www.wikidata.de-de.nina.az
Das Heraion von Argos griechisch Hraion Argoys war im Altertum eines der wichtigsten Heiligtumer der Hera in Griechenland Die Ruinen liegen auf dem Peloponnes zwischen den mykenischen Orten Mykene und Midea und der Stadt Argos gegenuber Der neue Hera Tempel im HeraionBlick uber das Gelande nach Norden Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Erforschung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Heraion von Argos wurde auf dem 152 m hohen Auslaufer Akraia altgriechisch Ἀkraia auf der Hohe am sudlichen Fuss des Berges Aetovouno errichtet Der etwas ostlicher gelegene Berg Profitis Ilias wurde in der Antike Euboa altgriechisch Eὔboia das rinderreiche in Erinnerung an das heilige Tier der Gottin Hera genannt Nordlich und westlich des Heiligtums verlauft das Bachbett des Revma tou Kastrou griechisch Reyma toy Kastroy Burgbach dem antiken Eleutherion altgriechisch Ἐley8eriwn Unabhangigkeit und ostlich des Glykia griechisch Glykia Susse dem antiken Asterion altgriechisch Ἀsterion Stern Das Heraion lag in zentraler Lage zu den wichtigsten antiken Statten in der Argolis 4 5 km sudlich von Mykene 6 5 km nordostlich von Argos 10 5 km nordlich von Tiryns 13 km nordlich von Nafplio und 7 5 km nordwestlich von Midea Beschreibung BearbeitenMit dem Heiligtum verbunden ist die Geschichte der beiden Bruder Kleobis und Biton die sich wie Ochsen vor den Wagen ihrer Mutter spannten um sie rechtzeitig zum Hera Fest zu bringen worauf sie nach getaner Arbeit einschliefen und nicht mehr aufwachten weil ein Tod am Zenit des Lebens der grosste Lohn fur den Menschen sei Das Heiligtum liegt nordostlich der Stadt Argos etwa zwei Kilometer nordlich des heutigen Dorfes Neo Ireo Neo Hraio vormals Chonikas Xwnikas auf einer weithin sichtbaren Terrasse und geht auf das 8 Jahrhundert v Chr zuruck Wichtigster Kultbau ist der Tempel der Hera Vom altesten Tempel ist praktisch nichts mehr erhalten doch weiss man dass er einer der ersten Tempel mit einem Peristyl war Er wurde 423 v Chr durch Feuer zerstort Der neue Tempel wurde ca 420 410 v Chr etwas unterhalb des alten vom Architekten Eupolemos erbaut Er hatte ein Peristyl von 12 6 dorischen Saulen in der Cella stand eine Statue der Hera aus Gold und Elfenbein geschaffen von Polyklet der Boden wies eine Kurvatur auf Die meisten ubrigen Gebaude stammen aus dem 7 oder 6 Jahrhundert v Chr Noch die Kaiser Nero und Hadrian beehrten das Heraion mit Geschenken Der Geschichtsschreiber Hellanikos von Lesbos benutzte zur Datierung eine Liste der Priesterinnen des Heraion die von mythischer Zeit bis in seine Gegenwart Nikiasfrieden 421 v Chr reichte Erforschung BearbeitenDie Lage des Heraions war lange Zeit unbekannt Erst 1831 entdeckte der britische Offizier und Philhellene Thomas Gordon bei einem Jagdausflug die kyklopische Mauer der oberen Tempelterrasse 1 Deshalb fuhrte er 1836 auf der mittleren Terrasse begrenzte Ausgrabungen durch und entdeckte hierbei die Grundmauern des klassischen Tempels Unter den Funden befand sich auch der marmorne Schwanz eines Kuckucks 2 Eine weitere Ausgrabung fuhrte 1854 Alexandros Rhizos Rhankaves zusammen mit Conrad Bursian durch Man bestatigte die Existenz des klassischen Tempels Man legte auch ein paar Grabungsschnitte in der naheren Umgebung an da Pausanias jedoch nur den Tempel und keine weiteren Gebaude beschrieben hatte glaubte man es gabe nichts mehr zu finden So grub man nur etwa 1 m tief und brach dann ab 3 1878 legte der Archaologe Panagiotis Stamatakis etwa 550 m nordwestlich das Tholosgrab von Prosymna frei 