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Hellmuth Loening 6 Juli 1891 in Jena 19 Mai 1978 in Bad Godesberg war ein deutscher Jurist und zeitweise Prasident des Oberverwaltungsgerichtes Jena und Senatsvorsitzender am Oberverwaltungsgericht Munster Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ehrungen 4 LiteraturLeben BearbeitenHellmuth Loening wurde am 6 Juli 1891 in Jena als Sohn des bekannten Jenaer Strafrechtsprofessors Richard Loening geboren Hellmuth Loenings Grossvater vaterlicherseits war der bekannte Verleger Karl Friedrich Loening Loenings ursprunglicher Wunsch nach einem Musikstudium wurde vom Vater nicht erlaubt so dass er 1909 in Heidelberg mit dem Jurastudium begann welches er 1912 in Jena mit dem ersten Staatsexamen abschloss Sein Referendariat wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen an dem er als Leutnant der Reserve teilnahm Dennoch blieb ihm Zeit um 1918 mit der Dissertation Der Eigentumserwerb an beweglichen Sachen durch Abtretung des Herausgabeanspruchs des Nichteigentumers in Jena zum Dr jur promoviert zu werden 1920 konnte Loening den juristischen Vorbereitungsdienst mit dem zweiten Staatsexamen abschliessen 1921 bekam er eine erste Anstellung als Bezirkskommissar bei der Bezirksdirektion Apolda wurde aber noch im gleichen Jahr zum Regierungsrat im Innenministerium des gerade neu gegrundeten Landes Thuringen berufen Innenminister war zu dieser Zeit August Frolich Loening wirkte in der Folge vor allem auf dem Gebiet des Polizeirechts und war an verschiedenen Gesetzgebungsprojekten beteiligt 1926 wurde er zum Oberverwaltungsgerichtsrat am Oberverwaltungsgericht Jena ernannt Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verblieb Loening zwar in seinem Amt war aber ob seiner judischen Vorfahren und seiner Distanz zum Nationalsozialismus Benachteiligungen ausgesetzt Dennoch uberstand er das Kriegsende unbeschadet in Jena Bereits kurz nach der Installierung der von der SMAD eingesetzten Landesverwaltung Thuringen unter Rudolf Paul begann Loening als nebenamtlich eingesetzter Leiter der Gesetzgebungsabteilung der Landesverwaltung im Auftrag des Landesprasidenten die neue Gesetzgebung in Thuringen massgeblich zu pragen Dabei setzte er sich besonders fur einen umfassenden Wiederaufbau der Verwaltungsgerichtsbarkeit ein und arbeitete ein Anpassungsgesetz zur Landesverwaltungsordnung von 1930 heraus In Folge dieser schon fruhen gesetzgeberischen Tatigkeit im Verwaltungsrecht war Thuringen das erste Land in allen vier Besatzungszonen welches die Grundung eines Oberverwaltungsgerichtes auf den Weg brachte Dieses wurde am 22 Juni 1946 in Jena eroffnet zu dessen Prasidenten wurde Hellmuth Loening ernannt Unter seiner Prasidentschaft entwickelte sich das OVG Jena zu einer fur die SBZ eher untypischen rechtsstaatlichen Instanz die einen erstaunlich effektiven Verwaltungsrechtsschutz gewahrleisten konnte und den Burger immer wieder gegen willkurliches Handeln der Verwaltungen verteidigen konnte In der bis 1952 eher rudimentar entwickelten Verwaltungsgerichtsbarkeit der SBZ DDR nahm das OVG Jena nicht zuletzt unter Loening zumindest bis 1948 eine Ausnahmestellung ein Zwangslaufig geriet Loening dadurch immer mehr in Konflikt mit der SED dominierten Verwaltung der SBZ Nach einer Neuregelung der Verwaltungsgerichtsbarkeit im Oktober 1948 zog er es vor nach Nordrhein Westfalen zu fluchten Dort fand Loening recht schnell wieder Anschluss in den juristischen Betrieb 1949 wurde er zunachst zum Prasidenten des Verwaltungsgerichtes Minden ernannt 1952 wechselte er auf eigenen Wunsch an das OVG Munster wo er als Senatsvorsitzender bis zu seiner Pensionierung 1959 den Kommunalsenat fuhrte Loening starb 86 jahrig in Bad Godesberg Werk BearbeitenLoening lernte wahrend seines Studiums den bald fuhrenden Verwaltungsrechtler Walter Jellinek kennen der seine juristischen Grundauffassungen massgeblich pragte Speziell zum thuringischen Verfassungs und Verwaltungsrecht machte sich Loening wahrend der Weimarer Republik durch zahlreiche Publikationen einen Namen Besonders hervorzuheben ist dabei ein Kommentar zur thuringischen Verfassung der 1926 bereits in 3 Auflage erschien In der Bundesrepublik betatigte sich Loening als Mitherausgeber der Fachzeitschriften Kommunale Steuerzeitschrift und Archiv des offentlichen Rechts und als Verfasser zahlreicher juristischer Fachbeitrage Noch 1970 war er Mitverfasser eines Kommentars zum Kommunalabgabengesetz des Landes Nordrhein Westfalen vom 21 Oktober 1969 Ehrungen Bearbeiten1961 Grosses BundesverdienstkreuzLiteratur BearbeitenHerbert Kreft Hellmuth Loening In Archiv des offentlichen Rechts 104 1979 1 S 135 136 Digizeitschriften Thomas Heil Die Verwaltungsgerichtsbarkeit in Thuringen 1945 1952 1996 S 279f ISBN 3161466373Normdaten Person GND 1112150617 lobid OGND AKS VIAF 20061860 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 28 Oktober 2018 GND Namenseintrag 102104328 AKS PersonendatenNAME Loening HellmuthKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und zeitweise Prasident des Oberverwaltungsgerichtes Jena und Senatsvorsitzender am Oberverwaltungsgericht MunsterGEBURTSDATUM 6 Juli 1891GEBURTSORT JenaSTERBEDATUM 19 Mai 1978STERBEORT Bad Godesberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hellmuth Loening amp oldid 236523405