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Das Haus zum Stockfisch ist ein bedeutendes Burgerhaus der Renaissance in der Johannesstrasse 169 in der Altstadt von Erfurt Es wurde Anfang des 20 Jahrhunderts von der Stadt erworben und seitdem museal genutzt seit 1974 bildet es den Sitz des Stadtmuseums Haus zum Stockfisch von Nordwesten Juli 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Grundstuck des heutigen Gebaudes ausserhalb des eigentlichen Altstadtkerns aber noch innerhalb der Stadtbefestigung gelegen war bereits im Mittelalter mit vermutlich traufstandigen Vorgangerbauten besetzt 1606 wurden diese von dem Waidhandler Paul Ziegler erworben der hier anschliessend bis 1607 unter Verwendung der alteren Kelleranlagen das Haus zum Stockfisch erbauen liess Da sich bereits bei den Vorgangerbauten die Verwendung des Namens Zum kleinen und grossen Stockfisch nachweisen lasst ist davon auszugehen dass man deren Namen fur den Neubau einfach ubernahm Durch den fruhen Tod des Bauherren den Ausbruch des Dreissigjahrigen Krieges und nicht zuletzt den Bedeutungsverlust des Waidhandels in dessen Folge zog sich der Innenausbau des Hauses noch bis ins spate 17 Jahrhundert hin 1697 wurde es von der Familie des Bauherren an Georg Heinrich und Johann Heinrich Gerstenberg verkauft im 18 Jahrhundert folgten dann haufigere Besitzerwechsel bei denen das Innere auch in barocken Formen verandert wurde 1836 zur Fabrik umgebaut diente es zunachst der Produktion von Lederwaren anschliessend der von Manteln Spater folgte eine Nutzung als Weingrosshandlung Die Stadt Erfurt kaufte das Gebaude 1905 an und nutzte es zur Unterbringung verschiedener Amter und Ausstellungen 1947 bis 1965 war es Sitz des Naturkundemuseums In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts erfolgten drei grosse Sanierungen 1957 1992 1994 und schliesslich 1998 bei der anhand von Befunden auch die bauzeitliche Farbfassung rekonstruiert werden konnte Das Stadtmuseum nutzt seit 1974 das gesamte Gebaude Architektur Bearbeiten nbsp Erdgeschosszone mit Portal von Westen Juli 2010Die Keller des Hauses stammen noch aus dem 15 Jahrhundert Auf der Nordseite der Fassade zur Johannesstrasse befindet sich eine Durchfahrt zum Hof im sudlichen Drittel ein reich verziertes Gewandenischenportal Oberhalb der eigentlichen Tur die einschliesslich des gleichermassen reich gestalteten Turklopfers aus der Bauzeit vollstandig erhalten ist befindet sich das Hauszeichen innerhalb des Ziergiebels Es stellt einen keiner Spezies zuordenbaren Fisch auf dem Wasser vor einer Fantasielandschaft dar darunter die Inschrift DAS HAVS STEHET IN GOTTES HAND ZVM STOCKFISCH IST GENAND nbsp Erker von Westen Juli 2010Spatere Erganzungen sind die funf Wappen von Eigentumerfamilien der verschiedenen Jahrhunderte am Portal neben dem Doppelwappen der Bauherrenfamilie Ziegler und Milwitz das der Gerstenberg ab 1697 Bruckner ab 1723 Stolze ab 1817 und Hofmann ab 1836 Auffallig ist die Schachbrett Gliederung der Fassade im Erdgeschoss in der glatte Flachen mit Reliefflachen wechseln Diese sind zeittypisch mit Rollwerk und dem damals moderneren Beschlagwerk gestaltet wobei sich trotz der an und fur sich geringen Vielfalt dieser Ornamente kaum ein Dekor wiederholt Die oberen Geschosse bestehen nicht wie das Erdgeschoss aus massivem Stein sondern aus verputztem Fachwerk Nur entlang der Ecken der Fassade ist hier die Quadergliederung weiter gefuhrt um die Fenster verlaufen Friese aus Roll und Beschlagwerk die abermals die Formen des Erdgeschosses wieder aufnehmen Die Fenstergewande selbst sind ab ungefahr einem Drittel ihrer Hohe mit einfacher Kehle und Rundstab profiliert die sich aus Voluten entwickeln Grosster Schmuck ist hier der Renaissance Erker in der Fassadenmitte Dieser erhebt sich uber einer polygonalen mit Zahnschnitt und Eierstab geschmuckten Konsole die scheinbar von einem Hermen getragen wird Der Erker selbst zeigt eine ahnlich reiche antikisierende Gliederung wie das Portal und wird wie dieses von einem Ziergiebel abgeschlossen In den Feldern unterhalb der Fenster befinden sich Menschen und Lowenkopfe zwischen Kartuschen und Rollwerk auf Hohe des zweiten Stocks wiederholen sich zur Strasse die Insignien von Hauseigentumern hier nochmals die der Ziegler und Milwitz sowie der Familie Stolze Ursprunglich gehorte zum Haus noch ein bis zur inneren Stadtmauer heutiger Juri Gagarin Ring reichender Garten der aber heute bebaut ist Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Thuringen Deutscher Kunstverlag Munchen 2003 ISBN 3 422 03095 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haus zum Stockfisch Erfurt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Haus zum Stockfisch In Geschichtsmuseen Erfurt de Haus zum Stockfisch In Erfurt de Haus zum Stockfisch In Erfurt Lese de50 9795 11 034805555556 Koordinaten 50 58 46 2 N 11 2 5 3 O Normdaten Korperschaft GND 10018224 0 lobid OGND AKS LCCN n97022581 VIAF 135791920 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus zum Stockfisch amp oldid 237839578