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Das Haus zu den Sieben Turmen ist ein barockes Wohnhaus welches zum Ensemble des Altstadtmarktes in Braunschweig gehort Der Name leitet sich vom Relief im Giebelfeld ab Das Haus zu den 7 Turmen Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Die Familie von den Sieben Turmen 3 Bekannte Besitzer 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDer Name Haus zu den sieben Turmen oder Die Sieben Turme fur das Gebaude am Altstadtmarkt 11 ist seit 1249 belegt 1 2 Die im Giebelfeld dargestellten Sieben Turme stehen nicht in Braunschweig sondern stellen das Gefangnis der sieben Turme in Konstantinopel dar Die barocke Darstellung bedient sich hier der Allegorie der Halbmonde obwohl Konstantinopel zur Zeit des zugrundeliegenden Geschehens noch nicht muslimisch war Einer der vielen Sagen um Heinrich den Lowen zufolge soll ein dem Namen nach unbekannter Gefahrte Heinrichs des Lowen auf der Pilgerfahrt 1172 ins Heilige Land in Konstantinopel im Gefangnis der sieben Turme eingesessen haben Wenn ich je wieder herauskomme baue ich ein Haus mit sieben Turmen so lautete sein Gelobnis nbsp Relief im GiebelfeldIm benachbarten Schuhhof brach im Jahre 1374 die Grosse Schicht ein blutiger Aufstand der Gilden gegen den Rat der Altstadt aus Im Verlauf dieser Schicht wurde der damalige Hausbesitzer und Burgermeister der Altstadt Tile von Damm am 19 April 1374 auf dem Hagenmarkt hingerichtet und sein Haus geplundert und in Brand gesteckt Die Front des heutigen Hauses entstand im Jahre 1708 ausfuhrender Architekt soll Hermann Korb gewesen sein Das Gebaude wurde nach Kriegsschaden nach 1945 instand gesetzt und 1996 grundlegend saniert Die Familie von den Sieben Turmen BearbeitenUnter der lateinischen Bezeichnung de septem turribus finden sich im Urkundenbuch der Stadt Braunschweig bereits ab dem Jahr 1249 Eintrage die auf den Erbauer oder die Besitzer des Hauses zu den Sieben Turmen hinweisen Dort werden sie unter anderem auch als von den seven tornen bezeichnet Namentlich genannt wird hier 1249 ein Ludolphus de septem turribus Ratsherr der Altstadt 1253 1254 der gemeinsam mit einem Ekbertus de cimiterio als Zeuge bei einem Verkauf zwischen dem Ritter Johann von Wohlde Woledhe und dem Kreuzkloster zugegen waren Sein Name ist in weiteren Urkunden im Jahr 1254 angegeben Ab 1281 taucht der Name seines Sohnes Alexander de septem turribus Ratsherr und Prokurator des Kreuzklosters 1306 mehrmals in Urkunden auf Am 11 August 1286 wird zudem ein Johannes de septem turribus Bruder Alexanders als Zeuge erwahnt In einer Urkunde des Jahres 1289 wird uber die Einigung der Bruder Alexander und Heinrich Henricus berichtet die ihrer Schwester Sophia eine lebenslange Rentenzahlung aus dem Erbe des Vaters zusichern dabei werden mehrere Besitzungen erwahnt unter anderem ein Haus im Sack eines in der Schoppenstedter Strasse und eines in einer Vialia Engelardi Engelhardssteg In der Folge wird im Urkundenbuch am 27 Marz 1291 auch der nicht mehr latinisierte Name Alexander von den Sieben Thurmen genannt und am 30 April und 7 Mai 1306 gibt es Eintrage mit den Namen seiner Sohne Alexander und Ludolf von den Sieben Thurmen 3 Mehrere Tochter dieser Familie wurden Nonnen in den Klostern zu Steterburg und Wienhausen und im Kreuzkloster Die Familie wird bis 1320 in Urkunden erwahnt Bekannte Besitzer BearbeitenNach der Familie von den Sieben Turmen kam das Haus zunachst durch Erbschaft und Heirat der Tochter Alexanders von den Sieben Turmen Sophia mit Ludolf Muntaries 1305 in dessen Familie Ungefahr ab 1339 gehorte das Gebaude der Braunschweiger Rats und Patrizierfamilie von Damm Als erster Besitzer wird Bertram von Damm der Vater des Burgermeisters Tile von Damm genannt Das Haus wurde nach der mutwilligen Zerstorung im Jahr 1374 durch die Sohne des Burgermeisters an dieser Stelle neu errichtet Es wurde 128 Jahre lang innerhalb der Familie vererbt 1412 werden zwei Sohne namens Bertram von Damm als Besitzer genannt anschliessend der Sohn des jungeren namens Tile danach 1453 dessen Sohne Bertram und Tile Sie verkauften es 1467 an Bertram von der Heyde Es wurde im Jahr 