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Helmut Pohl 14 August 1943 in Marienbad 12 August 2014 in Berlin 1 war ein deutscher Terrorist 2 3 der zweiten Generation der Rote Armee Fraktion RAF 1984 wurde er wegen eines Bombenanschlags mehrfachen versuchten Mordes Bankraubes und der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt 1998 wurde Pohl nach einem Schlaganfall begnadigt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHelmut Pohl studierte von 1964 bis 1971 an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Germanistik Weil er sich nicht zuruckmeldete wurde er im Oktober 1971 ohne Abschluss exmatrikuliert Von 1967 bis 1971 arbeitete er als freier Mitarbeiter beim Hessischen Rundfunk Ab 1970 war er als Autodieb fur die erste Generation der RAF tatig Ab Mitte 1973 schloss sich Helmut Pohl endgultig der Terrororganisation an und ging in den Untergrund Er war an einem Bankuberfall in der Fuhlsbutteler Strasse in Hamburg beteiligt Pohl und andere erhielten ab 1973 genaue Anweisungen von den inhaftierten Terroristen der ersten Generation der RAF die uber deren Anwalte zu ihnen gelangten Jedoch blieb dies dem Verfassungsschutz nicht verborgen Pohl wurde 1973 uber mehrere Monate beschattet Am 4 Februar 1974 wurde er in Hamburg verhaftet und zu funf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt Im Gefangnis ubernahm er eine fuhrende Rolle innerhalb der RAF 1975 versuchten weitere Mitglieder der zweiten Generation der RAF durch die Geiselnahme von Stockholm vergeblich Pohl und andere freizupressen Vom 6 Juli bis 12 August 1977 war Pohl im Hochsicherheitstrakt der JVA Stuttgart untergebracht Nach seiner Verlegung starben die verbliebenen RAF Mitglieder in der Todesnacht von Stammheim durch Suizid Danach wurde in Pohls ehemaliger Zelle die nach seiner Verlegung ungenutzt blieb in einem Mauerversteck eine Pistole entdeckt die von Rechtsanwalt Arndt Muller eingeschmuggelt worden war Am 25 September 1979 wurde Pohl entlassen und tauchte sofort wieder unter Am 19 September 1980 reiste er mit anderen RAF Mitgliedern in die DDR ein und fuhrte Verhandlungen mit der DDR Staatssicherheit Nach 14 Tagen reiste er verdeckt wieder in die Bundesrepublik ein Am 31 August 1981 war Pohl an dem Bombenanschlag auf das Hauptquartier der US Luftstreitkrafte in Europa in Ramstein beteiligt bei dem 14 Menschen verletzt wurden Am 2 Juli 1984 wurde er in Frankfurt am Main erneut verhaftet und wegen des Bombenanschlags mehrfachen versuchten Mordes Bankraubes und der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu lebenslanger Haft verurteilt Im Gefangnis beteiligte er sich an mehreren Hungerstreiks und wurde erneut zu einer Fuhrungsperson der inhaftierten RAF Mitglieder So gab er zusammen mit Brigitte Mohnhaupt mehrfach Erklarungen fur die RAF Haftlinge ab Im Mai 1998 wurde Pohl nach einem Schlaganfall von Bundesprasident Roman Herzog begnadigt 2 4 Nach seiner Freilassung rechtfertigte er weiter das Vorgehen der RAF Der Spiegel bezeichnete ihn im Nachruf als einen der Theoretiker der Terrorgruppe 1 Literatur BearbeitenStefan Aust Der Baader Meinhof Komplex Hoffmann amp Campe Hamburg 2005 ISBN 3 455 09516 X Wolfgang Kraushaar Hrsg Die RAF und der linke Terrorismus Edition Hamburg Hamburg 2006 ISBN 3 936096 65 1 Butz Peters RAF Terrorismus in Deutschland Droemer Knaur Munchen 1993 ISBN 3 426 80019 5 Butz Peters Todlicher Irrtum Die Geschichte der RAF Argon Verlag Berlin 2004 ISBN 3 87024 673 1 Weblinks BearbeitenRudiger Gobel Peter Rau Wera Richter Gerd Schumann Wir wollten den revolutionaren Prozess weitertreiben junge Welt 18 Oktober 2007 S 8 archiviert vom Original am 21 Dezember 2007 abgerufen am 29 Dezember 2016 Ein Gesprach mit Helmut Pohl und Rolf Clemens Wagner Einzelnachweise Bearbeiten a b Gestorben Helmut Pohl 70 Der Spiegel 35 2014 25 August 2014 S 135 a b Herzog begnadigt Mitbegrunder der RAF Ex Terrorist Helmut Pohl liegt in Reha Klinik dpa Artikel in Die Welt 20 Mai 1998 abgerufen am 29 Dezember 2016 Tobias Wunschik Das Ministerium fur Staatssicherheit und der Terrorismus in Deutschland In Heiner Timmermann Diktaturen in Europa im 20 Jahrhundert der Fall DDR Dokumente und Schriften der Europaischen Akademie Otzenhausen 79 Duncker und Humblot Berlin 1996 ISBN 978 3 428 08957 4 S 289 302 hier S 295 Mindestens 27 Terroristen kamen vorzeitig frei Memento vom 17 Oktober 2014 im Internet Archive dpa Artikel in der Rhein Zeitung 19 Mai 2008 abgerufen am 29 Dezember 2016 Jan Hendrik Schulz Zur Geschichte der Roten Armee Fraktion RAF und ihrer Kontexte Eine Chronik pdf 179 kB Zeithistorische Forschungen 7 November 2008 archiviert vom Original am 12 August 2014 abgerufen am 29 Dezember 2016 Normdaten Person GND 1056948949 lobid OGND AKS VIAF 309793901 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pohl HelmutKURZBESCHREIBUNG deutscher Terrorist der Rote Armee FraktionGEBURTSDATUM 14 August 1943GEBURTSORT MarienbadSTERBEDATUM 12 August 2014STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Pohl amp oldid 234510082