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Die Helvetia war ein Dampfschiff der Zurcher Dampfboot Gesellschaft Sie lief 1875 vom Stapel war bis 1959 auf dem Zurichsee in Betrieb und wurde 1963 verschrottet Das Schwesterschiff der Helvetia war die Mont Blanc auf dem Genfersee Helvetia SchiffsdatenFlagge Schweiz SchweizSchiffstyp RaddampferEigner Zurcher Dampfboot GesellschaftBauwerft Escher Wyss ZurichBaukosten 398 811 98 FrankenStapellauf 27 Mai 1875Indienststellung 12 Juni 1875Verbleib 1963 abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 65 1 m Lua Breite 7 16 mTiefgang max 1 54 m Besatzung 12 MannMaschinenanlageMaschine 2 Zyl DampfmaschineMaschinen leistung 480 PS 353 kW Hochst geschwindigkeit 13 kn 24 km h Propeller 2 Seitenrader 3 36 mTransportkapazitatenZugelassene Passagierzahl 1 200 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Betrieb 3 Das Ende 4 Literatur 5 Bilder 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Dampfschiffe die zwischen 1835 und 1875 auf dem Zurichsee unterwegs waren dienten in erster Linie dem Guterverkehr der Personenverkehr erfolgte mehrheitlich auf den Querfahrten Die Pilger auf dem Weg zum Kloster Einsiedeln die mit einem Schiff nach Wadenswil fahren wollten waren finanziell nicht sehr interessant Die wenigen Touristen wurden als notwendiges Ubel behandelt welche nur den Platz auf den Schiffen versperrten Einen Fahrplan fur die Schiffe auf dem See gab es nicht In den 1860er Jahren wurden auf Anregung von Theodor Baur dem ehemaligen Besitzer des Hotels Baur au Lac in Zurich zwei Kurse als Schnellfahrten von Zurich nach Rapperswil und zuruck eingefuhrt Der Erfolg dieser Kurse der zunehmende Verkehr auf dem Zurichsee und der dank der zahlreichen neuen Eisenbahnlinien zu erwartende Anstieg der Besucherzahlen fuhrte dazu dass die Dampfboot Gesellschaft 1873 bei Escher Wyss in Zurich die Helvetia bestellte der schonste und grosste Salondampfer aller Schweizer Seen sollte gebaut werden Der Dampfer wurde im Zurcher Seefeld unter der Leitung des Escher Wyss Teilhabers Gustave Naville gebaut Am 27 Mai 1875 erfolgte der Stapellauf Die Jungfernfahrt Probefahrt genannt fuhrte am Samstag dem 12 Juni unter Kapitan Maurer zur Insel Ufenau wo es die geladenen Gaste jedoch vorzogen im Schiff zu speisen anstatt auszusteigen und die Insel zu besuchen Die Baukosten betrugen 398 811 98 Franken Betrieb BearbeitenDie Helvetia wurde schnell zu einem Sonntags und Festschiff auch wenn sie anfanglich auch an Werktagen ausfuhr Sie legte pro Saison zwischen 1000 und 4000 Kilometer zuruck Im Schiffsbuch wurden pro Monat in der Hochsaison ca 15 Fahrten festgehalten meistens Rundfahrten Die sonntaglichen Spazierfahrten mit Konzert kosteten zu Beginn einen Franken 1922 bezahlte man fur eine Rundfahrt von Zurich nach Wadenswil und zuruck in der 1 Klasse 3 50 Franken in der 2 Klasse 2 50 Franken Wegen undichter Feuerrohre soll die Helvetia in ihren Anfangszeiten zu viel Kohle verbraucht haben Mit Kartoffeln und Bohnenmehl im Kesselwasser soll eine Abdichtung erreicht worden sein 1894 wurden neue Kessel eingebaut und vor der Saison 1903 wurde das Schiff umfassend renoviert und 1941 noch einmal auf Stapel genommen Bei Ruderregattas war die Helvetia jeweils Begleitschiff vor den Bootshausern Da oft alle Leute auf der Zuschauerseite sassen oder standen lag sie dann mit beachtlicher Schlagseite im Wasser Das Ende BearbeitenAls das Eidgenossische Amt fur Verkehr die Betriebsbewilligung der Helvetia bis 1960 begrenzte und die ZSG begann ihre Flotte mit Motorschiffen zu erneuern war das Ende des grossen Salondampfers absehbar Am Sonntag dem 5 Oktober 1959 fuhr er zu seiner letzten Fahrt aus Festlich beflaggt fuhr die Helvetia am rechten Seeufer entlang und kreuzte den See auf der Hohe von Stafa in Richtung Wadenswil zum Wohnsitz des damaligen Verwaltungsratsprasidenten Dr W Weber wo sie stoppte Weber umrundete das Schiff mit dem kleinen Dampfer Gambrinus der Brauerei Wadenswil Die Flagge ging auf halbmast die Besatzung versammelte sich am Bug und nahm mit dreiminutigem Schweigen Abschied vom Schiff Dann ertonte die Schiffspfeife und die Fahrt wurde Richtung Zurich fortgesetzt Insgesamt hatte die Helvetia rund 200 000 km zuruckgelegt Im gleichen Jahr wurde die Helvetia fur 50 000 Franken an die Gartenbauausstellung G 59 verkauft die sie als schwimmendes Restaurant einsetzte Anschliessend sollte der Dampfer verschrottet werden Nach der Ausstellung wurde die Helvetia fur 35 000 Franken an den Coiffeurmeister Schwarz verkauft der jedoch fur ein schwimmendes Restaurant keine Bewilligung erhielt Am 16 November 1961 schleppte die ZSG das Schiff gratis nach Nuolen im Obersee wo sie auf dem Gelande der Kibag lag 1963 stellte das Bundesgericht fest dass Schwarz fur die Verschrottung des Schiffes verantwortlich war Die ZSG zahlte Schwarz freiwillig 3000 Franken und Schwarz uberwies 2000 Franken an die Kibag welche das bereits halb versunkene Schiff verschrottete und die Schale versenkte 1994 entdeckten Mitglieder des Oldtimer Boot Clubs Zurichsee das Grab der Helvetia in einem Yachthafen bei Nuolen Sie liessen an der Stelle wo die Schiffsschale liegt eine Gedenktafel anbringen die an die Helvetia erinnert Literatur BearbeitenFritz Hunziker Hrsg Vom Zurichsee Verlag Theo Gut Stafa 1958 S 78ffBilder Bearbeiten nbsp Im unteren Seebecken vor dem Bellevue nbsp Die Helvetia bei der Halbinsel Au nbsp Yachthafen Nuolen nbsp ErinnerungstafelWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Helvetia Schiff 1875 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Helvetia bei Zurichseedampfer Bilder der Helvetia Die letzte Fahrt der Helvetia NZZ Online vom 18 August 2010 aus der NZZ vom 25 Oktober 1958 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helvetia Schiff 1875 amp oldid 239530017