegersohn Andreas Maschenbauer 1660 1772 und spater der Verleger Meteorologe Astronom und Kupferstecher Johann Andreas Erdmann Maschenbauer 1719 1773 als Eigentumer Da Johann Andreas Erdmann Maschenbauers Zeitungen als uberkonfessionelle offiziose Anzeigenblatter vom Magistrat der Stadt Augsburg 2 genutzt wurden sah er die Augsburger Zensurbehorde als einen nicht zuletzt wirtschaftlichen Schutz fur sich Nach dem Tod Maschenbauers 1773 trat ein haufiger Eigentumerwechsel des bis dahin als Augspurgische Ordinari Zeitung betitelten Blattes ein Gleichzeitig kam es dazu dass die Zeitung zunehmend an Bedeutung verlor und hinter der Konkurrenz zuruckfiel Am 1 Januar 1802 erwarb Johann Georg Fetzer die Zeitung 3 Fetzer und dessen Erben Daniel und Lydia Crede geb Fetzer blieben bis 1827 Eigentumer der Zeitung welche sie ab 1818 an August Baumer verpachteten 1827 erwarb Johann Christian Wirth den Verlag und fuhrte die Zeitung unter dem Namen Augsburger Abendzeitung weiter 1 In dieser Zeit erhielt die Zeitung erstmals eine liberalere Grundhaltung 3 Unter der Fuhrung von Johann Christian Wirth und anschliessend ab 1851 unter seinem Sohn Carl 1826 1892 verzeichnete das Blatt eine stetige Auflagensteigerung Die F Bruckmann Verlag AG aus Munchen trat 1904 als neuer Eigentumer ein Am 2 September 1912 erhielt die Zeitung den Namen Munchen Augsburger Abendzeitung und der Betrieb wurde nach Munchen in die Paul Heyse Strasse 9 verlegt den heutigen Sitz des Munchner Merkurs 1914 erreichte die Zeitung eine tagliche Auflage von 49 000 Stuck Unter anderem veroffentlichten dort der junge Bertolt Brecht sowie Oskar Maria Graf 4 Seit 1918 war Friedrich Karl Mohl Chefredakteur Ab 1920 gehorte die Zeitung zum Medienimperium des Grossindustriellen Alfred Hugenberg der als bedeutender burgerlicher Wegbereiter des Nationalsozialismus gilt Die Zeitung wurde in der Folge zunehmend zum Organ der DNVP 5 6 In den folgenden Jahren verstarkte sich die Nahe der Zeitung zu rechten und deutschnationalen Kraften So ubernahm 1921 auf Wunsch Alfred Hugenbergs der Theologe und DNVP Politiker Gottfried Traub den Posten des Chefredakteurs Julius Friedrich Lehmann Verleger volkischer und rassistischer Literatur wurde Gesellschafter 1928 wurde der spatere NS Reichspressechef Otto Dietrich Leiter des Handelsteils Spatestens seit der Reichstagswahl 1930 zeigte die Zeitung offene Sympathie fur die NSDAP Nach starkem Ruckgang der Auflage wurde das Blatt zum 31 Dezember 1934 eingestellt 1 Beilagen BearbeitenAls wichtigste Beilage der Abendzeitung erschien seit 1831 32 bis zur Einstellung der Zeitung Der Sammler der uber literarische kulturelle und wissenschaftliche Neuigkeiten informierte Weitere Beilagen waren seit 1916 der Stadt Anzeiger fur Augsburg und seit 1920 die Frauen Zeitung 1 Literatur Bearbeiten Johann Andreas Erdmann Maschenbauer sein Augsburger Intelligenz Zettel und der Buchmarkt in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts In Pressewesen der Aufklarung Periodische Schriften im Alten Reich Hg von Sabine Doering Manteuffel Josef Manal und Wolfgang Wust Berlin 2001 Weblinks BearbeitenMunchen Augsburger Abendzeitung im Historischen Lexikon Bayerns Digitalisate der Augsburger Abendzeitung und der Beilage Der Sammler 1836 1876 in den Digitalen Sammlungen der BSBAnmerkungen Bearbeiten a b c d e Josef Mancal Munchen Augsburger Abendzeitung im Historischen Lexikon Bayerns Obrigkeitliche Verordnung in dess Heil Reichs Stadt Augspurg die Aufhebung dess fremden und hiesigen Kirchen Hauser und Gassen Bettels betreffend Augsburg Maschenbauer 1711 Verbot der privaten Almosengaben Unterhalt einer Armenanstalt Abschiebung fremder Bettler a b Gunther Grunsteudel Augsburger Stadtlexikon 2 Auflage Perlach Augsburg 1998 ISBN 3 922769 28 4 Helmut Gier Brecht im Ersten Weltkrieg Paul Hoser Presse 20 Jahrhundert im Historischen Lexikon Bayerns Die Preussische Gesandtschaft Munchen an das Auswartige Amt Munchen 17 Dezember 1920 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Munchen Augsburger Abendzeitung amp oldid 236799532