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Hermann Gottlob Xaver von Greiffenegg Wolffurt 17 April 1773 1 2 19 Januar 1847 in Freiburg im Breisgau war der Sohn Hermann von Greiffeneggs Er diente dem Haus Habsburg als Diplomat und Offizier Hermann Gottlob von Greiffenegg Wolffurt 1822 Augustinermuseum Freiburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Osterreich oder Baden 1 3 Geschaftstrager bei der badischen Regierung in Karlsruhe 1 4 Geschaftstrager in Kassel und Hannover 1 5 Auf Aussenposten des Hauses Osterreich 1 6 Als Pensionar zuruck in Freiburg 1 7 Auszeichnungen 1 8 Nachlass 1 9 Titel und Name 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Hermann Gottlob hatte von seinem Vater ein ausgepragtes Pflichtbewusstsein und die Liebe zum Hause Osterreich ubernommen Wie schon sein Grossvater und Vater studierte er ebenfalls Rechtswissenschaften an der Albertina in Freiburg und trat in den diplomatischen Dienst ein Anfanglich arbeitete er als Assistent seines Vaters der 1793 als Geschaftstrager an die habsburgische Gesandtschaft in Basel berufen wurde Osterreich oder Baden Bearbeiten Als die habsburgische Gesandtschaft in der Schweiz 1800 wahrend des 2 Koalitionskrieges gegen Frankreich zeitweise schloss wurde er als Major Kommandant des 4 Bataillons der vorderosterreichischen Landwehr in Freiburg 1803 heiratete er eine Freiburger Burgerstochter und wurde als Legationssekretar an die nun kaiserlich osterreichische Gesandtschaft nach Bern versetzt wo er bis 1809 im Dienst war 1805 besetzten franzosische Truppen den Breisgau und Baden ubernahm die Herrschaft uber Breisgau und Ortenau Greiffenegg begab sich zu dieser Zeit mit Auftragen seines Vaters nach Memmingen und Ulm zu Erzherzog Ferdinand Karl von Osterreich Este 1807 war er auf Urlaub in Freiburg als sein Vater starb Er erbte das Greiffeneggschlossle auf dem Schlossberg und wohnte dort wenn er nicht im Dienste des Hauses Osterreich unterwegs war In dieser Zeit war er Mitglied der Freiburger Freimaurerloge Zur edlen Aussicht wo er einige Jahre als Meister vom Stuhl fungierte Nach dem Ausbruch des Krieges zwischen Frankreich und Osterreich 1809 forderte das erst 1806 geschaffene junge Grossherzogtum Baden als Mitglied des Rheinbunds alle Landeskinder bei Strafe der Achtung auf die Dienste Osterreichs aufzugeben In dieser Zeit war er in Freiburg zur Regelung seines Nachlasses Der kaisertreue Greiffenegg ignorierte den Aufruf zum Verlassen der osterreichischen Dienste Er liess sein Hab und Gut im Stich und stellte auf eigene Faust ein Freikorps aus im Krieg versprengten osterreichischen Soldaten zusammen das in Partisanenart im Rucken des franzosischen Generals Beaumont operierte Das Unternehmen war ein volliger Fehlschlag Greiffenegg wurde dabei schwer verwundet Geachtet verwundet und verfolgt gelang ihm unter Mithilfe seiner Waldshuter Verwandtschaft die Flucht in die Schweiz Seine Freiburger Freunde erwirkten eine Amnestie des franzosischen Kommandanten gegen sein Ehrenwort sich an diesem Feldzug nicht mehr zu beteiligen An den Folgen der Verwundung litt er sein ganzes Leben auch wurde er zukunftig als Abtrunniger von der badischen Staatsburokratie argwohnisch beobachtet Geschaftstrager bei der badischen Regierung in Karlsruhe Bearbeiten Von 1810 bis 1816 wirkte Greiffenegg bis 1813 als Sekretar und dann als Geschaftstrager der osterreichischen Gesandtschaft bei der badischen Regierung in Karlsruhe unter dem Gesandten Anton Apponyi In dieser unruhigen Zeit wurde Greiffenegg auch mit besonders pikanten Auftragen