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Heinrich Schade 15 Juli 1907 in Kiel 10 Dezember 1989 war ein deutscher Mediziner Rassenhygieniker Humangenetiker und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinrich Schade war der Sohn des Arztes und Physikochemikers Heinrich Karl Wilhelm Schade 1876 1935 1 Dieser wendete ab etwa 1905 bahnbrechend die physikalische Chemie auf Physiologie und Pathologie an 2 Nach dem Ende der Schullaufbahn absolvierte Heinrich Schade ein Medizinstudium an den Universitaten Ludwig Maximilians Universitat Munchen Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn und der Christian Albrechts Universitat zu Kiel 3 Er war seit 1928 Mitglied des Corps Franconia Munchen 4 In Kiel wurde Schade 1932 zum Dr med promoviert Anschliessend war er Medizinalassistent in Munchen und Konigsberg i Pr 3 Noch vor der Machtergreifung war er 1931 der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei NSDAP und der Sturmabteilung SA beigetreten Von der SA wechselte er spater zur Schutzstaffel in der er 1944 zum SS Sturmbannfuhrer aufstieg 5 Er absolvierte vom 1 November 1934 bis 1 Juli 1935 den ersten rassehygienischen Lehrgang am Kaiser Wilhelm Institut fur Anthropologie menschliche Erblehre und Eugenik KWI A 6 Danach war Schade bis 1939 Assistent Otmar von Verschuers und Oberarzt am Institut fur Erbbiologie und Rassenhygiene der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main In dieser Funktion trat Schade auch als Gutachter fur heimlich 7 durchgefuhrte Zwangssterilisierungen sogenannter Rheinlandbastarde auf Schade habilitierte sich 1939 mit einer Schrift uber die erbbiologische Erfassung der Bevolkerung der hessischen Schwalm und war anschliessend als Dozent fur Erbbiologie und Rassenhygiene an der Universitat Frankfurt M beschaftigt 5 Im Zweiten Weltkrieg wurde Schade zum Heer Wehrmacht eingezogen Im Dezember 1942 erhielt Schade eine Anstellung als Oberarzt unter von Verschuer am KWI A die er jedoch kriegsbedingt zunachst nicht antreten konnte Spatestens Anfang 1944 war er in Berlin stationiert und konnte sich daher am KWI A im Rahmen eines Forschungsauftrages mit Auswertungsarbeiten zu seinem Habilitationsthema beschaftigen 8 Zudem trat er als Gutachter fur das Reichssippenamt zuvor Reichsstelle fur Sippenforschung auf 5 9 Spater folgte jedoch wieder ein Fronteinsatz und Schade geriet bei Kriegsende in jugoslawische Kriegsgefangenschaft 8 Nach Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft war Schade ab 1950 freiberuflich fur die Erstellung von Vaterschaftsgutachten tatig zugelassen von der Deutschen Gesellschaft fur Anthropologie Ab 1952 war er als Lehrbeauftragter Diatendozent an der Universitat Munster bei von Verschuer dem Leiter des Instituts fur Humangenetik beschaftigt und wechselte 1954 als ausserplanmassiger Professor fur Humangenetik an die Westfalische Wilhelms Universitat Munster 1961 gehorte er dem Beratungsgremium der Zeitschrift Mankind Quarterly an 10 Von 1965 bis 1974 leitete er das Institut fur Humangenetik und Anthropologie an der Medizinischen Akademie Dusseldorf die ihn 1966 zum o Professor berufen wurde Schade war Autor zahlreicher Publikationen darunter das 1974 erschienene Werk Volkerflut und Volkerschwund Zudem gehorte er der Deutschen Akademie fur Bevolkerungswissenschaft an 5 In der Auseinandersetzung um die Umbenennung der Universitat Dusseldorf in Heinrich Heine Universitat Dusseldorf gehorte Schade zu den Gegnern der Umbenennung 11 Schade war im Juni 1981 Mitunterzeichner des Heidelberger Manifests 12 Literatur BearbeitenFrank Sparing Von der Rassenhygiene zur Humangenetik Heinrich Schade In Michael G Esch u a Hrsg Die Medizinische Akademie Dusseldorf im Nationalsozialismus Essen 1997 S 341 363 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Schade im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Kieler Gelehrtenverzeichnis Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 55 a b C Pross und G Aly Hrsg Der Wert des Menschen Medizin in Deutschland 1918 1945 Berlin 1989 Hentrich 261 293 ISBN 3 926175 62 1 S 198 Kosener Corpslisten 1996 38 993 a b c d Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 522 Hans Walter Schmuhl Grenzuberschreitungen Das Kaiser Wilhelm Institut fur Anthropologie menschliche Erblehre und Eugenik 1927 1945 Geschichte der Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Nationalsozialismus Bd 9 Wallstein Gottingen 2005 S 266f Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 267 a b Hans Walter Schmuhl Grenzuberschreitungen Das Kaiser Wilhelm Institut fur Anthropologie menschliche Erblehre und Eugenik 1927 1945 Geschichte der Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Nationalsozialismus Bd 9 Wallstein Gottingen 2005 S 364 Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 127 Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 267 und 278 Anm 72 Dietmar Goltschnigg Charlotte Grollegg Edler u Peter Revers Harry Heinrich Henri Heine Deutscher Jude Europaer Verlag Erich Schmidt Berlin 2008 ISBN 978 3 503 09840 8 S 403 Infoseite und Faksimile der ersten Fassung hrsg vom antifaschistischen pressearchiv und bildungszentrum e V Normdaten Person GND 189413255 lobid OGND AKS VIAF 167072399 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schade HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner Humangenetiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 15 Juli 1907GEBURTSORT KielSTERBEDATUM 10 Dezember 1989 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Schade amp oldid 238497851