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Jakob Bernhard Richard Loening eigentlich Jakob Bernhard Richard Lowenthal 17 August 1848 in Frankfurt am Main 18 September 1913 in Jena 1 2 Anm 1 war ein deutscher Rechtswissenschaftler Richard LoeningGrabstatte der Familie Loening auf dem Johannisfriedhof in Jena Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise 6 AnmerkungenLeben BearbeitenRichard stammte aus einer ursprunglich judischen Familie Er wurde als drittes von funf Kindern des Verlagsbuchhandlers Karl Friedrich Loening und dessen am 4 Juli 1838 in Mainz geheirateten Frau Anna Louise Reinach 6 April 1812 6 Marz 1884 in Halle Saale geboren Da die Eltern zum evangelischen Glauben konvertierten wurde auch Richard als Mitglied der evangelischen Gemeinde auf den Namen Jakob Bernhard Richard Lowenthal getauft und als sich die Eltern 1857 den Nachnamen Loening zulegten erhielt er denselben Nach anfanglicher Vorbildung wurde Richard 1857 Schuler des stadtischen Gymnasiums seiner Geburtsstadt Als er seine Reifeprufung absolvierte hatte zog er an die Universitat Heidelberg wo er sich am 19 April 1866 der Burschenschaft Allemannia anschloss und sich am 28 April 1866 an der Hochschule immatrikulierte 3 Hier wurde er ein Schuler von Johann Caspar Bluntschli Seine Studien setzte er im Sommersemester 1868 an der Koniglichen Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin fort wo Loening am 4 Dezember 1869 mit der Abhandlung Quid statuendum sit de eo qui condemnatus in crimen reciderit 4 mit dem Pradikat magna cum laude zum Doktor der Rechte promovierte Im Anschluss nahm er eine Stelle im preussischen Staatsdienst auf und wirkte ab dem 25 Mai 1870 als Referendar in seiner Geburtsstadt Mit dem Ausbruch des Deutsch Franzosischen Krieges trat Loening am 31 Juli 1870 in den Militardienst ein und beteiligte sich an demselben in der Landwehr Als dieser beendet war schied er als Leutnant der Landwehr aus war mit der Kriegsgedenkmunze mit der Landwehrdienstauszeichnung 2 Klasse und spater der Zentenarmedaille dekoriert Am 1 August 1871 ubernahm er wieder seine Referendarstelle in Frankfurt am Main und wechselte am 1 Marz 1873 in gleicher Stellung nach Bonn Wahrend jener Zeit entschloss er sich sich einem akademischen Werdegang zu widmen So gab er seine Stellung am 1 Marz 1874 auf und bereitete sich daraufhin auf seine Habilitation an der Universitat Heidelberg vor Nachdem er das Thema Uber Ursprung und rechtliche Bedeutung der in den altdeutschen Urkunden enthaltenen Strafclauseln verteidigt hatte 5 wurde er am 31 Juli 1875 in Heidelberg an der juristischen Fakultat habilitiert und begann im Wintersemester 1875 76 seine Dozententatigkeit Diese verlief so erfolgreich dass man ihn am 1 Juli 1878 zum ausserordentlichen Professor der Rechte ernannte Als er am 1 April 1882 einen Ruf an die Universitat Jena erhielt folgte er diesem So wurde er im Sommersemester 1882 ordentlicher Professor fur Strafrecht Straf und Zivilprozess in Jena welche Aufgabe am 29 April des Jahres mit der Antrittsrede Uber geschichtliche und ungeschichtliche Behandlung des deutschen Strafrechts begann 6 Hier widmete er sich als Strafrechtler vor allem der Zurechnungslehre und legte grossen Wert auf eine rechtsgeschichtliche Hinterfragung der juristischen Quellen Zudem beteiligte sich Loening an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule So war er in verschiedenen Semestern Dekan der juristischen Fakultat und in den Sommersemestern 1889 1897 sowie im Jahr 1907 08 Rektor der Alma Mater Zu letzterem Zweck hatte er am 22 Juni 1889 die Antrittsrede Uber die Begrundung des Strafrechts am 19 Juni 1897 die Rede Uber altere Rechts und Kulturzustande an der Furstlich Sachsischen Gesamt Universitat zu Jena und am 15 Juni 1907 die Rede Uber Wurzel und Wesen des Rechts gehalten 7 1907 entwarf Loening das neue Universitatsstatut der Salana agierte als Finanzabgeordneter der Universitat und wurde nach dem Tod von August Thon Ordinarius der Juristenfakultat Aber nicht nur akademische Ehren hatte er erhalten sondern auch die Potentaten von Sachsen Weimar Eisenach schatzten seine Arbeit So wurde Loening 1898 zum geheimen Justizrat ernannt Kommandeur des sachsisch herzoglichen Ordens vom weissen Falken und Ritter erster Klasse des Sachsen Ernestineschen Hausordens Loening heiratete am 12 August 1877 in Mahlberg bei Freiburg im Breisgau Margarethe Hedwig Elisabeth Heinze 3 Marz 1858 in Dresden Juli 1928 in Jena Tochter des Heidelberger Rechtsprofessors Karl Friedrich Rudolf Heinze 10 April 1825 in Saalfeld 18 Mai 1896 in Heidelberg und seiner Ehefrau Elise Henriette von Zastrow 1834 1915 Aus dieser Verbindung stammen die Tochter Elisabeth Loening 21 Juli 1880 19 Januar 1940 und der Sohn Hans Loening 21 Juli 1882 in Jena 8 September 1915 der im Ersten Weltkrieg als kaiserlicher Kapitanleutnant bei Hornsriff fiel Ein weiterer Sohn war