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Hermann Lindemann 29 Oktober 1910 in Philippsthal 23 Juli 2002 war ein deutscher Fussballspieler und trainer Als Spieler von Eintracht Frankfurt hat er 1938 die Meisterschaft in der Gauliga Sudwest errungen und anschliessend sechs Spiele in der Endrunde um die deutsche Fussballmeisterschaft absolviert Mit der Studentennationalmannschaft gewann er 1937 und 1939 jeweils die Weltmeisterschaft 1 Als Trainer erreichte er dreimal mit Alemannia Aachen 1953 und Fortuna Dusseldorf 1957 1958 den Einzug in das DFB Pokalfinale Inhaltsverzeichnis 1 Laufbahn als Spieler und Trainer 1 1 Spieler 1 2 Trainer 2 Stationen als Spieler 3 Stationen als Trainer 4 Erfolge 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLaufbahn als Spieler und Trainer BearbeitenSpieler Bearbeiten Der aus dem osthessischen Philippsthal stammende Lindemann sammelte nach den Stationen FSV Frankfurt und VfB Leipzig erstmals 1935 36 als Spieler von Kickers Offenbach Erfahrung in der Gauliga Sudwest Im April 1937 schloss sich der zumeist als Aussenlaufer oder Mittellaufer agierende Student Eintracht Frankfurt an um den Platz des Ex Nationalspielers Hugo Mantel zu ubernehmen In seiner ersten vollen Saison 1937 38 gluckte der Eintracht der Meisterschaftsgewinn in der Gauliga Sudwest Mit Mitspielern wie Hans Stubb Rudolf Gramlich Emil Arheilger Karl Roll Albert Wirsching August Mobs und Adam Schmitt zog er in die Endrunde um die deutsche Meisterschaft ein Lindemann absolvierte alle sechs Gruppenspiele gegen den Hamburger SV Stettiner Sport Club und York Boyen Insterburg Punktgleich beide Vereine wiesen 10 2 Punkte auf scheiterte die Eintracht wegen des schlechteren Torverhaltnisses am Hamburger SV Nach Unterbrechungen ab Oktober 1939 bei Germania 94 und der BSG IG Farben gehorte Lindemann wieder ab 1942 Eintracht Frankfurt an und war 1943 44 auch als Gastspieler bei WTSV Schweinfurt am Ball Bei Matheja wird uber diese Zeitphase festgehalten um die wachsende Zahl der Einberufungen in die Wehrmacht einigermassen zu kompensieren wurden im Sommer 1941 die alten Haudegen Hermann Lindemann 31 Hans Stubb und Theodor Trumpler beide 34 reaktiviert Infolge grossen Spielermangels bildeten die Eintracht und der FSV ab November 1944 eine Kriegssportgemeinschaft KSG die am 19 November erstmals in Aktion trat Das letzte Spiel der vereinigten Bornheimer und Riederwalder Mannschaft fand am 7 Januar 1945 in Eckenheim statt die KSG siegte 16 0 Lindemann gehorte zu den namentlich bekannten Spielern an diesem Tag 2 Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gehorte Lindemann auch am 26 August 1945 auf den Sandhofer Wiesen gegen die SG Union Niederrad bei einem 3 3 der ersten Eintracht Nachkriegsmannschaft an 3 Als die Eintracht am 4 November 1945 am Debuttag der neuen Oberliga Sud bei Phonix Karlsruhe ein 2 2 erreichte war Herman Lindemann als Mittellaufer im Einsatz und wurde von Erwin Schadler als rechter Seitenlaufer unterstutzt Am Rundenende belegte die Eintracht mit 25 35 Punkten den 11 Rang und der 35 jahrige Lindemann hatte 26 Spiele in der Oberliga bestritten Ab Oktober 1946 beendete Lindemann bei Union Niederrad im Amateurbereich seine Laufbahn als Spieler Trainer Bearbeiten Nach der ersten kurzen Mission im Jahr 1939 bei Fram Reykjavik ubte Lindemann ab seinem Engagement bei Viktoria Aschaffenburg 1947 48 in der Oberliga Sud durchgehend das Traineramt aus In den zwei Spielzeiten 1949 50 1950 51 beim FSV