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Ein Heimkino von englisch Home Cinema dient der akustischen und visuellen Nachbildung der Kinoatmosphare in Privatwohnungen Dabei kommt eine Gerateausstattung zum Einsatz die uber das Ubliche hinausgeht Der Anspruch an die Qualitat wachst mit der Entwicklung des Kinos Raumtonverfahren und der Entwicklung der technischen Moglichkeiten der Unterhaltungselektronik HDTV Bild im Heimkino Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Typischer Aufbau und Komponenten 3 Surround Tonsysteme 4 Projektoren 5 Projektionsflachen 6 Qualitat der Bildquellen 6 1 Fur Leinwand Grossprojektion geeignete Quellen 6 2 35 Millimeter Kinofilm im Vergleich zum Heimkino 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits in den 1930er Jahren gab es Schmalfilme der Firma AGFA z B Ozaphan die mit eigens konzipierten Kameras erstellt und mit kleinen handgekurbelten Filmprojektoren zu Hause stumm vorgefuhrt werden konnten Auch gab es zu dieser Zeit bereits Kauffilme also professionell erstellte Filme die in grosser Stuckzahl kopiert und im Fachhandel gekauft werden konnten In den 1960er Jahren wurde von Kodak das Schmalfilm Format Super 8 eingefuhrt Daraufhin setzte ein regelrechter Boom des Heimkinos ein Etliche Hollywoodstudios offneten Archive um Filme als Super 8 Fassungen zu vertreiben So wurden in Deutschland Filme des Disney Konzerns unter der Bezeichnung Disney Heimkino Filme vertrieben Der Schmalfilm Boom endete 1982 nach Einfuhrung des Video Home Systems VHS die Produktion von Schmalfilmen besteht aber bis heute noch In den 1960er Jahren wurde bereits ein besserer Fernseher als Heimkino angesehen oder Pantoffelkino heute verwendete Gerate sind etwa Blu ray Disc Player Dolby Digital DTS Soundsysteme sowie hochwertige grossformatige Fernseher oder Videoprojektoren Typischer Aufbau und Komponenten BearbeitenDer Begriff Heimkino beschreibt einen fur die Vorfuhrung von Filmen besonders ausgestatteten Raum mit in der Regel hoherwertiger Unterhaltungselektronik Ein typisches Heimkino enthalt nbsp Heimkino mit VideoprojektorEinen Videoprojektor im Volksmund Beamer mit zugehoriger Projektionsflache Leinwand oder auch ein Grossbildfernsehgerat LCD Plasmabildschirm beziehungsweise Ruckprojektion Diese Gerate bieten in der Regel Auflosungen in HDTV oder Ultra HD Qualitat Eine oder mehrere Audio Videoquellen Bevorzugt werden heute hochauflosende Quellen meist Blu ray Discs oder High Definition Fernsehsignale Quellen nach dem alteren PAL Standard mit einer geringeren Bildauflosung finden hingegen immer seltener Verwendung lediglich DVDs und Laserdiscs sowie digitale Fernsehempfanger sind noch weiter verbreitet wahrend analoge Quellen wie Videokassetten oder analoges Fernsehen aufgrund ihrer eingeschrankten Bildqualitat weitestgehend aus den Heimkinos verdrangt wurden Als weitere Zuspieler dienen Festplattenrekorder Heimkino PCs HTPCs oder spezielle Abspielgerate fur die Wiedergabe von Filmen die auf digitalen Speichermedien vor allem Festplatten Netzwerkspeichern und USB Sticks gespeichert sind oder auch direkt uber das Internet ubertragen werden Streaming Vereinzelt werden noch die Formate WMV HD DVD und HD DVD verwendet in denen jedoch keine neuen Filme mehr veroffentlicht werden Ein mehrkanalfahiges Audiosystem Typisch sind 5 1 und 7 1 Systeme mit funf bis sieben Vollbereichs beziehungsweise Satellitenlautsprechern und einem Subwoofer mit LFE Unterstutzung Low Frequency Effects aber schon ab vier Lautsprechern kann ein eindrucksvolles Raumklangergebnisse moglich sein Angesteuert werden diese von einem passenden AV Receiver einem Verstarker der die diversen zumeist digital zugespielten Tonformate dekodieren und wiedergeben kann zusatzlich aber auch ein Konvertieren und Umschalten der zugespielten Videoquellen wie HDMI Composite Video S Video Component Video ermoglicht und meist auch einen UKW Radioempfanger enthalt Komfortable Sitzgelegenheiten die auf die Leinwand bzw den Bildschirm ausgerichtet sind und