versehen So spionierte er im Fruhjahr 1813 im Auftrag von Apponyi als franzosischer Zivilingenieur getarnt die seit 1809 wieder hergestellte und verstarkte Festung Kehl aus Im August 1813 wurde er damit beauftragt der badischen Regierung die Eroffnung der Feindseligkeiten zwischen Osterreich und dem Rheinbund zu ubermitteln Mitte November 1813 beschloss der badische Staatsrat den Bundniswechsel und war somit plotzlich wieder Verbundeter Osterreichs Als unbedingter Gegner Napoleons war er der badischen Regierung in diesen wechselhaften von Spionage Misstrauen und Unsicherheiten gepragten Jahren in seiner Kaisertreue sichtlich lastig gelegentlich brachte er durch undiplomatisches Verhalten seinen Dienstherren Metternich auch in Verlegenheit Dadurch wurde Greiffenegg seinem Aussenminister unbequem Geschaftstrager in Kassel und Hannover Bearbeiten 1816 wurde er von Karlsruhe als Geschaftstrager an weniger bedeutende Hofe versetzt zunachst nach Hessen Kassel und dann ins Konigreich Hannover In Hannover freundete er sich mit dem Maler Johann Heinrich Ramberg an Auf Aussenposten des Hauses Osterreich Bearbeiten In dem rauen Klima Hannovers verstarkten sich Greiffeneggs durch Kriegsverletzungen bedingte Leiden Seine Bitten um Versetzung in eine warmere Gegend fuhrten ihn auf wenig attraktive Posten des Habsburgischen Reiches auf die Festung Osoppo nach Ferrara und Zengg Man liess ihn spuren dass er in seiner eigenmachtigen Art der osterreichischen Diplomatie lastig ist und so bat er schliesslich um seine fruhzeitige Pensionierung In dieser Zeit wurde ihm der Christusorden verliehen Der Schauspieler Carl Ludwig Costenoble der im September 1817 in Hannover Greiffeneggs Bekanntschaft machte beschrieb ihn in seinem Tagebuch folgendermassen Ausser einigen Mitgliedern der Buhne fand ich auch den oesterreichischen Chargee d affairs einen Obersten Herrn von Greiffeneck Dieser Mann nahm noch an allen Freuden des Lebens Theil obwohl sie ihm durch korperliche Beschwerden sehr vergallt wurden Er hatte namlich viel Schlachten mitgemacht und hatte fast in jeder einige todtliche Blessuren davon getragen daher war sein ganzer Kopf wie zusammengeflickt und jedes bevorstehende Unwetter kundigte sich ihm an mit grossen Schmerzen und Unbehagen Man konnte diesen Kriegshelden nicht ansehen ohne die tiefste Ehrfurcht zu empfinden wenn er aus Hang zur Geselligkeit mitten unter Korperqualen seine Seele frohlich mit den Frohlichen seyn liess 3 Als Pensionar zuruck in Freiburg Bearbeiten nbsp Grabstein auf dem Alten Friedhof in FreiburgNachdem der nun 58 Jahrige nach Freiburg zuruckgezogen war heiratete er 1833 die Freiburger Sattlerstochter Agathe Mauch 1794 1872 genannt Adele 4 Dort schrieb er an einem nicht naher beschriebenen Nervenfieber leidend das er sich 1809 zugezogen hatte im Hinblick auf die fruher besonders engen Beziehungen Badens zu Napoleon Narben als Folgen von Teutschland vor der Epoche 1813 geleisteten Diensten und Opfern gelten nichts weil sie bei gewissen Leuten unangenehme Reminiszenzen des eigenen Betragens erregen Dienste nach 1813 gegen Napoleonidische Anhangsel jeglicher Farbe sind auch keine Anempfehlung bei Menschen Und das nach seiner Ansicht undankbare Haus Habsburg klagte er an Aus dieser Welt so zusammengeknotet dass jeder Gegner oder Gauner den Biederen beraubt hat dieser Mann nichts ja gar nichts gerettet als seine Ehr und sein alterndes Haupt 1840 verkaufte er das Schlossle an die Ehefrau des Bierbrauers Schaich und zog in eine Stadtwohnung zur Miete Hermann Gottlob von Greiffenegg