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Die Heideschrecke Gampsocleis glabra ist eine Langfuhlerschrecke Sie wurde auch unter den Namen Decticus alberti Gampsocleis annae Gampsocleis podolica Locusta glabra und Locusta prima beschrieben HeideschreckeMannchen der Heideschrecke Gampsocleis glabra SystematikUnterordnung Langfuhlerschrecken Ensifera Uberfamilie TettigonioideaFamilie Laubheuschrecken Tettigoniidae Unterfamilie TettigoniinaeGattung GampsocleisArt HeideschreckeWissenschaftlicher NameGampsocleis glabra Herbst 1786 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Stridulationsorgan 2 Lebensweise und Verbreitung 3 Belege 3 1 Einzelnachweise 3 2 Literatur 3 3 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Heideschrecke ahnelt im Korperbau dem Warzenbeisser Sie hat einen mittellangen dicken Hinterleib und Flugel die den Hinterleib leicht uberragen Die Fuhler sind etwa so lang wie der Korper die Beine weisen am Unterschenkel kleine Stacheln auf Die Mandibeln sind sehr kraftig Die Heideschrecke ist hauptsachlich olivgrun oder hellgrun gefarbt aber mit braunen Flecken und Streifen versehen Die Oberschenkel des hinteren Beinpaars besitzen zwei parallel verlaufende dunkle Striche Die vordere Oberschenkelhalfte ist gepunktet Vom Fuhleransatz bis zum Ende des Thorax fuhrt ein breites dunkelbraunes oder dunkelgrunes Band Der Thorax tragt an den Randern seiner Seitenlappen einen hellgelben Streifen Der Hinterleib ist braun bis olivgrun und grun gestreift der Bauch ist dumpf grungelb Die Flugel sind schwarz geadert und braun getupft Die Geschlechter sind in der Farbung gleich Die Cerci vom Mannchen sind dreieckig der Legebohrer des Weibchens ist leicht nach unten gebogen und dunkelbraun gefarbt Beide Geschlechter werden zwischen 20 und 26 Millimeter lang Stridulationsorgan Bearbeiten nbsp Der Pfeil verweist auf die aktive Schrillleiste die sich auf dem linken Vorderflugel befindet und Teil der Schrillader ist Auf dem rechten Vorderflugel ist dagegen der Spiegel vortrefflich ausgebildet Bei der Heideschrecke sind die Vorderflugel der Mannchen im Mittel 21 59 mm bei den Weibchen 23 48 mm lang und uberdecken die kurzeren Hinterflugel vollstandig Die Unterteilung der Vorderflugel in ein Dorsal und in ein Lateralfeld ist sowohl bei den Mannchen als auch bei den Weibchen leicht zu erkennen da eine von den Flugelbasen ausgehende schrag verlaufende kraftige Ader die Unterteilung anzeigt Die Lateralfelder sind gross und ermoglichen den Heideschrecken das Fliegen Die Dorsalfelder sind klein und dreieckig in der Form Bild Das des linken Flugels liegt sowohl bei den Mannchen als auch bei den Weibchen uber dem des rechten Flugels Bei den Mannchen enthalten die Dorsalfelder die Strukturen die der Bildung des Gesangs dienen bei den Weibchen sind keinerlei Strukturen vorhanden die der Schallbildung dienen konnten Bei den adulten Mannchen sind auf dem Dorsalfeld des linken Flugels die Schrillader und die mit Schrillzahnen besetzte Schrillleiste gut ausgebildet Bild Die Schrillader hat eine Lange von durchschnittlich 4 13 mm die Schrillleiste von 2 84 mm und ist im Mittel mit 95 25 Schrillzahnen besetzt Extremwerte 82 115 Schrillzahne ermittelt bei 21 Mannchen aus der Garchinger Heide 1 Der Spiegel ist auf dem linken Flugel zuruckgebildet lediglich der Rahmen ist noch zu erkennen Dagegen ist auf dem Dorsalfeld des rechten Flugels der Spiegel in kennzeichnender Weise ausgestaltet Die zentrale Membran ist dunn transparent und in einen kraftigen pigmentierten Rahmen eingespannt Bild Die Schrillader ist noch vorhanden wenngleich ruckgebildet Sie ist im Mittel nur 3 24 mm lang die Schrillleiste misst lediglich 1 93 mm und tragt im Durchschnitt nur 65 05 Schrillzahne Extremwerte 54 75 Schrillzahne ermittelt bei vier Weibchen aus der Garchinger Heide 1 Lebensweise und Verbreitung BearbeitenDie Heideschrecke ernahrt sich von Grasern Heidekraut und anderen Pflanzen Sie ist Warme liebend und nur in der Sonne aktiv Sie singt laut schwirrend Die Heideschrecke lebt in trockenen Regionen wie Steppen auf Magerrasen und wie der Name sagt in Heidelandschaften mit hohem Grasbewuchs In Deutschland gilt sie als vom Aussterben bedroht Nachdem sie im 20 Jahrhundert in der Luneburger Heide am Griesheimer Sand bei Darmstadt der Konigsbrunner Heide bei Augsburg und der Garchinger Heide bei Munchen fur ausgestorben erklart wurde entdeckte man sie in der Nahe von Munster in der Luneburger Heide an zwei Stellen wieder Beide Fundorte liegen auf militarischem Sicherheitsgelande was wohl zum Erhalt der Art in Deutschland beigetragen hat Inzwischen ist sie auch aus der ebenfalls militarisch genutzten Klietzer Heide in Sachsen Anhalt bekannt geworden 2 Ausserhalb Deutschlands gibt es sie in der Region zwischen Kaspischem und Schwarzem Meer Die Imagines treten von Anfang Juli bis September auf Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b Anna Alfonsa Stark Untersuchungen am Lautorgan einiger Grillen und Laubheuschrecken Arten zugleich ein Beitrag zum Rechts Links Problem Zoologische Jahrbucher Abteilung fur Anatomie und Ontogenie der Tiere 77 S 9 50 1958 Wallaschek M Langner T J Richter K 2004 Die Geradflugler des Landes Sachsen Anhalt Berichte des Landesamtes fur Umweltschutz Sachsen Anhalt 5Literatur Bearbeiten Anna Alfonsa Stark Untersuchungen am Lautorgan einiger Grillen und Laubheuschrecken Arten zugleich ein Beitrag zum Rechts Links Problem Zoologische Jahrbucher Abteilung fur Anatomie und Ontogenie der Tiere 77 S 9 50 1958 Heiko Bellmann Der Kosmos Heuschreckenfuhrer Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co KG Stuttgart 2006 ISBN 3440104478Weblinks Bearbeiten Verbreitungskarte Gampsocleis glabra in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von Hochkirch A 2013 Abgerufen am 26 November 2013 Gampsocleis glabra bei Orthoptera ch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heideschrecke amp oldid 215800489