idealerweise im so genannten Sweet Spot der Raumklanglautsprecher stehen In einigen Fallen wird der Raum auch komplett umgebaut und einem echten Kino nachempfunden Das zum Teil unter technischen Aspekten fur eine Verbesserung der Raumakustik sowie beispielsweise zur Steigerung des Bildkontrastes durch eine dunkle und nicht lichtreflektierende Einrichtung insbesondere bei Verwendung eines Videoprojektors teilweise aber auch nur zur Schaffung einer dem kommerziellen Kino moglichst ahnlichen Atmosphare Dabei wird nicht nur auf die Wahl der Kinosessel geachtet sondern auch auf den passenden Raumaufbau mit abgetrennter Kammer fur die Ausstattung zur Gerauschreduzierung Auch mit automatischen Vorhangen vor der Leinwand dimmbarem Licht und sogar Popcornmaschinen sind einige Heimkinos eingerichtet Dabei wird gelegentlich auch eine System Automation verwirklicht die auf Tastendruck verschiedenste programmierte Szenarien Beleuchtung Vorhang motorische Leinwand automatisiert ablaufen lasst Seit den spaten 2000er Jahren werden immer mehr Heimkinos mit Heimkino PCs sogenannten HTPCs ausgestattet Diese vielseitigen Systeme lassen sich heute dank standardisierter Anschlusse vor allem HDMI einfach in das bestehende Heimkino integrieren und den eigenen Wunschen entsprechend individuell anpassen Mit der richtigen Konfiguration konnen Bild und Tonqualitaten erzielt werden die sich mit denen von hochqualitativer Ausstattung zu vergleichbarem Preis nicht nur messen sondern diese auch ubertreffen konnen Diese Multi Media PCs konnen entweder mit normalen Betriebssystemen wie Windows Linux oder ahnlichen betrieben werden oder aber mit speziell entwickelten Software Paketen wie etwa OpenELEC bzw Kodi oder VDR Einige Hersteller haben sich auf den Bau solcher Maschinen spezialisiert und die Zahl der Anbieter heimkinooptimierter PCs nimmt stetig zu Generell gibt es wie auch seit jeher in der Hi Fi Szene oft heftige und kontroverse Diskussionen uber die Qualitat und Sinnhaftigkeit einzelner Heimkino Komponenten Surround Tonsysteme BearbeitenIm Laufe der Zeit entwickelte sich der Kinotonstandard immer weiter Anfangs boten vorwiegend HiFi Stereo Videorekorder und die weniger verbreitete Laserdisc die Moglichkeit eines verbesserten Tons Im Heimkino ging die Entwicklung von Mono ein Tonkanal und Stereo hin zu Mehrkanaltonsystemen wie Dolby Surround beziehungsweise Dolby Surround ProLogic bei denen aus einem Stereosignal ein ohne Decoder unhorbarer hinterer Effektkanal erzeugt wurde wodurch beispielsweise auch von hinten nach vorne wandernde Klangeffekte oder realistischere Umgebungsgerausche moglich wurden Zusatzlich kann aus den beiden vorderen Kanalen ein zwischen diesen liegendes Mittensignal generiert werden Ab 1992 wurden zunachst in den grossen Kinos und spater auch auf Laserdisc die digitalen Systeme Dolby Digital sowie DTS eingefuhrt mit denen erstmals maximal sechs diskrete unabhangig voneinander ubertragene Kanale plus einem Subwooferkanal LFE fur die Basseffekte wiedergegeben werden konnten Mit der Einfuhrung der DVD fand diese Technik auch in den Heimkinos grosse Verbreitung Wahrend diese Systeme nur uber digitale Signalwege ubertragen werden konnen liefern die weiterentwickelten analogen Systeme Dolby Pro Logic II und Dolby Pro Logic IIx bei denen die Raumklanginformationen mit bis zu 7 Kanalen plus Subwooferkanal aus zwei analogen Tonkanalen dekodiert werden eine ahnlich hohe Qualitat Weiterentwicklungen der digitalen Surroundsoundformate mit nochmals gesteigerter Klangqualitat sind Dolby Digital Plus Dolby TrueHD DTS HD sowie Dolby Atmos Fur die Wiedergabe von Mehrkanalton ist im Heimkino die Anschaffung eines speziellen Heimkinoreceivers AV Receiver erforderlich der die digitalen mehrkanaligen Signale getrennt an die verschiedenen Lautsprecher weiterleitet Ubliche Systeme bestehen aus drei Lautsprecherboxen vorne Front links Center rechts und zwei hinten an den Seiten Surround links und rechts welche oftmals etwas hoher nach THX Norm etwa 60 bis 100 cm