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Der Heller Altar war ein von Albrecht Durer und Matthias Grunewald gemaltes Triptychon Der Altar entstand zwischen 1507 und 1511 im Auftrag des Patriziers Jakob Heller fur die Dominikanerkirche in Frankfurt am Main Der Hauptteil ist nur als Kopie des 17 Jahrhunderts von Jobst Harrich erhalten Die Altartafeln verteilen sich heute auf mehrere Museen in Frankfurt und Karlsruhe Heller Altar Rekonstruktion Albrecht Durer Matthias Grunewald Jobst Harrich 1507 11 Durer und Grunewald etwa 1614 17 Harrich Tempera auf Tannenholz Durer und Grunewald Tempera auf Lindenholz Harrich 190 260 cmHistorisches Museum FrankfurtStadelStaatliche Kunsthalle KarlsruheVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Objektgeschichte 2 Bildmotiv 2 1 Innenseite Feiertagsseite von Durer 2 2 Aussenseite Werktagsseite von Grunewald und Durer 2 2 1 Bilder von Grunewald 2 2 2 Bilder von Durer 3 Literatur 4 WeblinksEntstehung und Objektgeschichte Bearbeiten nbsp Der Stifter des Heller Altars Jakob Heller auf dem unteren linken InnenflugelSeit Ende des 15 und im ersten Viertel des 16 Jahrhunderts erhielt das Dominikanerkloster in Frankfurt am Main eine umfangreiche zeitgenossische Neuausstattung von den besten Kunstlern dieser Zeit darunter Hans Holbein d A dem Meister von Frankfurt und Hans Baldung Grien Fur das sudliche Langhaus der Kirche gab der Frankfurter Ratsherr und Kaufmann Jakob Heller fur sich und seine Frau Katharina 1507 ein Triptychon in Auftrag Mit der Mitteltafel den Innenflugeln sowie dem linken und rechten ersten Aussenflugel betraute er den in Nurnberg arbeitenden Albrecht Durer Einzig vier Tafeln fur den linken und rechten zweiten Aussenflugel uberliess Heller obwohl diese ebenso wie die ersteren in der besonders schwierigen Grisaille Technik ausgefuhrt werden sollten dem damals vermutlich in Aschaffenburg ansassigen Matthias Grunewald nbsp Selbstportrat Durers mit dem Datum der Ablieferung auf Jobst Harrichs Kopie des MittelbildesIhren Anteil an der Arbeit sandte Durers Werkstatt im August 1509 nach Frankfurt wie ein als Staffagefigur platziertes Selbstbildnis des Meisters mit Inschrifttafel uberliefert Die Arbeiten Matthias Grunewalds lassen sich dagegen nur ungefahr auf den Zeitraum 1509 11 eingrenzen so dass der Altar spatestens 1511 an seinem Bestimmungsort zusammengesetzt werden konnte Als 1614 Herzog Maximilian von Bayern die Mitteltafel Durers fur seine Kunstsammlung erwarb wurde bis spatestens 1617 von dem Nurnberger Maler Jobst Harrich eine Kopie fur den in Frankfurt verbleibenden Altar gefertigt Dies stellte sich im Nachhinein als ausserordentlicher Glucksfall heraus da das Original etwa ein Jahrhundert spater beim Brand der Munchner Residenz 1724 verloren ging Im Zuge der Sakularisation wurden die Kunstschatze des Dominikanerklosters in alle Welt verstreut darunter auch der Heller Altar Mittlerweile befindet sich das spatmittelalterliche Gemeinschaftswerk jedoch wieder zum grossten Teil in Frankfurt Das Historische Museum zeigt eine Rekonstruktion der Innenseite mit der Kopie Jobst Harrichs im Zentrum und den noch aus Durers Hand respektive Werkstatt stammenden Flugelinnenseiten Drei von vier Tafeln der Aussenflugel befinden sich ebenso hier wenn auch nicht in der gegenwartigen Dauerausstellung Eine vierte Tafel der obere Teil des linken ersten Aussenflugels mit einer Anbetung der Konige gilt als verschollen Der gemeinhin als weit qualitatvoller betrachtete Anteil Grunewalds am Altar vier Heilige ist dagegen zur Halfte als Dauerleihgabe des Historischen Museums im Stadel namlich die mannlichen Heiligen die andere Halfte mit den weiblichen Heiligen in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe Bildmotiv BearbeitenInnenseite Feiertagsseite von Durer Bearbeiten Auf der Mitteltafel ist die Himmelfahrt und Kronung Mariens zu sehen Die Kronung wird von Jesus und Gott vorgenommen Uber der Krone von Maria ist eine Taube zu sehen