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Die Heilig Kreuz Kirche ist eine denkmalgeschutzte Kirche im Stadtteil Kirchdorf der Stadt Barsinghausen in der Region Hannover in Niedersachsen 1 Die Kirchdorfer Heilig Kreuz KircheZu ihrer evangelisch lutherischen Heilig Kreuz Kirchengemeinde im Kirchenkreis Ronnenberg im Sprengel Hannover der Landeskirche Hannovers gehort auch die Kapellengemeinde im benachbarten Barsinghauser Stadtteil Langreder 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Turm 2 2 Schiff und Chor 2 3 Sakristei 3 Ausstattung 3 1 Altar 3 2 Glocken 3 3 Orgel 3 4 Deckenmalereien 3 5 Kronleuchter 3 6 Gedenktafel 4 Der Leck meck 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die KirchenturKirchdorf ist wohl die alteste noch erhaltene Ortsgrundung in der Deistermulde 3 Der Name bedeutet nicht zwingend dass es hier von Anfang an eine Kirche gab 4 Moglicherweise hatte die Kirche hier nur irgendwelche Besitzanspruche 5 Der Standort der Kirche lasst auf ein hohes Alter schliessen 4 Laut dem aus dem Jahr 1734 stammenden Corpus bonorum einem Guterverzeichnis war die Kirchdorfer Kirche eine Stiftung der Herren von Goltern 6 Bereits im Jahr 1294 versuchte Artus von Goltern das Patronat der zur Kirchdorfer Kirche gehorenden Kapelle in Langreder dem Stift Wunstorf zu ubertragen 7 Die Familie hatte noch 1543 das Kirchenpatronat 8 Nach dem Aussterben derer von Goltern wechselten sich seit dem Jahr 1559 die Linien derer von Alten aus Grossgoltern und Dunau im Patronat ab 9 Ausser der Kirche in Kirchdorf und zugehorigen Kapelle in Langreder gab es auch eine im Jahr 1300 von der Familie von Goltern gestiftete Kapelle in Helmercinghusen Der Ort ging nach der Hildesheimer Stiftsfehde in Kirchdorfs Nachbarort Egestorf auf Noch im 18 Jahrhundert waren die Platze im Kirchdorfer Turmgewolbe fur Egestorfer Kirchganger reserviert 7 Beschreibung BearbeitenDie ursprunglich romanische Kirche wurde aus Wealden Bruchsteinen 4 und Findlingen errichtet 9 Der Baubeginn der Kirche erfolgte vermutlich Anfang des 12 Jahrhunderts 7 Darauf deutet das romanische Tonnengewolbe im Turmvorraum 5 An der Kirche wurde uber mehrere Jahrhunderte gebaut 7 Turm Bearbeiten nbsp Der KirchturmDie Grundflache des Turms ist beinahe quadratisch mit einer Seitenlange von 6 3 m 10 Der Turm hat an seiner Westseite einen spitzbogigen spatgotischen Eingang 10 Den Ubergang vom Turm zum Kirchenschiff bildet ein schwerer Rundbogen 5 Uber der Eingangstur gibt es eine rechteckige romanisch gedeckte Nische 10 Der Quader darunter tragt die Inschrift Ano dni 1 5 2 4 Uber der Nische ist ein mit einem Kreuzrelief geschmucktes romanisches Tympanon Der fruhere Zweck der Nische ist nicht bekannt 7 Der Turm hat auf jeder Seite zwei gekuppelte rechteckige Schalloffnungen Diese haben Sandsteingewande und einfache Fasen 10 Der Turm wurde zuletzt im Jahr 1524 umkonstruiert Damals war ihm auch eine neue hohere Turmspitze aufgesetzt worden 4 Bei einem Sturm im Februar 1715 sturzte die Turmspitze ein Trummer durchschlugen auch das westliche Deckengewolbe Das Dach des Schiffs wurde schnell geflickt Fur die Reparatur des Turms wurde eine landesweite Kollekte durchgefuhrt ein Darlehen aufgenommen und die Konstruktion aus Kostengrunden geandert Mit einer Hohe von knapp 15 m ist die 1717 in der Form einer spanischen Haube gebaute 7 achteckige Turmspitze 10 nur halb so hoch wie die vor dem Einsturz 7 Schiff und Chor Bearbeiten nbsp Die Tur an der Nordseite des SchiffsDas Schiff und der fast gleichbreite Chor sind zusammen 24 5 m lang und 8 5 m breit 10 Altester Gebaudeteil sind die romanischen Pfeiler im Innenraum 7 Die stark vorspringenden rechteckigen Pfeiler haben im Innenraum Sockel und Kampfer An