uber Ohrhohe und nach innen gedreht aufgestellt sind bei Filmen empfiehlt es sich die Boxen diffus abstrahlen zu lassen also nicht direkt auf den Zuschauer sowie dem Subwoofer Gibt es keinen Subwoofer so ist eine Umlenkung des LFE Kanals auf die Front Lautsprecher moglich auch der Center Kanal kann auf diese verteilt werden In einigen Systemen 6 1 gibt es auch einen ruckwartigen Center Lautsprecher Surround Back bei 7 1 Systemen sogar zwei Raumklang Simulationssysteme wie Virtual Dolby Surround die auch mit zwei Lautsprechern Raumklang ermoglichen sollen erreichen nicht die Qualitat oder Klangfulle echter Raumklangsysteme Relativ gute Systeme sind hier Dolby Virtual Speaker und Dolby Headphone Mehrkanal Tonsysteme sind mittels eines Downmix auch zu Zweikanal Stereo kompatibel Umgekehrt wird bei einigen alteren Filmen auch ein Upmix auf Dolby Digital 5 1 oder andere Systeme durchgefuhrt Durch den Boom an Flachbildfernsehern werden inzwischen gunstige Komplettpakete bestehend aus Verstarker Lautsprecher und integriertem DVD oder BluRay Player als Heimkino System vermarktet Projektoren BearbeitenFur ein wirklich grosses Bild ist ein Projektor im Heimkino fast immer digital im grossen Kinosaal gelegentlich noch analog erste Voraussetzung In den ersten Zeiten der Laserdisc Anfang der 1980er Jahre konnte sich nur eine sehr kleine Zahl von Filmenthusiasten die damals verfugbaren sehr teuren Rohrenprojektoren leisten Mit dem Beginn der digitalen Projektion in den 1990er Jahren setzte ein Preisverfall ein der auch heute noch anhalt So gab es 2015 bereits ab etwa 500 hochauflosende Projektoren 1920 1080 Pixel Die meisten Heimkinoprojektoren verwenden Lampen von 130 bis 180 Watt Leistung Damit sind je nach personlichem Geschmack Bildbreiten von 200 bis 300 cm moglich In der High End Klasse gibt es aber auch deutlich starkere Projektoren bis 700 Watt Lichtleistung um Bildbreiten auch jenseits von 400 cm zu realisieren Die lichtstarksten Digitalprojektoren schliesslich werden bei Lampenleistungen bis 2 2000 Watt schon in kommerziellen Kinosalen eingesetzt was Bildbreiten bis zu 20 Meter ermoglicht Projektionsflachen BearbeitenObwohl der Begriff Leinwand nach wie vor ublich ist werden statt Stoffen wie Leinen heute haufig Materialien wie Kunststoffe oder Glasfasern dafur verwendet Sowohl Roll Leinwande zum Teil mit Motor als auch fest montierte Leinwande sind ublich wobei erstere zur Bildung von Wellen neigen konnen Meist ist reines Weiss ublich manche Benutzer sind der Ansicht dass ein heller Grauton die besten Ergebnisse liefert Ein typisches Merkmal einer Leinwand ist auch der Leuchtdichtefaktor der die Helligkeit in Abhangigkeit vom Blickwinkel beschreibt Ein zu hoher Leuchtdichtefaktor bzw ein ungeeignetes Material kann auch zur Bildung eines Hot Spots fuhren also eines zu hellen Bildbereichs in der Mitte der den Bildeindruck stort Typische Bildbreiten im Heimkino Bereich liegen in einem Bereich um die zwei Meter meist deutlich uber einem jedoch ublicherweise unter drei da sich durch die Leistung der Projektoren eine Grenze ergibt Als Format ist 16 9 ublich welches zum Teil mit verschiebbaren schwarzen Maskierungen auch fur andere Bildformate verwendet wird Neben fertig zu kaufenden Leinwanden sind auch Selbstbau Losungen sehr verbreitet die zum Teil recht kreativ ausfallen und eine genaue Anpassung an die personlichen Umstande und Vorlieben ermoglichen Gangige Komponenten sind etwa Kunststofffolien die zusammen mit lichtundurchlassigem schwarzem Stoff als Untergrund auf einen Rahmen aufgespannt werden Andere Losungen basieren etwa auf Span oder MDF Platten mit Dispersionsfarbe Kunststoffbeschichtung oder aufgespannten Folien Allgemein ublich ist eine schwarze Umrandung von einigen Zentimetern Breite die den Kontrast verbessern soll Die in der Praxis storendsten Artefakte ergeben sich bei Leinwanden durch Verschmutzung von Teilen der Projektionsflache Ganz leichte Wellenbildung fallt hingegen meist deutlich weniger auf Der Preis einer Leinwand