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Die Heilandskirche ist ein evangelisches Kirchengebaude in Krems an der Donau Errichtet 1912 und geweiht 1913 stellt es ein Fruhwerk des Architekten Otto Bartning dar Pfarrzentrum mit Pfarrkirche Gemeindesaal und Pfarrhaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Gemeinde 2 Geschichte der Kirche 3 Beschreibung der Kirche 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte der Gemeinde BearbeitenAnfange evangelischen Glaubenslebens lassen sich in Krems schon seit der Mitte des 16 Jahrhunderts feststellen Selbstbewusstsein und Bildungsbedurfnis des wohlhabenden Burgertums fanden in der neuen Lehre Luthers ein willkommenes Betatigungsfeld Protestantische Pradikanten hielten Gottesdienste in allen Kremser Kirchen mit Ausnahme der Pfarrkirche und der Rat der Stadt ubernahm die der katholischen Kirche gestifteten Guter gegen geringe Pacht Sohne wohlhabender Kremser Burger studierten an protestantischen deutschen Universitaten und brachten das Schrifttum der Reformation in ihre Heimatstadt Auch die Kremser Lateinschule kam in protestantische Hande und genoss einen vorzuglichen Ruf Ihre Reorganisation wurde von dem aus Deutschland stammenden Dr Matthaus durchgefuhrt In der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts waren etwa 90 der Bevolkerung der Stadt evangelisch Der katholische Landesfurst als oberste Autoritat wollte diese Entwicklung auch aus wirtschaftlichen Grunden nicht dulden Da die Stadt nicht gehorchte es kam 1589 zu einem Aufstand wurde sie zu einer Geldbusse verurteilt und verlor einen grossen Teil ihrer Rechte Die Ansiedlung der Jesuiten 1616 und die Ubernahme der Lateinschule sollte dazu dienen die Burger wieder fur den katholischen Glauben zu gewinnen Schliesslich hat der Aufstand von Kremser Protestanten 1619 wahrend des Dreissigjahrigen Krieges und ihre Kontakte zu den feindlichen Bohmen dem Luthertum in diesem Gebiet ein Ende bereitet Der evangelische Glaube wurde verboten die Gegenreformation mit Strenge durchgefuhrt Die bereits ansassigen Jesuiten verbesserten das katholische Schulwesen und beeinflussten das religiose und kulturelle Leben entscheidend Nur der Adel konnte seine Religion frei wahlen was wohlhabende Burger dazu bewog sich nobilitieren zu lassen und in privatem Rahmen evangelische Gottesdienste abzuhalten Fur kurze Zeit kam es noch zu einem Aufleben des Protestantismus als im Laufe des Dreissigjahrigen Krieges schwedische Truppen die Stadt besetzten Doch mit der Befreiung durch kaiserliche Truppen war auch diese Moglichkeit vorbei und der lutherische Glaube blieb in diesem Gebiet fur 200 Jahre ausgeloscht Die heutige evangelische Pfarrgemeinde wurde 1905 gegrundet Sie hat ihre Wurzeln einerseits in der Los von Rom Bewegung des 19 Jahrhunderts andererseits im in der von Kaiser Franz Joseph gewahrten Religionsfreiheit die das Entstehen einer selbstandigen evangelischen Gemeinde erst ermoglichte 1 Ab Gemeindegrundung waren Pfarrer Max Monsky 1905 1912 Helmuth Pommer 1912 1917 Emil Mayer 1918 1947 Karl Elicker 1948 1970 Gottfried Schottner 1971 1977 Michael Meyer 1978 1996 und Roswitha Petz 1996 2020 2 Seit 2020 ist Jorg Kreil Pfarrer Geschichte der Kirche Bearbeiten nbsp Die Heilandskirche am Martin Luther PlatzBereits vor dem Protestantenpatent von 1871 wurden in Krems von einer kleinen Gemeinde Gottesdienste abgehalten Ab 1895 wurde die ehemalige Andreaskapelle als Gotteshaus verwendet 1912 wurde der Beschluss zum Neubau der Heilandskirche gefasst 1913 erfolgte die Weihe 3 Die Kirche wurde zuletzt 1985 unter Architekt Herbert Rodinger renoviert 4 Sie steht unter Denkmalschutz Anlasslich des 100 Jahr Jubilaums ist eine Generalsanierung geplant Beschreibung der Kirche Bearbeiten nbsp Inneres der HeilandskircheDie evangelische Kirche mit dem anschliessenden Gemeindehaus stehen am sudwestlichen Ende des Stadtparks Sie wurde 1912 errichtet und ist ein Fruhwerk des Architekten Otto Bartning der allein in Deutschland uber 100 Kirchen entworfen hat Der Kirchenbau fand anfangs keineswegs Zustimmung da er zu sehr vom gewohnten Bild abwich und trotz gewisser historisierender Bauelemente zu modern war Der Zentralbau mit Dachreiter uber der leicht geschwungenen Kuppel bricht vollstandig mit dem damals ublichen Bautypus Der helle lichtdurchflutete achteckige Innenraum ist ein uberschaubarer einheitlicher Gemeinderaum Im Inneren befinden sich historisierende Bauelemente wie einfache glatte Saulenschafte mit dorischen Kapiteln Andeutungen von Triglyphen im Gebalk rund und segmentbogige Fenster Seine grosse Wirkung liegt aber in der klaren Gliederung des Kuppelraumes der Anordnung der Sitzbanke um den weit vorgeschobenen Altar und in der vornehmen Farbgebung 5 Die Orgel ist ein Werk von Gregor Hradetzky aus dem Jahr 1974 10 Register verteilen sich auf zwei Manuale und das Pedal 2004 fand eine Uberholung statt 6 Die Kirche besitzt eine ausgezeichnete Akustik weshalb immer wieder Kirchenkonzerte stattfinden Literatur BearbeitenRupert Schweiger Zauber der Architektur NO Pressehaus 1993 ISBN 3 85326 956 7 S 210ff DEHIO Niederosterreich nordlich der Donau Schroll Wien 1990 ISBN 3 7031 0652 2 Fruhwirth Die Doppelstadt Krems Stein Kulturamt der Stadt Krems ISBN 3 9501219 0 0 S 291ff Oskar Sakrausky Hrsg Evangelisches Osterreich Evangelischer Presseverband in Osterreich ISBN 3 85073 200 2 S 90 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heilandskirche Krems Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Evangelischen Pfarrgemeinde A und H B KremsEinzelnachweise Bearbeiten Website der Evangelischen Pfarrgemeinde A und H B Krems Unsere Gemeinde abgerufen am 2 Marz 2012 Fruhwirth Die Doppelstadt Krems Stein S 291f Fruhwirth Die Doppelstadt Krems Stein S 291ff Rupert Schweiger Zauber der Architektur S 210f Rupert Schweiger Zauber der Architektur S 210f Informationen zur Orgel auf Organ index Abgerufen am 24 Oktober 2022 48 40599 15 59603 Koordinaten 48 24 21 6 N 15 35 45 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heilandskirche Krems amp oldid 234239256