der Aussenseite sind es niedrige gotische Strebepfeiler mit Fasensockel Hohlkehlengesims und Pultdachern 10 Am sudwestlichen Strebepfeiler ist unterhalb des Gesimses die Jahreszahl 1474 zu lesen 7 Das Gebaude wurde wohl bei einem Umbau im Jahr 1474 mit drei spatgotischen Kreuzrippengewolben uberdeckt 9 Die Kreuzrippengewolbe sind aus hohlgekehlten Sandsteinrippen und spitzbogig profilierten Gurt und Schildbogen aus Backsteinen konstruiert 10 Wahrend fruhere Beschreibungen die Besonderheit eines Nebeneinanders von Sandsteinquadern fur die Rippen und Backsteinen fur die Bogen betonten 10 wurden bei der Renovierung im Jahr 1982 Formziegel in den verputzten Kreuzrippen vorgefunden Die nahezu vollstandig erhaltenen Ziegel wurden freigelegt und erhielten bei der Restaurierung ihren ursprunglichen Farbton 9 Beim spatgotischen Umbau der ursprunglich romanischen Kirche im Jahr 1474 erhielt diese einen geraden Chorabschluss 7 In die Nordwand des Schiffes ist eine Tur mit spatgotischer Einfassung eingelassen Der Baustil gleicht der Turfassung des Turms 7 Diese Langredersche Tur nutzten fruher die Gottesdienstbesucher aus dem Nachbarort 9 Sakristei Bearbeiten nbsp OstansichtBald nach dem Umbau des Kirchenschiffs im Jahr 1474 wurde an der Nordseite der Kirche eine Sakristei angebaut 4 Die Sakristei ist von zwei Kreuzrippengewolben gedeckt und hat an ihrer Nordseite einen Steingiebel Besonders erwahnt wird eine schmale gotische Wandnische in gefasten Gewanden unter einem hochkehlprofilierten Spitzbogen 10 Ausstattung BearbeitenAltar Bearbeiten Der Altar wurde im Jahr 1982 aus Deistersandsteinquadern gebaut Die Altarplatte hatte zuvor als Trittstufe vor der Kirche gedient 9 1976 wurde ein von dem Bremer Glasmaler Heinz Lilienthal gestaltetes Fenster in die bis damals zugemauerte Fensteroffnung im Altarraum eingesetzt Das alte Altarbild hangt seitdem an der Wand zur Sakristei 9 Glocken Bearbeiten Die drei Glocken stammen vermutlich aus dem 14 Jahrhundert Da der untere Turmbereich nach Umbauten zu eng war konnten sie in den Weltkriegen nicht einfach entfernt werden 4 Der untere Bereich des Turms ist seit seinem Umbau im Jahr 1524 im Wesentlichen unverandert Die Glocken sollten demnach seitdem in seinem Obergeschoss sein 7 Die Glocken haben Durchmesser von 98 cm 95 cm und 57 cm Sie wurden offenbar vom selben nicht bekannten Meister gegossen 10 Sie haben keine Inschrift 6 Die Glocken tragen neben anderen Verzierungen je vier Hochbilder des Gekreuzigten mit Maria und Johannes Die Darstellung des Gekreuzigten mit hochgezogenen Beinen weist die im 14 Jahrhundert entstandene Form auf 10 Orgel Bearbeiten Die erste Erwahnung einer Orgel stammt aus dem Jahr 1817 Die Kirche erhielt im April 1986 ein neues Instrument 5 Deckenmalereien Bearbeiten Im 16 Jahrhundert wurden die Deckengewolbe mit spatgotischen und Renaissance Malereien geschmuckt 4 Die Malereien zeigen Apostelfiguren an den Wanden und breite Ornamentbander an den Rundbogen 9 Im 17 Jahrhundert wurden die Malereien bereits ausgebessert beziehungsweise im alten Stil ubermalt Zu einer spateren Zeit wurde alles mit Kalk ubertuncht 7 Bei einer Renovierung des Kirchenraums Anfang der 1950er Jahre wurden Spuren von Bemalung unter mehreren Kalk und Farbschichten bemerkt 7 Die muhsam freigelegten Reste der Deckenbemalung wurden im Jahr 1952 restauriert und zu vollstandigen Gemalden erganzt 9 Anfang der 1980er Jahre wurden die Malereien gereinigt und aufgefrischt sowie Fehler der vorherigen Restaurierung korrigiert 7 Kronleuchter Bearbeiten Der Kronleuchter im mittleren Gewolbe 9 stammt aus dem Jahr 1717 10 Der andere ist eine neuere Nachbildung 9 Gedenktafel Bearbeiten Aus Anlass des 2017 gefeierten 1125 jahrigen Ortsjubilaums