ist weit weniger wichtig solange diese keine Verschmutzungen aufweist ein halbwegs vernunftiger Leuchtdichtefaktor gewahlt wurde und sich bei Roll Leinwanden die Wellenbildung in Grenzen halt Die gunstigsten Leinwande sind einfarbige Zimmerwande eventuell noch geglattet und mit spezieller Farbe gestrichen stehen sie den Rahmenleinwanden kaum nach Generell sollte die Oberflache eher matt und weniger glanzend sein da sich sonst Hot Spots bilden konnen Qualitat der Bildquellen BearbeitenFur Leinwand Grossprojektion geeignete Quellen Bearbeiten Die Qualitat des Quellmaterials ist von ausschlaggebender Bedeutung Qualitativ wirklich hochwertige bewegte Bilder fur zuhause waren erst mit der Laserdisc auch Bildplatte genannt moglich die jedoch in Europa keine grosse Verbreitung hatte Die Farbwiedergabe Rauschfreiheit und Auflosung der diversen Videoformate waren schon immer unterhalb von professionellen Anspruchen das heisst lange Zeit war keine wirklich gute Grossprojektion moglich Das bescheidene Bild anderte sich erst mit der Einfuhrung von digitalem Fernsehen und der DVD ab 1996 Das beste Format aber ist seit 1992 in den Vereinigten Staaten seit etwa 1999 in grosserem Masse verbreitet das hochauflosende Fernsehen HDTV mit der bis zu funffachen DVD Auflosung welches seit dem 1 Januar 2004 auch in Europa via Astra zu sehen ist Zusatzlich zu der hohen Auflosung gibt es bei HDTV eine bessere Farbdarstellung sowie fast vollig fehlende Kompressionsartefakte Beides sind Kritikpunkte die bei DVD Material und grossen Heimkinos unangenehm auffallen Unterscheiden muss man in der Praxis zwischen grossformatigen Displays derzeit meist bis 50 Zoll 127 cm zum Teil bis etwa 65 Zoll 165 cm Diagonale und Leinwandprojektion Mit einem HDTV Heimkinoprojektor der haufig sogar gunstiger als grossformatige Flachbildschirme ist werden muhelos Leinwandbreiten von 250 Zentimeter erreicht Bei den ublichen Sichtabstanden im Bereich von drei bis vier Metern wird der Sichtwinkel nunmehr so gross dass die Auflosung des europaischen PAL Signals DVD Digital TV fur ein zufriedenstellendes Bild nicht mehr ausreichend sein kann Soll ein Erlebnis wie im Kinosaal erzeugt werden fuhrt das zwangslaufig zu einer grossen Leinwand in Kombination mit einem Projektor Haufig anzutreffende Betrachtungsabstande liegen im Bereich um etwa 1 5 mal zum Teil bis nahe zum Faktor 1 herunter maximal 2 Bildbreite gangige Sichtwinkel im Bereich von etwa 30 bis 35 Grad zum Teil auch daruber Fur solche Zwecke ist VHS Video ein kleiner Hobby Camcorder sowie mit Artefakten belegter Analog TV Empfang nur bedingt bis nicht geeignet Sehr gute PAL Signale wie von einigen DVDs oder bei 16 9 Ausstrahlungen mit hoher Bitrate von wenigen TV Sendern beim Digitalfernsehen geboten dafur bekannt ist etwa das ZDF reichen in vielen Szenen schon aus lassen aber doch bei Szenen in der Totalen Bildscharfe vermissen Hier gilt HDTV nunmehr als unentbehrlich zumindest wenn ein zu einer wirklich guten 35 Millimeter Kopie vergleichbarer Eindruck erzeugt werden soll Auch mit einem HDTV fahigen Projektor und guter Skalierung etwa auf 720p bei den gangigen Modellen eventuell mit einem externen Scaler ist eine Verbesserung moglich Neben einem DVD Player und digitalen Satellitenempfangern sind auch Heimkino PC HDV Camcorder sowie HD DVD und Blu ray Gerate gut geeignet Versteht man unter Heimkino aber auch Installationen mit deutlich kleineren Sichtwinkeln etwa 10 wie bei den verschiedenen Varianten der Flachbildschirmen mit Bildbreiten von meist unter einem Meter so reicht in diesem Fall die Zuspielung via DVD oder Digital TV mit gutem PAL Signal meist noch problemlos aus 35 Millimeter Kinofilm im Vergleich zum Heimkino Bearbeiten In der Theorie kann je nach Programminhalt 35 Millimeter Kinofilm einer HDTV Projektion eines gut abgestimmten Heimkinos immer noch uberlegen sein in der Praxis dagegen passiert es immer wieder dass die in Kinos gezeigten Filmkopien schlechter wirken als HD Videos ab Blu ray Disc In Filmtheatern kommt