www.wikidata.de-de.nina.az
Heinrich Karl Erben 19 Mai 1921 in Prag 15 Juli 1997 in Bonn war ein deutscher Palaontologe Durch seine Sachbucher zur Evolution und seine Erkenntnisse uber das Aussterben der Dinosaurier wurde er einem breiteren Publikum bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErben stammte aus einer deutschbohmischen Familie und hatte sich schon als Schuler fur die Versteinerungen seiner Heimat begeistert Seit 1945 studierte er in Berlin und Tubingen Geowissenschaften Biologie und Chemie 1949 promovierte er in Tubingen bei Otto Heinrich Schindewolf dem Altmeister der Palaontologie uber neue Faunen von herzynischem und thuringischem Typus im Unterharz Nach seiner Habilitation 1951 nahm er Lehrauftrage in Tubingen und Wurzburg wahr und war von 1953 bis 1956 Professor fur Stratigraphie in Mexiko Stadt wo er den XX Internationalen Geologen Kongress vorbereitete Von 1956 bis zu seiner Emeritierung 1986 war Erben Professor in Bonn Seit 1963 bekleidete er in Bonn den ersten nach dem Krieg in Deutschland neu eingerichteten Lehrstuhl fur Palaontologie und war dort zugleich Grunder und Direktor des neuerbauten Institutes fur Palaontologie 1973 74 war Erben Dekan der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultat der Universitat Bonn Ausserdem ubernahm er Funktionen in zahlreichen nationalen und internationalen Wissenschaftsgremien Der Deutschen UNESCO Kommission gehorte er als Mitglied und spater sogar als deren Prasident Juni 1986 bis Mai 1988 an 1 Forschungs und Vortragsreisen fuhrten Erben nach Nord und Sudamerika den vorderen Orient Russland Afghanistan Sudostasien und Japan Erben rief die Kooperation der Universitat Bonn mit der Universitat in Kabul ins Leben und grundete dort das Geologisch Palaontologische Institut das allerdings wahrend der Herrschaft der Taliban geschlossen wurde nbsp Das mit einem Ammoniten verzierte Grab von Heinrich Karl Erben auf dem Poppelsdorfer Friedhof in BonnErbens Lebensabend in Wachtberg Adendorf bei Bonn wurde durch eine schwere Augenkrankheit uberschattet die er sich im Ausland zugezogen hatte und die rasch zu seiner fast volligen Erblindung fuhrte Er konnte aber dank der Betreuung durch seine Ehefrau Dr Ursula Erben bis zuletzt am wissenschaftlichen Leben teilnehmen und noch wichtige Ergebnisse veroffentlichen Erben der ein begeisternder akademischer Lehrer war wurde unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse und 1973 mit der Aufnahme in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina geehrt 1990 wurde er Ehrenmitglied der Palaontologischen Gesellschaft Werk BearbeitenErbens Weg als Forscher verlief vom Besonderen zum Allgemeinen von der Analyse zur Synthese Anfangs befasste er sich mit den Trilobiten Ammoniten und Cephalopoden des Silurs und Devons So richtete er z B 1961 in Bonn die zweite internationale Arbeitstagung uber die Silur Devon Grenze aus Erben war es auch der in den 1960er Jahren als erster das Rasterelektronenmikroskop zur Klarung fossiler Ultrastrukturen verwendete Spater wandte er sich allgemeineren Themen wie der Palaobiologie und Evolutionsforschung zu Dabei verfasste er wichtige Darstellungen uber den Ablauf der Evolution Auch bemuhte er sich durch allgemeinverstandliche Darstellungen wie in seinem Buch Intelligenzen im Kosmos siehe Schriften die Erkenntnisse der Evolutionsbiologie einem breiten Publikum nahe zu bringen Ausserdem interessierte sich der belesene Erben der sich selbst als bescheidenen religiosen Agnostiker bezeichnete auch fur philosophische Fragen wie Schicksal und Tod des Individuums Insgesamt hat Erben uber 100 wissenschaftliche Arbeiten publiziert siehe unten Schriften Auswahl Weltweites Aufsehen erregte Erben durch seine Untersuchungen uber das Aussterben der Dinosaurier Erben konnte feststellen dass die Eierschalen in Dinosaurier Gelegen an der Grenze von der Kreide zum Tertiar oft degeneriert waren d h entweder sehr dick so dass die Dinosaurier in den Eiern womoglich erstickten oder nicht schlupfen konnten oder sehr dunn so dass die Eier moglicherweise zerbrachen oder die Dinosaurier darin vertrockneten Diesen Befund fuhrte Erben auf erhohten Stress zuruck der durch die Klima Abkuhlung vor 65 Millionen Jahren verursacht worden sein konnte und den Hormonhaushalt der Dinosaurier durcheinandergebracht haben konnte Mit seiner Eierschalen Theorie hatte Erben einen der wenigen Erklarungsansatze zu den zahlreichen Hypothesen zum Dinosaurier Aussterben vorgelegt der sich auf nachprufbare Fakten stutzte Nachfolgende Wissenschaftler haben allerdings den pathologischen Charakter solcher Eierschalen z T bestritten und zudem die Seltenheit extrem verdickter Eier ovum in ovo gerade nahe der Kreide Tertiar Grenze hervorgehoben 2 Schriften Auswahl BearbeitenDie Entwicklung der Lebewesen Spielregeln der Evolution 3 uberarb Auflage Piper Munchen 1988 ISBN 3 492 10860 1 Evolution eine Ubersicht sieben Jahrzehnte nach E Haeckel Enke Stuttgart 1990 ISBN 3 432 98331 X Intelligenzen im Kosmos Die Antwort der Evolutionsbiologie Piper Munchen 1984 ISBN 3 548 34331 7 3 Leben heisst Sterben der Tod des einzelnen und das Aussterben der Arten Hoffmann und Campe Hamburg 1981 ISBN 3 455 08818 X Ultrastrukturen und Dicke der Wand pathologischer Eischalen In Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Abhandlungen der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Klasse Nr 6 1972 S 193 216 Singulare Zasuren der Geo Evolution und fossile Okokatastrophen In Nova Acta Leopoldina NF 62 270 1989 S 115 127 A holo evolutionistic conception of fossil and contemporaneous man In Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Abhandlungen der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Klasse 1980 1 Steiner Wiesbaden 1980 Literatur BearbeitenClaus Dieter Clausen Heinrich Karl Erben Nachruf In Geologisches Landesamt Nordrhein Westfalen Hausnachrichten 139 Okt 1997 S 13f Winfried Haas Prof Dr Heinrich Karl Erben verstorben In Nachrichten der Deutschen Geologischen Gesellschaft Heft 65 II Quartal 1998 S 40f Friedrich Strauch Nachruf auf Heinrich Karl Erben In Jahrbuch 1997 der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Stuttgart 1998 S 114 117 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Karl Erben im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Verzeichnis der Prasidenten und Vizeprasidenten der Deutschen UNESCO Kommission Hartmut Haubold Die Dinosaurier System Evolution Palaobiologie 3 Aufl Wittenberg 1989 S 175 f Hoimar von Ditfurth Der Mensch einzig denkendes Wesen im All In Der Spiegel Nr 27 1984 online Rezension Normdaten Person GND 119511126 lobid OGND AKS LCCN n81142429 VIAF 823891 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Erben Heinrich KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher PalaontologeGEBURTSDATUM 19 Mai 1921GEBURTSORT PragSTERBEDATUM 15 Juli 1997STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Karl Erben amp oldid 231250901