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Henry Bing 23 August 1888 in Paris 3 Juni 1965 war ein franzosischer Zeichner Lithograf Maler und Galerist der in Deutschland vor allem als Karikaturist bekannt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Rezeption 3 Werke Auswahl 3 1 1937 als entartet aus der Kunstsammlung der Stadt Dusseldorf beschlagnahmte und vernichtete Werke 3 2 Weitere Werke Auswahl 3 2 1 Zeichnungen Auswahl 3 2 2 Druckgrafik Auswahl 4 Ausstellungen vermutlich unvollstandig 4 1 Einzelausstellungen 4 2 Retrospektive Ausstellungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenBing war der uneheliche Sohn der Pariser Judin Sophie Kauffmann und des Malers Karl Henry Bodmer Barbizon Sohn des Malers Karl Bodmer Seinen Familiennamen erhielt er vom Ehemann seiner Mutter Gaston Bing einem Hutverkaufer Seine Kindheit verlebte Bing in Barbizon Er erhielt keine akademische kunstlerische Ausbildung durft aber bei seinem Erzeuger gelernt haben der als Maler in Barbizon lebte 1905 ging Bing nach Munchen Dort lernte er den Maler Jules Pascin kennen der fur die Satirezeitschrift Simplicissimus zeichnete Uber ihn bekam er Kontakt zu dem Blatt und er wurde als Zeichner arrangiert Der Simplicissimus veroffentlichte dann bis 1914 fast 900 seiner gezeichneten Karikaturen und machte seinen Namen weithin bekannt Auch die Munchner Zeitschrift Jugend brachte viele seiner Bilder Ende 1906 ging Bing nach Paris wo er an der place Ravignan Quartier nahm in der Nahe des Ateliers von Picasso Bis 1910 gehort er zu den Stammgasten des Cafe du Dome Er meldete sich dann in Munchen an und wurde dort heimisch 1909 meldet er sich einmal fur Studienzwecke nach Dachau ab 1911 heiratet er in London Als Stammgast im Cafe Stefanie fand er in Munchen Anschluss an Kunstler Literaten und Intellektuelle darunter Erich Muhsam Frank Wedekind Joachim Ringelnatz Alexander Roda Roda Albert Weissgerber Otto Falckenberg Franz Marc Alfred Ahner Hanns von Gumppenberg Ludwig Thoma Marc Henry Marya Delvard Otto Gross Karl Wolfskehl Ludwig Klages und Stefan George Bing hatte stets einen Kreis Gleichgesinnter um sich gleichgesinnt meine ich in der Aufgeblasenheit dem lauten Auftreten und in ihrer Manieriertheit mit Geld um sich zu werfen auch wenn sie in Wirklichkeit keins hatten 1 Vor allem mit Muhsam war Bing befreundet Einige Monate lebte er mit Leonhard Frank in einer Wohnung Frank lasst ihn in einem seiner Werke als Henry Ring ein junger Franzose vorkommen Ausser Karikaturen schuf Bing Gemalde und Lithografien vor allem mit Stadt und Landschaftsszenen Den Verkauf seiner Arbeiten ubernahmen ab 1912 die renommierten Kunsthandler Franz Josef Brakl und Hans Goltz Als 1914 der Erste Weltkrieg begann wurde Bing als Franzose im Taumel der Kriegshysterie von Munchner Burgern zweimal fast gelyncht Er kam wegen seiner franzosischen Staatsburgerschaft bis zum Kriegsende in Internierungslager u a in Holzminden 1916 in der Schweiz in Fleurier dann in Erlenbach Damit endete seine kunstlerische Tatigkeit in Deutschland Nur muhsam konnte er seinen Lebensunterhalt sichern indem er seine Bilder fur um die 20 Mark weit unter Wert verkaufte Vom Simplicissimus bekam er 50 Mark von Jugend nichts 2 Nach Kriegsende lebte Bing in Zurich ehe er 1920 wieder nach Paris ging 1925 grundete er dort die Galerie Bing amp Co und beteiligte sich an der Galerie Fiquet Seine Galerie vertrieb insbesondere Werke von Henry Rousseau Robert Delaunay Amedeo Modigliani und Chaim Soutine Ausstellungen zeigten u a 1925 Modigliani 1927 eine Retrospektive Fauves Fauvismus 1927 Chaim Soutine 1932 Max Beckmann 3 1956 Serge Poliakoff und 1964 Sonia Delauny 4 In Nazi Deutschland wurden 1937 in der Aktion Entartete Kunst drei seiner Bilder aus der Kunstsammlung