4 Im Juli 1868 besuchte Heinrich Schliemann erstmals das Heraion 5 und Ende Februar 1874 grub er dort mit zwei Arbeitern fur einen Tag 6 Die umfangreichste Ausgrabung fuhrte in 4 Kampagnen von 1892 bis 1895 die American School of Classical Studies at Athens mit Unterstutzung des Archaeological Institute of America durch Der englisch amerikanische Archaologe Charles Waldstein leitete die Grabung Zu seinem Team gehorten unter anderem Professor Joseph Clark Hoppin Professor Richard Norton und der Geologe Dr Henry S Washington Hierbei entdeckte man auch die Kammergraber W1 und W2 des Friedhofs von Prosymna westlich des Heraions 1921 bis 1923 fuhrte Alan Wace Nachgrabungen durch am Tholosgrab von Prosymna durch Carl Blegen legte von 1925 bis 1928 weitere 50 Kammergraber und ein Schachtgrab des Friedhofs von Prosymna frei 7 und auf der Akropolis oberhalb der oberen Tempelterrasse fand er die Grundmauern von mykenischen Gebauden 8 John Langdon Caskey und Pierre Amandry legten 1949 ostlich des Ostgebaudes mehrere Grabungsschnitte an 9 Ein weiteres Kammergrab wurde 1957 von Nikolaos M Verdelis 250 m nordlich des Heiligtums erforscht 10 11 Literatur BearbeitenCharles Waldstein The Argive Heraeum 2 Bande Boston 1902 1905 Christopher Mee Antony Spawforth Greece An Oxford Archaeological Guide Oxford University Press Oxford 2001 S 195 197 Christopher A Pfaff The architecture of the classical temple of Hera The Argive Heraion Results of excavations conducted by the American School of Classical Studies at Athens 1 American School of Classical Studies at Athens Princeton 2003 ISBN 0 87661 801 8 R S Mason Argive Heraion Argolid Greece In Richard Stillwell u a Hrsg The Princeton Encyclopedia of Classical Sites Princeton University Press Princeton NJ 1976 ISBN 0 691 03542 3 englisch perseus tufts edu Spyros Iakovidis Mykene Epidauros Athen 1993 ISBN 960 213 036 9 S 75 81Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heraion von Argos Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Heraion von Argos in der archaologischen Datenbank ArachneEinzelnachweise Bearbeiten William Martin Leake Peloponnesiaca a Supplement to Traveis in Morea with Maps London 1846 S 258 264 Digitalisat William Mure Journal of a Tour in Greece and the Ionian Islands Band 2 Edinburgh 1842 S 177 183 Digitalisat Alexandros Rhizos Rhankaves Ausgrabung beim Tempel der Hera unweit Argos Ein Brief an Professor Ross Halle 1855 Digitalisat Panagiotis Stamatakis PERI TOY PARA TO HRAION KA8ARIS8ENTOS TAFOY In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Athenische Abteilung Band 3 1878 S 271 ff Heinrich Schliemann Ithaka der Peloponnes und Troja Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963 S 102 Heinrich Schliemann Selbstbiographie F A Brockhaus Wiesbaden 1968 S 70 Carl Blegen Prosymna The Helladic Settlement Preceding the Argive Heraeum Cambridge University Press Cambridge 1937 Per Alin Das Ende der mykenischen Fundstatten auf dem griechischen Festland Lund 1962 S 37 38 John Langdon Caskey Pierre Amandry Investigations at the Heraion of Argos 1949 In Hesperia The Journal of the American School of Classical Studies at Athens Band 21 Nr 3 1952 S 165 221 Nikolaos M Verdelis Arxaiologika Xronika Anaskafai Diolkoy Tiryn8os kai Galataki In Arxaiologikh Efhmeris 1956 Athen 1959 S 10 Georges Daux Heraion d Argos In Bulletin de Correspondance Hellenique Band 82 1958 S 305 307 Digitalisat 37 691944444444 22 774722222222 Koordinaten 37 41 31 N 22 46 29 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heraion von Argos amp oldid 232408038