mit dem 35 Millimeter Film ein Filmformat zum Einsatz welches in den 1890er Jahren entwickelt wurde Ende der 1920er Jahre auch fur den Einsatz als Fotofilm genutzt wurde dort aber horizontal mit doppelter Bildgrosse Von den originalen Filmrollen der Aufnahmekameras wird aus meist mehreren hundert einzelnen Takes eine Urfassung meist ohne Ton aber bereits mit allen digitalen Effekten zusammengeschnitten Diese dient als Vorlage fur die sogenannte Nullkopie englisch answer print eine lichtkorrigierte Filmkopie des gesamten Werks mit Dialogton inklusive Musik und Toneffekten Diese erste Filmkopie wird zur Testvorfuhrung mit Produzenten Regisseur und gegebenenfalls einem Testpublikum verwendet und bildet in Deutschland die Grundlage fur das Leistungsschutzrecht nach Paragraph 94 des Urhebergesetzes Davon wird eine erneut eine lichtkorrigierte Korrekturkopie angefertigt die als Basis fur weitere Positive verwendet wird Diese werden dann in den Kinos mittels analoger Technik auf die Leinwand projiziert wobei je nach Sorgfalt des Kopierwerkes und je nach Sorgfalt beim Umgang mit der Kopie die Qualitat erheblich schwanken kann Dieses Vorgehen war fruher bis in die 1980er Jahre rein analog es wurde also ausschliesslich mit Schere und Filmkitt bzw Klebeband gearbeitet Heute werden bei den meisten Filmen fur den Schnitt alle Filmrollen digital abgetastet und in einem Computersystem gespeichert Erst hier werden nachfolgende Schritte wie Farb und Helligkeitskorrekturen oder digitale Effekte hinzugefugt Das derzeit 2006 effizienteste Verfahren nennt sich Digital intermediate und wird bei nahezu allen grossen Produktionen eingesetzt Die beste Bildqualitat ist jetzt also in digitaler Form auf einem Plattencluster mit teils weit uber 100 Terabyte vorhanden als digitales Master Die Ubertragung in die 35 Millimeter Form fur die Kinokopien via Laserbelichter kommt aus Kostengrunden nur fur das Masterband in Frage Nur dieses Masterband und noch einige andere Premierenkopien transportieren auch nahezu die volle Bildqualitat Von nun an nimmt beim weiteren analogen Kopieren die Bildqualitat ab so kommen etwa die gangigen Hollywood Produktionen haufig auf 35 Millimeter Filmkopien in die Kinos die bereits die vierte oder funfte Generation darstellen Da durch die Methode der Verteilung meistens eine Menge Bildscharfe und Farbbrillanz verloren geht kann in der heutigen Praxis das 35 Millimeter Format im Kino eigentlich nie seine maximal mogliche Qualitat liefern Durch die kleine Filmflache sind fur das notwendige Vervielfaltigen in den Schnellkopierstrassen haufig keine ausreichenden Reserven vorhanden Das ist der Hauptgrund fur den oft deutlich besseren Gesamteindruck bei digitaler HDTV Projektion ob im Kino mit Digitalprojektion oder zu Hause Einen ahnlichen bis besseren Eindruck erzeugen lediglich die nicht fur den Massenmarkt gedachten Premierenkopien Das ist auch der Grund warum ein 16 mm blow up also das Umkopieren von 16 Millimeter Film oder sogar DV auf 35 Millimeter Kinokopien nicht unbedingt negativ auffallen muss Dass bei IMAX Versionen die Bildqualitat deutlich besser ist liegt zum einen am grosseren Filmformat ein spezielles 70 mm Format wie auch am Qualitatsanspruch Da die meisten Filme digital bearbeitet werden manche bereits digital aufgenommen werden liegen bereits Daten vor Die Ubertragung auf 35 Millimeter Film erfolgt lediglich um mit der in den Kinos vorhandenen traditionellen Technik kompatibel zu sein Fur Filmverleiher bringt es eine wesentliche Erleichterung Filme digital zu verbreiten der Bildeindruck kann in der Praxis besser sein in grosseren Kinos kann es aber auch je nach Bildauflosung des Quellmaterials und Beamers passieren dass die digitale Projektion durch Artefakte Pixeltreppen negativ auffallt Im Moment erfolgt die digitale Verbreitung uber Festplatten die wesentlich weniger Platz beanspruchen als Filmrollen Spater ist auch eine Ubertragung per Datenleitung oder Satellit denkbar Fur den Heimkinoeinsatz werden die Filme auf Blu ray