der Stadt Dusseldorf beschlagnahmt und vernichtet 5 Rezeption Bearbeiten Bings fruhe Beitrage in der Jugend und im Simplicissimus orientieren sich stilistisch und inhaltlich an den Karikaturen alterer Kollegen vor allem denen von Rudolf Wilke Bald entwickelt er jedoch eine eigene Handschrift und entdeckt die Aussenseiter der Gesellschaft als Thema Vagabunden und Bettler Tagelohner und Fabrikarbeiter Dienstmagde und Marktfrauen aber auch Kunstler Literaten und Vertreter der Demi Monde oft angesiedelt in der Welt der Kaffeehauser und Varietes werden zu Bings bevorzugten Motiven Seine meist auf wenige Figuren reduzierten Szenen bringt er vorzugsweise mit Tusche und Farbstift zu Papier wobei er die physiognomische Erscheinung der Modelle stark vereinfacht um den jeweils dahinterstehenden Menschentypus offenzulegen Hierbei bleibt stets das empathische Auge des Kunstlers spurbar 6 Werke Auswahl Bearbeiten1937 als entartet aus der Kunstsammlung der Stadt Dusseldorf beschlagnahmte und vernichtete Werke Bearbeiten Strasse in Mannheim mit Fabriken Tusche aquarelliert 37 2 48 5 cm 1914 Strasse mit Turm Tusche aquarelliert 43 30 cm 1913 Landungssteg Tusche 42 31 5 cm Weitere Werke Auswahl Bearbeiten Zeichnungen Auswahl Bearbeiten Der Raub der Mona Lisa Zweiteilige Bildergeschichte 1911 Simplicissimus 7 8 Paar auf der Strasse Farbstiftzeichnung mit Tusche auf Papier 30 5 22 5 cm 9 Druckgrafik Auswahl Bearbeiten Au camp Kummerly amp Frey Bern 1917 Pressendruck mit 20 farbigen Original Lithografien Auflage 580 Pariser Strassenbilder zwolf Lithografien als Mappenwerk mit den Originalabzugen im Verlag Langen Munchen um 1920 Ausstellungen vermutlich unvollstandig BearbeitenEinzelausstellungen Bearbeiten 1912 Munchen Kunsthaus Franz Josef Brakl 1914 Munchen Galerie Neue Kunst Hans Goltz 1920 Zurich Zunfthaus zur Meise Gemalde mit Georges D Espagnat und Charles Humbert Retrospektive Ausstellungen Bearbeiten 1996 Wilhelmshaven Kunsthalle und Wurzburg Stadtische Galerie und 1997 Darmstadt Kunsthalle und Delmenhorst Stadtische Galerie Haus Coburg Cafe du Dome Deutsche Maler in Paris 1903 1914 2015 Apolda Kunsthaus Apolda Avantgarde Die Domiers Der deutsche Kunstlerkreis des Cafe du Dome in Paris Literatur BearbeitenLudwig Hollweck Ein Schwabinger aus Paris Henry Bing In Munchner Leben 1974 S 16 17 Ludwig Hollweck Karikaturen Von den Fliegenden Blattern zum Simplicissimus 1844 bis 1914 Pawlak Herrsching ca 1981 ISBN 3881990127 Annette Gautherie Kampka Cafe du Dome Deutsche Maler in Paris 1903 1914 Donat Verlag Bremen 1990 ISBN 3 931737 17 9 S 30 31Weblinks Bearbeitenhttps kunkelfineart de artists bing henry http www artnet de kunstler henry bing https data bnf fr en 14960688 galerie bing paris en pdfEinzelnachweise Bearbeiten Franz Jung Der Weg nach unten Aufzeichnungen aus einer grossen Zeit Edition Nautilus 1985 ISBN 978 3 921523 80 3 ohne Seitenangabe Chris Hirte u a Hrsg Erich Muhsam Tagebucher im Einzelnen Heft 11 1912 1914 2014 6 August 1914 PARIS Galerie Bing Bib Abgerufen am 31 Mai 2022 Greeting Card for Galerie Bing Paris Sonia Delaunay Abgerufen am 31 Mai 2022 Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU Berlin Bing Henry Kunkel Fine Art Wo ist Mona L Kunkel Fine Art 20 Juni 2020 abgerufen am 31 Mai 2022 Der Raub der Mona Lisa Kunkel Fine Art Abgerufen am 31 Mai 2022 Kunstwerksuche Kunstdatenbank Kunstauktionen Munchen Abgerufen am 31 Mai 2022 Normdaten Person GND 116183861 lobid OGND AKS VIAF 251092884 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bing HenryKURZBESCHREIBUNG franzosischer Zeichner Lithograf und MalerGEBURTSDATUM 23 August 1888GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 3 Juni 1965 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henry Bing amp oldid 232000431