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Heinrich Schwarz 19 Dezember 1903 in Berlin 9 November 1977 in Steinkimmen war ein deutscher Jurist Maler und Bildhauer 1 Seine Werke werden dem Expressiven Realismus zugewiesen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jahre bis 1945 1 2 Nachkriegszeit 2 Werk 3 Mitgliedschaften 4 Ausstellungen Auswahl 5 Werksgalerie Auswahl 6 Ehrungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJahre bis 1945 Bearbeiten Heinrich Schwarz war eines von funf Kindern des gleichnamigen Architekten Heinrich Schwarz und dessen Ehefrau Ottilie geborene Markmann Schwarz wuchs am Kurfurstendamm in Berlin und in Pritzerbe bei Brandenburg an der Havel auf Im Alter von 16 Jahren begann Schwarz sich intensiv mit Malerei zu beschaftigen und schuf erste Gemalde Im Jahr 1920 hatte Heinrich Schwarz Gelegenheit sieben Gemalde auf der Juryfreien Kunstausstellung in Berlin auszustellen fur die jeder Einwohner die Berechtigung hatte Arbeiten einzureichen Nachdem Schwarz am 20 September 1922 die stadtische Leibniz Oberrealschule in Charlottenburg mit dem Abitur verlassen hatte begann er zunachst ein Kunststudium an der Staatlichen Kunstschule Berlin unter dem Expressionisten Georg Tappert Er beendete das Kunststudium jedoch nach knapp einem Jahr Dem Wunsch seines Vaters entsprechend begann er am 26 April 1923 in Jena ein Jurastudium Wahrend des Studiums nahm er Kontakt zu dem Kunstler Charles Crodel auf durch den er kunstlerische Anregungen erhielt Ausserdem nahm er Unterricht bei einem Stubenmaler in Lichtenhain in der Nahe von Jena Dieser machte ihn mit dem Umgang von Leim und Kalkfarben vertraut Dieses Wissen benotigte er um Wande fur ihre Bemalung vorzubereiten Schwarz interessierte sich fur diese Technik weil in ihm die Idee gereift war einmal monumentale Wandgestaltungen zu kreieren um dadurch eigene Kunst in die Offentlichkeit transportieren zu konnen und vor allem haltbar zu machen Zwei Jahre verbrachte er als Student in Jena Er setzte es in Gottingen fort Wahrend der Studienzeit blieb Schwarz seiner Heimatstadt in kunstlerischer Hinsicht eng verbunden 1924 wurde er im Alter von 21 Jahren in Berlin in den Vorstand der Juryfreien gewahlt und arbeitete dort mit den Malern Otto Dix Wassily Kandinsky Georg Kolbe Oskar Schlemmer Gerhard Marcks und Karl Schmidt Rottluff zusammen Aber auch Lovis Corinth und Max Liebermann stellten mit ihm ihre Bilder aus Ab dem 5 August 1926 war er in Berlin Spandau im Rahmen seines Studiums als Referendar beim dortigen Amtsgericht tatig In dieser Zeit hatte er Gelegenheit seine Arbeiten in Berlin in den Galerien Nierendorf und Wilczek auszustellen Diese Ausstellungstatigkeit erstreckte sich auf die Jahre 1926 bis 1930 1927 begann er mit seiner Doktorarbeit und trat im selben Jahr in den Deutschen Kunstlerbund ein 1930 wurde er zum Gerichtsassessor ernannt und legte die Grosse Staatsprufung ab Es folgte die Bestellung zum Hilfsrichter beim Amtsgericht in Wittenberge die er bis zum 31 Dezember 1930 ausubte Am 2 Februar 1931 heiratete Heinrich Schwarz seine erste Frau Otti Markmann Einen Monat nach der Heirat erhielt er das Doktor Diplom Ab dem 15 Juni 1931 war Schwarz beruflich als Hilfsrichter beim Landgericht III in Berlin eingesetzt In den Jahren 1932 1934 und 1938 kamen drei Kinder zur Welt Nachkriegszeit Bearbeiten Wahrend des 2 Weltkriegs war Schwarz Obersturmfuhrer der Waffen SS Nach der Zeit des Nationalsozialismus wurde Schwarz am 21 Oktober 1948 nach Prufung der Entnazifizierungs Hauptbeschluss des Landkreises Oldenburg mit dem Ergebnis rechtskraftig dass Heinrich Schwarz der Kategorie 5 zuzuordnen und damit entlastet ist Heinrich Schwarz konnte wegen gesundheitlicher Folgen einer Tuberkulose keinen Beruf mehr ausuben Er wurde deswegen 1948 in den Ruhestand versetzt Seine