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Johannes Heinrich Gustav Kayser FRS 16 Marz 1853 in Bingen 14 Oktober 1940 in Bonn war ein deutscher Physiker Heinrich Kayser war einer der Begrunder der Spektroskopie Heinrich Kayser Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Werdegang 3 Werk 4 Trivia 5 Ehrungen 6 Schriften Auswahl 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenHeinrich Kayser wurde als jungstes von funf Kindern des Ritterguteigentumers Johann Jacob August Heinrich Kayser 12 Juni 1817 in Konigsberg 28 Januar 1910 in Tirol bei Meran und Amalie Dorothea von Metz 10 Juli 1812 in Smolensk 4 Dezember 1880 in Berlin geboren 1 2 3 Heinrich Kayser war der einzige Bruder des Geologen Emanuel Kayser Im Jahre 1887 heirateten Heinrich Kayser und Auguste Juliane geb Hoffmann verw Prumm Tochter von August Hoffmann Danzig und Juliane Kirschstein 1840 in Berlin April 1915 in Bonn Die Ehe blieb kinderlos 1 Werdegang BearbeitenHeinrich Kayser war ein Schuler von August Kundt einem der fuhrenden Experimentalphysiker Deutschlands bei dem er an der Kaiser Wilhelms Universitat Strassburg seit 1873 Physik daneben Chemie studierte In August Kundts Laboratorium im Physikalischen Institut konnte Heinrich Kayser bereits seit 1873 mitarbeiten und veroffentlichte als Resultat dieser Arbeit in den Annalen der Physik 1877 seinen ersten Fachartikel 4 Zu den mit Heinrich Kayser an Kundts Kolloquien gemeinsam Teilnehmenden gehorten dessen Assistenten Wilhelm Conrad Rontgen Zygmunt Wroblewski der Extraordinarius Emil Warburg und Kaysers Kommilitone Emil Cohn 5 Seinem spateren Doktorvater Hermann von Helmholtz wurde Heinrich Kayser von Kundt im Fruhjahr 1876 anlasslich eines Vortrages vor dem Kronprinzenpaar und herausragenden wissenschaftlichen Vertretern vorgestellt nachdem Kayser Kundt bei der schwierigen Durchfuhrung der Versuche assistiert hatte Ab 1877 studierte Kayser in Berlin u a bei Hermann von Helmholtz und Gustav Robert Kirchhoff Seit 1 Marz 1878 war er fur siebeneinhalb Jahre Assistent bei Hermann von Helmholtz am Physikalischen Institut der Berliner Friedrich Wilhelms Universitat Heinrich Kayser wurde am 6 Februar 1879 an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin mit einer Arbeit uber die Eigenschaften von Schallwellen bei Herrmann von Helmholtz promoviert Im Jahr 1881 erfolgte an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin seine Habilitation an die sich seine Tatigkeit als Privatdozent anschloss Zu Heinrich Kaysers Studenten in Berlin gehorten u a Wilhelm Wien und James Edward Keeler DeWitt Bristol Brace und Ferdinand Kurlbaum zu seinen Mitarbeitern als Assistent Heinrich Hertz 6 Seine ersten Arbeiten betrafen Fragen der Schallausbreitung Im Jahre 1885 erhielt Heinrich Kayser einen Ruf auf die Professur fur Physik an der TH Hannover Zu seinen Assistenten hier gehorten Ferdinand Kurlbaum und Friedrich Paschen Heinrich Kayser nahm 1894 den Ruf auf die Professur fur Physik an der Universitat Bonn an wo er bis zu seiner Emeritierung 1920 verblieb Das Physikalische Institut der Universitat Bonn wurde unter der Leitung Heinrich Kaysers zu dem weltweit fuhrenden Institut der Spektroskopie Zu seinen Assistenten in Bonn zahlt August Hagenbach Heinrich Kayser wurde auf dem Poppelsdorfer Friedhof in Bonn beerdigt Werk BearbeitenAn der Universitat Bonn baute Heinrich Kayser seit 1894 das erste ganz der Spektroskopie gewidmete Institut auf Heinrich Kayser entwickelte das Labor des von ihm geleiteten Physikalischen Institutes der Universitat Bonn zu dem weltweit modernsten seiner Zeit 7 Heinrich Kayser war