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Hellmuth Max Johann Gommlich 11 Juli 1891 in Plauen bei Dresden 3 April 1945 in Meiningen war ein deutscher SS Sturmbannfuhrer Polizeirat von Zella Mehlis Oberregierungsrat im Innenministerium in Thuringen sowie Landrat in Meiningen Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Zeit des Nationalsozialismus 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenGommlich Sohn eines Bankbeamten besuchte das Annenrealgymnasium in Dresden Noch vor dem Abitur brach er seine Schullaufbahn ab und begann 1908 auf einem Segelschulschiff des Norddeutschen Lloyd eine Ausbildung zum Seemann An der Seefahrtsschule in Bremen schloss er nach einjahriger Ausbildung im Februar 1913 die Ausbildung zum Steuermann auf grosser Fahrt ab Anschliessend wurde er Freiwilliger bei der Kaiserlichen Marine und nahm als Marinesoldat auf Torpedobooten an mehreren Kriegseinsatzen wahrend des Ersten Weltkrieges teil Als Marineoffizier erreichte er den Rang eines Oberleutnants zur See Nach Kriegsende wurde er Ende 1919 als Offizier der Reserve aus der Marine entlassen Gommlich seit 1917 verheiratet wurde Vater dreier Kinder 1 Ab Anfang 1920 begann er bei der Bremer Staatspolizei eine Ausbildung zum Polizisten Gommlich wurde aufgrund seiner guten Leistungen bereits 1921 jungster Polizeikommissar in Bremerhaven 1 Am 1 Mai 1924 wechselte Gommlich zu seinem alten Arbeitgeber der Norddeutschen Lloyd und wurde dort Leiter der Wachabteilung die auf den firmeneigenen Schiffen den Alkohol und Drogenschmuggel eindammen und Blinde Passagiere aufspuren sollte Durch wirtschaftlichen Misserfolg musste der Norddeutsche Lloyd die Wachabteilung aufgeben Gommlich trat daraufhin am 1 September 1926 in den thuringischen Polizeidienst ein Bereits im Dezember 1926 war er als Kriminalobersekretar tatig und wurde 1930 Polizeirat in Zella Mehlis 2 Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenBereits zum 1 Dezember 1931 trat Gommlich der NSDAP bei Mitgliedsnummer 861 768 3 4 und wurde in diesem Zeitraum auch Mitglied der SA 2 Von dort wechselte er im April 1934 in die SS Mitgliedsnr 107 054 4 wo er bis 1940 zum SS Sturmbannfuhrer aufstieg 5 Gommlich wurde auch Angehoriger des SD 6 Durch den thuringischen Innenminister Fritz Wachtler wurde Gommlich Mitte Mai 1935 zum Leiter der Polizeiabteilung im Innenministerium berufen nachdem er dort zuvor bereits ab 1934 als kommissarischer Referent tatig war Als ranghochster Polizeibeamter war er als Oberregierungsrat fur die kommunalen Polizeidienststellen in Thuringen zustandig und fuhrte die Dienstaufsicht uber die Gestapo in Weimar und die ihr angegliederten Aussenstellen Zudem war er massgeblich an der von Fritz Sauckel forcierten Arisierung des Fahrzeug und Waffenunternehmens Simson beteiligt 2 Auf Empfehlung des seit Anfang Februar 1936 amtierenden thuringischen Innenminister Walter Ortlepp wurde Gommlich zum SS Untersturmfuhrer befordert Als Sonderbeauftragter des Reichsfuhrers SS Heinrich Himmler war er auf Befehl von Sauckel fur die Errichtung des KZ Buchenwald verantwortlich und fuhrte die entsprechen Verhandlungen mit Theodor Eicke und Oswald Pohl direkt 7 Anfang Juli 1938 wurde er zunachst kommissarisch und ab 1 April 1939 offiziell Landrat in Meiningen und verblieb in dieser Funktion bis Anfang April 1945 2 Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges versuchte er mehrmals vergeblich um Verwendung bei der Kriegsmarine der Wehrmacht wurde aber aufgrund seiner Unabkommlichkeitsstellung nicht eingezogen Gommlich war zudem Kurdirektor der Staatsbad AG Thuringen 5 und DRK Kreisfuhrer Im Sommer 1942 entging Gommlich auf Fursprache Sauckels einem Strafverfahren wegen Verstossen gegen die Kriegswirtschaftsordnung obwohl er mehrmals in seiner Funktion als Kurdirektor ohne Essensmarken in Bad Salzungen zu Tisch war 1 Kurz vor dem Einmarsch der US Army nahm sich Gommlich gemeinsam mit seiner Frau Tochter und Mutter durch Gift das Leben 8 Mit akuten Vergiftungserscheinungen wurde die Familie im komatosen Zustand ins Landeskrankenhaus eingeliefert wo alle vier Familienmitglieder schliesslich den Folgen ihrer Vergiftung in den fruhen Morgenstunden des 3 April 1945 erlagen Die Leichen der Verstorbenen wurden am 13 April 1945 in einem Massengrab auf dem Parkfriedhof Meiningen beigesetzt 1 Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Marlis Grafe Bernhard Post und Andreas Schneider Die Geheime Staatspolizei im NS Gau Thuringen 1933 1945 Quellen zur Geschichte Thuringens II Halbband herausgegeben von Landeszentrale fur politische Bildung Thuringen unveranderte Neuauflage 2005 ISBN 3 931426 83 1 PDF Norbert Moczarski Hellmuth Gommlich Aufstieg und Fall des letzten NS Landrates von Meiningen In Jahrbuch 2005 des Hennebergisch Frankischen Geschichtsvereins S 251 276 Kloster Vessra Meiningen Munnerstadt 2005 Harry Stein Gedenkstatte Buchenwald Hrsg Konzentrationslager Buchenwald 1937 1945 Begleitband zur standigen historischen Ausstellung Wallstein Verlag Gottingen 1999 ISBN 978 3 89244 222 6 Weblinks BearbeitenNorbert Moczarski Landrat Hellmuth Gommlich nationalsozialistische Karriere PDF 338 kB Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Norbert Moczarski Landrat Hellmuth Gommlich nationalsozialistische Karriere pdf 338 kB Memento vom 9 Oktober 2014 im Internet Archive a b c d Marlis Grafe Bernhard Post und Andreas Schneider Die Geheime Staatspolizei im NS Gau Thuringen 1933 1945 Quellen zur Geschichte Thuringens S 546 f Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 11481687 a b Gommlich Mitgliedsnummern der NSDAP und SS auf www dws xip pl a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 192 Harry Stein Gedenkstatte Buchenwald Hrsg Konzentrationslager Buchenwald 1937 1945 Begleitband zur standigen historischen Ausstellung Gottingen 1999 S 307 Harry Stein Gedenkstatte Buchenwald Hrsg Konzentrationslager Buchenwald 1937 1945 Begleitband zur standigen historischen Ausstellung Gottingen 1998 S 26f Wilhelm Pocher Weisse Fahnen uber Meiningen Stadtarchiv Meiningen 2000 S 18 Normdaten Person GND 136846491 lobid OGND AKS VIAF 81124173 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gommlich HellmuthALTERNATIVNAMEN Gommlich Hellmuth Max Johann vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS Sturmbannfuhrer und Landrat in MeiningenGEBURTSDATUM 11 Juli 1891GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 3 April 1945STERBEORT Meiningen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hellmuth Gommlich amp oldid 233313483