einstimmige Wahl zum Professor an der Berliner Kunsthochschule konnte er wegen dieser Erkrankung nicht annehmen Heinrich Schwarz hatte neben dem Tod seiner ersten Frau Otti auch den Verlust vieler seiner vor und wahrend des Krieges entstandenen Werke zu beklagen Obwohl er sich immer wieder mit den Folgen der Lungenerkrankung auseinandersetzen musste widmete er sich wieder ausschliesslich der Kunst In ersten Ausstellungen nach dem Kriege in den Jahren 1948 und 1949 zeigte er unter anderem in Wilhelmshaven und Todtmoos Aquarelle Olgemalde und Kleinplastiken In jenem Jahr wurde er Vorstandsmitglied des BBK Nordwestdeutschlands und des BBK Oldenburg 1950 dem Jahr der Heirat mit Annemarie Bunger stellte er etwa 100 Bilder Zeichnungen und Entwurfe fur Wandbilder in der Kunsthalle Bremen aus Dabei war auch der Entwurf fur ein Wandbild fur das Landeskrankenhaus Wehnen bei Oldenburg Die finanzielle Lage verbesserte sich im Verlaufe der Jahre insoweit dass Heinrich Schwarz in der Lage war ein kleines Hauschen mit Atelier in Wildeshausen in der Strasse Am Zuschlagsweg zu kaufen Am 15 September 1951 war er neben Adolf Niesmann Mitbegrunder der Junge Gruppe innerhalb des BBK Oldenburg und dem Neues Forum Bottcherstrasse Bremen In den 1950er Jahren gehorte er in Berlin ausserdem der Kunstlervereinigung Der Ring an und nahm als deren Mitglied an der Grossen Berliner Kunstausstellung 1955 und 1957 in den Ausstellungshallen am Funkturm teil Es folgte die Teilnahme an der Grossen Berliner Kunstausstellung 1959 Schon 1954 hatte er eine zweite grosse Einzelausstellung in der Bremer Kunsthalle In den folgenden Jahren bekam er mehrere Arbeitsauftrage unter anderem uber Wettbewerbserfolge fur Wandgestaltungen Er nahm auch immer wieder an Ausstellungen des BBK teil unter anderem vom 2 Oktober bis 30 Oktober 1955 des BBK Freie Gruppe sowie vom 6 Oktober bis 27 Oktober 1957 im Goslaer Museum mit dem Titel Oldenburger Kunstler 1958 zog Heinrich Schwarz mit seiner Frau von Wildeshausen in ein von ihm entworfenes Haus mit Atelier nach Steinkimmen bei Ganderkesee um sich in den speziell dafur hergerichteten Raumlichkeiten noch besser kunstlerisch entfalten zu konnen 1960 nahm er abermals an der Grossen Berliner Kunstausstellung teil Weitere Ausstellungsbeteiligungen innerhalb des BBK und dem Oldenburger Kunstverein folgten So war er 1964 im Oldenburger Kunstverein ebenso vertreten wie 1967 auf der 1 Herbstausstellung des BBK im Oldenburger Schloss Zudem hatte er Einzelausstellungen in der ganzen Republik mit Landschafts Tier und Menschenbildern Metallkompositionen bestehend aus geatztem Zink Kupfer Bronze Messing zum Teil collagenhaft zusammengeklebt und mit Klebstoff uberzogen lieferten die Werkstoffe die er in nuancenreiche Grau Schwarz und Rostgold Tone steigerte und ins Dekorative verfremdete Ebenso verschaffte er sich einen hohen Bekanntheitsgrad durch seine grossformatigen Beton und Glasmosaikarbeiten Im April des Jahres 1970 wurde auf dem neu gestalteten Pferdemarkt in Oldenburg eine von der Firma Hecker gestiftete und von Heinrich Schwarz entworfene 25 Tonnen schwere und 4 50 m hohe Betonpferdeplastik aufgestellt Im Mai 1973 kurz vor Vollendung seines 70sten Lebensjahres ehrte ihn das Oldenburger Stadtmuseum mit einer Einzelausstellung Bis zum Jahre 1977 nahm der Kunstler an einer Anzahl weiterer Ausstellungen teil darunter eine weitere Ausstellung im Oldenburger Stadtmuseum 1975 76 und 1976 eine Ausstellungsbeteiligung innerhalb des BBK Oldenburg und Ostfriesland im Hause Dahlmannstrasse 18 in Bonn in der Vertretung des Landes Niedersachsen im Bund Anlasslich seines 60sten Geburtstages erschien 1964 ein Buch mit dem Titel Heinrich Schwarz Arbeiten 1953 1964 ein weiteres Buch mit dem Titel Heinrich Schwarz folgte 1973 zu seinem 70sten Geburtstag Am 9 November 1977 starb