1500 vom Vater des Reimbertus Algermissen erworben und befand sich mehr als 100 Jahre in deren Besitz Uber diese Familie kam es durch Heirat der Anna Remmerdes 1605 an den Kammerer Johann Mittelstrass Ein Stein der im Jahr 1880 aufgefunden wurde zeigt die Wappen dieser beiden Familien 4 Nach diesem kam es 1643 an Johannes Hauenschild 1701 an Conrad Baders und 1745 schliesslich an den Vikar Johann Gottfried Alders Zu dieser Zeit waren von dem ursprunglichen Haus nur noch eine Kemenate in Hinterhof und einer der ehemaligen Turme war mit dem Brandgiebel eines Hauses in der Schutzenstrasse vermauert Dieser soll sich spater im Stadtischen Museum befunden haben 5 Literatur BearbeitenGunter Jahn Der Altstadtmarkt in Braunschweig Geschichte und Geschichten In Stadtarchiv und Offentliche Bucherei Braunschweig Kleine Schriften Nr 18 im Auftrag der Stadt Braunschweig herausgegeben von Wolf Dieter Schuegraf 2 Auflage Braunschweig 1998 Wolfgang Kimpflinger Baudenkmale in Niedersachsen Band 1 1 Stadt Braunschweig Teil 1 Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Hameln 1993 ISBN 3 87585 252 4 S 81 Paul Jonas Meier Karl Steinacker Die Bau und Kunstdenkmaler der Stadt Braunschweig 2 erweiterte Auflage Braunschweig 1926 Museum im Schloss Wolfenbuttel Fachgebiet Baugeschichte der TU Braunschweig Hrsg Hermann Korb und seine Zeit Barockes Bauen im Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel Appelhans Verlag Braunschweig 2006 ISBN 978 3 937664 51 4 S 202 Norman Mathias Pingel Haus zu den 7 Turmen In Luitgard Camerer Manfred Garzmann Wolf Dieter Schuegraf Hrsg Braunschweiger Stadtlexikon Joh Heinr Meyer Verlag Braunschweig 1992 ISBN 3 926701 14 5 S 100 Philip Christian Ribbentrop Beschreibung der Stadt Braunschweig Band 1 Johann Christoph Meyer Braunschweig 1789 Karl Wilhelm Sack Alterthumer der Stadt und des Landes Braunschweig Nach grosstentheils noch unbenutzten Handschriften und mit Abbildungen Band 1 Otto Braunschweig 1841 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haus zu den Sieben Turmen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Paul Zimmermann Eigennamen der Braunschweiger Burgerhauser In Braunschweigisches Magazin 5 Jahrgang Nr 3 Julius Zwissler Braunschweig 29 Januar 1899 S 17 19 Textarchiv Internet Archive Brandnummer 93 Strasse und Ordnungsnummer Altstadtmarkt 11 alte Bezeichnung to den seven Tornen Zeit des Auftratens 1249 Ubersetzung ins Hochdeutsche zu den sieben Thurmen 3 Ludolfus de septem turribus der 1249 vorkommt muss als der alteste bekannte Besitzer dieses Hauses gelten Gunter Jahn Der Altstadtmarkt in Braunschweig Geschichte und Geschichten In Stadtarchiv und Offentliche Bucherei Braunschweig Kleine Schriften Nr 18 Im Auftrag der Stadt Braunschweig herausgegeben von Wolf Dieter Schuegraf 2 Auflage Braunschweig 1998 S 17 Ludwig Hanselmann Urkundenbuch der Stadt Braunschweig Band 2 Diplomatum Brunswicensium MXXXI MCCCXX 1031 1320 C A Schwetschke Braunschweig 1873 Eintrage zu den Jahren 1249 bis 1306 archive org Heinrich Meier Carl Kampe Heraldische Untersuchungen in der Architektur der Stadt Braunschweig Schluss In Braunschweigisches Magazin Band 9 Nr 3 Julius Zwissler Braunschweig Marz 1903 II Wappen ec welche ehemals an Hausern vorhanden waren S 25 doi 10 24355 dbbs 084 202009221026 0 tu braunschweig dereceive PDF erneut abgedruckt in Band 20 1914 S 121 125 Nr 93 Altstadtmarkt 11 Haus zu den sieben Turmen Mittelstrass Remmedes Wappenbilder Der aus Berlin eingewanderte spatere Kammerer Johann Mittelstrass heiratete 1605 Anna Remmerdes Curds Tochter und wurde durch sie Besitzer des Hauses zu den sieben Turmen Paul Zimmermann Nr 93 Die Siebenthurme Altstadtmarkt 11 In Braunschweigisches Magazin Band 3 Nr 1 Verlag der Braunschweigischen anzeigen W Lassmann Braunschweig 1897 S 20 Textarchiv Internet Archive Baudenkmaler auf dem Altstadtmarkt in Braunschweig Altstadtmarktbrunnen Altstadtrathaus Gewandhaus Haus zu den Sieben Turmen Martinikirche Runinger Zollhaus Stechinelli Haus 52 263055555556 10 518055555556 Koordinaten 52 15 47 N 10 31 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus zu den Sieben Turmen amp oldid 238687009