Discs geliefert welche eine wesentlich geringere Kapazitat als die fur den Kinoeinsatz bestimmten Festplatten haben Damit sind nur erheblich geringere Datenraten moglich die aber trotzdem wesentlich besser sind als bei der DVD Eine Filmvorfuhrung im Heimkino kann im Prinzip attraktiver sein als ein Filmtheaterbesuch bei dem etliche negative Faktoren existieren auf die der Zuschauer keinen Einfluss hat Wenn man von den Faktoren absieht die mit der Anwesenheit anderer Zuschauer zu tun haben und im Prinzip auch bei Theaterbesuchen gegeben waren bleiben noch prinzipiell zu viel Restlicht durch ungunstig platzierte Notausgangs Schilder sowie Faktoren die mit der Beschaffenheit der Wiedergabeanlage und oder der Programmquelle zu tun haben wie zu dunkle Projektion mangelnde Bildscharfe schlechter Ton sowie je nach verwendetem Verfahren zitterndes Bild analog oder Systemabsturze digital Dazu kommen noch bei digitaler Filmprojektion Probleme die mit dem digitalen Rechtemanagement zu tun haben und dazu fuhren konnen dass eine Vorfuhrung vom System vorzeitig abgebrochen wird Bzgl einer Bildwiedergabe im Kino ergeben sich folgende Eigenschaften die teils von der Aufnahme auf Filmmaterial teils von den Eigenschaften der Filmkopie im Kino und des Kinoprojektors abhangen 1 Eine Auflosung von 2K mit etwa 2 Millionen Bildpunkten Eine isotrope Bildanmutung also ohne eine Vorzugsrichtung aufgrund der ungeordneten Struktur der Filmkorner Eine durch den Filmdreh bedingte Frequenz von 24 Bildern pro Sekunde Eine Wiedergabefrequenz im Kinoprojektor von 48 Bildern manchmal 72 pro Sekunde da jedes Bild zwei bzw dreimal mit einer kurzen Unterbrechung angezeigt wird Ein filmspezifischer Farbraum der zudem vom verwendeten Aufnahmematerial und der Kolorierung in der Postproduktion abhangt Eine spezifische Anmutung von Flachen aufgrund der Kornung der Einzelbilder die in zeitlicher Abfolge hintereinander gezeigt werden Ein spezifisches Verhalten bei Uber Spitzlichter und Unterbelichtung Ein In Bild Kontrast von ca 1000 1 also etwa zehn Blendenstufen Umfang d h die hellsten darstellbaren Stellen eines bestimmten gerade angezeigten Bilds konnen etwa 1000 mal so viel Licht auf die Leinwand fallen lassen wie die dunkelsten darstellbaren Zeitliche und raumliche Konvergenz der Bildinformationen d h auf einem einzelnen Bild des Films finden sich alle Farbinformationen fur dieses Bild an Stellen die im aufgenommenen Motiv auch vorhanden waren und die auch gleichzeitig auf die Leinwand projiziert werdenFur einen kinoartigen Effekt zu Hause ist es naheliegend eine Wiedergabe anzustreben die den obigen Vorgaben moglichst nahekommt Viele Heimkinoanwender sehen verbesserte Moglichkeiten bei der Verwendung von Videoprojektoren und bevorzugen teilweise die durch Videoprojektoren erzielbare Bildwirkung Keine der derzeit breit eingesetzten Videoprojektortechnologien gestattet eine vollstandig filmgemasse Wiedergabe Im Einzelnen Eine Auflosung im Bereich von 2K ist mit vielen heute erhaltlichen Videoprojektoren praktisch erzielbar da 1080p nur wenig unter 2K liegt Eine isotrope Wiedergabe ist bereits nicht mehr moglich da alle Technologien ausser Rohrenmonitore mit festgelegten quadratischen Pixeln funktionieren Zwischen diesen befinden sich bei der Projektion sichtbare Abstande die zu einem Fliegengittereffekt fuhren Dieser ist je nach verwendeter Technologie mehr oder weniger ausgepragt Bei LCD finden sich starkere Strukturen bei Digital Light Processing sind diese weniger ausgepragt und am schwachsten bei LCoS Um die Gitterstruktur zu verringern werden sogenannte Smoothscreens eine Art von optischem Filter im Projektorstrahlengang verwendet Die Aufnahmefrequenz von 24 Bildern pro Sekunde fuhrt in Kombination mit der ublichen Belichtungszeit von Kinokameras von ca 1 48 Sekunde zu einem bestimmten Kinofilm typischen Bewegungsmuster Da der Blu ray Disc Standard eine Digitalisierung in dieser Frequenz 1080P 24 gestattet und per HDMI Kabel auch eine entsprechende Ubertragung vom