Frankfurt belegte er jeweils mit der Mannschaft aus Bornheim den 5 Rang in der damals erstklassigen Oberliga Sud jeweils vor dem grossen Rivalen Eintracht Frankfurt Dies gelang ihm mit Spielern wie Torhuter Willi Rado Otto Dehm Philipp Nold Werner Niebel Heinrich Schuchardt Hans Schwarz und dem uberragenden Angreifer Richard Herrmann Nach den zwei Jahren am Bornheimer Hang fuhrte ihn sein Traineramt in die Oberliga West er ubernahm zur Saison 1951 52 Alemannia Aachen Mit Spielern wie Jupp Derwall Erich Dziwoki Heinrich Gartner und Michael Pfeiffer erreichte er auf Anhieb 1951 52 den 3 Platz in der Oberliga West Als Lindemann mit dem Team vom Tivolistadion im zweiten Jahr 1952 53 den funften Rang in der Oberliga West belegte wurde die Saison aber vom Einzug in das Endspiel um den DFB Pokal uberstrahlt In seiner dritten und vierten Runde bei Alemannia kam er mit den Gelb Schwarzen Mannschaft nicht uber untere Mittelfeldplatze hinaus und unterschrieb zur Saison 1955 56 beim Meidericher SV einen neuen Trainervertrag Lindemann fuhrte die blau weissen Zebras den Oberligaabsteiger der Runde 1954 55 auf Anhieb mit Spielern wie Heinz Bohnes Kurt Nolden Kurt Kuppers und Erich Neumann als Vizemeister der 2 Liga West 1955 56 zuruck in die Erstklassigkeit der Oberliga Er stabilisierte den Oberligaruckkehrer 1956 57 auf dem 7 Rang und folgte dann dem Ruf aus der Landeshauptstadt zur Saison 1957 58 ubernahm er das Traineramt bei Fortuna Dusseldorf und wurde damit Nachfolger von Kuno Klotzer Im ersten Halbjahr seiner Tatigkeit bei der Fortuna zog er nach einem 1 0 Halbfinalerfolg am 24 November 1957 in Hannover gegen den Hamburger SV in das Pokalendspiel am 29 Dezember in Augsburg gegen den FC Bayern Munchen ein Mit Matthias Mauritz Erich Juskowiak Bernhard Steffen Hans Neuschafer und den Gramminger Zwillingen Karl und Martin hatte er Spieler in seinen Reihen mit denen auch ein Triumph im DFB Pokal vorstellbar schien Fortuna ging als Favorit in das Endspiel aber kurz vor Spielbeginn begann es zu schneien und damit veranderten sich die Vorzeichen zugunsten der Bayern Auf dem schneebedeckten Feld kamen die Munchner deutlich besser mit dem runden Leder zurecht und profitierten dabei zudem von der Routine ihres Karlsruher Neuzugangs Kurt Sommerlatt der zuvor zweimal in Folge mit dem KSC Pokalsieger geworden war 4 Mit einem Tor in der 77 Minute entschieden die Munchner das Finale mit 1 0 fur sich und holten den Pokal nach Munchen Im westdeutschen Pokal 1958 zog Lindemann mit Dusseldorf durch einen 6 0 Halbfinalerfolg am 7 Juni gegen den FC Schalke 04 wiederum in das Finale ein Am 27 Juni gewann er mit seiner Mannschaft in Wuppertal das Endspiel mit 4 1 gegen den 1 FC Koln Nach einem 3 2 Heimerfolg am 19 Oktober in der Oberliga gegen Alemannia Aachen die Fortuna belegte mit 12 6 Punkten den 2 Rang setzte sich Dusseldorf im DFB Halbfinale am 26 Oktober im Auswartsspiel mit 2 1 gegen Tasmania 1900 Berlin durch und stand erneut im Endspiel um den DFB Pokal Das Finale fand am 16 November in Kasseler Auestadion gegen den VfB Stuttgart statt Die Generalprobe hatte in der Oberligapunkterunde am 9 November einen 3 1 Heimerfolg gegen RW Essen mit deren Leistungstragern Fritz Herkenrath Heinz Wewers Helmut Rahn und Franz Islacker gebracht Das Finale wurde zu einem dramatischen Spiel mit einer Verlangerung und sieben Toren Die 28 000 Zuschauer kamen auf ihre Kosten Das Team von Trainer Georg Wurzer der VfB Stuttgart setzte sich mit 4 3 nach