entscheidend an der Entwicklung der Spektroskopie beteiligt 8 Von 1900 an verfasste Heinrich Kayser das Handbuch der Spektroskopie eine kritische Bearbeitung der Literatur uber Apparate Messmethoden und Wellenlangenwerte der Emissions und Absorptions Spektroskopie und Spektrographie uber Fluoreszenz und Phosphoreszenz und Astrophysik Heinrich Kaysers Handbuch der Spektroskopie erschien 1932 in seinem 8 Band Die Arbeiten Heinrich Kaysers wurden mit denen Carl Runges und Rydbergs unverzichtbar fur die spater von Nils Bohr und Ernest Rutherford formulierten Atommodelle Heinrich Kayser entdeckte 1895 das Vorkommen von Helium in der Erdatmosphare Kayser war Mitherausgeber der von ihm 1903 gegrundeten Zeitschrift fur wissenschaftliche Photographie Photophysik und Photochemie 9 Im Jahre 1903 schrieb er eine Abhandlung uber die Elektronentheorie Ein vom vielfachen Kandidaten fur den Nobelpreis in Physik Arnold Sommerfeld verfasster Nekrolog wurdigte Heinrich Kayser als den Nestor der deutschen Physik 10 ein weiterer Nachruf wurdigte Heinrich Kayser aufgrund seiner experimentellen und literarischen Arbeiten als den Altmeister der Spektroskopie 2 Trivia BearbeitenHeinrich Kayser wurde von Hermann Wilhelm Vogel in die Photographie eingefuhrt In dem von Vogel gegrundeten Photographischen Verein zu Berlin war Heinrich Kayser zeitweise stellvertretender Vorsitzender 5 Heinrich Kayser baute eine Wechselkassette und sicherte sich dafur ein Patent fur Deutschland Frankreich England und die Vereinigten Staaten 5 Heinrich Kayser entwickelte lange vor Kodak die erste Rollfilmkamera 5 Zu seinen vielfaltigen ausserfachlichen Interessen gehorten insbesondere Kunst und Literatur so gab er nach dem Tod des mit ihm befreundeten Kunsthistorikers Carl Justi 1922 und 1923 dessen Werke Briefe aus Italien 1922 und Spanische Reisebriefe 1923 heraus und verfasste hierfur die Vorworte 6 Ehrungen BearbeitenNach ihm wurde die physikalische Einheit der Wellenzahl Kayser benannt In den Jahren 1905 1916 und 1917 wurde Heinrich Kayser fur den Nobelpreis fur Physik nominiert 11 Am 20 Marz 2000 wurde der Asteroid 10509 Heinrichkayser nach ihm benannt Dr iur h c Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat Bonn Dr h c University of St Andrews 1912 Mitglied der Royal Society ForMemRS 1909 Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften 1902 12 Mitglied der Koniglich Physiographische Gesellschaft in Lund Mitglied der Akademie Haarlem Ehrenmitglied der Royal Institution 1899 Mitglied der Societa degli Spettroscopisti Italiani Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 1886 Geheimer RegierungsratSchriften Auswahl BearbeitenHeinrich Kayser Lehrbuch der Spektralanalyse J Springer Berlin 1883 Heinrich Kayser Handbuch der Spektroskopie 8 Bande S Hirzel Leipzig 1900 1932 Heinrich Kayser Tabelle der Schwingungszahlen der auf das Vakuum reduzierten Wellenlangen zwischen 2 000 A und 10 000 A S Hirzel Leipzig 1925 Heinrich Kayser Tabelle der Hauptlinien der Linienspektra aller Elemente nach Wellenlangen geordnet J Springer Berlin 1926 Neudruck 1968 Heinrich Kayser Lehrbuch der Physik fur Studierende 6 Auflage Enke Stuttgart 1921 urn nbn de hbz 061 2 22581 Heinrich Kayser Die Elektronentheorie Rohrscheid und Ebbecke Bonn 1903 Heinrich Kayser Ueber den Einfluss der Intensitat des Schalles auf seine Fortpflanzungsgeschwindigkeit In Annalen der Physik und Chemie Band 242 Nr 4 1879 S 465 485 Literatur BearbeitenGerhard Herzberg Heinrich Kayser 1853 1940 In Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society 1 1955 S 135 143 JSTOR 769247 F J M Stretton