Abspieler an den Videoprojektor moglich ist sollte die Anforderung einer 24p Zuspielung als erfullbar angesehen werden wenn auch viele Blu ray Discs nicht entsprechend kodiert sind Anders sieht es auf Wiedergabeseite aus Altere oder preisgunstige Videoprojektoren arbeiten mit einer Wiedergabefrequenz von 60 oder 120 Hz Bezogen auf 24p Filmsequenzen bedeutet das dass jedes Filmbild bis zu funfmal statt wie im Kino zwei bis dreimal wiederholt werden musste um die Unterschiede auszugleichen Es werden verschiedene Verfahren eingesetzt um eine Angleichung zu bewirken neben der Kino ahnlichsten dem Wiederholen noch sogenannte Pulldown und Frame Insertion Verfahren Diese sind kurz im Artikel zu 24p beschrieben Noch komplizierter wird die Situation wenn das Filmmaterial nicht als 24p Bildfolge an den Projektor gesendet wird sondern als sogenannte Halbbildfolge vgl Interlacing Hier versucht der Projektor zu erkennen ob das Filmmaterial bereits ursprunglich interlaced war also von einer klassischen Videokamera aufgenommen worden ist oder ursprunglich Vollbild progressive war und vom Zuspielgerat vor der Ubertragung an den Videoprojektor erst in Halbbilder zerlegt worden ist In beiden Fallen setzt der Videoprojektor vor der Anzeige Halbbilder wieder zu Vollbildern zusammen wobei aber im Falle eines in Halbbilder zerlegten Vollbilds einfach die Zeilen der hoffentlich richtig zugeordneten Halbbilder deinterlaced werden im Falle von ursprunglichen Halbbildern jedoch ggfs mit Zwischenbildern gearbeitet wird um den zeitlichen Abstand in dem zwei Halbbilder aufgenommen worden sind rechnerisch auszugleichen Wie gut das gelingt hangt genau wie im Falle der Frame Insertion von den verwendeten Hersteller spezifischen Verfahren ab Der Farbraum von Filmmaterial weicht schon aus physikalischen Grunden vom Farbraum ab den elektronische Gerate erzeugen konnen Hinzu kommt dass im Heimkinobereich aus Grunden der historischen Kompatibilitat Farbraume verwendet werden die aus dem Bereich der klassischen Fernsehtechnik stammen und die an die Moglichkeiten der Rohrenfernseher zur Farbwiedergabe angepasst sind Namentlich sind hier zu nennen der ITU R BT 601 Farbraum fur SDTV Material und der BT 709 Farbraum fur HDTV Material Heutige Heimkinoprojektoren konnten in vielen Fallen einen grosseren Farbraum darstellen jedoch scheitert es an entsprechenden Standards Lediglich der xvYCC Farbraum wird von einigen Projektoren und vielen Flachbildfernsehern unterstutzt allerdings werden weder Fernsehprogramme mit diesem Farbraum ausgestrahlt noch ist er in der Blu Ray Disc Norm vorgesehen Einzig einige Amateurvideokameras mit AVCHD bieten die Moglichkeit zur Aufzeichnung mit diesem Farbraum Die Digitalkino Initiative Digital Cinema Initiatives hat daher als Farbraum den gesamten CIE Farbraum definiert auch wenn heutige Kinoprojektoren diesen nicht darstellen konnen Zum Farbraum gehort ausserdem die Feinheit der Abstufung bei der Darstellung von Farben und Graustufen Bei den ublichen 8 Bit sind das maximal 256 Farbstufen de facto werden aber bei BT 601 und 709 nur die Werte von 16 bis 235 verwendet fur jede Grundfarbe und bei Schwarzweissfilmen grundsatzlich nur 256 Graustufen was zu sichtbaren Stufungen im Bild fuhren kann Einige Projektoren stufen das Bild feiner ab auch als Deep Colour bezeichnet was durch Interpolation der Bildinformationen erreicht wird Das kann man sich so vorstellen dass bei z B 10 Bit die Abstufungswerte nicht mehr 16 17 18 235 sind sondern 16 16 25 16 5 16 75 17 17 25 234 75 235 Die Bildanmutung durch die rasche Hintereinanderprojektion von kornigen Bildern ist im Heimkinobereich ebenfalls nicht simulierbar Videoprojektoren verfugen uber ein eigenes Rauschverhalten das sich jedoch von demjenigen einer Filmkornung unterscheidet So zeigen DLP Projektoren in dunkleren teils aber auch in helleren Bildbereichen Farbrauschen durch Probleme bei der Ansteuerung einzelner Spiegel LCoS Projektoren konnen aufgrund der Tragheit der LCD Umschaltungen das Bild stellenweise