Verlangerung durch Fortuna Coach Lindemann wird im Pokalbuch nach dem Spiel mit folgenden Kommentar zitiert Wir hatten den Sieg in der ersten Halbzeit in der Hand Auch nach dem 2 1 fur uns sah es noch gut aus Aber dann brachen die Verletzungen meiner Elf das Ruckgrat und wir verloren den mannschaftlichen Zusammenhalt 5 Dusseldorfs angeschlagener Nationalspieler Juskowiak hatte nach dem Seitenwechsel nur noch als Statist weitermachen konnen und kaum hatten die Dusseldorfer in Unterzahl ihren Ruckstand in eine 2 1 Fuhrung umgedreht war auch noch Kalli Hoffmann bis dato starkster Dusseldorfer Akteur ausgefallen Die Oberligarunde 1958 59 beendete Lindemann mit Dusseldorf am 22 April 1959 mit einem 5 0 Auswartserfolg beim Meidericher SV Punktgleich mit jeweils 39 21 Zahlern erreichte die Fortuna aber lediglich hinter dem 1 FC Koln mit dem schlechteren Torquotienten den undankbaren 3 Rang Nach 19 Spieltagen war 1959 60 die Amtszeit von Trainer Lindemann bei nur elf Punkten vorzeitig beendet Die interessante Reise nach Ghana im Sommer 1959 hatte auch eine negative Seite gehabt Zu viele Spiele Verpflichtungen Luftfeuchtigkeit etc liessen ein gezieltes Aufbauprogramm nicht zu Ausschlaggebend fur die schlechte Form in der Saison 1959 60 war aus meiner Sicht die als Saisonvorbereitung gedachte Afrikareise urteilte Berni Steffen spater 6 Fortuna stieg im Sommer 1960 in die 2 Liga West ab und Lindemann ubernahm zur Saison 1960 61 in der Oberliga Nord Eintracht Braunschweig Mit den Blau Gelben erreichte er den 9 Rang die Arbeitsbeziehung hielt aber nur ein Jahr und Lindemann kehrte in den Westen zuruck ab 1961 machte er fur zwei Jahre Station beim VfL Bochum in der 2 Liga West Mit dem Start der Fussball Bundesliga 1963 64 war er in der zweitklassigen Fussball Regionalliga West beim Duisburger SpV tatig Im zweiten Jahr trainierte er den neuen Fusionsverein Eintracht Duisburg ehe sich 1965 66 ein Jahr in der Schweiz bei Young Fellows Zurich anschloss In der Saison 1966 67 erreichte Lindemann mit Spielern wie Ferdinand Heidkamp Horst Heese Werner Scholz und Heinz Versteeg in der Regionalliga West mit Hamborn 07 den 5 Rang Nach Hamborn trainierte er von 1967 bis Marz 1969 den SV Waldhof Mannheim in der Regionalliga Sud Die spatere Waldhof Legende Gunter Sebert machte dabei die ersten Schritte seiner langen und erfolgreichen Karriere Ab dem 21 Marz 1969 war Lindemann Bundesligatrainer bei Borussia Dortmund Mit Oswald Pfau Helmut Schneider und Interimstrainer Helmut Bracht hatte der Abstiegskampf bei den Schwarz Gelben bereits drei Trainer verschlissen Lindemann eroffnete seine Mission am 22 Marz mit einem 2 1 Heimerfolg gegen Eintracht Braunschweig und erreichte in seinem ersten Auswartsspiel mit Dortmund ein 2 2 beim VfB Stuttgart Die zwei folgenden Niederlagen gegen Bayern Munchen 0 1 und Werder Bremen 1 2 warfen die Mannen um Sigfried Held und Lothar Emmerich nicht aus der Bahn am 16 Mai gelang der zweite Heimsieg gegen Alemannia Aachen Am 34 Rundenspieltag den 7 Juni 1969 gluckte mit einem 3 0 Heimerfolg gegen Kickers Offenbach der Klassenerhalt Dortmund belegte mit 30 38 Punkten den rettenden 16 Platz der 1 FC Nurnberg 29 39 Punkte und Offenbach mit 28 40 Punkten stiegen aus der Bundesliga ab Schulze Marmeling halt dazu fest Lindemann ein gewiefter Taktiker und leidenschaftlicher Kartenspieler ubernahm die Mannschaft in einer ausweglosen Situation und dass der Klassenerhalt schliesslich doch noch gelang war ganz wesentlich sein