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Heinrich Heini Holzer 7 April 1945 in Taufers im Munstertal 4 Juli 1977 am Piz Roseg war ein italienischer Sudtiroler Alpinist der vor allem als Extremskifahrer bekannt wurde und als bester Steilwandfahrer der 1970er Jahre galt Grabstatte Heini Holzers Friedhof Schenna Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Alpinistische Leistungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeini Holzer wuchs in schwierigen Familienverhaltnissen auf Sein Vater war im Krieg vermisst seine Mutter eine arme Magd musste Holzer in Pflege geben 1946 heiratete sie erneut Holzer konnte zu seinem neuen Stiefvater einem schweren Alkoholiker keine gute Beziehung aufbauen Die Familie lebte grosstenteils in Schenna wechselte den Wohnort jedoch haufig und lebte zeitweise im Martelltal und in Passeier 1 Ab dem Alter von funf Jahren verbrachte Holzer den Sommer allein als Hirtenjunge in den Bergen wahrend des Schuljahres verdiente er Geld als Musiker indem er Touristen in den Hotels durch Gitarre und Harmonikaspiel unterhielt Im Alter von acht Jahren erlernte Holzer das Skifahren auf seinem ersten gefundenen Paar Skier das er selbst mit einer Rollschuhbindung ausstattete Spater trat er in die Handelsschule ein und begann mit 14 eine Kaminkehrerlehre mit 15 begann er erste Bergtouren zu unternehmen Bald darauf wurde er Mitglied der Bergrettung sowie des Alpenvereins Sudtirol Mit 18 Jahren wurde Holzer wegen seiner geringen Korpergrosse sie wird mit 147 2 bis 156 cm 3 meist aber mit 153 cm 4 angegeben als untauglich fur den Militardienst erklart und begann das Klettern in extremer Form zu betreiben Zu dieser Zeit absolvierte er auch seine ersten Skitouren Schon bald wurde er zum Seilpartner bekannter Alpinisten wie etwa Gunther und Reinhold Messner Peter Habeler Leo Breitenberger Helmut Larcher Dieter Drescher Roberto Reali Walter Bonatti oder Sepp Mayerl Da er mit 23 Jahren heiratete und auch bald Kinder hatte reiste er nicht wie viele seiner Kletterpartner in den Himalaya und andere entfernte Gebirge sondern konzentrierte sich auf die Alpen 1970 begann er mit seinen Steilwandabfahrten Seine Ehe zerbrach bald am hohen Risiko bei seinen Touren und an seinen weiblichen Seilpartnerinnen die er wegen seines eigenen Gewichts von unter 50 kg gegenuber mannlichen bevorzugte 2 Im Juli 1977 starb Heini Holzer als er beim Versuch die Piz Roseg Nordostwand zu befahren absturzte Er liegt am Friedhof von Schenna begraben 1 Die von ihm erstbefahrene Nordwestrinne des Sass Pordoi wurde nach ihm Heini Holzer Rinne oder Canale Holzer benannt 5 2016 wurde ihm ein neu errichteter Klettersteig am Ifinger gewidmet 6 Alpinistische Leistungen BearbeitenAls Kletterer war Holzer hauptsachlich fur seine Alleingange und seine Wintertouren darunter zahlreiche Wintererstbegehungen bekannt Als Erstbegehungen konnte Holzer unter anderem 1964 den Nordpfeiler der Thurwieserspitze 1967 die Direkte Nordostwand der Aiguille d Argentiere und die Nordwand der Civetta verbuchen Unter seinen Wintererstbegehungen waren 1963 die Nordwand der Vertainspitze 1964 die Schuckrinne am Ortler und 1973 die Sudkamine am Piz Ciavazes Weiters konnte er die ersten Alleinbegehungen der Solleder Fuhre an der Furchetta der Westverschneidung am Piz Ciavazes der Piaz Fuhre am Torre Roma und weiterer schwieriger Routen durchfuhren 7 Unter Holzers Skierstbefahrungen sind etwa 1970 die Nordwand der Marmolata