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Hermann Muller Thurgau 21 Oktober 1850 in Tagerwilen Kanton Thurgau 18 Januar 1927 in Wadenswil eigentlich Hermann Muller war ein Schweizer Pflanzenphysiologe Botaniker Onologe und Rebzuchter Er nannte sich nach seinem Heimatkanton Muller Thurgau Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Mull Thurg Hermann MullerMuller Thurgau Haus Tagerwilen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Schriften 4 Privatleben 5 Ehrungen 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Ehemaliges Botanisches Institut der Universitat Wurzburg Klinikstrasse 3Muller Thurgau stammte aus einer Backer und Winzerfamilie besuchte zunachst das Lehrerseminar in Kreuzlingen bei Konstanz und wurde 1869 Lehrer an der stadtischen Realschule in Stein am Rhein Anschliessend studierte er am Polytechnikum in Zurich der heutigen ETH wo er im Herbst 1872 mit dem Fachlehrer Diplom fur Naturwissenschaften abschloss Nach Studium an der Universitat Neuenburg Schweiz wechselte er 1872 bis 1876 an das ehemalige Botanische Institut der Universitat Wurzburg zu Julius Sachs bei dem er 1874 promoviert wurde und weiter zwei Jahre als dessen Assistent arbeitete 1 Von 1876 bis 1890 arbeitete er an leitender Stelle an der pflanzenphysiologischen Versuchsstation der Forschungsanstalt Geisenheim 1891 erhielt er eine Berufung an die deutsch schweizerische Versuchsstation fur Obst Wein und Gartenbau in Wadenswil die heutige Agroscope Changins Wadenswil ACW deren Leitung er ubernahm Er nahm in die Schweiz 150 Stecklinge seiner Neuzuchtung Riesling x Silvaner mit Die Vermehrung in der Schweiz wurde in der Landwirtschaftlichen Schule im Schloss Arenenberg vorangetrieben und die Bezeichnung Muller Thurgau wurde nun ublich 2 Wirken BearbeitenMuller Thurgau ist heute vor allem bekannt durch die nach ihm benannte Rebsorte Muller Thurgau die er 1882 an der Weinbauschule Geisenheim Rheingau als Neuzuchtung ankundigte Die Samlinge nahm er in die Schweiz mit 3 Nach erfolgter Kreuzung war sich Muller Thurgau selbst nicht mehr sicher aus welchen Kreuzungspartnern diese Neuzuchtung entstanden war Als relativ sicher galt aber Riesling als eine der Ausgangssorten In Folge wurde die neue Rebsorte als Zuchtung aus den Sorten Riesling und Silvaner vorgestellt Aufgrund gentechnischer Untersuchungen seit 1998 stellte sich heraus dass es sich tatsachlich jedoch um eine Kreuzung der Sorten Riesling Mutter und Madeleine Royale Vater handelt Madeleine Royal ist eine Zuchtung aus dem Formenkreis des Chasselas Gutedel Weiter arbeitete er an bahnbrechenden Forschungsarbeiten auf den Gebieten Physiologie der Rebe unter anderem zur Blutenbiologie sowie zu Assimilations und Stoffwechselvorgangen zur Phytopathologie der Reben vor allem am Falschen Mehltau an der Botrytis Roter Brenner Muller Thurgau erkannte und erforschte als erster die Zusammenhange zwischen Klimaeinflussen und Ruheperioden bei Reben Blumenzwiebeln und Obstbaumen Im Kellereiwesen erforschte er Moglichkeiten zur Steuerung der alkoholischen Garung den biologischen Abbau von Sauren sowie Fehlentwicklungen bei Garung und Reifung des Weins Er zuchtete Garhefestamme mit speziellen Eigenschaften und arbeitete an Methoden zur Herstellung alkoholfreier Traubensafte Auf Anregung seines Freundes Auguste Forel hin weitete Muller Thurgau diese Versuche auch auf Methoden zur Herstellung unvergarter Obstsafte insbesondere von Apfel und Birnensaften aus Muller Thurgau gilt weltweit als Pionier auf dem Gebiet der unvergorenen pasteurisierten Fruchtsafte Schriften BearbeitenVon Muller Thurgau sind 330 Publikationen bekannt die sich auf das Gebiet der Pflanzenphysiologie 103 Pflanzenkrankheiten 85 Rebzuchtung 7 Garungsbiologie 111 und verschiedene andere 24 verteilen 4 So unter anderem Uber Zuckeranhaufung an Pflanzenteilen in Folge niederer Temperatur 1882 Edelfaule der Trauben 1887 Uber das Gefrieren und Erfrieren der Pflanzen 1879 Die Herstellung unvergorener und alkoholfreier Obst und Traubenweine 1896 Abhangigkeit der Entwicklung der Traubenbeeren von der Entwicklung der Samen 1897 Der Rote Brenner des Weinstockes 1903 Bakterienblasen Bacteriocysten 1908 Bakterien im Wein 1913 Privatleben BearbeitenMuller Thurgau war aktiv im Schweizer Alpen Club Mit seiner Ehefrau Bertha Biegen aus Oestrich im Rheingau die er 1881 heiratete hatte er drei Tochter Der Ehemann seiner altesten Tochter wurde sein Nachfolger in Wadenswil 5 Ehrungen BearbeitenEhrendoktor der Universitat Bern 1920 Ehrenmitglied des Deutschen Weinbauvereins 1890 Einzelnachweise Bearbeiten Wurzburg Klinikstrasse 3 Plaque zur Erinnerung an Hermann Muller Thurgau Er wirkte von 1872 bis 1876 am Botanischen Institut der Universitat Wurzburg 1925 Sie sassen auf heissen Kohlen wie der Muller Thurgau seinen Siegeszug begann In Dominik Gugel 50 x Bodensee Silberburg Verlag Tubingen 2020 ISBN 978 3 8425 2198 8 S 102 103 Theodor Bottiger Die Weine Deutschlands Wilhelm Heyne Verlag Munchen 1974 S 40 Klaus Schaller Die Tatigkeit von Prof Dr Dr h c Hermann Muller Thurgau bei 125 Jahre Muller Thurgau August 2007 Walter Muller Die Person von Prof Dr Dr h c Hermann Muller Thurgau bei 125 Jahre Muller Thurgau August 2007 Literatur BearbeitenErich Trosch Muller Muller Thurgau Hermann In Historisches Lexikon der Schweiz Gunter Staudt Muller Thurgau Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 510 f Digitalisat Robert Fritzsche Hermann Muller Thurgau Schweizer Pionier der Wirtschaft und Technik Verein fur wirtschaftliche Studien Hrsg Zurich 2000 Sonderdruck Gustav Schmid Hermann Muller Thurgau der Pflanzenphysiologe In Thurgauer Jahrbuch Bd 55 1980 S 119 126 doi 10 5169 seals 700389 120 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Muller Thurgau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Muller Thurgau bei Gesellschaft fur die Geschichte des Weins Literatur von und uber Hermann Muller Thurgau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Hermann Muller Thurgau beim IPNINormdaten Person GND 122508114 lobid OGND AKS LCCN n87816089 VIAF 52572642 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller Thurgau HermannALTERNATIVNAMEN Muller Hermann wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer Botaniker Onologe und RebzuchterGEBURTSDATUM 21 Oktober 1850GEBURTSORT Tagerwilen Kanton Thurgau SchweizSTERBEDATUM 18 Januar 1927STERBEORT Wadenswil Kanton Zurich Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Muller Thurgau amp oldid 224627859