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Dieser Artikel handelt vom Komponisten und siebenten Paragiatsherrn von Reuss Kostritz Zum namensgleichen ersten Paragiatsherrn 1681 1748 siehe Heinrich XXIV Reuss Kostritz Prinz ab 1894 Furst Heinrich XXIV Reuss zu Kostritz auch Heinrich XXIV Prinz Reuss jungere Linie 8 Dezember 1855 in Trebschen 2 Oktober 1910 in Ernstbrunn Niederosterreich war ein deutscher Komponist und wurde 1894 der siebente Paragiatsherr von Reuss Kostritz Heinrich XXIV Prinz Reuss zu Kostritz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 2 Stil 3 Werke Auswahl 3 1 Kammermusik 3 2 Orchesterwerke 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer in Trebschen in der Provinz Brandenburg geborene Heinrich XXIV entstammte der nichtregierenden Nebenlinie Reuss Kostritz aus der jungeren Linie der alten weitverzweigten deutschen Hochadelsfamilie der Reuss Seine Jugend verbrachte er in Wien wo er entscheidend durch die kunstlerische Atmosphare seines Elternhauses gepragt wurde Den ersten Musikunterricht Klavier Orgel Generalbass erhielt er von seinem Vater Furst Heinrich IV 1821 1894 der selbst komponierender Dilettant und Schuler Carl Gottlieb Reissigers gewesen war In Dresden erteilte man Heinrich XXIV schliesslich als Gymnasiasten einen geregelten Musikunterricht den er spater in Leipzig und Bonn fortsetzte Trotz seiner ersichtlichen musikalischen Begabung entschloss sich Heinrich XXIV zuerst ein juristisches Studium aufzunehmen Nachdem er 1883 zum Dr jur promoviert worden war widmete er sich allerdings von diesem Zeitpunkt an fast nur noch seinen musikalischen Interessen In dem Komponisten Heinrich von Herzogenberg der in Kontakt mit Johannes Brahms stand fand Heinrich XXIV einen fahigen Lehrmeister wenngleich er einmal uber seine Treffen mit Brahms personlich sagte dass dieser ihm oft in zehn Minuten mehr beibrachte als es Herzogenberg in Monaten gelungen war 1 2 Familie Bearbeiten Heinrich XXIV war der Sohn von Furst Heinrich IV Reuss zu Kostritz 1821 1894 dem Inhaber des Paragiums Reuss Kostritz und dessen Ehefrau Louise Karoline Prinzessin Reuss a L Am 27 Mai 1884 heiratete Heinrich XXIV seine Cousine Elisabeth Prinzessin Reuss zu Kostritz 1860 1931 Der Ehe entstammten funf Kinder die Tochter Regina Sibylle und Viola 3 der Sohn Heinrich XLI sowie der Erbe des Paragium Heinrich XXXIX Reuss zu Kostritz 1891 1946 Am 25 Juli 1894 ubernahm Heinrich XXIV das Paragium von seinem Vater und somit zugleich den Furstentitel Damit verbunden war eine Virilstimme im Landtag Reuss jungerer Linie Entsprechend war er vom 8 Marz 1897 bis zum 2 Oktober 1910 Mitglied des Landtags Daneben war er Besitzer der Familienfideikommisse Ernstbrunn und Hagenberg in Nieder Osterreich Heinrich XXIV Furst Reuss Kostritz starb zwei Monate vor seinem 55 Geburtstag im Oktober 1910 auf Schloss Ernstbrunn wo sich seit 1828 der Stammsitz seiner Familie befand Stil BearbeitenHeinrich XXIV Prinz Furst Reuss Kostritz sah sich als Komponist besonders von Johannes Brahms beeinflusst den er sehr verehrte Seine Musik ist dementsprechend stark von Brahms Stil gepragt unterscheidet sich allerdings von diesem durch einen im Grossen und Ganzen leichteren Tonfall und ahnelt somit mehr derjenigen seines Lehrers Heinrich von Herzogenberg Auch eine stilistische Nahe zu den Werken Antonin Dvoraks ist auszumachen An den Kompositionen Heinrichs XXIV fallen besonders eine meisterliche Beherrschung der Form und der Satztechniken vor allem bei kontrapunktischer Stimmfuhrung auf Sein Hauptschaffensgebiet war wie bei Brahms Dvorak und Herzogenberg die Kammermusik die er um zahlreiche Werke der verschiedensten Gattungen bereicherte Aus seinem ubrigen Schaffen ragen seine sechs Symphonien heraus Zu Lebzeiten erfreuten sich die Werke des komponierenden Fursten nicht nur in Fachkreisen einer hohen Wertschatzung Auch Max Reger gehorte zu ihren Bewunderern Noch Jahre nach Heinrichs Tod wurden seine Kompositionen in diversen Konzertfuhrern warmstens empfohlen So ausserte