die Cima Tosa die Cima Brenta der Hohe Angelus die Hohe Schneide der Monte Pasquale 1971 die Schuckrinne am Ortler der Monte Cristallo die Nordostwand der Konigspitze der Mischbachferner am Habicht die Tuckettspitze Trafoier Eiswand 1972 die Nordwestrinne des Sass Pordoi 1972 die Nordwand des Hochgall der Rechte Hangegletscher am Piz Palu 1973 der Biancograt am Piz Bernina und die Ostwand des Gran Paradiso 1974 der Kleine Ifinger die Nordwand der Aiguille d Argentiere 1975 die Ostflanke des Monte Pelmo die Lammerfuhre am Lodner die Direkte Minnigeroderinne am Ortler die Nordwand des Piz Palu die Brenvaflanke am Mont Blanc die Nordwand des Aletschhorns die Nordwand des Lyskamms 1976 die Nordflanke der Alpspitze die Ostwand des Peitlerkofels und 1977 die Nordwand des Monte Zebru zu erwahnen Viele dieser Fahrten fuhrte er allein durch 7 Insgesamt konnte Holzer in den sieben Jahren seiner Skikarriere 104 Steilwandfahrten mit Steigungen bis zu 55 durchfuhren Holzer wird haufig als Philosoph der Berge bezeichnet Er galt als scharfer Kritiker der Kommerzialisierung des Bergsports und lehnte im Gegensatz zu anderen Extremskifahrern die Inanspruchnahme kunstlicher Aufstiegshilfen wie Lifte und Helikopter ab und stieg immer aus eigener Kraft zu seinen Abfahrten auf 1 Er legte auch Wert auf seine Berufstatigkeit und weigerte sich wie andere Spitzenalpinisten zum Profi zu werden 8 Allerdings entwickelte er sich zu einem bekannten Publizisten der neben Beitragen in den Zeitschriften Bergsteiger und Alpinismus vor allem auch fur die Tageszeitung Dolomiten schrieb 9 Literatur BearbeitenMarkus Larcher Heini Holzer Meine Spur mein Leben Grenzgange eines Extrembergsteigers Hrsg Alpenverein Sudtirol Edition Raetia Bozen 2000 ISBN 88 7283 136 9 Weblinks BearbeitenPersonenmappe zu Heini Holzer I PDF im Historischen Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland Osterreich und Sudtirol temporar offline Personenmappe zu Heini Holzer II PDF im Historischen Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland Osterreich und Sudtirol temporar offline Virginia Neradt Heinrich Holzer Short persons support abgerufen am 22 Marz 2010 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Der Extrembergsteiger und Kaminkehrer Heini Holzer starb vor 30 Jahren In Dorfzeitung Schenna Band 27 Nr 8 Schenna August 2007 S 9 1 PDF abgerufen am 31 Januar 2015 a b Virginia Neradt Heinrich Holzer Nicht mehr online verfugbar Short persons support archiviert vom Original am 24 Dezember 2015 abgerufen am 22 Marz 2010 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www shortsupport org Uli Auffermann Damals Bergnews com abgerufen am 22 Marz 2010 Markus Larcher Heini Holzer Mein Leben meine Spur S 15 Sass Pordoi north face 2950 m Canale Holzer Auf summitpost org Abgerufen am 31 Januar 2015 englisch Klettersteig Heini Holzer abgerufen am 11 Oktober 2017 a b Markus Larcher Heini Holzer Mein Leben meine Spur S 171 178 Markus Larcher Heini Holzer Mein Leben meine Spur S 32 Markus Larcher Heini Holzer Mein Leben meine Spur S 17 Normdaten Person GND 12293590X lobid OGND AKS VIAF 45196026 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Holzer HeiniALTERNATIVNAMEN Holzer HeinrichKURZBESCHREIBUNG italienischer Alpinist und SteilwandskifahrerGEBURTSDATUM 7 April 1945GEBURTSORT Taufers im MunstertalSTERBEDATUM 4 Juli 1977STERBEORT Piz Roseg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heini Holzer amp oldid 224530376