Heinrich Kayser In Nature London 158 1947 S 732 Henry Crew in Astrophysical Journal 94 1941 S 5 11 Walther Gerlach Kayser Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 381 f Digitalisat Arnold Sommerfeld in Zeitschrift fur Astrophysik 20 1941 S 308 f Arnold Sommerfeld in Weltall 41 1941 S 83 Rudolf Frerichs in Die Naturwissenschaften 29 1941 S 153 156 Rudolf Frerichs in Forschungen und Fortschritte 17 1941 S 51 f Chronik der Rheinischen Friedrich Wilhelm Universitat Bonn 64 1949 S 61 f Paul Trommsdorff Der Lehrkorper der TH Hannover 1831 1931 Hannover 1931 S 29 Matthias Dorries Klaus Hentschel Hrsg Heinrich Kayser Erinnerungen aus meinem Leben Annotierte wissenschaftshistorische Edition des Originaltyposkriptes aus dem Jahr 1936 Institut fur Geschichte der Naturwissenschaft Munchen 1996 ISBN 3 89241 019 4 Joseph F Mulligan Doctoral oral examination of Heinrich Kayser Berlin 1879 In Am J Phys 60 1992 S 38 4 Zeitschrift fur wissenschaftliche Photographie 32 1933 Heft 1 2 S 1 2 Heinrich Kayser zum 80 Geburtstag Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Gustav Johannes Kayser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Heinrich Gustav Johannes Kayser im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendetEinzelnachweise Bearbeiten a b Bernhard Koerner Ostpreussisches Geschlechterbuch Band 1 Starke Gorlitz 1928 S 151 169 a b Deutsche Biographie Kayser Heinrich Deutsche Biographie Abgerufen am 2 Februar 2017 Seine Grosseltern waren vaterlicherseits der Notar August Imanuel Kayser 17 Februar 1785 in Treptow an der Rega 12 Oktober 1858 und Wilhelmine Henriette Amalie von Schaffstedt 12 Juni 1789 in Brandenburg a H Konigsberg 5 April 1867 und mutterlicherseits der aus dem Elsass eingewanderte Major Friedrich von Metz St Petersburg 1819 und Elisabeth Maria von Wachten 19 November 1784 in Estland 31 Mai 1862 in Halle a S Vorsteherin des kaiserlichen Erziehungshauses in Moskau Heinrich Kayser Bestimmung des Verhaltnisses der specifischen Warme fur Luft bei constantem Druck und constantem Volumen durch Schallgeschwindigkeit In Wiedemann Annalen der Physik Band 238 Nr 10 1877 S 218 241 a b c d Heinrich Kayser Erinnerungen aus meinem Leben Institut der Geschichte fur Naturwissenschaften Munchen 1996 S 79 a b G Herzberg Heinrich Kayser 1853 1940 In Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society Band 1 1955 S 135 143 JSTOR 769247 englisch W W Campbell INTERNATIONAL MEETINGS OF ASTRONOMERS IN GERMANY In Publications of the Astronomical Society of the Pacific Band 25 Nr 150 1913 ISSN 0004 6280 S 244 254 246 JSTOR 40710326 Kayser Abgerufen am 28 Juni 2022 Peter Lohnert Vor 25 Jahren musste die Zeitschrift fur wissenschaftliche Photographie Photophysik und Photochemie ihr Erscheinen einstellen In Mitteilungen Gesellschaft Deutscher Chemiker Fachgruppe Geschichte der Chemie Bd 11 Frankfurt Main 1995 S 59 65 Arnold Sommerfeld in Zeitschrift fur Astrophysik 20 1941 S 308 f Nomination Database Abgerufen am 2 Februar 2017 Ehrenmitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Kajzer Genrih Gustav Iogannes Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 22 Februar 2021 russisch Normdaten Person GND 119464748 lobid OGND AKS LCCN n82228403 VIAF 57425263 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kayser Heinrich Gustav JohannesALTERNATIVNAMEN Kayser Johannes Heinrich Gustav vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher PhysikerGEBURTSDATUM 16 Marz 1853GEBURTSORT BingenSTERBEDATUM 14 Oktober 1940STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Gustav Johannes Kayser amp oldid 232889856