sich z B der Musikwissenschaftler Wilhelm Altmann im 1929 erschienenen dritten Band seines Handbuchs fur Streichquartettspieler uber das Streichsextett Nr 2 h Moll Es ist ein Werk das an kunstlerischem Wert den beiden Brahmsschen Sextetten nahekommt Jeder Kammermusikfreund sollte es kennen Ab etwa 1930 wurde es zunehmend stiller um den Komponisten dessen Werk eine Wiederentdeckung durchaus lohnen wurde Werke Auswahl BearbeitenKammermusik Bearbeiten Violasonate G Dur op 22 1904 Cellosonate C Dur op 7 1895 Trio fur Violine Viola und Klavier op 25 Streichquartett Nr 1 F Dur op 11 Streichquartett Nr 2 g moll op 23 1 1904 Streichquartett Nr 3 Es Dur op 23 2 1904 Streichquintett F Dur op 4 1887 Streichquintett A Dur 2 Celli verschollen 4 Streichsextett Nr 1 d Moll op 12 1899 Streichsextett Nr 2 h Moll op 17 1902 Orchesterwerke Bearbeiten Symphonie Nr 1 c Moll op 10 1888 Symphonie Nr 2 A Dur o op Symphonie Nr 3 e Moll op 28 1907 Symphonie Nr 4 a Moll op 30 1907 Symphonie Nr 5 f Moll op 34 1907 Symphonie Nr 6 e Moll op 36 1909 Auszeichnungen BearbeitenKoniglich Preussischer Major a la suite Husaren Regiment Konig Wilhelm I 1 Rheinisches Nr 7 Grosskreuz des Herzoglich Sachsisch Ernestinischen Hausordens 1883 Furstliches Ehrenkreuz mit der Krone 1893 Ehrenritter 1884 und seit 1896 Rechtsritter 5 des Johanniterordens Grosskreuz des Grossherzoglich Mecklenburgischen Hausordens der Wendischen Krone mit der Krone in Erz 1898 Inhaber der Gedenkmunze Grossherzogs Friedrich Franz III von Mecklenburg Inhaber der Kaiser Wilhelm I GedenkmunzeLiteratur BearbeitenGothaischer Genealogischer Hofkalender nebst diplomatisch statistischem Jahrbuch 1896 I Abt Justus Perthes Gotha 1895 S 77 Heinrich XXIV j L Furst Reuss Kostritz Durchl 8 Dez 1855 Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St Johannis vom Spital zu Jerusalem 1905 Julius Sittenfeld Berlin 1905 S 34 ff Reyk Seela Landtage und Gebietsvertretungen in den reussischen Staaten 1848 67 1923 Biographisches Handbuch Parlamente in Thuringen 1809 1952 Tl 2 G Fischer Jena u a 1996 S 246 ISBN 3 437 35046 3 Michael Stolle Der Komponist Heinrich XXIV Reuss Kostritz Ein Meister strenger Schonheit Georg Olms Verlag Hildesheim Zurich New York 2016 ISBN 978 3 487 08577 7 Weblinks BearbeitenHeinrich XXIV bei Klassika Seite uber Heinrich von Herzogenberg Mentor von Heinrich XXIV Elisabeth Prinzessin Reuss zu Kostritz auf thepeerage com abgerufen am 11 September 2016 Noten und Audiodateien von Heinrich XXIV Reuss zu Kostritz im International Music Score Library ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Michael Stolle Der Komponist Heinrich XXIV Reuss Kostritz ein Meister strenger Schonheit Hildesheim Zurich New York Georg Olms Verlag 2016 ISBN 978 3 487 08577 7 S 72 und S 215 Wilhelm Altmann Heinrich von Herzogenberg Sein Leben und Schaffen In Die Musik 2 1903 Heft 19 S 28 47 Gothaischer Genealogischer Hofkalender nebst diplomatisch statistischem Jahrbuche 1902 In Hofkalender 139 Auflage I Abt Reuss Kostritz Justus Perthes Gotha 1901 S 69 f google de abgerufen am 24 Mai 2023 Alfred Einstein Hugo Riemanns Musik Lexikon 1919 Jubilaums Ausgabe 9 Auflage Hesse Verlag Berlin 1919 S 971 972 C Herrlich Wochenblatt der Johanniter Ordens Balley Brandenburg Hrsg Johanniterorden Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St Johannis vom Spital zu Jerusalem 37 Auflage Nr 27 Carl Heymanns Verlag Druck Julius Sittenfeld Berlin 1 Juli 1896 S 157 google de abgerufen am 24 Mai 2023 VorgangerAmtNachfolgerHeinrich IV Paragiatsherr von Reuss Kostritz 1894 1910Heinrich XXXIX Normdaten Person GND 117530832 lobid OGND AKS LCCN n86099976 VIAF 50005461 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reuss zu Kostritz Heinrich XXIV ALTERNATIVNAMEN Reuss zu Kostritz Heinrich XXIV PrinzKURZBESCHREIBUNG deutscher KomponistGEBURTSDATUM 8 Dezember 1855GEBURTSORT TrebschenSTERBEDATUM 2 Oktober 1910STERBEORT Ernstbrunn Osterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich XXIV Reuss zu Kostritz amp oldid 237520071