Heinrich Schwarz in seinem Haus in Steinkimmen Er wurde auf dem Friedhof in Ganderkesee beigesetzt Werk BearbeitenHeinrich Schwarz schuf im Verlaufe seines Lebens als Kunstler unter anderem uber 3000 Kunstwerke die in einem Werkverzeichnis dokumentiert sind Er hat an einer Vielzahl bedeutender Ausstellungen teilgenommen und sich dadurch bundesweit bekannt gemacht Er ist in den bedeutenden Nachschlagewerken Dresslers Kunsthandbuch und Thieme Becker zu finden Seine Betonreliefs und Wandgemalde sind zu sehen in Brake Bookholzberg Bremen Bremerhaven Clausthal Zellerfeld Cloppenburg Delmenhorst Eschershausen Gottingen Grossenkneten Gross Ippener Hannover Hildesheim Jever Luneburg Mannheim Oldenburg Rodenkirchen Schillig Schwanewede Soltau Syke Uelzen Varel Vechta Verden Wildeshausen Wilhelmshaven Wittingen Zeven und Bad Zwischenahn Seine Arbeiten finden sich international in Valencia Lagos Lome Ankara und Addis Abeba Mehrere seiner Werke sind heute unter anderem im Besitz von Museen oder im offentlichen Besitz der Stadte Oldenburg Berlin Hamburg Bonn und Bremen bzw Schleswig Mitgliedschaften BearbeitenSeit 1924 war er Mitglied des Corps Saxonia Jena 2 Von 1965 bis 1969 war Heinrich Schwarz Vorsitzender des BBK in Nordwestdeutschland und nahm 1968 an der ersten Ausstellung des BBK in der Orangerie in den Herrenhauser Garten teil Heinrich Schwarz war Mitglied im Deutschen Kunstlerbund 3 Ausstellungen Auswahl BearbeitenJuryfreie Kunstausstellung Berlin 1920 1925 Ausstellung Berliner Secession Berlin 1924 Ausstellung der Preussischen Akademie der Kunste Berlin 1924 1929 Grosse Kunstausstellung Kunstverein Kassel Galerie Nierendorf Berlin 1927 1930 Ausstellungen im Oldenburger Kunstverein Oldenburg 1948 1976 Gemeinschaftsausstellung des Kunstvereins Hannover Blumen und Garten in der Malerei Hannover 1951 Dritte Deutsche Kunstausstellung Dresden mit dem Tafelbild Nachtliches Fenster 4 Grosse Berliner Kunstausstellung Berlin 1955 1960 Ausstellung der Freie Gruppe des BBK im Goslarer Museum unter dem Titel Oldenburger Kunstler im Goslaer Museum Goslar 1957 Ausstellung im Stadtmuseum Oldenburg Oldenburg 1975 Werksgalerie Auswahl Bearbeiten nbsp Pferde 1970 Beton Skulptur am Pferdemarkt in Oldenburg 5 nbsp Pferde Beton Skulptur beim alten Rathaus in Ganderkesee nbsp Bronze Skulptur vor dem alten Rathaus in Ganderkesee nbsp Bandigung der ElementePutz Skulptur Geschenk des Kunstlers an die Freiwillige Feuerwehr Bergedorf nbsp Ehrungen BearbeitenIn Steinkimmen wurde der Heinrich Schwarz Weg nach ihm benannt Literatur BearbeitenHeinrich Schwarz In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 4 Q U E A Seemann Leipzig 1958 S 238 Schwarz Heinrich Weblinks BearbeitenArtnet Kunstarchiv Heinrich Schwarz AuktionsergebnisseEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Derschewsky Biografien Oldenburger Kunstler Band 2 20 ausfuhrliche Lebenslaufe von Malerinnen und Malern aus Oldenburg und dem Oldenburger Land Isensee Verlag 2011 ISBN 3 89995 788 1 S 87 ff Hermann Kruse Kosener Corpslisten Gesamtverzeichnis 1919 1996 Bielefeld 1998 S 146 Nr 711 kuenstlerbund de Ordentliche Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes seit der Grundung 1903 Schwarz Heinrich Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kuenstlerbund de abgerufen am 11 Februar 2016 Katalog der Ausstellung S 24 Stadt Oldenburg i O Vier Pferde auf dem Pferdemarkt Abgerufen am 20 August 2020 Normdaten Person GND 118762923 lobid OGND AKS VIAF 96089646 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwarz HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Maler und BildhauerGEBURTSDATUM 19 Dezember 1903GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 9 November 1977STERBEORT Steinkimmen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Schwarz Kunstler amp oldid 234795705