von Kirchdorf wurde in der Kirche eine Gedenktafel mit einer Kopie der die alteste Erwahnung des Ortes enthaltenden sogenannten Konigs Urkunde angebracht 11 Der Leck meck Bearbeiten nbsp Der Leck meckHoch uber der Eingangstur an der Westseite des Turms ist unterhalb der Schalloffnungen eine Steinskulptur eingemauert 4 Um das wohl schon bei Bau dieses Turmbereichs verbaute sogenannte Leck meck Mannchen gibt es eine legendenhafte Erzahlung zur Kirche 5 Der Erzahlung zufolge erinnert das Mannchen an eine alte Auseinandersetzung um die Unabhangigkeit der entstehenden Kirchengemeinde Kirchdorf vom Kloster Barsinghausen das entgegen dieser Darstellung erst nach dem Bau der Kirchdorfer Kirche entstand 7 Die Figur wird dabei so gedeutet als entbote das Mannchen einen Schwabischen Gruss in Richtung des Nachbarortes Barsinghausen 5 Die verwitterte Skulptur konnte eine auf der Hohe der Glocken im Turm eingemauerte Teufels oder Damonenfigur sein Dieser sollte durch den ihm verhassten Klang der Glocken vertrieben werden Die damit verbundene Symbolik war zur Bauzeit des romanischen Turms nicht unublich 7 Siehe auch BearbeitenAbschnitt Kirchdorf in der Liste der Baudenkmale in BarsinghausenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Heilig Kreuz Kirche in Kirchdorf Barsinghausen Sammlung von Bildern Website der Heilig Kreuz Kirchengemeinde Kirchdorf und Langreder Heilig Kreuz Kirche im Denkmalatlas NiedersachsenEinzelnachweise Bearbeiten Hans Herbert Moller Hrsg Henner Hannig Bearb Landkreis Hannover Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Band 13 1 Friedrich Vieweg amp Sohn Braunschweig Wiesbaden 1988 ISBN 3 528 06207 X S 191 192 sowie S 99 Karte und S 305 Index Heilig Kreuz Gemeinde Kirchdorf und Kapelle Langreder www kirchenkreis ronnenberg de abgerufen am 22 November 2019 Kirchdorf in Naturhistorische Gesellschaft zu Hannover Hrsg Der Deister Natur Mensch Geschichte Zu Klampen Springe 2017 ISBN 978 3 86674 545 2 S 352 a b c d e f g h Kirchdorf Heilig Kreuz Kirche Denkmale in Naturhistorische Gesellschaft zu Hannover Hrsg Der Deister Natur Mensch Geschichte Zu Klampen Springe 2017 ISBN 978 3 86674 545 2 S 352 353 a b c d e f Kirchdorf Aus der Geschichte eines Dorfes am Deister Stadt Barsinghausen 22 Dezember 2016 abgerufen am 22 November 2019 a b Kirchdorf In H Wilh H Mithoff Hrsg Kunstdenkmale und Alterthumer im Hannoverschen Erster Band Furstenthum Calenberg Helwing sche Hofbuchhandlung Hannover 1871 S 109 110 archive org PDF 15 1 MB abgerufen am 11 Marz 2017 a b c d e f g h i j k l m n o p q Helmut Steinert Heinrich Weydandt Die Hl Kreuz Kirche In Stadt Barsinghausen Hrsg Kirchdorf Aus der Geschichte eines Dorfes am Deister 1992 S 19 43 kirche kirchdorf langreder de abgerufen am 22 November 2019 Kirchdorf Kirchdorf in Karl Kayser Hrsg Die reformatorischen Kirchenvisitationen in den welfischen Landen 1542 1544 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1897 S 413 414 archive org PDF 25 9 MB abgerufen am 3 Oktober 2019 a b c d e f g h i j k Geschichte n rund um die Heilig Kreuz Kirche zu Kirchdorf Heilig Kreuz Kirchengemeinde Kirchdorf und Langreder abgerufen am 22 November 2019 a b c d e f g h i j k l m Kirchdorf In Carl Wolff Hrsg Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Heft 1 Landkreise Hannover und Linden Selbstverlag der Provinzialverwaltung Theodor Schulzes Buchhandlung Hannover 1899 S 87 90 archive org PDF 10 0 MB abgerufen am 26 Oktober 2018 kru 1125 Jahre Kirchdorf Die Feierlichkeiten haben begonnen www leine on de 30 Juni 2017 abgerufen am 22 November 2019 52 29977 9 50184 Koordinaten 52 17 59 2 N 9 30 6 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heilig Kreuz Kirche Kirchdorf amp oldid 237118432