der Rechtswissenschaftler Hellmuth Loening 6 Juli 1891 in Jena 1978 in Bad Godesberg Im Nachruf fur Richard Loening heisst es Am 18 September 1913 starb in Jena Richard Loning im Alter von 65 Jahren er war einer der gediegensten Kenner und Bearbeiter der Geschichte des Strafrechtes als Dogmatiker hing er einer konservativen Richtung an Sein gross angelegtes Unternehmen einer Geschichte der strafrechtlichen Zurechnungslehre ist leider unvollendet geblieben Alexander Loffler Nachruf in der Osterreichischen Zeitschrift fur Strafrecht 1 Werke Auswahl BearbeitenQuid statuendum sit de eo qui condemnatus in crimen reciderit Inaugural Dissertation Berlin 1869 Uber Ursprung und rechtliche Bedeutung der in den altdeutschen Urkunden enthaltenen Strafclauseln Strassburg 1875 Der Vertragsbruch und seine Rechtsfolgen Band 1 Strassburg 1876 Neudruck Aalen 1982 Der Reinigungseid bei Ungerichtsklagen im deutschen Mittelalter Heidelberg 1880 Die Widerklage im Reichs Zivilprozess Berlin 1881 Uber geschichtliche und ungeschichtliche Behandlung des deutschen Strafrechts Berlin 1883 Grundriss zu Vorlesungen uber deutsches Strafrecht Frankfurt am Main 1885 Die strafrechtliche Haftung der verantwortlichen Redacteurs Jena 1889 In Festgabe fur Rudolf von Gneist Uber die Begrundung des Strafrechts Jena 1889 Die Hamlet Tragodie Shakespeares Stuttgart 1893 Uber altere Rechts und Kulturzustande an der Furstlich sachsischen Gesammt Universitat zu Jena Jena 1897 Arbeitsvertragsbruch Jena 1898 Die Zurechnungslehre des Aristoteles Jena 1903 Neudruck 1967 Goldbach 1995 Hildesheim 2013 auch unter dem Titel Geschichte der strafrechtlichen Zurechnungslehre Uber Wurzel und Wesen des Rechts Jena 1907 Die Verjahrung 66 72 RStrGB Berlin 1907 Aufsatz Literatur BearbeitenJ W Hedemann Richard Loening In Deutsche Juristen Zeitung Otto Liebmann Berlin 1913 Jg 18 S 1184 online Deutscher Ordens Almanach Berlin 1908 09 Sp 916 Digitalisat Hermann August Ludwig Degner Wer ist s Zeitgenossenlexikon 4 Auflage Degner Leipzig 1912 S 969 Richard Kukula Bibliographisches Jahrbuch der deutschen Hochschulen Wagner Innsbruck 1892 S 926 online Klaus Peter Schroeder Eine Universitat fur Juristen und von Juristen Die Heidelberger Juristische Fakultat im 19 und 20 Jahrhundert Mohr Siebeck Tubingen 2010 ISBN 978 3 16 150326 9 S 332 ff Elisabeth Schmuhl Richard Loening 1848 1913 Ein Strafrechtler der Historischen Schule Leben und Werk Richard Boorberg Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 415 04654 2 Onlineleseprobe Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Richard Loening Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Loning Richard In Gerhard Kobler Wer ist wer im deutschen Recht Loning Richard bei der Webseite Burschenschaft Allemannia HeidelbergEinzelnachweise Bearbeiten a b Richard Loning Osterreichische Zeitschrift fur Strafrecht Jahrgang 1913 S 258 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung ozs Geheimrat Dr Richard Loning In Wiener Zeitung 19 September 1913 S 18 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrz Gustav Toepke Paul Hintzelmann Die Matrikel der Universitat Heidelberg von 1846 bis 1870 Band 6 Carl Winter Heidelberg 1907 S 562 online Konigliche Universitatsbibliothek zu Berlin Verzeichnis der Berliner Universitatsschriften 1810 1885 W Werer Berlin 1899 S 45 online A Brinz J Pozl Kritische Vierteljahrsschrift fur Gesetzgebung und Rechtswissenschaft Band 19 Oldenbourg Munchen 1877 S 39 Zeitschrift fur die gesamte Staatsrechtswissenschaft Band 3 S 219 ff vgl Rektoratsreden der historischen Kommission Munchen online Anmerkungen Bearbeiten Haufig wird als Todestag der 19 September angefuhrt manchmal aufgrund eines Ubertragungsfehlers auch der 13 September Das falsche Datum durfte wahrscheinlich auf die Todesmeldung in der Jenaischen Zeitung vom 20 September 1913 zuruckgehen wo es heisst Am gestrigen Nachmittag ist eines der bekanntesten Mitglieder unserer Universitat der Geheime Rat Professor Dr Richard Loening durch den Tod abberufen worden Vgl den Nachruf in Jenaische Zeitung vom 20 September 1913 online Dies lasst sich dadurch erklaren dass der Autor seinen Artikel fur die Jenaische Zeitung am 19 September geschrieben hatte dieser jedoch erst am Folgetag publiziert wurde Auf seinem Grabstein ist korrekt als Todestag der 18 September angefuhrt vgl obiges Bild der Grabstatte Inschrift auf dem rechten Stein Normdaten Person GND 117154466 lobid OGND AKS LCCN n84068194 VIAF 2560624 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Loening RichardALTERNATIVNAMEN Loening Jakob Bernhard Richard vollstandiger Name Lowenthal Jakob Bernhard Richard wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher RechtswissenschaftlerGEBURTSDATUM 17 August 1848GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 18 September 1913STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard Loening amp oldid 236499622