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Heinrich Max Erlen 26 Januar 1907 in Hindenburg 5 Mai 1974 1 in Bad Kissingen 2 war ein deutscher Jurist Polizist und SS Fuhrer der wahrend des Zweiten Weltkrieges als Kriminalkommissar in Litauen eingesetzt und als Angehoriger des Einsatzkommandos 3 der Einsatzgruppe A an Kriegsverbrechen beteiligt war Leben BearbeitenNach dem Schulbesuch absolvierte Erlen ein Studium der Rechtswissenschaft an den Universitaten Wien Berlin und Konigsberg Im Zuge der Machtubergabe an die Nationalsozialisten trat er zum 1 Mai 1933 der NSDAP Mitgliedsnummer 2 270 978 3 sowie im selben Jahr der SA bei der er bis 1936 angehorte Er trat im Juni 1937 in den Polizeidienst ein und war zunachst als Kommissaranwarter bei der Kripo Gleiwitz 4 Von Oktober 1938 bis Ende Juni 1939 absolvierte er erfolgreich den Kriminalkommissar Lehrgang an der Fuhrerschule der Sipo und des SD in Berlin Charlottenburg den auch der spatere BKA Prasident Paul Dickopf besuchte 5 Nach Lehrgangsende wurde er als SS Untersturmfuhrer in den SD ubernommen Anschliessend war er Leiter der Kriminalpolizei in Gleiwitz und danach in Oppeln 4 Nach dem Uberfall auf die Sowjetunion leitete Erlen von Januar 1942 bis Marz 1944 die Gestapo Abteilung der Aussenstelle Wilna beim Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD Karl Jager Erlen selbst gab spater an er habe dort die kriminalpolizeiliche Abteilung geleitet Erlen war in Wilna am Massaker von Ponary beteiligt Er befehligte mindestens dreimal eine Sicherungstruppe die wahrend der Massenerschiessungen von Juden durch litauische Hilfspolizei die Exekutionsstatte absicherte 6 1943 wurde er zum SS Hauptsturmfuhrer befordert dem hochsten Rang den er bei der Schutzstaffel erhielt 7 Im Fruhjahr 1944 wurde er nach Kattowitz versetzt wo er bis zum Heranrucken der Roten Armee die dortige Kriminalpolizeileitstelle leitete 4 Nach Kriegsende befand er sich in sowjetischer Kriegsgefangenschaft Wegen seiner Beteiligung an den in Wilna verubten Kriegsverbrechen wurde er durch ein sowjetisches Militartribunal zu 25 Jahren Haft mit der Pflicht zur Zwangsarbeit verurteilt die er in Arbeitslagern des Gulags auf dem Gebiet der Sowjetunion verbusste Als Spatheimkehrer gelangte Erlen nach dem Besuch Konrad Adenauers in der Sowjetunion am 18 Oktober 1955 in die Bundesrepublik Deutschland zuruck 6 Ein Jahr spater trat er in den Dienst des Bundeskriminalamts BKA ein und wurde im Februar 1957 in das Beamtenverhaltnis ubernommen Nach einem Haftbefehl des Amtsgerichts Frankfurt am Main wegen des Verdachts der Beteiligung an Massenexekutionen wurde Erlen am 14 Dezember 1959 in den Dienstraumen des BKA verhaftet Im Marz 1960 wurde ein formliches Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet 8 Aufgrund der bereits in der Sowjetunion verbussten Haft wurde das gegen Erlen gefuhrte Ermittlungsverfahren durch das Landgericht Wiesbaden am 22 August 1966 eingestellt Erlens Dienstenthebung war der Beginn diverser unerfreulicher Entdeckungen von schwer NS belasteten Beamten im BKA 8 Ob Erlen nach der Dienstenthebung zum BKA zuruckkehren konnte ist nicht bekannt Erlen blieb kinderlos und lebte die letzten Jahre seines Lebens mit seiner Frau in Aalen Baden Wurttemberg Literatur BearbeitenDieter Schenk Auf dem rechten Auge blind Die braunen Wurzeln des BKA Kiepenheuer amp Witsch Koln 2001 ISBN 3 462 03034 5 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Imanuel Baumann Herbert Reinke Andrej Stephan Patrick Wagner Schatten der Vergangenheit Das BKA und seine Grundungsgeneration in der fruhen Bundesrepublik Hrsg vom Bundeskriminalamt Kriminalistisches Institut Polizei Forschung Sonderband Luchterhand Koln 2011 ISBN 978 3 472 08067 1 Download als PDF Einzelnachweise Bearbeiten Todesjahr nach Imanuel Baumann Herbert Reinke Andrej Stephan Patrick Wagner Schatten der Vergangenheit Das BKA und seine Grundungsgeneration in der fruhen Bundesrepublik Koln 2011 S 98 Todesdatum 26 Oktober 1981 nach Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 S 138 f Sterberegister des Standesamtes Bad Kissingen Nr 198 1974 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 8020343 a b c Imanuel Baumann Herbert Reinke Andrej Stephan Patrick Wagner Schatten der Vergangenheit Das BKA und seine Grundungsgeneration in der fruhen Bundesrepublik Koln 2011 S 98 Dieter Schenk Auf dem rechten Auge blind Die braunen Wurzeln des BKA Koln 2001 S 67 a b Dieter Schenk Auf dem rechten Auge blind Die braunen Wurzeln des BKA Koln 2001 S 274 f Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 138 a b Imanuel Baumann Herbert Reinke Andrej Stephan Patrick Wagner Schatten der Vergangenheit Das BKA und seine Grundungsgeneration in der fruhen Bundesrepublik Koln 2011 S 97f PersonendatenNAME Erlen HeinrichALTERNATIVNAMEN Erlen Heinrich MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Polizist und SS FuhrerGEBURTSDATUM 26 Januar 1907GEBURTSORT HindenburgSTERBEDATUM 5 Mai 1974STERBEORT Bad Kissingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Erlen amp oldid 234070409