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Hermann Porzgen auch Poerzgen geboren 7 Mai 1905 in Kiel gestorben 3 Dezember 1976 in Moskau war ein deutscher Journalist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHermann Porzgen studierte seit 1924 Theaterwissenschaften und Philologie in Hamburg Riga Berlin und Koln und wurde 1936 promoviert Seit 1929 war er Mitarbeiter und ab 1934 aussenpolitischer Redakteur der Frankfurter Zeitung die ihn zunachst nach Prag und Warschau entsandte Zum 1 Dezember 1938 trat er der NSDAP bei Von 1937 bis 1941 war Porzgen Auslandskorrespondent der Frankfurter Zeitung in Moskau dort zeitweilig auch Vertreter des DNB und wurde nach Kriegsausbruch 1941 zusammen mit dem deutschen Botschaftspersonal interniert und dann ausgetauscht Im Marz 1942 wurde er in den Auswartigen Dienst des Grossdeutschen Reiches aufgenommen und wurde im Generalkonsulat in Tanger eingesetzt Aus Spanisch Marokko berichtete er auch fur die Wochenzeitung Das Reich und unterliess es auch nicht mit rassistischen Untertonen den Antisemitismus der Leser zu fordern 1 Im Juni 1944 wurde er stellvertretender Pressereferent im besetzten Frankreich in Vichy und wechselte noch als Presseattache nach Sofia wo er in sowjetische Gefangenschaft geriet Porzgens Berichterstattung aus der Sowjetunion in den dreissiger Jahren ja selbst private Fahrten in die Leningrader Eremitage wurden ihm als Spionage ausgelegt Er habe Artikel verleumderischen Charakters geschrieben seine antisowjetische Haltung sei offenbar notierten die Untersuchungsrichter Porzgen wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt auch seine Gnadengesuche blieben erfolglos Er kam erst 1955 mit den letzten Kriegsgefangenen wieder nach Deutschland Er nahm seine journalistische Arbeit wieder auf schrieb fur die Frankfurter Allgemeine Zeitung einen Bericht uber seinen Besuch im KZ Auschwitz und forderte von der westdeutschen Justiz die energischere Strafverfolgung des KZ Arztes Carl Clauberg 2 1956 kehrte er als Korrespondent der FAZ nach Moskau zuruck Aus seinen Korrespondentenberichten entstanden fur die Leser in der Bundesrepublik eine Reihe von Buchern uber die Sowjetunion Porzgens Russlandreportage Ein Land ohne Gott aus dem Jahr 1936 wurde 1946 in der SBZ in die Liste der auszusondernden Literatur gestellt 3 Bereits 1936 hatte Theodor Balk in einer Rezension in der Emigrantenzeitschrift Die Neue Weltbuhne zu dem geschickt gemachten Buch konstatiert Herr Poerzgen Sie haben gelogen 4 Porzgen erhielt 1965 das Bundesverdienstkreuz 1 Klasse und im Jahr 1972 den Theodor Wolff Preis nbsp Grabstatte auf dem Kessenicher BergfriedhofPorzgen war in erster Ehe mit der Autorin Gisela Dohrn verheiratet die in der Zeit des Nationalsozialismus an seiner Seite Berichte aus der Sowjetunion und aus Marokko schrieb und die nach der Scheidung von Porzgen in der Bundesrepublik unter dem Pseudonym Gisela Bonn an der Seite von Giselher Wirsing eine zweite Karriere als Publizistin machte Aus Porzgens zweiter Ehe mit Marie Theresia Korner stammen die Tochter Maria Theresia Porzgen und Gemma Porzgen 1962 5 Schriften Bearbeiten100mal Hundertmal Sowjetunion Piper Munchen 1972 Aus Moskau berichtet Frankfurter Allgemeine Frankfurt a M 1969 Russland unter Hammer und Sichel Bertelsmann Gutersloh 1967 Die sowjetische Windrose Rheinische Verlags Anstalt Wiesbaden 1964 So lebt man in Moskau List Munchen 1958 Ein Land ohne Gott Eindrucke einer Russlandreise Societats Verlag Frankfurt a M 1936 Theater als Waffengattung Das deutsche Fronttheater im Weltkrieg 1914 1920 Societats Verlag Frankfurt a M 1935 Diss Koln 1935 Theater ohne Frau Ost Europa Verlag Konigsberg 1933Literatur BearbeitenMaria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 3 Gerhard Keiper Martin Kroger L R Schoningh Paderborn u a 2008 ISBN 978 3 506 71842 6 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Porzgen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hermann Porzgen Internationales Biographisches Archiv 21 1977 vom 16 Mai 1977 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Nachlass BArch N 2227Einzelnachweise Bearbeiten Hans Dieter Muller Hoch uber Grab und Gram und Tod und Qual Das Reich Portrat einer deutschen Wochenzeitung In Der Spiegel 34 1964 Andreas Eichmuller Keine Generalamnestie die strafrechtliche Verfolgung von NS Verbrechen in der fruhen Bundesrepublik Oldenbourg Munchen 2012 ISBN 978 3 486 70412 9 S 139ff Deutsche Verwaltung fur Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone Liste der auszusondernden Literatur Berlin Zentralverlag 1946 8977 Theodor Balk Poerzgen an der Wolga In Die neue Weltbuhne Nr 29 16 Juli 1936 S 902 904 hier S 904 Gemma Porzgen bei DNBNormdaten Person GND 116249609 lobid OGND AKS LCCN no2009181965 NDL 00453165 VIAF 17969005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Porzgen HermannALTERNATIVNAMEN Poerzgen HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher JournalistGEBURTSDATUM 7 Mai 1905GEBURTSORT KielSTERBEDATUM 3 Dezember 1976STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Porzgen amp oldid 213049700