www.wikidata.de-de.nina.az
Die Erfurter Stadtbefestigung war die Stadtbefestigung der Stadt Erfurt Sie bestand von 1066 bis 1873 und war eine der starkst ausgebauten Stadtbefestigungen in Deutschland Zur Stadtbefestigung gehorten der innere und der aussere Mauerring mit Turmen und Toren sowie die Zitadelle Petersberg und die Zitadelle Cyriaksburg Bis auf die beiden Zitadellen und einige kurze Mauerstucken ist von der Stadtbefestigung heute jedoch nichts mehr erhalten Die befestigte Stadt Erfurt im Jahr 1650Reste der Stadtbefestigung um 1885 Das erhaltene Stuck der inneren Mauer am Bruhler GartenDer Walkstrom unterquert die innere MauerReste des stadtseitigen Mauerrings der inneren Stadtbefestigung Nahe Regierungsstrasse Lutherstrasse Das erhaltene Stuck der inneren Mauer am Johannestor Inhaltsverzeichnis 1 Der innere Mauerring 2 Der aussere Mauerring 3 Stadttore 4 Literatur 5 WeblinksDer innere Mauerring BearbeitenDer innere Mauerring war der alteste Bestandteil der Erfurter Stadtbefestigung Er wurde im Jahr 1066 fertiggestellt und befand sich im Bereich des heutigen Juri Gagarin Rings Erfurt gehorte damals zum Erzbistum Mainz das die Stadt befestigen liess um sie vor den Landgrafen von Thuringen zu schutzen Landgraf Ludwig II liess die Befestigung 1165 schleifen aber bereits 1168 war ihr verstarkender Wiederaufbau vollendet Diese Mauer war etwa acht Kilometer lang zwischen drei und vier Meter hoch und etwa einen Meter dick Vor der Mauer war ein Wehrgraben die Wilde Gera angelegt Bewacht wurde die Mauer von etwa 50 Wachturmen aus Der Abriss des inneren Mauerrings begann in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Schon 1842 waren alle inneren Stadttore abgerissen Nach dem Ausbau des Flutgrabens wurde auch die Wilde Gera zugeschuttet Auf ihr wurde ab 1898 eine Ringstrasse heutiger Juri Gagarin Ring angelegt Der aussere Mauerring BearbeitenAls Erfurt im 13 Jahrhundert einen raschen Aufschwung erfuhr wurde die Flache der Stadt zu klein sodass sie erweitert werden musste Diese Erweiterung erfolgte durch den Einbezug neuer teils schon mit Vorstadten bebauter Flachen im Norden Osten und Suden der Stadt sowie des Bruhls in eine neue Stadtbefestigung Finanziert wurde der Bau des ausseren Mauerrings durch die Einfuhrung einer neuen Steuer in der Stadt dem Wallgeld In einem ersten Schritt entstanden zwischen 1350 und 1387 die neuen ausseren Stadttore um den Verkehr in und aus der Stadt zu kontrollieren Sie waren zunachst noch nicht durch eine Mauer verbunden Diese wurde erst nach und nach in den folgenden Jahrzehnten bis zur Fertigstellung des ausseren Mauerrings im Jahr 1480 errichtet Spater wurden dann auch die Stadttore weiter befestigt und Wehrturme eingefugt sodass am Ende 27 Turme zur Bewachung der Mauer zur Verfugung standen Auch vor dieser Mauer wurde ein Wassergraben der Flutgraben angelegt Er wurde nach dem Abtragen der Stadtbefestigung zum Hochwasserschutz deutlich ausgebaut und besteht noch heute Im Dreissigjahrigen Krieg erfuhr die Stadtbefestigung nochmals einen erheblichen Ausbau Zu diesem Zweck liessen die schwedischen Besatzer in der Erfurter Altstadt einige Pfarrkirchen abreissen mit deren Steinen dann die Mauern verstarkt werden konnten Die Zitadelle Cyriaksburg wurde 1480 angelegt die Zitadelle Petersberg 1665 Spater kamen auch verschiedene Schanzen dazu etwa die Daberstedter Schanze heute Stadtpark oder die Auenschanze in der Andreasvorstadt 1873 wurde Erfurt wie alle anderen Festungen in Deutschland auch entfestigt In der Folgezeit wurden die Mauern und Turme abgetragen der Flutgraben ausgebaut und vor den ehemaligen Mauern der Erfurter Stadtring angelegt Vor den Mauern durfte nun auch gebaut werden es entstanden danach die Erfurter Vorstadte Auf einem Sudteil der alten Mauer wurde der Bahndamm der Thuringer Bahn errichtet Stadttore BearbeitenAndreastor innen und aussen am Ende der Andreasstrasse davor die Nordhauser Strasse nach Nordhausen Braunschweig und Lubeck benannt nach der Andreaskirche Moritztor innen und aussen am Ende der Moritzstrasse davor die Auenstrasse ausserdem Stadttor an dem die Gera die Stadt verlasst benannt nach der Moritzkirche Johannestor innen und aussen am Ende der Johannesstrasse davor die Magdeburger Allee nach Sommerda Sangerhausen und Magdeburg benannt nach der Johanneskirche Krampfertor innen und aussen am Ende der Krampferstrasse davor die Leipziger Strasse Via regia nach Leipzig benannt nach der Kaufmannskirche Schmidtstedter Tor aussen am Ende der Schmidtstedter Strasse davor die Weimarische Strasse nach Weimar und Jena benannt nach dem nicht mehr vorhandenen Dorf Schmidtstedt Spielbergtor aussen am Ende der Bahnhofstrasse davor die Clara Zetkin Strasse nach Kranichfeld und Rudolstadt Augusttor innen in der Bahnhofstrasse benannt nach der Reglerkirche Augustiniuskirche Lobertor innen und aussen am Ende der Loberstrasse davor die Arnstadter Strasse nach Arnstadt und Nurnberg benannt nach den Lohgerbern die im angrenzenden Viertel ansassig waren Pfortchen aussen am Ende des Dalbergwegs davor die Hochheimer Strasse nach Hochheim und Neudietendorf Bruhler Tor innen und aussen am Ende der Bruhler Strasse davor die Gothaer Strasse Via regia nach Gotha Eisenach und Frankfurt am Main benannt nach der Vorstadt Bruhl Lauentor innen und aussen am Ende der Strasse Lauentor davor die Binderslebener Landstrasse nach Bindersleben benannt nach dem Lowen dem Wappentier des Grafen von Gleichen der zunachst Stadtvogt in Erfurt war und dieses Tor anfangs exklusiv nutzen durfteLiteratur BearbeitenSteffen Rassloff 100 Denkmale in Erfurt Geschichte und Geschichten Mit Fotografien von Sascha Fromm Essen 2013 S 20 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons City walls of Erfurt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Stadtbefestigung auf erfurt web de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erfurter Stadtbefestigung amp oldid 233125635