starb 1847 Sein Grabstein befindet sich auf dem Alten Friedhof in Freiburg Auszeichnungen Bearbeiten Der Kaiser verlieh ihm fur seine Verdienste das exklusive Zivil Ehrenkreuz 1813 14 der Kurfurst von Hessen den Pour la vertu militaire Das neugegrundete Konigreich Hannover zeichnete ihn mit dem Guelphen Orden aus der Heilige Stuhl mit dem Christusorden Seine Auszeichnungen sind unten auf seinem Grabstein abgebildet Wie schon sein Vater war auch er Ehrenburger Freiburgs 5 Nachlass Bearbeiten Aus Greiffeneggs Nachlass kam uber den Freiburger Rechtsanwalt und Kunstsammler Ludwig Riegel 1834 1897 ein grosseres Konvolut von Werken seines Freundes Johann Heinrich Ramberg in das Augustinermuseum in Freiburg Riegel konnte ihn nach dem Tod von Josefa Lang 1800 1876 genannt Josephine der Stiefschwester von Greiffeneggs zweiter Frau aus deren Hinterlassenschaften wenigstens teilweise erwerben Der schriftliche Nachlass konnte nicht mehr gerettet werden und wurde laut Riegel zum Anfeuern der Ofen im Spital benutzt 6 Titel und Name Bearbeiten Greiffenegg war bemuht seinen adligen Stand zu betonen moglicherweise wegen seiner beiden mit einer burgerlichen Frau geschlossenen Ehen Daher fugte er seinem Namen die Bezeichnung Wolffurt hinzu nach dem Schloss Wolfurt in Vorarlberg das seinem Grossvater Joseph Xaver Trondlin von Greiffenegg 1705 1765 gerade mal von 1750 bis 1752 gehort hatte Literatur BearbeitenHermann Kopf Greiffenegg Aufstieg und Ausklang einer Familie Verlag Karl Schillinger Freiburg 1974 Greiffenegg und Ramberg eine Freundschaft in Zeichnungen Ausstellungskatalog Haus der Graphischen Sammlung im Augustinermuseum 8 Juli 2017 3 Oktober 2017 herausgegeben von Felix Reusse fur die Stadtischen Museen Freiburg Augustinermuseum ISBN 978 3 7319 0449 6 Henning Volle Oberst Hermann Gottlob Freiherr von Greiffenegg Wolffurt 1773 1847 und die Geschichte der Familie Trondlin von Greiffenegg uber nahezu 500 Jahre Erganzungen zum Katalog der Ausstellung Greiffenegg und Ramberg Eine Freundschaft in Zeichnungen vom 8 Juli 2017 bis 3 Oktober 2017 im Augustinermuseum Freiburg Mainz 2020 ISBN 978 3 00 065275 2Einzelnachweise Bearbeiten Kirchenbuch der Dompfarrei Freiburg Jg 1773 S 495 Nr 66 siehe Inschrift auf Grabstein Carl Ludwig Costenoble Mein Lebenslauf Wienbibliothek Ic 59759 Bd 1 fol 422v Freiburger Zeitung vom 18 Juni 1833 Wochen und Unterhaltungsblatt Eintrag im Freyburger Address Kalender fur d Jahr 1813 Ludwig Riegel Johann Heinrich Ramberg s unbekanntere Werke und Freunde Beitrage zur Kunstlergeschichte Berichtigungen und Erganzungen In Zeitschrift der Gesellschaft fur Beforderung der Geschichts Altertums und Volkskunde von Freiburg dem Breisgau und den angrenzenden Landschaften 8 1889 S 1 64 Digitalisat Ludwig Riegel Uber das Schicksal gewisser Breisgauer Archivalien In Zeitschrift der Gesellschaft fur Beforderung der Geschichts Altertums und Volkskunde von Freiburg dem Breisgau und den angrenzenden Landschaften 8 1889 S 65 81 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Gottlob von Greiffenegg Wolffurt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 1012267563 lobid OGND AKS VIAF 170562941 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Greiffenegg Hermann Gottlob vonALTERNATIVNAMEN Greiffenegg Wolffurt Hermann Gottlob Xaver vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Offizier und DiplomatGEBURTSDATUM 17 April 1773GEBURTSORT Freiburg im BreisgauSTERBEDATUM 19 Januar 1847STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Gottlob von Greiffenegg amp oldid 228230021