Verdienst 7 Lindemann fuhrte die Borussia ohne Emmerich 1969 70 mit 36 32 Punkten auf einen unerwarteten 5 Rang Die BVB Vorstandschaft hatte sich aber bereits im Saisonverlauf zu einem Trainerwechsel entschlossen Lindemann ubernahm zur Saison 1970 71 als Nachfolger des glucklosen Willibert Weth den Bundesligaabsteiger Alemannia Aachen in der Regionalliga West wurde aber nach 17 Spielen entlassen und beendete danach seine Trainerkarriere Stationen als Spieler Bearbeitenbis April 1932 VfL Philippsthal FSV Frankfurt 1932 bis 1933 VfB Leipzig 1933 bis April 1937 Kickers Offenbach April 1937 bis Oktober 1939 Eintracht Frankfurt Oktober 1939 Germania 94 Frankfurt Oktober 1939 bis 1942 BSG IG Farben Frankfurt 1942 bis November 1944 Eintracht Frankfurt 1943 44 Gastspieler bei WTSV Schweinfurt November 1944 bis Januar 1945 KSG FSV Eintracht 1945 46 Eintracht Frankfurt Oktober 1946 Union NiederradStationen als Trainer Bearbeiten1939 Fram Reykjavik 1946 1948 Viktoria Aschaffenburg 1948 1949 Sportfreunde Siegen 1949 1951 FSV Frankfurt 1951 1955 TSV Alemannia Aachen 1955 1957 Meidericher SV heute MSV Duisburg 1957 1960 Fortuna Dusseldorf bis Januar 1960 1960 1961 Eintracht Braunschweig 1961 1963 VfL Bochum 1963 1964 Duisburger SpV 1964 1965 Eintracht Duisburg ab 1964 Fusionsverein aus Duisburger SpV und TuS Duisburg 48 99 1965 1966 FC Young Fellows Zurich 1966 1967 Hamborn 07 1967 1969 SV Waldhof Mannheim bis Marz 1969 1969 1970 Borussia Dortmund ab Marz 1969 1970 TSV Alemannia Aachen Juli Dezember Erfolge BearbeitenMit Alemannia Aachen 1953 und Fortuna Dusseldorf 1957 und 1958 stand er dreimal mit einer Mannschaft im DFB Pokalfinale ohne es jemals zu gewinnen In der Fussball Bundesliga war er nur als Trainer von Borussia Dortmund tatig 1970 5 Platz Literatur BearbeitenLorenz Knieriem Hardy Grune Spielerlexikon 1890 1963 In Enzyklopadie des deutschen Ligafussballs Band 8 AGON Kassel 2006 ISBN 3 89784 148 7 S 234 Ulrich Matheja Schlappekicker und Himmelssturmer Die Geschichte von Eintracht Frankfurt Verlag Die Werkstatt Gottingen 2004 ISBN 3 89533 427 8 S 358 359 Michael Bolten Marco Langer Alles andere ist nur Fussball Die Geschichte von Fortuna Dusseldorf Verlag Die Werkstatt Gottingen 2005 ISBN 978 3 89533 711 6 Dietrich Schulze Marmeling Der Ruhm der Traum und die Leidenschaft Die Geschichte von Borussia Dortmund Verlag Die Werkstatt Gottingen 2011 ISBN 978 3 89533 810 6 Weblinks BearbeitenLindemann bei eintracht archiv de Hermann Lindemann in der Datenbank von weltfussball de In memoriam Hermann Lindemann bei fortuna duesseldorf deEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Bitter Deutschlands Fussball Das Lexikon Sportverlag Berlin 2000 ISBN 3 328 00857 8 S 392 Ulrich Matheja Schlappekicker und Himmelssturmer S 125 Ulrich Matheja Schlappekicker und Himmelssturmer S 130 Matthias Weinrich Hardy Grune Deutsche Pokalgeschichte seit 1935 Agon Sportverlag Kassel 2000 ISBN 3 89784 146 0 S 145 Matthias Weinrich Hardy Grune Deutsche Pokalgeschichte seit 1935 Agon Sportverlag Kassel 2000 ISBN 3 89784 146 0 S 151 Michael Bolten Marco Langer Alles andere ist nur Fussball S 126 Dietrich Schulze Marmeling Der Ruhm der Traum und die Leidenschaft S 143PersonendatenNAME Lindemann HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Fussballspieler und trainerGEBURTSDATUM 29 Oktober 1910GEBURTSORT PhilippsthalSTERBEDATUM 23 Juli 2002 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Lindemann Fussballtrainer amp oldid 234547299