verwischen was aber eher zu einer Glattung als zu einem Rauschen fuhrt etc Auch der Inbild Kontrast von Filmmaterial ist von heutigen Videoprojektoren noch nicht zu erreichen Ein Messverfahren dass diesen Inbildkontrast bei Projektoren misst ist von der ANSI definiert worden Hier wird ein Standbild mit einem Schachbrettmuster aus 16 maximal weissen und maximal schwarzen Feldern dargestellt projiziert und es wird die Helligkeit aller Felder bestimmt Der sog ANSI Kontrast ergibt sich dann aus dem Verhaltnis der Durchschnittshelligkeit der weissen Felder zur Durchschnittshelligkeit der schwarzen Felder Fur DLP Projektoren gibt ein Hersteller Werte von ca 350 1 bis 800 1 an bei LCoS Projektoren liegen die Werte bei etwa ab 300 1 lt je nach Messung unterschiedlich Projektorhersteller versuchen teilweise diese Beschrankungen im Kontrast zu mildern indem Projektoren mit einer sogenannten dynamischen Iris versehen werden welche die Bildhelligkeit insgesamt durch automatisches Auf und Abblenden verandern kann Das verbessert aber nicht den Kontrast innerhalb eines Bilds und kann bei punktuellen Anderungen der Szenenhelligkeit z B bei Schwenks oder dem Ein bzw Ausschalten einer Lampe dazu fuhren dass durch das Nachregulieren das Bild auch in den Teilen heller oder dunkler wird die sich eigentlich gar nicht verandert haben was zu einem unnaturlichen Eindruck fuhren kann Anmerkung die von den Herstellern angegebenen Werte beziehen sich in der Regel nicht auf den ANSI Kontrast sondern auf den Ein Aus Kontrast on off nativ statisch etc bei dem nacheinander ein weisses Bild und ein schwarzes Bild projiziert und ausgemessen werden oder den dynamischen Kontrast bei dem das weisse Bild zusatzlich bei maximal geoffneter Irisstellung projiziert wird und das schwarze bei maximal abgeblendeter Iris Die zeitliche und raumliche Konvergenz der Bildinformationen in einem einzelnen Bild ist mit derzeitigen Videogeraten ebenfalls nicht 1 1 simulierbar Abgesehen von den grundsatzlichen bereits oben erwahnten Problemen der Uberspielung von zeitlich aufeinander aufgenommenen Halbbildern bei vielen Quellen konnen auch die Videoprojektoren diese Konvergenz aus technischen Grunden nur annahern Bei LCoS und 3LCD Projektoren werden mittels dreier Mikro LCD Paneele die jeweils mit Licht unterschiedlicher Wellenlange bestrahlt werden Rot grun und blau drei getrennte Bilder fur die drei Grundfarben erzeugt die dann mit Hilfe von Spiegeln und Prismen in einen gemeinsamen Strahlengang zusammengefuhrt werden Hier kann es aufgrund von Fertigungstoleranzen zu Abweichungen kommen so dass die drei Bilder auf der Leinwand nicht exakt zusammenfallen mangelnde Vergenz Es fehlt damit an der raumlichen Konvergenz einige Projektoren gestatten einen digitalen Ausgleich bei dem das Bild jeder Farbe pixelweise verschoben werden kann Vergenzfehler von weniger als einem halben Pixel sind damit allerdings prinzipbedingt nicht korrigierbar und Verkippungen gegenuber der optischen Achse ohnedies gar nicht Bei DLP Projektoren mit einem einzelnen Mikrospiegelfeld sog Ein Chip DLPs werden die drei Bilder fur die Grundfarben nacheinander erzeugt Diese sind aufgrund der Verwendung eines einzelnen Spiegels zwar stets exakt ubereinander jedoch entsteht der Farbeindruck erst durch die Tragheit des Betrachterauges das die drei hintereinander projizierten monochromen Farbbilder als ein einziges wahrnimmt Es mangelt also an der zeitlichen Konvergenz Bei raschen Augenbewegungen werden die einzelnen Farbbilder die dann an unterschiedlichen Stellen auf die Retina treffen von vielen Beobachtern als Farbblitzer wahrgenommen was als Regenbogeneffekt bezeichnet wird und besonders bei Schwarzweissfilmen den Eindruck verfalschen kann Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heimkino Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten 1 PDF 123 kB Anforderungen an eine digitale FilmkameraNormdaten Sachbegriff GND 4686716 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heimkino amp oldid 229195745