die den Heiligen Geist symbolisiert Umringt wird der Kronungsakt von zahlreichen musizierenden Putten Die Szene wird von den Aposteln beobachtet Fast im Zentrum des Bildes aber im Hintergrund steht der Maler Albrecht Durer leicht angelehnt an eine Tafel auf der sich seine Signatur und das Fertigstellungsjahr befindet Auf der linken Seite ist im oberen Teil das Martyrium des Jakobus zu sehen Im unteren Teil sieht man den Stifter Jakob Heller mit seinem Wappen Auf dem rechten Flugel ist das Martyrium der Katharina von Alexandrien zu sehen Auf dem unteren Teil sieht man die Frau des Stifters Katharina von Melem mit ihrem Wappen Die Namen der Heiligen und die des Stifterehepaars beziehen sich aufeinander Die als Zeichnung bekannten Betenden Hande finden sich bei dem sich am rechten Rand der Mitteltafel befindenden Apostel im roten Mantel wieder Auch fur andere Apostel und Korperteile z B die Fusssohlen des vorderen rechten Apostels sind Vorzeichnungen bekannt Jakob Heller errichtete 1519 ein umfangreiches Testament das wesentliche Erkenntnisse uber seine Motive fur die Stiftung ermoglicht Daruber hinaus ist seine Korrespondenz mit Albrecht Durer erhalten so dass sich die Entstehung des Retabels detailliert erschliessen lasst nbsp Linker Flugel oben Martyrium des Hl Jakobus nbsp Linker Flugel unten der Stifter Jakob Heller mit Wappen nbsp Rechter Flugel oben Martyrium der Hl Katharina nbsp Rechter Flugel unten die Stifterin Katharina Heller geb von Melem mit WappenAussenseite Werktagsseite von Grunewald und Durer Bearbeiten Auf der Aussenseite von Grunewald und Durer die aus insgesamt acht Tafeln besteht sind in Grisaille weitere Heiligenszenen dargestellt Von Grunewald stammen dabei vier Bilder von denen sich zwei die Cyriacus und Laurentius im Stadel und zwei die Elisabeth von Thuringen und eine Martyrerin moglicherweise Lucia in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe befinden Bilder von Grunewald Bearbeiten nbsp Hl Cyriacus heilt die Tochter des Diokletian von der Besessenheit Mathias Grunewald nbsp Hl Elisabeth von Thuringen Mathias Grunewald nbsp Hl Laurentius Mathias Grunewald nbsp Hl Lucia Mathias GrunewaldBilder von Durer Bearbeiten Auf den Bildern von Durer sind jeweils zwei Heilige abgebildet Petrus und Paulus Christophorus mit Thomas von Aquin und zwei Heilige Konige Literatur BearbeitenChristian Altgraf zu Salm Grunewalds Flugel zum Helleraltar In Munchner Jahrbuch der bildenden Kunst 2 1951 S 118 123 Annette Pfaff Studien zu Albrecht Durers Heller Altar Nurnberger Werkstucke zur Stadt und Landesgeschichte Bd 7 Korn u Berg Nurnberg 1971 Dissertation der Universitat Wurzburg 1971 Bernhard Decker Durer und Grunewald Der Frankfurter Heller Altar Rahmenbedingungen der Altarmalerei Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 596 11580 9 Rainhard Riepertinger Hrsg Das Ratsel Grunewald Katalog zur Bayerischen Landesausstellung 2002 03 Schloss Johannisburg Aschaffenburg 30 November 2002 bis 28 Februar 2003 Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1715 7 S Jochen Sander Johann Schulz Wil ich noch etwass machen das nit viel leut khonnen machen Durer und der Heller Altar in Jochen Sander Hrsg Durer Kunst Kunstler Kontext Ausstellungskatalog Stadel Museum 2013 2014 Prestel Munchen London New York 2013 ISBN 978 3 7913 5318 0 S 219 233 Johann Schulz Albrecht Durer und der Heller Altar Ein Retabel und seine uberregionalen Beziehungen zwischen Nurnberg und Koln Mittelalterliche Retabel in Hessen 1 Heidelberg 2013 Digitalisat Franziska Siedler Nicht von einer Hand Fallbeispiele der kunstlerischen Zusammenarbeit in der Gemaldeproduktion vom 17 bis 19 Jahrhundert Zum Heller Altar Durer und Grunewald s S 40 49 Dissertation der Universitat Trier 2013 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heller Altar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Werk GND 4409624 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heller Altar amp oldid 232576017